Wandernder Druckpunkt vordere Bremse

Diskutiere Wandernder Druckpunkt vordere Bremse im R 1150 GS und R 1150 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Moin liebe Schraubende! Gestern auf dem Weg nach Hause konnte ich plötzlich beim Anbremsen den Bremshebel bis fast an den Lenker ziehen...
BigJay

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Moin liebe Schraubende!

Gestern auf dem Weg nach Hause konnte ich plötzlich beim
Anbremsen den Bremshebel bis fast an den Lenker ziehen... :rolleyes:

Hab gleich darauf angehalten und einen Schnellcheck gemacht:
Undicht scheint nichts zu sein (hatte im Laufe des Jahres auf
Stahlflex umgebaut). Gleich werde ich mal den Tank anheben,
um einen Blick auf auf das ABS-Modul (undicht?) werfen zu können.

Bin dann vorsichtig weitergefahren, die Bremse war auf der
Reststrecke mal "weich", mal "hart", wie vorher gewohnt.

Als ersten Hauptverdächtigen würde ich nun den HBZ am Lenker
zerlegen wollen...

Oder gibts aus Erfahrung der Wissenden weitere Verdächtige,
inbesondere beim ABS-II?
 
G

Gast 41871

Gast
Hallo Jörge,

wenn Du den HBZ verdächtigst: Unter der kleinen Manschette sieht man dann schon das Unheil. Entweder sabbert Bremsflüssigkeit heraus oder es hat sich eine bräunliche kristalline Schicht gebildet. Mein HBZ ist noch nicht eloxiert, dennoch habe ich ihn durch Polieren mit dem Finger wieder glatt bekommen. Dazu ein neuer Kolben samt Dichtungssatz, seit 3 Jahren dicht!

Gewissenhafte Arbeit setze ich bei Dir voraus.

In den ganzen Leitungen und Verbindungen kann sich immer eine Luftblase hartnäckig festsetzen. Bisher half ein "Entlüften über Nacht" mit leicht angezogenem und so arretieren Bremshebel.

MfG Gärtner
 
elfer-schwob

elfer-schwob

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hi jörge,
HBZ wär auch mein 1. tipp.
radbremssülinda der 2.
ABS käme bei mir erst dran, falls 1. u. 2. negativ.
fürs ABS brauchst du eine am äußeren durchmesser abgedrehte (22er?) nuß.
den ABS-block plus leitungen dafür NICHT demontieren! geht bei abgenommenem tank.

viel erfolg,
rainer
 
Drugi

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Sind die Bremsbeläge runtergefahren und im BFL Behälter zu wenig BFL?

Falls nicht, alles inkl. ABS Modul nochmal mit BFL durchpumpen.

Daran gedacht beim Wechsel auf Stahlflex, die Bremskolben zurück zu drücken und erst dann BFL durchzupumpen?

Irgendwo wandert da vermutlich 'ne Luftblase durchs System.

Wenn Du unsicher bist ob alle Leitungen richtig fest und dicht sind, könntest Du auch ein Löschpapier um jede Verbindung wickeln und mit Kabelbinder fixieren. Nach mehreren Bremsversuchen siehst Du dann schnell ob trocken oder nicht.
 
BigJay

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Danke erstmal für die Tipps!

- Luft im System müsste ich "eigentlich" ausschließen können.
Nach dem Umbau auf die Flexe und mehrmaligen / ausdauernden
Entlüftungsaktionen "stand" der Bremshebel unter Last wie angenagelt.

- Die Kolben hatte ich beim Fluten mit der neuen BF und Entlüften
erst mit ner alten Zahnbürste gesäubert und dann ganz eingedrückt.

- Scheiben (TRW) und Beläge (Sinter) hab ich damals in einem
Rutsch gleich ebenfalls erneuert. Da ist noch kein nennenswerter
Verschleiß festzustellen.

