Meine Touren mit Sozia od. an den WE´s sind in d. Regel auch nur zw. 350 u. 450 km lang, dafür gibt´s halt viele Pausen od. am Restnachmittag die Fahrradtour mit Claudia am Kanal entlang (soft skills). Um so wichtiger sind drei Tage im Jahr für MICH !
Ich besuche jedes Jahr einen Bekannten in Südfrankreich mit dem Mopped, meist über´s verlängerte WE u. freue mich immer riesig auf die Tour ! Für die 950 km brauche ich zw. 16,5 u. 17,5 Std. Das Mopped packe ich deshalb einen Tag vorher, lade die Tour ins Navi u. gehe früh ins Bett ! Um 4.30 h fahre ich los, nicht ohne vorher anständig gefrühstückt zu haben.
Zuerst geht´s eine Stunde auf langweiligen Nationalstrassen dahin, Kilometer machen. Die Vogesen liegen ja vor meiner Haustüre, kenne ich also v. den WE Touren auswendig u. versäume da nichts, außerdem ist es z.B Ostern od. Pfingsten, um die Uhrzeit noch nicht hell u. die Strassen sind kalt. Dann geht´s durch´s Jura bis Oyonnax od. Genf, je nach Route. Ich fahre auch (weitgehend) nach d. StVO, als Kraftfahrer (40 To Sattel) kann ich mir da nicht´s erlauben. Dann, bis Höhe Annonay mach ich wieder Kilometer, die Gegend um Lyon gibt nicht viel her, man bekommt höchstens ein Photo v. d. Gendarmerie nach Hause geschickt. In jeder Ortschaft wird dir deine Geschwindigkeit angezeigt....nervig. Dann kommt d. schönste Teil d. Tour, Ardèche, Cevennen ins Haut-Languedoc auf kleinen Nationalstrassen. Zw. Mende u. Millau fällt dann die Entscheidung ! Es werden die Zelte aufgebaut, meistens wenn ich jemanden im Schlepptau habe, od. wenn ich alleine unterwegs bin u. meine Konzentration nachlässt od. d. Wetter nicht mitspielt od. wenn ich unterwegs zu viel Zeit verloren habe, also zu spät v. d. Türe stehen würde. Hier fällt die Entscheidung !
Die Fahrt geht nun langsam in die Abenddämmerung, die Strassen sind eng, kurvig, es gibt so gut wie keinen Verkehr aber Wildwechsel ohne Ende, manchesmal Rollsplitt, kein Netz f. Handy, man will jetzt Ankommen, muß sich im Griff haben u. 2 Gänge runterschalten, volle Konzentration. Diesen Abschnitt liebe ich am Meisten (od. hänge eben das Moskitonetz über´s Mopped u. freue mich über den Sternenhimmel) ! 21.30 h sitze ich dann v. einer Flasche Muscat, dem Wildschweinragout, das schon ein paar Tage vorher extra f. mich/uns eingelegt wurde u. d. Flasche Rotwein. Ich schlafe mich dann aus, fahre eine kleine Tour in d. Region, gehe wieder früh ins Bett bevor´s am dritten Tag, auf ähnlicher Route wieder zurück geht. Normalerweise arbeite ich am Tag drauf auch wieder, bevor das Mopped abgepackt wird. Das Grinsen geht erst nach einer vollen Arbeitswoche langsam weg, die Touren haben sich wohl f. alle Zeiten in mein Gehirn eingebrannt denn während sich die vielen kleinen Touren in meinem Kopf zu einem einzigen Kuddelmuddel zusammengeballt haben sind diese Touren alle "Present".
Ich bin seit 25 Jahren als Lastkutscher im 40 Tonner unterwegs. Die ersten 15 Jahre im intern. Fernverkehr, oft auch über´s WE. Warscheinlich daher vorbelastet, geschädigt od. wie auch immer. Ich treibe aber auch Sport, rauche nicht (mehr) u. Alkohol gibt´s auch nur zu besonderen Anlässen.
Es gibt ja auch sehr viele Freizeitjogger, Marathonläufer schon weniger. Ein Freizeitjogger mag den Marathonläufer, d. 42 km unter 3 Std. läuft, weil er sich Sommer wie Winter daraufhin trainiert hat u. U. f. bekloppt, unverantwortlich halten. Ist er das ? Weiß er, was er da tut ?