Bremsbacken vorne einseitig abgenutzt

[Belial]

Hey liebe Leute,

vorhin bei einer kleinen Kontrolle festgestellt, dass meine Bremsbacken vorne auf den Innenseiten deutlich mehr abgenutzt sind als außen. Also die Bremsbacken auf der Innenseite der Bremsscheibe haben vlt noch 2-3mm, die äußeren 5-6mm. Ist das normal? Ich habe im Forum mal versucht Antworten zu finden, entweder stelle ich mich zu blöd an oder ich habe wirklich nichts gefunden. Habe etwas Angst, dass die Bremskolben nicht mehr so freigängig sind.

Es handelt sich um eine, GSA Baujahr 2006, Integral ABS der ERSTEN Generation (FiepBKV verbaut), knappe 75 tkm auf der Uhr. Bremse eigentlich nur noch mit der Hand, Fußbremse so gut wie unangetastet.

Und noch eine Frage. Ich will mir morgen gleich mal neue Bremsbacken ordern, habe aber vor zwei Monaten die Bremsflüssigkeit komplett tauschen lassen. Wenn ich jetzt also die Backen erneuere, dann ist ja natürlich zuviel Flüssigkeit im System. Reicht es aus, wenn ich aus dem Ausgleichsbehälter etwas abpumpe oder muss wieder der BKV entlüftet/abgepumpt werden?

Vielen Dank für eure Antworten
Gruß,
Michi

 

[Larsi]

... Wenn ich jetzt also die Backen erneuere, dann ist ja natürlich zuviel Flüssigkeit im System. Reicht es aus, wenn ich aus dem Ausgleichsbehälter etwas abpumpe oder muss wieder der BKV entlüftet/abgepumpt werden?

Vielen Dank für eure Antworten
Gruß,
Michi

Wenn der Schrauber es richtig gemacht hat, wurden die Kolben aller Sättel zurück gedrückt, so dass beim Wechsel nicht zu viel Flüssigkeit ins System gelangte.

Ist das nicht der Fall, muss die Flüssigkeit unter dem Tank abgesaugt werden.
Die Flüssigkeit im Ausgleichbehälter ist ein separater Kreis.

 

[yessy]

Das ist nix neues ... da es bei Autos auch so ist ... schau mal nach

 

[WorldEater]

Was yessy meint, ist der einseitife Belagverschleiß... Nur das hier keine Mißverständnisse auftauchen...

Ist bei meiner 2006er mit BKV (jetzt fast 130tkm) auch so.

 

[Belial]

Vielen dank für die Antworten. Dann bin ich ja beruhigt, wenn das so normal ist. Werde dann hier mal ein Bild posten, wenn es soweit ist.

Noch eine Frage zur Bremsflüssigkeit. Wenn die BMW Werkstatt das nicht so gemacht hat, wie merke ich das dann? Zuviel druck beim zurück drücken der Kolben? Lassen die sich dann gar nicht zurück drücken? Kann ich im Notfall auch etwas Flüssigkeit über die Entlüftung über dem Bremssattel ablassen?

Gruß,
Michi

 

[Larsi]

Wenn zu viel Flüssigkeit im Modulator ist, drückt sie aus dem Überlauf heraus.
Dort sollten Schläuche dran sein, damit die Flüssigkeit nicht über den Motor läuft.

 

[Belial]

Und wo läuft die dann hin? Kann man im Notfall nicht einfach unten an den Bremszangen was ablassen?

Gruß,
Michi

 

[Cjay]

Moin Michi,

wie immer, der gute Rat vorab: Wenn Du Dich mit (Deinem) Bremssystem offenbar so wenig auskennst, lass es lieber andere machen.

