F 800 GS Notfallwerkzeug für unterwegs

[vilkas]

interessanter Thread, aber...

eigentlich dachte ich, BMW hätte eine umfasende Maobilitätasgarantie. Europaweit. Nach einer Panne ruft man die Hotline an und schwups - springt hinter dem nächsten Baum ein Servicetechniker hervor...

BMW Schweiz: BMW Mobil Care - Grenzenlos in ganz Europa.
BMW Deutschland: BMW MOTORRAD TOUR ASSIST - Der Schutz gilt ... europaweit (Deutschland, Österreich, Schweiz).
BMW Österreich: BMW Mobil Care - ...nachgenannte europäische Reiseländer: [Aufzählung von Albanien bis Zypern]

Der einzige Unterschied zwischen Österreich und Schweiz der mir aufgefallen ist: Österreichische Mobil Care gilt nur für die europäische Türkei während Schweizer Kunden scheinbar auch in Asien abgesichert sind...
Besteht Europa für BMW D wirklich nur aus den DACH Ländern???

Werden Schweizer und Österreichische Kunden umfangreicher unterstützt?

Muss ich nachfragen bevor ich einen Kaufvertrag unterschreibe ...

v.

 

[Henryt]

Mache jedes Jahr eine größere Tour über 4-5 Wochen. Kann alle beruhigen, bislang noch kein Werkzeug benötigt, und wenn, der ADAC Ausweis reicht aus oder der nächste BMW Händler.

 

[gerd_]

Hi
Die Mobilitätsgarantie sieht so aus, dass in "Zentraleuropa" ein Mitarbeiter der nächstgelegenen BMW-Vertretung anrückt. Falls keine in der Nähe ist wird der ADAC (oder Ähnliche) geschickt. Dann erscheint der Abschleppwagen, man fährt mit bis zu einer Werkstatt und bekommt irgendeinen fahrbaren Untersatz mit 4 Rädern und ist somit mobil!
Wie gut das im "dichtverzweigten Händlernetz" in Georgien oder der Mongolei funktioniert mag sich jeder selbst ausrechnen.
Auch der hinter einem Baum hervorspringende Techniker ist wahr. Zumindest in der Sahara. Da springt er hervor (sofern sein Satellitentelefon Strom hatte), stapft dann 1000 km durch den Sand. Mit den mitgeführten Ersatzteilen macht er dann das Mopped flott. Das dauert so 1...2 Monate weil er -sebstverständlich- für 50 TEur Elektronikequipment mit sich führt um die einzige LC die er jemals im Leben sieht warten zu können.
Wenn das in 4000 km Entfernung östlich von München nicht so ganz klappt, ist das nicht so wild. Es fahren relativ Wenige dort hin und somit sind die Meckerer statistisch unbedeutend. "99,9% unserer Kunden sind mit dieser versprochenen Leistung zufrieden" ist also korrekt.
Wen juckt es wenn einer sagt "mein Hallgeber verröchelte am Khardung La (5602m) und es dauerte ewig bis da keiner kam. Wäre ich nicht bergab gerollt und hätte nicht ein LKW mein Mopped aufgeladen, wäre ich noch heute da oben". >>> "das ist bedauerlich, aber in der Überwiegenden Zahl . . . " (überwiegend beginnt bei 51%!)
gerd

 

[Duesentrieb]

Hallo,
.....Mondtiereisen. .....
.....Wir haben immer eine Trillerpfeife am Mann, mit der kann man auch ohne Netz und Strom Kontakt zu anderen aufnehmen....

Notfalls kann man auch mit der Trillerpfeife auch die Mondtiere verjagen, dann braucht man sie nicht mit dem Eisen erschlagen.

 

[Rene13]

Ich habe immer dabei:
- Kleinen Knarrenkasten (gabs mal bei Aldi - mit dem schraube ich sogar zuhause)
- Gaffer-Tape
- Sicherungen
- nen kleinen Engländer
- ne kleine Rohrzange
- ne kleine Kombizange
- Leatherman
- einen weißen Lappen (etwa 50 x 50 cm - da kann man Schrauben drauf ablegen und findet sie auch wieder - auch in der Dunkelheit)
braucht man den nicht, wird darin das Werkzeug eingerollt und klappert nicht.
- Stück Draht (1,5 qm - 2 m lang, flexibel. Damit bindest Du das ins weiße Tuch eingerollte Werkzeug zusammen. Ersetzt defekte Spanngurte und kann einen - oh Wunder - defekten Draht ersetzen)
- Dirko HT (in Kombi mit ner Cola-Dose kann man alles abdichten...)
- Airman-Pumpe

Bei schlauchlosen Reifen:
Ein billiges Reifenreparaturset (vergiss dieses Zeugs, was Du in den Reifen füllst. Wenn du nen Pilz oder Docht einsetzt, kannst Du damit auch bis Wladiwostok und zurück fahren) von Tante Louise oder Prolo. Tausche ich jedes Jahr aus, wenn ich schlauchlose Reifen fahre.

