Praxistest Flickzeug

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nordmann1

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Auf meiner letzten Tour durch den "Wilden Osten" oder Mc Pom oder Mecklenburg-Vorpommern hatte sich mein Kumpel einen Platten am Hinterrad gefahren. Ursache war ein scharfer Splitter, der sich durch die Decke gearbeitet hat, ob Glas oder Stein konnten wir nicht mehr ermitteln.

Da ich immer Flickzeug dabei habe, mit dem ich auch schon einmal einem Schweizer auf der Paßhöhe helfen konnte, sollte sich das Problem bei uns auch schnell lösen lassen. Weit gefehlt, denn ich habe das Flickzeug von Louis (nicht mehr erhältlich) benutzt, das eine totale Fehlkonstuktion ist und uns nur wertvolle Zeit , Frust und viel Schweiß gekostet hat. Tipp am Rande, wenn man das in der prallen Sonne bei 30° macht, so wie wir, sollte man sich unbedingt vorher ein schattiges Plätzchen suchen. Erspart einem den einen oder anderen Fluch und eine klebende Hose, die das in die Hockegehen fast unmöglich macht.


Flickzeug gab es mal bei Louis und wurde wegen totaler Unbrauchbarkeit wohl wieder vom Markt genommen. Wer so ein Flickzeug besitzt, sollte es schnell entsorgen oder einem Motorradfahrer schenken, den er den ganzen Tag nicht leiden kann.

Habe leider nur noch ein Fragment von diesem Flickstopfen und erspare mir, warum das Ding auch nicht nach dem Zurechtschnitzen funktioniert hat. Mindestens 3/4 Stunde vergebliches "Geaste".

Dieser Flickstopfen ist gemeint. Es gehört auch eine vollig untaugliche gewinkelte Ahle dazu.



Wieder zu Hause, haben wir das aktuelle Flickzeug von Louis getestet.



Fazit, funktioniert, aber nur mit Hindernissen. Wird das Loch nicht groß genug gemacht, 1 1/2 fache Ahlenstärke, bekommt man den Flickstopfen nicht hineingeschoben und frau schon gleich gar nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn das Rad eingebaut ist und der Druck nicht von oben erfolgt.

Ist das Loch groß genug und man drückt den Stopfen hinein, ist er auch schon komplett im Reifen verschwunden, weil die Ahle zulang ist und das Hineindrücken nicht gestoppt werden kann. Habe ein Distanzstück dazwischengesetzt, dann funktionierte es. Der Kraftaufwand ist aber enorm und im eingebauten Zustand fast nicht hinzubekommen. Ob man das Loch noch größer machen kann, möchte ich nicht ausprobieren und empfehle deshalb, auch dieses Flickzeug zu entsorgen oder w.o. verschenken.




Jetzt zum Testsieger. Das Originalflickzeug von BMW - Hersteller Tiptop. So einen Dichtstopfen hatte ich noch in den Tiefen meiner GS versteckt und dann benutzt. Wenn man sich exakt an die Anleitung hält, ist der Reifen in 15 Minuten geflickt, wobei davon 10 Minuten Trockenzeit des Dichtmittels sind, mit dem man großzügig umgehen sollte. Preis 16 €.



Gruß

Nik
 
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Daynie

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Jetzt zum Testsieger. Das Originalflickzeug von BMW - Hersteller Tiptop. So einen Dichtstopfen hatte ich noch in den Tiefen meiner GS versteckt und dann benutzt. Wenn man sich exakt an die Anleitung hält, ist der Reifen in 15 Minuten geflickt, wobei davon 10 Minuten Trockenzeit des Dichtmittels sind, mit dem man großzügig umgehen sollte. Preis 16 €.



Gruß

Nik[/QUOTE]

Dieser total fertige Reifen hätte allerdings schon vor mehrern Tausend Kilometern auf den Müll gehört... Da braucht man sich über einen Platten nicht wirklich zu wundern...
Aber Danke für den Tipp. Wenn man mal ein Flickzeug braucht, dann nicht auch noch ein mieses...

Gruss Daniel
 
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nordmann1

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Meine Antwort fällt jetzt etwas barsch aus, das war ein Testobjekt oder hältst du uns für so blöd, dass wir mit so etwas durch die Gegend fahren.
 
der_rotebaron

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geile antwort!

im ernst, taugt nur das von bmw?
ist das von tt schon jemandem eine "gute" hilfe gewesen?
 
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....hab das Zeug von Louis benutzt, so wie in der Anleitung......

3 X bislang ohne Probleme, weder durchgerutschter Stopfen noch Undichtigkeiten nach dem einbringen...

Einziges Manko, ist der Kleber einmal geöffnet, sollte er erneuert werden, da er schnell austrocknet



Fazit: preiswert und einfach in der Anwendung.
 
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nordmann1

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....hab das Zeug von Louis benutzt, so wie in der Anleitung......

3 X bislang ohne Probleme, weder durchgerutschter Stopfen noch Undichtigkeiten nach dem einbringen...

Einziges Manko, ist der Kleber einmal geöffnet, sollte er erneuert werden, da er schnell austrocknet



Fazit: preiswert und einfach in der Anwendung.
Frage dazu, welchen Fremdkörper hattest du im Reifen, bzw. wie groß hast du das Loch gemacht?

Wir haben es nur so groß wie unbedingt nötig gemacht, weil der Reifen bis zum Ende gefahren werden soll. Das wäre aber eine extra Diskussion, an der ich mich aus bestimmten Gründen nicht beteilige.

Wichtiger Hinweis von dir, die Gatsche muss bei jedem Flickzeug nach Gebrauch erneuert werden.
 
