Tesla kündigt 1.000 Kilometer Reichweite ab 2017 an

Diskutiere Tesla kündigt 1.000 Kilometer Reichweite ab 2017 an im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Hier liegt wohl ein Missverständnis vor.
Foo'bar

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Hier liegt wohl ein Missverständnis vor.
 
Intermezzo

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@Foo'bar
Ja, mag tatsächlich sein, daß dem so ist.

@Lederkombi:
Gemeint war die These (Verschwörungstheorie) "daß die Hegemoniebestrebungen der USA", der ich grundsätzlich ja nicht widerspreche und ich in einem meiner Beiträge weiter vorne als "nationales Interesse" bezeichnet habe, mitverantwortlich für das VW-Problem in den USA sei.

Die Amis sind sicherlich mitverantwortlich für vieles was in dieser Welt passiert (man braucht ja nur mal in den nahen Osten zu schauen), aber nicht an dem VW-Problem. Das Problem ist hausgemacht, Made in Germany.

Lassen wir es jetzt damit gut sein. Wir drehen uns im Kreis und vieleicht hab ich tatsächlich was falsch interpretiert. Und es hat direkt tatsächlich nichts mit Tesla und 1000 km zu tun. Außer, daß zu befürchten ist, daß VW durch seine Großtat sich selbst und auch anderen das Leben in den USA nur unnötig schwerer gemacht hat. Auch solchen, die E-Autos anbieten.

Gruß Tom
 
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lederkombi

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@Lederkombi:
Gemeint war die These (Verschwörungstheorie) "daß die Hegemoniebestrebungen der USA", der ich grundsätzlich ja nicht widerspreche und ich in einem meiner Beiträge weiter vorne als "nationales Interesse" bezeichnet habe, mitverantwortlich für das VW-Problem in den USA sei.

Gruß Tom
Da musst Du aber etwas verwechselt haben, denn dazu habe ich, soweit ich sehe und mich erinnere, bisher nichts geschrieben?

Meiner Meinung nach hat VW da einiges verbockt, allerdings war das bis dato branchenüblich (leider). Gemacht wird, was nicht verboten ist und wo eine Lücke vorhanden ist, wird diese zum Wettbewerbsvorteil auch genutzt. Das die angebl. Normdaten niemals realistisch sein können, merkte man spätestens als der eigene Verbrauch immer deutlicher von der Norm abwich.
Nicht nur durch VW und auch nicht nur durch Europäer. Dumm ist halt nur, dass VW ein relativ wichtiger Wettbewerber ist und so passte es halt gut. Ein wenig ist es wie bei den schon erwähnten Klappen im Auspuff: absolut grenzwertig und irgendwann wird da auch die Quittung kommen. Allerdings: auch mit Klappe sind die BMWs noch leiser als die vielen HDs...

Ich wechsle alle 4 Jahre mein Auto und musste feststellen, dass zwar seit nun 20 Jahren das gewicht praktisch gleich blieb, mein Verbrauch ebenfalls, der Normverbrauch jedoch seit 20 Jahren immer deutlicher sank (im Vergleich zu 1997 über 40%!) und dies über mehrere Automarken (aber immer gleiche Fahrzeugkategorie = Van) gleich. Da kann ja etwas nicht stimmen bzw. es zeigt sich eben, dass letzlich einzig das Gewicht für den Verbrauch massgebend ist (bei gleicher bzw. ähnlicher Fahrweise).
 
Foo'bar

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(...) Nimm den Klappenauspuff der R1200GS. Für mich ist das Ding eindeutig Betrug. Er tut so, als würde der Bock die Grenzwerte einhalten, tatsächlich hält er sie aber nur in den Bereichen ein, in denen gemessen wird. Aber offensichtlich ist das legal.
Dem muss man aber entgegenstellen, dass die merkwürdige Formulierung im Gesetzestext diesen Speilraum überhaupt erst zulässt. Hätte man nicht einfach schreiben können, dass der Geräuschpegel in jedem Drehzahlbereich einen Grenzwert nicht überschreiten darf? Offenbar hatten bestimmte Seiten da ein Interesse daran, dass die Formulierung genau so ins Gesetz kommt.
 