- Der Bremsflüssigkeitsstand ist bei waagerecht stehendem Behälter
~3...4mm oberhalb der Schauglasmitte.

Da diese Aktionen nur ein halbes Jahr und rund 6tKm zurückliegen,
dazwischen keine Probleme autraten, werde ich heute Nachmittag
zuerst mal die Pumpe auseinanderbasteln.

Grad mal nachgesehen: Der Rep-Satz für die Pumpe kostet ~60€,
die ganze Armatur dagegen schon schlappe 300€... Da hoffe ich,
dass die Armatur noch keine üblen Laufspuren hat!

Wie zuletzt... Son Mist kommt immer kurz vor ner ausgiebigen Tour,
die diesmal mit ner flotten Truppe ein paar Tage durch den Thüringer
Wald führen soll...
 
Rallyekuh

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Jörge, wir fahren doch wie immer gesittet und langsam! Außerdem heißt es doch FAHRzeug und nicht BREMSzeug:banghead:
 
BigJay

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Is klar, HC! So wie Du gestern bei deiner Feldwegattacke... :)
 
BigJay

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So... Gerade das Gedöns zerlegt...

Ergebnis: Kolben und Bohrung sehen tiptop aus. Kein Schlonz oder
sonstiger Dreck / Ablagerungen zu sehen. Die zwei Bohrungen, die
vom Behälter in Richtung Kolben verlaufen, sind offen. Allerdings
sind im Behälter ein paar winzige Chips (aus was auch immer) zu
sehen. Das wird jetzt akribisch gesäubert...

Die druckseitige Manschette zeigt an einer Stelle (wohl da, wo die
Bohrungen liegen) minimale Laufspuren auf. Ich hoffe, dass das
die Ursache ist.

Ein Kolbenreparatursatz incl. der äußeren Manschette ist bestellt
und soll morgen abholbereit beim :-) liegen. Das ist ja schon mal
ne gute Nachricht.

Kolben.jpg


.....

Apropos "wandernde Luftblase":

Nach meinem Verständnis sollte die immer "zu spüren" sein...
Oder etwa nicht? Gibt es da was ABS-II spezifisches?


Der Druckpunkt war jedenfalls nach den Umbaumaßnahmen
unverändert knackig. Bis gestern...

Meine bisherige Hypothese: Der Druck wird beim "Hebeln" aufgebaut,
die Dichtmanschette wird dann aber ab und an leicht undicht und
gibt die BF an den Behälter zurück. Nach außen hin ist zumindest
keine BF ausgetreten...
 
BigJay

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Vielen lieben Dank! :wub:
 
Lueghi

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Ich hatte nach Umbau auf Stahlflex ähnliche Probleme (siehe http://www.gs-forum.eu/r-850-gs-und-r-1100-gs-96/wo-kommt-die-luft-der-bremsleitung-her-148728/). Ich weiss auch nicht wo die Luft sich versteckt aber raussiffen tut definitiv nichts bei mir. Ich verwende mittlerweile den alten Trick hier aus dem Forum: auf dem Seitenständer die Handbremse auf Druckpunkt pumpen und dann den Handbremshebel mit einem Seil / Strick o.ä. über Nacht auf Spannung halten. Am nächsten Morgen ist der Druckpunkt dann wieder super und hält auch einige Zeit an. Habe auch schon mehrfach entlüftet, was anderes hilft bei mir aktuell nicht ....
 
