Schweiz verhängt Bußgeld gegen BMW

Diskutiere Schweiz verhängt Bußgeld gegen BMW im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Deine Brille ist etwas gar einseitig getönt, Parzival. Wenn etwas nicht korrekt gelaufen ist, kann man das doch auch so benennen, dann korrigieren...
G

GSATraveler

Gast
BMW hat schon zuvor vorteilhaftes für die Schweiz angeboten. Eindeutig, ihre Produkte sind top. Nur hier in der CH stets deutlich teurer als im übrigen Europa. Das ist auch das gute Recht von BMW und allen übrigen Anbietern, es gilt schliesslich der freie Markt. Zu diesem gehört aber eben auch, dass wir die Möglichkeit haben müssen, die Produkte auf der anderen Seite der Grenze zu kaufen, was BMW (als einziger der grossen Anbieter dieser Branche übrigens) eben faktisch verhindert hatte.

Es ist doch wohl für jeden nachvollziehbar: wenn ich in einem grenznahen deutschen Media Markt mit dem Franken bezahlen möchte, stellt das kein Problem dar, wenn ich das in Hamburg versuche wird es schon eher möglich sein, dass die einen da zur Bank schicken. Was tun: Natürlich verklagen - WEKO Schweiz melden - Wettbewerbsverzerrung. Schlagzeile im Blick:
Media Markt droht Bussgeld von 20Millionen! Darum geht es hier nicht, ich will bei Euch doch nicht mit CHF bezahlen.

Mal davon abgesehen, dass ich Mühe hätte in Deutschland beim BMW-Händler etwas NICHT zu bekommen... Und ich dachte schon, der Sachverhalt sei klar. Lies noch mal Deinen letzten Anhang, dort gibt BMW ja selber zu, dass Schweizern das Produkt nicht mehr verkauft wurde.

Ich hätte es verstanden wenn die BMW Group andere Preise für die Schweizer HÄNDLER macht wie für die Deutschen... DAS wäre ein Thema gewesen - das wäre Benachteiligung des Schweizer Handels. JA! Genau das ist doch geschehen, deshalb eben auch die Intervention der Wettbewerbsbehörde. BMW gibt seine Produkte zu einem viel höheren Einstandspreis in den CH-Handel als dies im übrigen Europa der Fall ist. Das kann BMW nur so lange tun, als die Schweizer die Maschinen im Ausland nicht deutlich unter dem CH-Preis kaufen können, deshalb hat sich BMW ja auch so verhalten. Seit BMW diese Praxis fallen lassen musste, sind die Neupreise hier deutlich gesunken, NICHT nur wegen der Kursdifferenz. Wie das funktioniert, habe ich selber erlebt, als ich meine Maschine im letzten Sommer hier bestellt habe. Ich habe übrigens hier immer noch um die EUR 800.-mehr bezahlt als ich dies in D hätte (wobei ich dabei den Rabatt wie hier nur mit 2% gerechnet habe); das ist aus diversen Gründen nachvollziehbar und meiner Meinung nach ok so.

Aber zu verlangen, dass ein Schweizer den Artikel im Ausland einfacher erhalten muss? :rolleyes: :confused: Wie gesagt.. ich müsste in Deutschland eher nach einem suchen der einem was NICHT verkauft. Und ich schätze, dass der Redaktion des Schweizer Kassensturz eher das Geld ausgeht bevor ein deutscher Händler sagt: Jetzt gibts nix mehr. Tatsächlich unglaublich, aber so geschehen, um eben weiterhin von der Hochpreisinsel CH profitieren zu können. Vom Grundsatz her sind wir uns das ja gewohnt, was wohl alle bestätigen können, die hier schon mal Ferien machten. Normalerweise regen wir uns auch nicht allzu sehr darüber auf, aber gewisse Auswüchse wie eben der hier Diskutierte bringen das Fässchen manchmal zum Überlaufen.

Die 156Mio zahlt ja nun nicht der Weihnachtsmann von BMW - die zahlen die Kunden. Einstecken tut sie natürlich der Staat, der ja so unglaublich dadurch "geschädigt" wurde, weil nicht noch Mehr von Schweizern im Deutschen Ausland gekauft wurde... :cool: Die 156 Mio sind zwar formell offenbar eine Busse, dürfte plus minus aber dem durch die als unlauter behaupteten Verhaltensweisen erzielten mutmasslichen Gewinn entsprechen. Da dies aber in den Zeitungen, die ich lese, nicht näher erklärt wurde, weiss ich es nicht. Natürlich soll die Busse von BMW bezahlt werden, diese Firma hat ja auch den angeblich unzulässigen Gewinn eingestrichen - und sicher 1:1 an seine Kunden weitergegeben...