Intermezzo

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Über Abschaltmechnismen, Ausnutzung von Gesetzesspielräumen kann man sicherlich sehr unterschiedlicher Meinung sein, ob das nun noch legal ist oder nicht. Wobei hier sicherlich nicht alles rechtens ist was recht ist. Eine Abgasreinigungsanlage, die beispielsweise bei einer Umgebungstemperatur unter 20 grad C abgeschaltet wird, um den Motor nicht zu schädigen, ist m. E. genauso faul wie die beschriebene Abgasklappe. Es ist aber grundsätzlich nicht verboten, wenn auch vom Gesetzgeber so sicherlich nicht gewollt.

Vorsätzlich ein Programm so zu schreiben, daß bestimmte Dinge nur vorgetäuscht werden und dabei den Programmcode auch noch so zu tarnen und im Steuerprogramm zu verstecken, daß dessen Funktion nicht gleich offenkundig wird, hat schon eine etwas andere Qualität der Manipulation. Das ist der gravierende Unterschied. Und das kann ich dann durchaus schwarz/weiß sehen. Unrecht wird nicht dadurch weniger, daß andere auch Dreck am Stecken haben.

Hinzu kommt, daß man sich durch diese Praxis hiermit einen Wettbewerbsvorteil auf dem US-amerikanischen Markt verschafft hat (von Urkundenfälschung und sonstige juristischen Feinheiten will ich jetzt erst gar nicht reden). Denn die angebotenen Dieselfahrzeuge waren schon einmalig, im Vergleich was sonst noch dort als Massenware rumfuhr. Und teurer waren sie auch. Umso größer war die Enttäuschung der Menschen und letztlich auch die Reaktionen des Staates. Und umgekehrt.

Ein Schaden, der nur schwer zu reparieren ist. Und Vertrauen, daß nur dann wiedergewonnen werden kann, wenn wir in den USA bessere E-Autos anbieten als der Wettbewerb. Wobei ich mit besser das Gesamtkonzept Auto inkl. Verarbeitung und Image meine. Das Image hat sicherlich gelitten, zumindest erst einmal bei den Anbietern von Mittelklassewagen.

Hybridfahrzeuge sind für mich in dem Zusammenhang keine Alternative. Die Amis wollen Zero-Emission (bezogen auf das Auto). Also muß hier was passieren. Und da die Autos mit Sicherheit teurer werden als US-amerikanische Produkte, müssen die um wettbewerbsfähig zu sein eben auch besser sein. Also muß sich was tun und wird sich auch was tun. Etwas, was letztlich dann auch auf dem deutschen Markt zu spüren sein wird. Hier bin ich sehr zuversichtlich. Und offen und ehrlich müssen deutsche Anbieter nun sein.

Das alles ändert aber nichts an meiner Überzeugung, daß ich den eingeschlagenen Weg mit Batteriespeichern für den falschen Weg halte. Es ist halt eine Technik die sofort umsetzbar ist, weil ja auch nichts anderes derzeit propagiert wird. M. E. ist das eine Übergangslösung, aber nicht die Lösung für die nächsten 20 oder 30 Jahre.

Gruß Tom
 
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Hamburg liegt aber noch relativ gut was Winde angeht. Lass man so nen Tanker durch die Innenstadt von Stuttgart fahren, dann haste Peking 2.0
Ich sag ja nicht das es gut ist, aber nur weil es Dinge gibt die schlimmer sind macht das andere Dinge nicht harmlos. Schadstoffe in der Stadt sind gesundheitsrelevant für die dort lebenden Menschen. Ein Tanker auf dem Ozean ist schlimm, aber "erstmal" kein konkretes Problem in der Stadt.
 
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@Q_Treiber_Josef

Die fuhren nur so selten durch unsere Innenstädte :)
Das ist relativ. Jede große Hafenstadt ist davon betroffen, also Hamburg, Genua, Los Angeles, New York... Und in Venedig oder Istanbul legen die großen Kreuzfahrer auch fast mitten am Marktplatz an.

Allerdings zeigt das Ganze schon etwas die Dimensionen auf: Auf hoher See kannst du tun was du willst. Sicherlich wäre es einfacher, 4.500 Containerschiffe umweltmäßig aufzurüsten als ein paar hundert Millionen Autos. Man müsste es nur mal machen.

Vielleicht müsste man das analog zum Luftverkehr machen: Flugzeuge, die bestimmte Emissionsgrenzwerte überschreiten, dürfen auf vielen Flughäfen nicht mehr landen. Würden die Häfen der Haupt-Importnationen ihre Zwölfmeilenzone für Dreckschleudern schließen, dann würde sich das ganz schnell relativieren.