Wenn Du diesen Rat ignorieren willst:
Überschüssige Bremsflüssigkeit nimmt man immer an den Ausgleichsbehältern (oben) ab. Das geht z.B. mit eine Spritze auch sehr einfach.
Der Überlauf des BKV wird mit einem Schlauch (zusammen mit dem Tanküberlaufschlauch) unten bei der Schwinge herausgeführt.
Der BKV selbst hat keinen Ausgleichsbehälter. Hier braucht auch nichts abgepumpt werden, wenn neue Beläge reinkommen. Ggf. läuft etwas unter das Motorrad.

Also: Alte Beläge raus, VOR dem zurückdrücken der Kolben alles ordentlich mit Bremsenreiniger reinigen, Kolben zurückdrücken - dabei sicherstellen, dass der Ausgleichsbehälter oben nicht überläuft (wäre nicht schlimm, aber eine Sauerei und gar nicht gut für Lack), neue Beläge rein, Flüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter kontrollieren - fertig.

Sollte sich ein Kolben nicht zurückdrücken lassen, ist tatsächlich etwas faul und die Werkstatt gefragt.
2-3 mm unterschiedliche Abnutzung kann vorkommen. Auf jeden Fall gründlich reinigen.

Viel Erfolg

 

[Larsi]

Moin Michi,

wie immer, der gute Rat vorab: Wenn Du Dich mit (Deinem) Bremssystem offenbar so wenig auskennst, lass es lieber andere machen.

Wenn Du diesen Rat ignorieren willst:
Überschüssige Bremsflüssigkeit nimmt man immer an den Ausgleichsbehältern (oben) ab. Das geht z.B. mit eine Spritze auch sehr einfach.
Der Überlauf des BKV wird mit einem Schlauch (zusammen mit dem Tanküberlaufschlauch) unten bei der Schwinge herausgeführt.
Der BKV selbst hat keinen Ausgleichsbehälter. Hier braucht auch nichts abgepumpt werden, wenn neue Beläge reinkommen. Ggf. läuft etwas unter das Motorrad.

Also: Alte Beläge raus, VOR dem zurückdrücken der Kolben alles ordentlich mit Bremsenreiniger reinigen, Kolben zurückdrücken - dabei sicherstellen, dass der Ausgleichsbehälter oben nicht überläuft (wäre nicht schlimm, aber eine Sauerei und gar nicht gut für Lack), neue Beläge rein, Flüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter kontrollieren - fertig.

Sollte sich ein Kolben nicht zurückdrücken lassen, ist tatsächlich etwas faul und die Werkstatt gefragt.
2-3 mm unterschiedliche Abnutzung kann vorkommen. Auf jeden Fall gründlich reinigen.

Viel Erfolg

MMn sind die Aussagen zur Flüssigkeit in diesem Beitrag völlig falsch.

Die Flüssigkeit oben im Ausgleichbehälter ist nicht dieselbe, die an der Bremszange ankommt.
Es gibt zwei Steuerkreise und zwei Bremskreise, die hydraulisch voneinander getrennt arbeiten.
Im Hydraulikblock sind zwei Reservoirs integriert, in denen das für den Verschleiß notwendige Volumen gebunkert ist.

Das gilt mMn für alle BMW-ABS mit BKV.

 

[Cjay]

Im Prinzip hast Du Recht. Natürlich gibt es vier Kreise.

Drück doch einfach mal die Kolben an den Bremszangen ein und schau wo der Pegel ansteigt .
Dann wirst Du feststellen, das die Kreise korrespondieren.
Eine Kontrolle oder Nachfüllen/Absaugen am Hydraulikblock beim Belagwechsel ist auch nicht vorgesehen.

 

[Larsi]

...
Eine Kontrolle oder Nachfüllen/Absaugen am Hydraulikblock beim Belagwechsel ist auch nicht vorgesehen.

Das funktioniert aber nur solange, wie beim Flüssigkeitswechsel die korrekte Menge eingefüllt wurde.
Ist da zB bei abgenutzten Belägen die Flüssigkeit gewechselt worden ohne die Kolben im Sattel zurückgedrückt zu fixieren, ist das Reservoir im Hydraulikblock zu voll.
Auch zu wenig Füllmenge kommt hin und wieder vor.
Sollte nicht so sein, passiert aber immer wieder.