Aber keine Sorge: ich werde mir künftig damit mehr Mühe geben;)
Deine Brille ist etwas gar einseitig getönt, Parzival. Wenn etwas nicht korrekt gelaufen ist, kann man das doch auch so benennen, dann korrigieren und gut ist.
Gruss Rolf.
 
N

Nordlicht

Dabei seit
05.10.2007
Beiträge
5.261
Nein Rolf, wenn irgendein puscheliges Ausland es wagt, etwa gegen das geheiligte Deutschland zu sagen, dann bricht bei einigen der blinde Nationalstolz durch. Unter Verwendung sämtlicher zur Verfügung stehender Zellen im Oberstübchen wird dann das Vaterland verteidigt.
Da bleibt kein Raum für störende Realität. 😃
Mein Tip: geh Töff fahren.
 
N

Nordlicht

Dabei seit
05.10.2007
Beiträge
5.261
Ah, ich soll nicht weiter über St. Ursanne, St. Hippolyte, Maiche etc. schreiben? Ok, dann dir beste Pampersgrüsse und hier frohes weiterspinnen!
 
Parzival

Parzival

Themenstarter
Dabei seit
20.10.2011
Beiträge
1.375
Ort
Schweiz
Modell
(Ex) R 1200 GS
Nein Rolf, wenn irgendein puscheliges Ausland es wagt, etwa gegen das geheiligte Deutschland zu sagen, dann bricht bei einigen der blinde Nationalstolz durch. Unter Verwendung sämtlicher zur Verfügung stehender Zellen im Oberstübchen wird dann das Vaterland verteidigt.
Da bleibt kein Raum für störende Realität
Kann ich nicht bestätigen. Denn um genau diese Realität geht es mir. Welche "Realität" soll das bei dir sein? Dass mein Schweizer Auto (BMW) ursprünglich in Deutschland gekauft wurde oder dass ich regelmässig Werbung von deutschen BMW-Händlern erhalte?

Genau das ist doch geschehen, deshalb eben auch die Intervention der Wettbewerbsbehörde. BMW gibt seine Produkte zu einem viel höheren Einstandspreis in den CH-Handel als dies im übrigen Europa der Fall ist. Das kann BMW nur so lange tun, als die Schweizer die Maschinen im Ausland nicht deutlich unter dem CH-Preis kaufen können, deshalb hat sich BMW ja auch so verhalten. Seit BMW diese Praxis fallen lassen musste, sind die Neupreise hier deutlich gesunken, NICHT nur wegen der Kursdifferenz. Wie das funktioniert, habe ich selber erlebt, als ich meine Maschine im letzten Sommer hier bestellt habe. Ich habe übrigens hier immer noch um die EUR 800.-mehr bezahlt als ich dies in D hätte (wobei ich dabei den Rabatt wie hier nur mit 2% gerechnet habe); das ist aus diversen Gründen nachvollziehbar und meiner Meinung nach ok so
Wenn das so ist wie du es schilderst wäre das auf jeden Fall ein interessantes neues Argument. Wundert mich weswegen WEKO und auch Kassensturz diesbezüglich aber überhaupt keine Vorwürfe geäussert haben. Es gab zumindest bisher bei beiden nie mit auch nur einem Wort die Rede von einer anderen Preisgestaltung zum Nachteil für die Schweizer Händler. DAS würde die Angelegenheit dann sinnvoll erscheinen lassen. Dann würde ich das verstehen.

Du hast damals einen Motorradkauf verglichen. Beim BMW-Motorrad dürfte es auf jeden Fall schwierig werden eine in Deutschland günstiger zu bekommen. Mit einem Listenpreis ist es nicht getan - und der ist ja schon annähernd gleichauf. Die Schweizer Maschine ist besser ausgestattet. Bei der Gegenrechnung von Steuern, Zoll und Aufwand kommt wahrscheinlich die deutsche BMW gar noch teurer.

Das ist alles nicht so neu. Ich habe selbst schon zu D-Mark-Zeiten manchmal verwundert feststellen müssen, dass sich das nicht so viel schenkt bei BMW/CH und BMW/D.
 