Haken dabei: Seefracht würde teurer. Vielleicht würde das aber auch ein paar Auswüchse wieder zurückstutzen. Wenn Äpfel aus Neuseeland billiger sind als aus Südtirol, fragt man sich schon, wie das möglich ist.
 
Zörnie

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Ein Tanker auf dem Ozean ist schlimm, aber "erstmal" kein konkretes Problem in der Stadt.
Das sicherlich nicht, aber uns wird ja auch erfolgreich eine menschgemachte Klimaänderung und Temperaturerhöhung eingeredet und da sollten auch die massiven Emissionen außerhalb der Landmasse eine Rolle spielen.
 
nERDANZIEHUNG

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Wir haben 2 konkrete Probleme

1. die allgemeine Erderwärmung
2. die Schadstoffe in den Städten

Mir geht es primär um den 2. Punkt.
Die Schadstoffe in der Stadt sind sicherlich nicht der Hauptgrund für die Erwärmung, aber dennoch ein Faktor und allein aus Interesse der eigenen Gesundheit schon relevant. Mit Elektroautos retten wir nicht unser Klima, aber vielleicht unsere Gesundheit!?
 
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Das Problem in den Städten bekommt man auch jetzt schon ohne E-Autos recht gut in den Griff.

Einfach nicht fahren. Oder meinetwegen auch weniger fahren. Kling sarkastisch, ist dank einem gut ausgebauten ÖPNV in den Städten allerdings relativ einfach zu realisieren. Zumindest gilt dies für die Städte die in meiner Region liegen. Das gilt beispielsweise auch für Stuttgart, obwohl das nur in weiterem Sinne zu meiner Region gehört. Und natürlich für andere.

Wenn die Zubringer in und aus den Städten weg sind, bleiben nur noch die "zwingend" notwendigen Stadtdurchfahrten. Wobei der Begriff zwingen auch nochmal näher zu betrachten ist. Da diese Fahrzeuge des Durchgangsverkehrs dann aber meist auch wieder auf längeren Strecken unterwegs sind, stellt sich für mich die Frage, ob zu diesem Zweck das Elektroauto des aktuellen und auf die nächsten paar jahre noch absehbaren Entwicklungsstandes das geeignete Fortbewegungsmittel ist.

Sollte der ÖPNV nicht gut ausgebaut sein -was ich mir nach Kenntnis zahlreicher Städte in Deutschland nicht vorstellen kann- gilt es diesen zu verbessern. Das nützt dann auch denen die kein Auto haben oder keines wollen.

Ich denke, daß es für viele Probleme unserer Zeit relativ einfache Lösungen gibt. Es sei denn man will seine eigenen Vorstellungen oder Wünsche plausibel begründen, indem man hierzu scheinbar passende Lösungen findet.

Und bei genauerer Betrachtung der Feinstaubproblematik in den Städten kommt man relativ schnell zum Ergebnis, daß nicht das Auto an sich das Problem ist, sondern die Menge in der es auftritt. Auch für vermeidbare Fahrten oder passende Alternativen dazu.

Gruß Tom
 
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Sollte der ÖPNV nicht gut ausgebaut sein -was ich mir nach Kenntnis zahlreicher Städte in Deutschland nicht vorstellen kann- gilt es diesen zu verbessern. Das nützt dann auch denen die kein Auto haben oder keines wollen.
Leider in ganz vielen Städten nur eine Alternative mit deutlich mehr Zeit und/oder erheblichem Komfortverlust. Aber ich stimme dir zu, das wäre der einfachste und wahrscheinlich effektivste Weg!

Bei mir:
Auto = 20 Minuten
Bus/Bahn = 50 Minuten

Kumpel im Großraum Stuttgart:
Motorrad = 30 Minuten
Auto = 60 Minuten
Bus/Bahn = 70 Minuten

Meine Berliner Bekannten sind auch immer am meckern. Die haben schon gar kein Auto mehr, aber ÖPNV ist dort scheinbar auch nicht das Gelbe vom Ei. Von den Fahrradwegen mal ganz zu schweigen.

Ein Gesamtkonzept für urbanen Verkehr wäre nicht schlecht.
DLR - Institut für Verkehrsforschung - Abteilung: Mobilität und Urbane Entwicklung
 
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Das ist alles nur ein Frage des Standpunkts. Oder von welchem Komfortlevel man gerade ausgeht.

