Hi
Der Unterschied zwischen Steuerung und Regelung ist, dass
bei der Steuerung zu jeder Kombination von Eingangsparametern (z.B. DK 47% offen; DZ 3600 min-1; Öl-Temp 80°; Lufttemp 20°; etc) ein "Antwortwert" (Einspritzdauer 2,8ms) vorgegeben ist. Das ist die Grundfunktion.
Bei der -meist zusätzlich "aufgesetzten"- Regelung prüft beispielsweise die Lambdasonde ob die Abgaszusammensetzung auch wirklich passt. Sie prüft sozusagen die Steuerwerte. Falls es nicht stimmt passt die Motronik an; sie regelt. Je besser die Grundvorgaben, desto besser und schneller die Regelung. Folglich kann man mit "irgendwelchen Methoden" lediglich die Zeit zwischen zwei Abfragen der Sensoren beeinflussen. Die ist zwar variabel, erfolgt aber wenigstens 2x pro Sekunde.
Bei der Lambdaregelung möchte ich Fralinds Aussagen noch dahingehend ergänzen, dass bei Ottomotoren fast ausschliesslich Sprungsonden verwendet werden (billiger, einfachere Regelung). Die Dinger geben keine lineare Spannung ab, sondern springen (daher der Name) bei Lambda 1 von etwa 100mV auf etwa 900mV. Der Bereich dazwischen ist winzig klein (0,99...1,001). Die Regelung achtet tatsächlich darauf ob das Ding dauernd springt. Tut sie es nicht, wird geregelt wie es Frank beschreibt.
Sprich: Eine L-Sondenspannung die aussagt "passt" gibt es nicht!
http://www.powerboxer.de/theorie-technik/409-lambdasonde-funktion
Bei Wettbewerbsmotoren ist das anders. Die haben, wenn, dann Breitbandsonden. Die Dinger springen wesentlich langsamer und man kann diesen "Sprungbereich" dann auch auswerten und das Abgas ständig fetter halten als L=1. Allerdings braucht man dazu auch eine passende Einspritzanlage. "Einfach eine andere Sonde" reinbauen funzt nicht.
http://www.powerboxer.de/theorie-technik/408-lambdasonde-typen
Lambdasonden sind übrigens Primärspannungsquellen! Schraubt man genügend viele an, kann man die Lichtmaschine sparen :-)
Zum Ermitteln wann die Einspritzzeit startet wird natürlich die OT-Info des Nockenwellensensors genutzt.
Auch da gibt es einen "Witz" Die Einspritzzeit wird normalerweise beendet(!) wenn das Einlassventil gerade ganz geöffnet hat! Klingt erst mal doof, ist aber logisch. Das Gemisch braucht für den Weg von der Einspritzdüse bis hinter das Ventil relativ lang. Bei der Einspritzdauer liegt also der ENDzeitpunkt fest. Im Extremfall, bei absolut Vollgas UND Maximaldrehzahl ist die Einspritzdauer fast so lang, dass ununterbrochen eingespritzt wird! Da beginnt sie dann, wenn das Einlassventil gerade geschlossen hat!
Ein anderes Beispiel wäre die Fahrgeschwindigkeit
Mit einem ThrottelRocker hält man lediglich den Griff mit dem Handballen fest
Mit einer Kaoko Cruise Control (mechanische Gasgriff-Feststellung) oder der behördlichen Klemmschraube klemmt man lediglich den Gasgriff fest. De Facto ist das eine Steuerung der DZ für eine einzige Kombination von Eingangsparametern (Lastzustand). Sobald sich die Last ändert (eine Steigung kommt) ändert sich ein Parameter und es passt nicht mehr. Schraubt dann der Fahrer am Griff übernimmt er die Funktion als Regelung. Das Kaoko-Produkt ist keine Geschwindigkeitsregelung (engl. CruiseControl), aber bei einer Kneipe "Zum blauen Affen" erwartet man ja auch keinen Affen sondern maximal einen besoffenen Politiker.
Eine echte Geschwindigkeitsregelung (engl. CruiseControl!) regelt "das Gas" auch am Berg und hält die Drehzahl (nach dem Schalten klappt's nicht mehr ohne neuerliches "Setten").
gerd