G

GSATraveler

Gast
Wenn das so ist wie du es schilderst wäre das auf jeden Fall ein interessantes neues Argument. ?Du lebst wohl noch nicht lange hier. Diese Tatsache ist so alt, wie das Preisniveau hier höher ist.
Wundert mich weswegen WEKO und auch Kassensturz diesbezüglich aber überhaupt keine Vorwürfe geäussert haben. Dieser Vorwurf war darin enthalten, deshalb regen die sich ja alle auch so auf.

Du hast damals einen Motorradkauf verglichen. Beim BMW-Motorrad dürfte es auf jeden Fall schwierig werden eine in Deutschland günstiger zu bekommen. Trotz Wunderprämie immer noch gut EUR 800.- teurer als in D, wobei ich bei dieser Rechnung den Rabatt (der bei uns grundsätzlich tiefer ist) nicht berücksichtigt habe. Real also sicher deutlich mehr als EUR 800.-. Aber wie gesagt, das ist für mich ok und hat nur z.T. mit dem nach wie vor höheren Einstandspreis zu tun.
Gruss Rolf.
 
Parzival

Parzival

Themenstarter
Dabei seit
20.10.2011
Beiträge
1.375
Ort
Schweiz
Modell
(Ex) R 1200 GS
Wir drehen uns da im Kreis;). Was vergleichst du da für Preise? Ich weiss es nicht, vermute ich richtig: LISTE?!? Was glaubst du was du bezahlt bis eine deutsche GS in der CH Garage steht? Oder glaubst du, du bekommst die 19% Mehrwertsteuer zurück und die Schweiz lässt das Teil kostenlos ins Land hinein?

Mal davon abgesehen, dass ja behauptet wird, dass man keine in D kaufen kann - was ich bisher noch nie bei jemand pers. erlebt habe.

Die D-Mark gibt es schon eine Weile nicht mehr...wenn ich also Preisvergleiche aus dieser Zeit beschreibe, dürfte ich die Schweizer Preise schon eine ganze Weile kennen. Erst mit der Zeit vor der D-Mark kenne ich mich dann nicht aus.

Ich habe eine Antwort von diesem Kassensturz-Redakteur und die Antwort von der WEKO erhalten wo bei beiden kein Vorwurf wegen unlauterer zu hoher Preise für CH-BMW-Händler geäussert wird.

Aber an und für sich könnte es NUR darum gehen wenn es Sinn machen soll!
Wenn du den Fall mit Nikon betrachtest, dann machte das nämlich Sinn. Es hatte da jedoch garantiert keinen gegeben, der angeblich keine Nikon in D kaufen konnte - weil er nen CH-Wohnort besass.

Wenn es ihnen auch bei BMW um den CH-Einkaufspreis geht, sollten sie das auch mal erwähnen. Und wenn es da unfaire Wettbewerbsbedingungen geben sollte, ist es völlig unwichtig sich auf angebliche Verkaufsverbote der Deutschen Händler zu berufen. Selbstverständlich forciert BMW keinen Verkauf in die Nachbarländer, aber es gibt auch keine Verbote für Händler die dies machen. Dieses BMW-Antwortschreiben sagt streng genommen nichts anderes aus. Der Verkauf aus D wird zum Schutze der CH-Händler nicht erwünscht lässt sich nicht als "Verbot" bezeichnen. Es wäre was anderes wenn die Deutschen Händler da ein Verbot bestünde. Das wird aber wohl kaum der Fall sein bei all den Fahrzeugen die die Deutschen seit Jahrzehnten in die Schweiz verkaufen. Das Beispiel Homepage BMW Gottstein hast du dir garantiert nicht angesehen.
 
Parzival

Parzival

Themenstarter
Dabei seit
20.10.2011
Beiträge
1.375
Ort
Schweiz
Modell
(Ex) R 1200 GS
BMW «Wir senken deswegen die Preise nicht»

Blick.ch Publiziert: 24.05.2012

«Wir senden heute eine klare Botschaft aus», sagt Vincent Martenet, Präsident der Wettbewerbskommission (Weko), vor den Medien in Bern. Es handle sich um einen wichtigen Entscheid zu einem Thema, das für die Weko Priorität habe. Der Vorwurf: «Die BMW AG schottete den Schweizer Markt ab, indem sie den zugelassenen Händlern im EWR untersagte, Neuwagen der Marken BMW und MINI an Kunden in der Schweiz zu verkaufen.»