Meckern ist in vielen Dingen eine Frage der Bequemlichkeit oder der Unzufriedendheit. Wobei der Grund für die Unzufriedenheit auch schon mal hinterfragt werden sollte. Meiner Erfahrung nach kommt man Berlin gut mit ÖPNV zurecht.

Aber egal, jeder beurteilt seine Situation anders. Was wir bei der Diskussion um die E-Mobility oder besser gesagt den Individualverkehr nicht außer acht lassen sollten ist, daß zu ein umfassendes und zukunftsfähiges Verkehrskonzept der Zukunft sicherlich auch Einschränkungen und eine Abkehr von lieb gewonnen Gewohnheiten und Bequemlichkeiten mit sich bringen wird. Zumindest werden die es so empfinden, die die Unterschiede noch kennen. Für spätere Generationen wird es normal sein auch mal ne halbe Stunde auf einen Anschluß zu warten. Oder Dienstag nicht mit dem Auto in die Stadt fahren zu dürfen. Oder auch einfach überhaupt kein eigenes Auto zu haben.

So weit sind wir da gar nicht entfernt. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern in der Stadt in Bereiche gefahren zu sein, die für Individualverkehr heute komplett gesperrt sind. Wir haben mittlerweile eine grüne Feinstaubplakette und es gibt auch jetzt schon gesetztlich festgelegte Regelungen, daß zeitlich begrenzte Verkehrsverbote zur Luftreinhaltung verhängt werden dürfen.

Es gibt seit Jahren Park&Ride-Parkplätze, Parkzonen für Anwohner, Einbahnstraßen, verkehrsberuhigte Zonen, Spielstraßen, Sackgassen, Tempo 30 Zonen auf Hauptstraßen usw. Alles Dinge, um den die Städte "autofrei" zu machen, den Leuten die Lust zum fahren in die Stadt zu nehmen. Und alles schon Realität.

Wenn ich beispielsweise 20 min benötige um mit dem Auto in die Stadt zu kommen (in meinem Falle die kleinere Großstadt Darmstadt), um dann anschließend entweder in ein teures Parkhaus zu fahren oder weitere 20 Minuten rumzufahren um mir einen Parkplatz zu suchen, dann fällt mir die Entscheidung leicht die Straßenbahn zu nutzen. Deren Haltestelle im Vorort zudem nur ca. 300 m entfernt von meiner Wohnung ist, die auch nur 30 Minuten bis ins Zentrum braucht und die für Hin- und Rückfahrt weniger kostet als ein Parkplatz für zwei Stunden Parken. Ob man will oder nicht, die Randbedingungen sorgen zwangsweise dafür ÖPNV zu nutzen.

Schwieriger wird es zugegebenermaßen wenn man in die etwas weiter außen liegende Randbereiche möchte. Aber selbst das geht notfalls. Es dauert halt länger und man ist hinsichtlich der Zeitplanung weniger flexibel als mit dem eigenen Auto. Das ist dann aber der Preis der Gesundheit des Klimas und in einigen Jahren sicherlich auch nur noch die einzige Möglichkeit das halbwegs bezahlbar hinzubekommen.

Gruß Tom
 
sampleman

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Sollte der ÖPNV nicht gut ausgebaut sein -was ich mir nach Kenntnis zahlreicher Städte in Deutschland nicht vorstellen kann- gilt es diesen zu verbessern. Das nützt dann auch denen die kein Auto haben oder keines wollen.
Nein, das haut so nicht hin. Die allgemeine Verstädterung hat inzwischen auch in Deutschland dazu geführt, dass die Metropolen komplett überfüllt sind. Es gab mal vor 25 Jahren eine Aktion des "Stern", in der Autofahrer zum Umstieg auf den ÖPNV bewegt werden sollten. Damals wollte die Zeitschrift ihren Lesern Coupons geben, mit denen sie kostenlos den ÖPNV an ihrem Ort ausprobieren wollten. Damals teilte der Münchner Verkehrsverbund mit, zu Spitzenzeiten würden 105% der Kapazität genutzt, mehr könne das System nicht nutzen. Und seitdem ist es nicht besser geworden. Wenn all jene, die morgens im Auto im Stau stehen, auch noch im ÖPNV säßen, würde dieser endgültig zusammenbrechen. Dabei gibt es in fast jeder Großstadt auch Nadelöhre, die eine weitere Steigerung verhindern. In München ist das zum Beispiel die S-Bahn-Stammstrecke, eine Art Wirbelsäule, die die Stadt von Westen nach Osten durchschneidet und durch die jede S-Bahn-Linie geht. Da sind sie inzwischen beim Maximum der möglichen Taktzahl angekommen. Eine Verbesserung könnte nur erfolgen, indem man diese Stammstrecke erweitert. Jetzt wurde final die zweite Stammstrecke beschlossen, wir reden also von einem Tunnel unterhalb der Innenstadt von München - die natürlich nicht aufhört zu leben, während dieser Tunnel gebaut wird. Gemessen daran ist der Brenner-Basistunnel eine Lachnummer und Stuttgart 21 nicht weiter der Rede wert.