BigJay

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nabend lueghi!

kenne diesen fred... :)

das hatte ich direkt nach dem verbau der flexe auch versucht,
nachdem die erste entlüftungsaktion nicht sooo erfolgreich war.
brachte aber nigs. der hinweis "das abs sollte vor dem entlüften
mehrmals ausgelöst worden sein" brachte dann den erfolg...

wenns es bei mir im system verbliebene luft sein sollte - die 6
monate nicht zu spüren war - wundert es mich halt, wo die denn
so plötzlich herkommen soll!?

hatte mir auch gedanken um die wirkung der "über n8 mit gezoge-
ner bremse stehen lassen - methode" gemacht. wobei ich da aber
nicht weitergekommen bin: der druck verringert die ausdehnung
der luftblasen bis auf "0", aber die auftriebskraft hängt von der
oberfläche einer blase ab. theoretisch könnte ein druck, der die
blasen ebennicht auf "0" reduziert, den dann kleineren blasen
ein "durchschlüpfen" von engstellen / knicken / übergängen er-
möglichen... ansonsten wäre es m.e. sinnlos, weil in einem fluid
gelöste luft meines wissens keine auftriebskraft hat.

gibt es denn keinen physiker hier im allerheiligsten, der da weiter-
helfen könnte?

so rein interessehalber...
 
S

sunday

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War bei mir mit BKV ABS auch und ich hatte sie bei BMW zur Inspektion gebracht. Weiche Bremse, dann mal wieder gut und später wieder weich. Druckpunkt immer woanders. Nochmal entlüften lasse. und gut war.
 
BigJay

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nabend!

nachdem ich gestern den neuen hbz-kolben nebst neuer staub-
manschette eingebaut und die aus gefühlt 385 teilen bestehende
armatur wieder zusammengepuzzelt und alles durch zartes pumpen
entlüftet habe, folgte eben die testfahrt: auf 50 km, mit vielen unnötigen
und heftigen bremsmanövern, trat das anfangsproblem nicht mehr auf.

trotzdem bin ich nach wie vor etwas irritiert. zum einen, weil 6 monate
alles bestens funktioniert hat (blase, wo kommst du her?). zum anderen
sahen kolben und zylinderlauffläche tiptop aus, hinter der alten staub-
manschette waren weder schmutz noch sonstige auffälligkeiten. bis auf
die minimalen verschleißspuren an der druckseitigen manschette.

das abs-gerät war auch trocken, alle anderen verbindungen ebenfalls,
wie auch die bremszylinder selbst.

was ja noch sein kann, ist:

- axial "flatternde" bremsscheiben, die die kolben nach und nach in die
bremszylinder einschieben.
- floater temporär verklemmt.

aber auch das sieht alles gut und leichtgängig aus, es gibt null brems-
rubbeln. nur die trw-bremsscheiben klappern bei unebener fahrbahn
etwas. war mir vorher mit den originalen scheiben nicht so wirklich
aufgefallen...

nuja, schaun mer mal!
 
BigJay

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Servus!

Heute hab ich den HBZ-Kolben unter das Mikroskop gelegt...
Vergrößerungsfaktor 50, da mit bloßem Auge fast nichts
zu sehen war. Kaum zu glauben, welch geringer Verschleiß
so eine Undichtigkeit und das daraus folgende Bremsversagen
verursacht. Hier nach 96tKm und 18,5 Jahren.

Deswegen mein Tipp an die Schraubenden: Wenn man schon
- warum auch immer - dort herumbastelt, sollte man den
Kolben ersetzen. Den Pfennigartikel "Dichtmanschette" ist ja
leider nicht erhältlich, sondern nur der komplette Reparatur-
satz mit Kolben, Dichtungen und Feder.

Hier sieht man die Dichtmanschette von oben, zu erkennen
sind lediglich leichte "Schürfstellen" links von der roten Linie,
die dort entstehen, wo die Dichtmanschette unter der Bohrung
für die Versorgung des Systems mit der Bremsflüssigkeit hin
und her gleitet.

von oben.jpg


Zum Vergleich: eine gute, nicht verschlissene Stelle der Manschette

OK.jpg



Und zum Schluss eine Ansicht im 45°-Winkel. Hier kann man links
neben der roten Linie eine minimale Abplattung am dichtenden
Bereich sehen.

45°.jpg
 
K

kuhschrauber

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1100 gs 1150 gs
hut ab........ was wären wir ohne wissenschaftler!!
 
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