Damit sei der Wettbewerb zumindest seit Herbst 2010 erheblich beeinträchtigt worden, hält die Weko fest.

Die BMW AG habe jetzt ihre Händlerverträge im EWR anzupassen und die Exportverbotsklausel aufzuheben. Und sie müsse die zugelassenen Händler im EWR über diese Änderung informieren, heisst es bei der Weko.

Keine Weitergabe von Wechselkurs-Vorteilen

Die Untersuchung gegen BMW eingeleitet hatte die Weko vor rund anderthalb Jahren, nachdem zahlreiche Schweizer sich beschwert hatten, dass sie erfolglos versucht hätten, bei einer Garage im Ausland einen Neuwagen der Marke BMW oder Mini zu kaufen.

Weil damals der Franken sich gegenüber dem Euro aufwertete, hätten Konsumenten in der Schweiz aufgrund der BMW-Vertragsklauseln nicht von beträchtlichen Wechselkursvorteilen profitieren können, so die Weko.

Zwischen Herbst 2010 und 2011 kosteten die Autos laut Weko in der Eurozone im Durchschnitt 20 bis 25 Prozent weniger als in der Schweiz. Je nach Modell hätten die Kunden 7000 bis 42'000 Franken sparen können.

Schwach Weko-Argumentation

BMW weist die Anschuldigungen der Weko zurück und wird den Entscheid an das Bundesverwaltungsgericht weiterziehen. Für BMW fällt die Argumentation der Weko schwach aus: «Mehrere hundert Mal konnten Schweizer BMW's oder Mini's aus dem Ausland in die Schweiz importieren. Nur in 16 Fällen, die der Weko vorliegen, soll es nicht geklappt haben. Wir finden diese Argumentation zu schwach», sagt eine BMW-Pressesprecherin zu Blick.ch.

Und weiter: «Wir werden die Preise in der Schweiz deswegen nicht senken. Unsere Angebote in der Schweiz sind sehr attraktiv.»
 
sampleman

sampleman

Dabei seit
13.08.2010
Beiträge
10.138
Ort
Augsburg
Modell
Honda CRF1100L Africa Twin
Und weiter: «Wir werden die Preise in der Schweiz deswegen nicht senken. Unsere Angebote in der Schweiz sind sehr attraktiv.»
Ich habe sowieso eher den Eindruck, dass (nicht nur) deutsche Kfz in Deutschland unattraktiv teuer sind, verglichen mit dem, was man dafür in anderen Ländern bezahlt. Nicht umsonst gibt es in .de einen Riesen-Markt für Re-Import-Fahrzeuge, die zum Beispiel ursprünglich nach Holland oder Dänemark ausgeliefert wurden. Und wenn man die US-Preise für manche deutschen Autos mit denen in .de vergleicht (und die darin enthaltene Ausstattung), dann kommen einem doch die Tränen. In .ch dürfte das ähnlich sein, denke ich.

Und die wiederholten Anwürfe über einen angeblichen deutschen Nationalismus finde ich ehrlich zum Kotzen. Leute, überlegt euch mal, was ihr da so rauslasst.
 
Parzival

Parzival

Themenstarter
Dabei seit
20.10.2011
Beiträge
1.375
Ort
Schweiz
Modell
(Ex) R 1200 GS
Und die wiederholten Anwürfe über einen angeblichen deutschen Nationalismus finde ich ehrlich zum Kotzen. Leute, überlegt euch mal, was ihr da so rauslasst.
Sample, einige hier haben aber auch umgekehrt die "typischen" Merkmale der Deutschen durchblicken lassen.
Zwischen den Nationalitäten herrscht sowas wie eine Brüderschaft bei der der Grosse oftmals nicht verstanden hat, dass der Kleine sein eigenes Ding macht - und dass er das sehr erfolgreich macht.
Wenn der Grosse als Kleiner angesprochen wird, kann er das locker wegstecken, aber Schweizer fühlen sich nicht grundlos von Deutschen übergangen. Mir ist völlig klar was genau an Steinbrücks "Indianer und Kavallerie" die Schweizer so aufgebracht hat. Das trifft sie genau auf den Punkt. Sie fühlen sich nicht für voll genommen. Und das geschieht oft genug sogar in ihrem eigenen Land. Deutsche treten weit mehr selbstbewusst im Ausland auf wie ihnen das selber bewusst ist. Das war früher noch schlimmer wie aktuell. Im Ausland irgendwo am Srand liegen und sich dann darüber aufregen, wenn die kein deutsches Bier haben - und dann können die nicht mal richtig Deutsch.... hat sich alles ein wenig geändert, etwas abgeschwächt.
Ich bin ja im Grenzgebiet aufgewachsen wo die Mentalität ähnlicher ist, aber es kann schon krass kommen wenn forsche Norddeutsche im "kleinen deutschen" Bundesland auftauchen und denen dann erst mal "helfend" zeigen wollen wie man das "richtig" macht. Man ist ja schliesslich als Deutscher dafür bekannt was die drauf haben. Manche Deutsche haben auch ernsthaft das Gefühl es gäbe da ein grosses "Hallo" mit Willkommensparty. Und dann ist da alles anders wie erwartet...