Sinnvoller wären intelligente Verkehrsführungsmaßnahmen, aber das, was da eine Stadt wie München abliefert, hat eher was mit Verkehrsverhinderung zu tun. Wenn ich mit dem Auto vom Westen über eine relativ wenig befahrene Einfallsstraße nach München reinfahre, dann kann es schon mal passieren, dass ich an acht roten Ampeln hintereinander(!) halten muss. Also immer runterschalten, im Leerlauf stehen bleiben, dann wieder anfahren. Ich würde es mir ja eingehen lassen, wenn an jeder dieser Ampeln signifikanter Querverkehr passieren würde, aber oft sind die einzigen involvierten Verkehrsteilnehmer Autos, die im Leerlauf an einer roten Ampel warten. Ebenfalls eine Erscheinung, die man seit ein paar Jahren häufiger sieht: Jemand baut ein Haus, und schon erhält er das Recht, auf der Straße vor dem Haus eine Fahrspur zu blockieren und dort Material und Wohncontainer für die Bauarbeiter hinzustellen. Die Schwanthaler Straße ist eine der Haupt-Einfallsstraßen von Westen in die Innenstadt. Sie ist vielleicht zwei Kilometer lang - und war die letzten 15 Jahre kein einziges mal frei passierbar.

Mir kann inzwischen niemand mehr erzählen, dass das Ausbremsem des motorisierten verkehrs in München nicht Methode hat. Damit wird beswusst in kauf genommen, dass der Verkehr mehr Abgase und Lärm produziert, als er eigentlich müsste - bis dann irgendwelche permanent überschrittenen EU-Grenzwerte den Autogegnern ein Instrument in die hand nehmen, um Autos in München zu verbieten.
 
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Von den Fahrradwegen mal ganz zu schweigen.
Bei Fahrradwegen hilft nur eine glasklare gesetzliche Regelung: Ist ein Fahrradweg vorhanden, dann muss er von Fahrradfahrern auch benutzt werden. Im Moment haben wir nämlich neben den Fahrradfahrern, die auf dem Radweg fahren, auch noch Krampfradler, die für sich das recht in Anspruch nehmen, auf der Straße zu fahren und - relativ neu - zunehmend erwachsene Radfahrer, die auf Fußwegen fahren...

Ach ja, und wir sollten mal eine größere Kampagne starten, um die Information zu verbreiten, dass Verkehrsregeln nicht nur für motorisierte Verkehrsteilnehmer gelten, und dass auch Fahrradfahrer ihr Tempo reduzieren müssen, wenn sie auf eine unklare Verkehrslage zusteuern.
 
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Kling sarkastisch, ist dank einem gut ausgebauten ÖPNV in den Städten allerdings relativ einfach zu realisieren. Zumindest gilt dies für die Städte die in meiner Region liegen. Das gilt beispielsweise auch für Stuttgart, obwohl das nur in weiterem Sinne zu meiner Region gehört. Und natürlich für andere.
In Sachen Komfort und Sicherheit sowie Verlässlichkeit ist der ÖPNV selbst in Berlin eine Katastrophe und beinahe jeder Auswärtige lobt diesen in Berlin. Von der nervigen Umsteigerei und Taktzeiten von 10 Minuten selbst im Berufsverkehr ganz zu schweigen. Wäre ich autoverrückt, wären Busse & Bahnen nicht mal im Ansatz eine Alternative für mich.


Sollte der ÖPNV nicht gut ausgebaut sein -was ich mir nach Kenntnis zahlreicher Städte in Deutschland nicht vorstellen kann- gilt es diesen zu verbessern. Das nützt dann auch denen die kein Auto haben oder keines wollen.
Ja, natürlich könnte und müsste man den ÖPNV verbessern, aber das bringt erst mal wenig, kostet aber richtig viel Geld.
 