Bei Reifen mit Schlauch (ich fahre in meinen eigentlich schlauchlosen Mitas E07, Cross-Schläuche):
Zwei kurze Montiereisen. Die helfen aber nur, wenn man das kann und nicht mehr kaputt macht, als es nötig ist ;-)
Statt Flickzeug habe ich immer nen Schlauch jeweils für vorn und hinten dabei.


Das ist alles, was ich bisher auf meinen Touren durch Europa dabei hatte. Mal ärgert man sich, dass man das Zeugs mitschleppt,
mal ist man froh, dass man es dabei hatte.

Es gibt auch Leute, die schleppen Ersatzteile mit. Das halte ich für überflüssig.

Mit am wenigsten Platz und Gewicht nimmt meine ADAC Karte ein... für westliches und südliches Europa ok, wenns weiter weg geht... sh. Gerds Kommentar.

 

[Intermezzo]

Hier auch noch meine Erfahrung:

als ich noch selbst am Motorrad schrauben konnte, hatte ich meine halbe Werkzeugkiste in eine Werkzeugrolle verpackt und mitgenommen. Nein, die Rolle war separat mit Werkzeug bestückt. Damit konnte ich unterwegs ohne Probleme verbogene Griffe von einem Sturz wechseln, Ersatz hatte ich natürlich auch dabei, und auch schon mal die Kette spannen sowie Leuchtmittel wechseln. Die Auswahl an Werkzeug war mehr als ausreichend.

Seitdem ich GS fahre, habe ich nur noch Werkzeug zum Radein- und -ausbau, eine Zange für alles mögliche, Reifenflickzeug (Würste), Panzerband, Kabelbinder und Ersatzleuchtmittel dabei. Und Spanngurte, für mich das wichtigste überhaupt.

Pannen, die ich im Laufe der letzten 10 Jahre hatte waren:

- Reifenpanne
- Reifenpanne
- Reifenpanne

und Reifenpanne.

Desweiteren noch 2 x H7 vom Abblendlicht.

Bei den Reifenpannen hatte ich die Würste 1 x benutzt, ansonsten immer Reifenflickbuden. Die gibt es auf dem Balkan, unser bisheriges Hauptreiseland inkl. Rumänien und Albanien, in ausreichender Menge. Mehr als in den Vogesen am Wochenende. Oder auch mehr als in Deutschland am Wochenende.

Das Problem mit dem reifenflicken ist, daß die meisten der kleinen Flickbuden nicht das passende Werkzeug zum Radwechsel (hier bei der 1200er GS) haben. Deswegen nehme ich das mit. Bei der 800er natürlich das entsprechende, sofern kein Standardwerkzeug.

Mobilitätsservice bringt in vielen der dortigen Ländern tatsächlich nichts, wenn man mal Kroatien als Touri-Land ausnimmt. Und ja, wenn dann ist es tatsächlich so, daß man ein Auto als Ersatz bekommt, mit dem dann die Motorradreise beendet ist und mit etwas Gück das Motorrad nach zwei bis drei Wochen unrepariert wieder zuhause ist. Beispielsweise passiert in Thüringen an einem Sonntag, als die Benzinpumpenelektronik meinmte sich bei einer Regenfahrt verabschieden zu müssen.

Die Spanngurte hatten mir schon hilfreiche Dienste bei Brüchen am Top-Case-Träger und am Halter der Vario-Koffer geleistet. Ohne die Gurte hätte ich auf die entsprechenden Teuile verzichten müssen oder mir vor Ort geeignetes Material besorgen müssen.

Und das für mich allerwichtigste: mit einer intakten Batterie losfahren, ggf. auch vorsorglich tauschen, wenn altersbedingt Ausfälle wahrscheinlich werden. Es gibt m. E. nichts blöderes als mit vollem Tank und leerer Batterie beispielsweise in der Pampa in Albanien an der Grenze zum Kososvo (haben wir gemacht) eine Zwangspause machen zu müssen.

USB-Adapter mit Stecker für die Bordsteckdose habe ich mittlerweile auch dabei, um notfalls auch unterwegs mein Handy laden zu können. Und eine Landkarte, damit ich den, den ich ggf. um Hilfe bitte auch sagen kann wo ich bin.

Geht es weiter weg als von mir beschrieben (bislang nicht erfolgt und vermutlich auch nicht mehr absehbar), sieht die Werkzeug- und Ersatzteilliste natürlich ganz anders aus.

Ein Tipp noch für Wochenendtouren:
ich habe habe grundsätzlich immer Reifenflickzeug dabei. Auch in Deutschland. Zum einen repariert hier kaum jemand aus Haftungsgründen Motorradreifen, zum anderen sind die betreffenden Werkstätten am Wochenende zu und die Tanstellen sind meist nur mit Tim oder Mandy besetzt, deren Stärken eindeutig bei der gleichzeitigen Bedienung von Smartphone und Kasse liegen.

Gruß Thomas