Im Grossen und Ganzen jedoch sind dies beides Brüder, die sich nie wirklich etwas antun würden, wo sozusagen Blut dicker ist als Wasser. Das zeigen auch die Umfragewerte. Wenn die angebliche Deutschfeindlichkeit überhand nimmt, empören sich die Schweizer mehrheitlich. Aber das Deutsche kann Schweizern schon mal zuviel werden - wie ein aufgedrängtes Geschenk. Stefan Raab hatte letztens die Lacher beider Seiten für sich als er in Luzern meinte, dass er die Schweizer nun versteht, wenn es einem selbst mal geschieht, dass man sich mitten in der CH fühlt und dann mit ostdeutschen Akzent bedient wird. Die Schweizer sind tolerant und schätzen nichts mehr wie Selbstkritik, die einigen Deutschen weit vorbildlicher stehen würde wie ihr Oberlehrerton. Es ist ja nicht so, dass die Schweizer sich vom Deutschen Bruder abgestossen fühlen, man bezeichnet Deutschland nicht ungern als den "grossen Kanton" und vieles wird abgeschaut und übernommen. Aber sie wollen selber entscheiden was ihnen gefällt und sich nicht bevormunden lassen.

Wäre vielleicht einen separaten Thread wert um das ausführlich zu diskutieren. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Baumbart

Gast
Sample, einige hier haben aber auch umgekehrt die "typischen" Merkmale der Deutschen durchblicken lassen.
Zwischen den Nationalitäten herrscht sowas wie eine Brüderschaft bei der der Grosse oftmals nicht verstanden hat, dass der Kleine sein eigenes Ding macht - und dass er das sehr erfolgreich macht.
Wenn der Grosse als Kleiner angesprochen wird, kann er das locker wegstecken, aber Schweizer fühlen sich nicht grundlos von Deutschen übergangen.
wer sic haus allen internationalen Zusammenschlüssen raushält (man wundert sich dass die in der UNO mitmachen) und sein Geschäftsmodell vor allem auf die Verwaltung der Schwarzgelder dieser Welt aufbaut darf sich aber über gewisse Ressentiments der anderen nicht beschweren. :rolleyes:
 
Parzival

Parzival

Themenstarter
Dabei seit
20.10.2011
Beiträge
1.375
Ort
Schweiz
Modell
(Ex) R 1200 GS
Ich habe sowieso eher den Eindruck, dass (nicht nur) deutsche Kfz in Deutschland unattraktiv teuer sind, verglichen mit dem, was man dafür in anderen Ländern bezahlt. Nicht umsonst gibt es in .de einen Riesen-Markt für Re-Import-Fahrzeuge, die zum Beispiel ursprünglich nach Holland oder Dänemark ausgeliefert wurden. Und wenn man die US-Preise für manche deutschen Autos mit denen in .de vergleicht (und die darin enthaltene Ausstattung), dann kommen einem doch die Tränen. In .ch dürfte das ähnlich sein, denke ich.
Das ist der Punkt. Diese Aktion gegen BMW hinkt vollkommen. Das scheinbare Argument der in D abgewiesenen Kunden hinkt, da es 98% Kunden gibt, die das genaue Gegenteil bestätigen.