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Bei Fahrradwegen hilft nur eine glasklare gesetzliche Regelung: Ist ein Fahrradweg vorhanden, dann muss er von Fahrradfahrern auch benutzt werden. Im Moment haben wir nämlich neben den Fahrradfahrern, die auf dem Radweg fahren, auch noch Krampfradler, die für sich das recht in Anspruch nehmen, auf der Straße zu fahren und - relativ neu - zunehmend erwachsene Radfahrer, die auf Fußwegen fahren...

Ach ja, und wir sollten mal eine größere Kampagne starten, um die Information zu verbreiten, dass Verkehrsregeln nicht nur für motorisierte Verkehrsteilnehmer gelten, und dass auch Fahrradfahrer ihr Tempo reduzieren müssen, wenn sie auf eine unklare Verkehrslage zusteuern.
Da ich ca. 8.000 km/Jahr mit dem Fahrrad unterwegs bin, möchte ich deiner Auffassung deutlich widersprechen. Der Zustand der Radwege ist häufig im Vergleich zu den Strassen eine Zumutung. Die 3 Gruppen: Fussgänger, Radfahrer, Auto- und Motorradfahrer müssen aufeinander Rücksicht nehmen, der jeweilig Stärkere gegenüber dem Schwächeren. Selbst bei echten oder vermeintlichen Verfehlungen des Schwächeren hat dieser ein gewisses Vorrecht. Die Benutzung der Strasse sollte im Gegenteil für Radfahrer mit einer rücksichtsvollen Selbstverständlichkeit toleriert werden - meist ist sie richtigerweise sowieso erlaubt. Dies können die Kommunen eigenständig entscheiden. Das auch erwachsene Radfahrer auf Gehwegen fahren ist natürlich eher nicht richtig - sie sollten nach meiner Auffassung die Strasse benutzen - wo dann die Autofahrer besondere Rücksicht nehmen sollten - dies ist allerdings häufig nicht der Fall. Das beisst sich die Katze in den Schwanz.

Die Fahrweise insbesondere der bayrischen Autofahrer gegenüber den Radfahrern hat ebenfalls noch viel Luft nach oben. By the way: SF Klasse 11 an meinem Wohnort in Bayern spricht Bände gegenüber SF Klasse 4 an meinem vorherigen Wohnort in Münster. Von daher wenn grössere Kampagne, dann vor allem Überholabstand der Autos gegenüber Fahrrädern (wer in Frankreich auf der Landstrasse unterwegs ist, weiss was ich meine). Ebenso fehlt es häufig an der Rücksichtnahme der Autofahrer beim Abbiegen von oder Einscheren auf die Hauptstrasse. Ausserdem ist ein Fahrverhalten wie es in Holland oder Frankreich gegenüber dem Fahrradfahrer längst üblich ist, in den Fahrschulen dem bayrischen oder österreichischen Autofahrer dringend beizubringen.

Nicht abstreiten möchte ich, dass auch einzelne Radfahrer im Verkehrsverhalten noch Luft nach oben haben (Beleuchtung, Rücksichtnahme gegenüber Fussgängern, etc.). Dies gilt im übrigen auch vermehrt in Bayern gegenüber NRW, von den Niederlanden ganz zu schweigen. Vom Gefährdungspotenzial her betrachtet, ist jedoch vor allem das Verhalten der Autofahrer gegenüber dem Radfahrer erheblich verbesserungsbedürftig.

Gruss

Jürgen
 
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Bei Fahrradwegen hilft nur eine glasklare gesetzliche Regelung: Ist ein Fahrradweg vorhanden, dann muss er von Fahrradfahrern auch benutzt werden. Im Moment haben wir nämlich neben den Fahrradfahrern, die auf dem Radweg fahren, auch noch Krampfradler, die für sich das recht in Anspruch nehmen, auf der Straße zu fahren und - relativ neu - zunehmend erwachsene Radfahrer, die auf Fußwegen fahren...
Ich fahr beinahe täglich mit dem Rad und auch ich nutze den Radweg nur selten und das, obwohl ich kein Kampfradler bin. Aber die Radwege sind hier oft holprig und in schlechter Qualität sowie unzureichend beleuchtet, derzeit mit viel Laub bedeckt und sicherer fahre ich auf der Straße auch. Und gesetzes- bzw. rechtsprechungskonform verhalte ich mich damit auch.
 
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