 

[Belial]

Moin Michi,

wie immer, der gute Rat vorab: Wenn Du Dich mit (Deinem) Bremssystem offenbar so wenig auskennst, lass es lieber andere machen.

Hey Cjay,

auf genau sowas habe ich schon gewartet. Vorallem, da deine Antwort dazu so richtig war.

Larsi hat das super erklärt. Der Vorgang an sich die Bremsbacken zu erneuern ist mir durchaus bekannt. Hätte ich keinen Bremskraftverstärker der ERSTEN Generation, hätte ich gar nicht gefragt sondern gleich getauscht. Aber genau das was Larsi beschrieben hat, macht mich stutzig.
Also ich frage nochmal zusammenfassend.
Wenn die BMW Werkstatt, davon gehe ich aus, die Bremsbacken nicht zurück gedrückt hat und ich deswegen zuviel im unteren Kreislauf habe drückt es das einfach durch den Überlauf raus? Ich muss also nichts absaugen? (Außer aus dem Überlauf auffangen?)

Gruß,
Michi

 

[Cjay]

Na gut, ich habe bei diesem System selber geschätzt 7 mal die Beläge gewechselt und zweimal komplett die Bremsflüssigkeit gewechselt.

Dann habe ich das wohl immer verkehrt gemacht, oder im Dunkeln was übersehen. Ein Wunder, dass ich damit bisher 100.00 Km gefahren bin

Aber frag besser Lars.

 

[Cjay]

@ Larsi
Die Nachfüllöffnungen am ABS (die Michi offenbar nicht kennt) werden beim Bremsflüssigkeitswechsel IMMER randvoll befüllt, um zu vermeiden, dass Luft ins System kommt.
Der Bremsflüssigkeitswechsel erfolgt regulär mit zurückgedrückten Kolben. Selbst wenn mann den Flüssigkeitswechsel mit ausgefahrenen Kolben durchführen würde (und damit mehr Flüssigkeit im Bremskreis eingefüllt wäre als nötig) wird die überschüssige Menge dann ggf. durch den Überlauf/Entlüftung rausgedrückt, wenn die Kolben zurück gedrückt werden.
Ergo: Im Bremskreis kann nie zuviel Bremsflüssigkeit sein.

Sofern der Bremsflüssigkeitswechsel wie beschrieben durchgeführt wurde, ist auch nie (sofern keine Undichtigkeit vorliegt) zu wenig Flüssigkeit im Bremskreis!

Das System reguliert sich also selbst. Deswegen gibt es auch kein Schauglas, Behälter, etc.
Das geht nur in die Hose, wenn jemand meint, da irgendwelche Pegel oder Füllstände regulieren zu müssen.

Deshalb werden die Nachfüllöffnungen am ABS/BKV beim Belagwechsel auch nicht geöffnet. Der Belagwechsel erfolgt wie bei jedem anderen Motorrad.

 

[Belial]

Hey Cija,

die Entlüftung am BKV kannte ich tatsächlich noch nicht. Tank hatte ich auch noch nicht runter gebaut, war bislang nicht notwendig.

Ich informiere mich vorher immer gerne und ausgiebig im Forum bevor ich was mache. Zum einen Neugier, zum einen weil ich den Tank nicht runter bauen wollte.
Meinen Respekt wenn du das schon so oft gemacht hast. Du kannst mir gerne mal sagen, wie du das mit den Kreisläufen machst. Würde mich mal interessieren. Ich finde nur, das kam etwas arg vom hohen Ross. Las sich zumindest so.

Ich reagiere mittlerweile leider etwas allergisch auf diesen Standardspruch:
Lass lieber den Fachmann machen.

Gruß,
Michi