Und dann wird der entscheidende Punkt völlig ausser acht gelassen: Die Preise in der Schweiz MÜSSEN ganz andere sein. Hier kostet schliesslich nicht nur ein BMW mehr, sondern auch das Bier in der Kneipe. Wenn die Ladenmiete und die Löhne der BMW-Angestellten das gleiche Niveau der Deutschen haben, könnten die Behörden wieder kommen. Aber hohe Kosten verlangen auch nach höheren Einnahmen. Es ist extrem kurzsichtig wie die CH-Behörden hier deutsche Preise mit denen in der Schweiz gleichzusetzen versuchen.
 
G

GSATraveler

Gast
wer sic haus allen internationalen Zusammenschlüssen raushält (man wundert sich dass die in der UNO mitmachen) und sein Geschäftsmodell vor allem auf die Verwaltung der Schwarzgelder dieser Welt aufbaut darf sich aber über gewisse Ressentiments der anderen nicht beschweren. :rolleyes:
Informiere Dich erst Mal ein kleines bisschen, BILD dir ne Meinung genügt häufig nicht - wie man sieht.
Was die Ressentiments angeht, da gebe ich Dir Recht, brauchen wir uns nicht zu wundern, aber das stört auch nicht wirklich.
Rolf.
 
Parzival

Parzival

Themenstarter
Dabei seit
20.10.2011
Beiträge
1.375
Ort
Schweiz
Modell
(Ex) R 1200 GS
wer sic haus allen internationalen Zusammenschlüssen raushält (man wundert sich dass die in der UNO mitmachen) und sein Geschäftsmodell vor allem auf die Verwaltung der Schwarzgelder dieser Welt aufbaut darf sich aber über gewisse Ressentiments der anderen nicht beschweren. :rolleyes:
Da bin ich völlig bei dir. Den Schuh müssen sich die Schweizer anziehen. Die wunderbare "Neutralität" hat sich schon historisch in vielen Belangen immer so geäussert, dass man sich nicht heraus hält, sondern "neutral" mit beiden Seiten Geschäfte macht. Ein nicht unwesentlicher Faktor des schweizer Erfolgs.

Und wenn die Schweizer ihr selbstkreirtes Bankgeheimnis aufrichtig betrachten, fällt ihnen ganz klar auf, dass es ursprünglich eine Art Datenschutz beinhaltete - in erster Linie von den Erfindern für die Persönlichkeitsrechte der eigenen Bürger gedacht war- und nicht als Schlupfloch für ausländische Steuerhinterzieher. Es grenzt schon an Unverschämtheit wenn heute schweizer Banker diesen Punkt argumentativ als "Steueroptimierung" herunterreden welcher im Ausland eindeutig eine Straftat darstellt. Das lästige ist, dass es heute allen Beteiligten nicht mehr möglich ist ohne wirtschaftliches Disaster aus der Sache rauszukommen - genau genommen ähnlich wie in Russland Putin zugeben musste, dass er einigen Oligarchen ihre illegalen Millionen nicht mehr wegnehmen kann, da er sonst der russischen Volkswirtschaft mehr schaden würde wie nutzen und tausende Existenzen vernichtet würden.

Aber ich bin trotz aller Konsequenzen dafür, dass dieses Steuerabkommen bei der Abstimmung in D nun scheitert. Es kann nicht sein, dass künftig legal weitergemacht wird wie bisher und sich die Betroffenen mit einem Almosen freikaufen können.
 
Parzival

Parzival

Themenstarter
Dabei seit
20.10.2011
Beiträge
1.375
Ort
Schweiz
Modell
(Ex) R 1200 GS
Informiere Dich erst Mal ein kleines bisschen, BILD dir ne Meinung genügt häufig nicht - wie man sieht.
Was die Ressentiments angeht, da gebe ich Dir Recht, brauchen wir uns nicht zu wundern, aber das stört auch nicht wirklich.
Rolf.
hilf mir weiter, was waren denn zum Beispiel die Beiträge der Schweiz zum friedlichen Zusammenwachsen in Europa in den letzten 60 Jahren?
Die Rolle der CH in der Weltgemeinschaft sehe ich so, dass das Land als politisches Gewicht viel zu gering ausfallen würde. Schweizer Militärs schliessen somit zB logistisch der Bundeswehr an bei internationalen Aktionen, da so etwas sonst zum kompletten Unsinn verkäme - es kann sich logischerweise nur um repräsentative Handlungen handeln wenn mal 2 schweizer Offiziere mit dabei sind. Der politische Wert der Schweiz ist vielmehr dadurch gegeben, dass es sich immer wieder anbietet, die CH als neutralen Vermittler einzubinden. Und in diesem Punkt hat sich die Schweiz schon immer sehr engagiert und da hat sie eine Funktion übernommen, die nicht zu unterschätzen ist.
 