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... zweimal waren es Schrauben, sahen aus wie Spax, einmal wie ein Schnitt von einem Metallsplitter, steckte der Rest noch drinn.

Die Ahle hab ich ordentlich reingestossen (kostet am Anfang etwas Überwindung), mehrfach, ist ja wie ne Raspel beschichtet.

Den Gummiwurm und das Loch ordentlich mit Kleber eingeschmiert und dann mit dem Haken eingezogen, alles ganz einfach, ohne Gewalt...
:eekek:
 
Daynie

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Meine Antwort fällt jetzt etwas barsch aus, das war ein Testobjekt oder hältst du uns für so blöd, dass wir mit so etwas durch die Gegend fahren.
Eben nicht... Drum hat's mich auch so erstaunt...
Wollte Dir nicht zu Nahe treten.
 
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Nordlicht

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Ih schliesse mich Topas an und habe bei Loch durch unbekannten Gegenstand ( Ligurische Grenzkammstrasse) mit dem Louisset gute Erfahrungen gemacht. Allerdings auch mit dem BMW- Set. Kraftaufwand könnte effektiv höher sein- ich hatte den Eindruck, beim Kollegen mit BMW- set ginge es leichter als bei mir...
 
AmperTiger

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das Louis funktinioniert genauso wie das von BMW, man muß nur, wie Topas schon schreibt, ordentlich aufreiben, gilt aber auch für das BMW, bei beiden kann man die Reifen dann unbesorgt runterfahren.
Ich nutze das von BMW, ganz einfach, weil ich das beim Verkauf der letzten BMW behalten habe. Das mit dem Kleber stimmt auch, einmal geöffnet entsorgen. Übrigens ist der Kleber von dem BMW-TipTop auch nach 3 Jahren eingetrocknet, wenn er nicht geöffnet wurde :banghead:
 
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nordmann1

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Noch einmal. Wir/ich haben das Louisset als weniger geeignet bewertet, weil man beim Einführen den Stopfen mit einem Ruck zu tief in den Reifen schieben K A N N!!! Ist also ein Hinweis, auf was man achten sollte.

Wenn man auf der sicheren Seite sein möchte, dann das Flickzeug von Tiptop benutzen.

Es ist schon ein wenig eigenartig, dass man jedes kleine Detail in Grundgesetzstärke erklären muss.

Mein Beitrag beschreibt MEINE Erfahrung, also was passiert ist und was passieren kann. Es hat auch schon jemand seinen Reifen mit einem Holzpflock geflickt.

Wünsche euch eine plattenfreie Fahrt und wenn es doch passiert, dass ihr euch an diesen Beitrag erinnert und nicht den Apschleppdienst rufen müsst, weil ihr den letzten Louisstopfen versenkt habt.

Letzter Hinweis, je größer das Loch (beim Louisset definitiv größer als beim TT-Set, umso wahrscheinlicher, dass mehr Drähte bzw. Textilfasern als nötig zerstört werden. Was das für den weiteren Betrieb des Reifen bedeuten kann, überlasse ich euch.

Allerletzter Tipp. Wurde der Reifen mit dem Fremdkörper im Nassen gefahren, unbedingt Reifen wechseln und nicht zu ende fahren. Warum? Keine Lust seitenweise zu erklären, einfach mal glauben.:cool:

Und zum guten Schluß, vielleicht hat die Diskussion dazu beigetragen, dass ein kleines Set zur Standardausrüstung gehört und auf einer Tour viel Ungemach und Frust vermeidet.


Gruß

Nik
 
joreku

joreku

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Danke für den aufschlussreichen Test !
 
gerd_

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Hi
Das mit der Nässe ist einfach zu erklären: Die Wände des "Bohrloches" sind dann auch nass und der Kleber pappt nicht.

Auch ich habe beide Varianten des Flickzeugs ausprobiert und komme mit beiden zurecht. Als Anschlag für das Louisteil kann man auch zwei nach vorn gestreckte Finger benutzen.
Die Ahle von Louis ist wertiger und man zwickt sich nicht, wie bei dem von BMW, die Pfoten in dem unverschweissten Spalt am Griff (auch deshalb habe ich das Ding schon lange "umgebaut").
Für die BMW-Ahle gibt es, zumindest bei der GS ein vorgesehenes Plätzchen, doch schon bei der GSA ist der dreieckige Griff einfach nur sperrig. Ahle für die Reifenstopfen
gerd
 
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....die BMW Reibe / Ahle hab ich hier auch rumliegen, ist für meine Pranken aber zu drahtig,
die Griffe vom Louis iegen bei mir besser in der Hand.


Mich würd mal interessieren, wie ihr die Luft auffüllt.
Ich hatte das Glück, dass ich alle Mal in meiner Garage flicken konnte, kühl und trocken :)

und mit Fusspumpe.....:eekek:


Taugt das CO2 Kartuschensystem oder doch lieber kleiner Kompressor, Handpumpe?
 
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Nordlicht

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Ich hab nen kleinen Kompressor dabei. Auf Ferienreisen, sonst natürlich nicht.
 
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nordmann1

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Drei Patronen reichen bis zur nächsten Füllstelle. Beim Aufbiegen der Ahle geht der Anschlag verloren, der ein zu tiefes Einführen verhindert, besser nur so lang machen, dass die Finger beim Griffumfassen den Weg begrenzen.
 
nobbe

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eine co2 patrone füllt mit ca 0,5 bar
 
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nordmann1

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Wieso bringt ihr mich jetzt vom Pfad der Tugend ab. Sehe jetzt einige Passagen in einem ganz anderem Licht.

OT paßt, es wurde ja alles gesagt. :)
 
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