G

GSATraveler

Gast
Information ist eine Holschuld, insbesondere bevor man irgendwelche Allgmeinplätze nachblökt. Aber wir helfen bekanntlich immer sehr gern, sei's im Süden oder im Norden.

Uno Beitritt 2002 (1986 noch vom Volk abgelehnt; einziges Land, dessen Bürger über den Beitritt abstimmen konnten)

OSZE, Europarat, EFTA, Partnership for Peace, Kyoto-Protokoll, UN-Menschenrechtsrat, Gründungsmitglied der ESA und des CERN etc. etc.

Bilaterale Verträge mit der EU und den Vorgängerorganisationen (apropos wir halten uns aus Allem raus. Als Antrittsgage durften wir erst Mal sachlich unbegründete a fond perdu Zahlungen an die EU leisten).

Mehrere (unbewaffnete) Auslandeinsätze der Schweizer Armee im Rahmen humanitärer Hilfe.

Und genau ein Mal darfst Du raten, welches Land im im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl überall mit grossem Abstand am meisten einzahlt.

Das CH-Bankkundengeheimnis ist im Verhältnis zum Ausland ein Problem und gehört im externen Verhältnis längst kastriert. Österreich, Belgien, Luxemburg und die Kanalinseln sind EU-Mitglieder und funktionieren in diesem Bereich im Wesentlichen identisch, nur haben sie den Franken als Fluchtwährung nicht, der bisher zusätzliche Sicherheit und damit Anreize geboten hat (und künftig offenbar noch mehr tun wird, weil Ihr gerade die Eurozone gegen die Wand fahrt). Daneben gäbe es als Hort für Fluchtgelder auch noch Monaco und Liechtenstein mit deren Bankgeheimnissen, um nur beim geografischen Europa zu bleiben.
Rolf.
 
sampleman

sampleman

Dabei seit
13.08.2010
Beiträge
10.138
Ort
Augsburg
Modell
Honda CRF1100L Africa Twin
Aber ich bin trotz aller Konsequenzen dafür, dass dieses Steuerabkommen bei der Abstimmung in D nun scheitert. Es kann nicht sein, dass künftig legal weitergemacht wird wie bisher und sich die Betroffenen mit einem Almosen freikaufen können.
Diese Windungen zeigen aber, wie bekloppt sich diese Diskussion entwickelt hat. Ursprünglich ging es darum, dass ein deutscher Motorradhersteller eine heftige Strafe dafür bekommen sollte, weil er angeblich seinen deutschen Händlern verboten hat, an Schweizer zu verkaufen - ein Vorwurf, der offenbar auf tönernen Füßen steht, denn ein Hersteller darf selbstständigen Firmen, die seinen Produkte verkaufen, nicht allzu viel verbieten.

Daraus entwickelte sich dann ein lustiger Schlagabtausch über die angeblich so großkotzigen Deutschen, den schlimmen Herrn Steinbrück, der die Schweizer Souveränität nicht achtet etc. p.p.

Ich gehe mal - weil ich ein netter Kerl bin - davon aus, dass der normale Durchschschnittsschweizer nicht so schablonenhaft denkt. Andererseits habe ich öfter mal das zweifelhafte Vergnügen, Schweizer Kraftfahrer dabei zu beobachten, was sie auf der A96 von Lindau nach München so treiben. Dort tun sie nämlich etwas, was die strikten Schweizer Verkehrsregeln ihnen nicht erlauben: Sie lassen rücksichtslos die Sau raus. Dass sie dabei auch die in Deutschland geltenden Verkehrsregeln missachten, scheint sie nicht zu kümmern, die sind ja nur für Deutsche...
 
Parzival

Parzival

Themenstarter
Dabei seit
20.10.2011
Beiträge
1.375
Ort
Schweiz
Modell
(Ex) R 1200 GS
Andererseits habe ich öfter mal das zweifelhafte Vergnügen, Schweizer Kraftfahrer dabei zu beobachten, was sie auf der A96 von Lindau nach München so treiben. Dort tun sie nämlich etwas, was die strikten Schweizer Verkehrsregeln ihnen nicht erlauben: Sie lassen rücksichtslos die Sau raus. Dass sie dabei auch die in Deutschland geltenden Verkehrsregeln missachten, scheint sie nicht zu kümmern, die sind ja nur für Deutsche...
Aber ich kann die Schweizer in dem Punkt auch verstehen, dass sie dann auch mal sehen wollen was ihr Gefährt tatsächlich kann. Die Deutschen sind doch immer noch schneller unterwegs - allein schon weil sie die Geschwindigkeit viel mehr gewohnt sind. Gibt aber auch lustige Szenen. Hab mal auf einem CH-Rastplatz hinter der Grenze neben einer Basler Corvette angehalten und dann bemerkt dass der Motor noch brummelte während der Besitzer eine fette Zigarre genoss. Er erklärte "bisschen abkühlen lassen" und dass er gerade 300 Sachen hinter sich habe. Auf einmal kam er und gab mir die Hand: "Danke an euch Deutsche, Gott sei Dank habt ihr diese Autobahn. Ich wär sonst völlig verzweifelt":)
 
Thema:

Schweiz verhängt Bußgeld gegen BMW

Schweiz verhängt Bußgeld gegen BMW - Ähnliche Themen

  • Sächsische Schweiz, Erzgebirge und Lausitz 1. Teil

    Sächsische Schweiz, Erzgebirge und Lausitz 1. Teil: Letzten Sonntag habe ich mich samt einem Kumpel mit GS (um den Bezug zum Forum herzustellen) nach Klipphausen zwischen Meißen und Dresden begeben...
  • Neu aus der Schweiz

    Neu aus der Schweiz: Hallo GS-Liebhaber Ich wohne in der schönen Zentralschweiz in mitten herrlicher Motorrad Routen. Leider warte ich noch ungeduldig auf meine neue...
  • Hallo aus der fränkischen Schweiz

    Hallo aus der fränkischen Schweiz: Hi ich bin neu habe mir noch schnell die r1250gs Adventure Tripple Black geholt bevor es die nicht mehr gibt. Bin zur Zeit noch am einfahren und...
  • Mautgebühren Schweiz Auto mit Motorradanhänger?

    Mautgebühren Schweiz Auto mit Motorradanhänger?: Ganz kurze Frage: Muss ich für das Fahrzeug und den Hänger jeweils eine Vignette kaufen? Hab gegoogelt, bin da aber nicht so ganz schlau geworden...
  • Durch die Schweiz Mitte Mai

    Durch die Schweiz Mitte Mai: Hallo an alle. Ich möchte am 18. Mai 2024 von Lindau über die Schweiz (Splügen, San Bernardino, Lago di Como) auf der A13 nach Livorno fahren. Ist...
  • Durch die Schweiz Mitte Mai - Ähnliche Themen

  • Sächsische Schweiz, Erzgebirge und Lausitz 1. Teil

    Sächsische Schweiz, Erzgebirge und Lausitz 1. Teil: Letzten Sonntag habe ich mich samt einem Kumpel mit GS (um den Bezug zum Forum herzustellen) nach Klipphausen zwischen Meißen und Dresden begeben...
  • Neu aus der Schweiz

    Neu aus der Schweiz: Hallo GS-Liebhaber Ich wohne in der schönen Zentralschweiz in mitten herrlicher Motorrad Routen. Leider warte ich noch ungeduldig auf meine neue...
  • Hallo aus der fränkischen Schweiz

    Hallo aus der fränkischen Schweiz: Hi ich bin neu habe mir noch schnell die r1250gs Adventure Tripple Black geholt bevor es die nicht mehr gibt. Bin zur Zeit noch am einfahren und...
  • Mautgebühren Schweiz Auto mit Motorradanhänger?

    Mautgebühren Schweiz Auto mit Motorradanhänger?: Ganz kurze Frage: Muss ich für das Fahrzeug und den Hänger jeweils eine Vignette kaufen? Hab gegoogelt, bin da aber nicht so ganz schlau geworden...
  • Durch die Schweiz Mitte Mai

    Durch die Schweiz Mitte Mai: Hallo an alle. Ich möchte am 18. Mai 2024 von Lindau über die Schweiz (Splügen, San Bernardino, Lago di Como) auf der A13 nach Livorno fahren. Ist...
  • Oben