Balkan-Allroad-Tour 2012

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Dikki

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Balkanallroadtour2012

Wir 5, –Aische mit Suzuki DR350 – Nane mit Suzuki DR-Z400S – Roger BMW GS650 Dakar – Stolle mit BMW X-Challenge – und ich mit BMWX-Challenge Adv. sind am 29.07. 2012 mit dem Flugzeug nachThessaloniki geflogen und haben dort unsere Motorräder, die miteiner Spedition dort hin transportiert wurden, übernommen.
Bereiste Länder:Griechenland – Bulgarien – Mazedonien (Skopje) – Kosovo –Montenegro – Albanien – Griechenland
Insgesamt ca3500 km.


1.Tag - ~ 240 km
Um 03:15 gehtder Wecker, anz
iehen, Katzenwäsche, Zähneputzen und ab insGroßraumtaxi, welches uns nach Köln bringt. Der Fahrer ist nicht sounbedingt auf Draht, ignoriert sein Navi und wir bekommen noch eineRundfahrt durch den Leverkusener Chemiepark. Als ihm sage, dass ichauch ein Navi dabei habe und ihn lotsen könnte wird er nur nochnervöser. Irgendwann kommen wir dann aber seltsamerweise doch nachzahlreichen Verfahrern am Flughafen Köln-Bonn an, bekommen sogarunseren Flieger noch und schlafen noch ein klein wenig auf dem Flugnach Thessaloniki. Nach dem wir vom Flughafen mit 2 Taxen zur ca. 30km entfernten Spedition gefahren sind, nehmen wir die Motorrädergegen 11:00 Uhr in Empfang, ziehen uns um und starten dann zu unseremersten Ziel – Hotel Nemesis in Stavroupoli. Die einzige Unterkunftdie in diesem Urlaub bereits vorgebucht ist. Nach einer Stunde Fahrtbeginnt schon die erste unasphaltierte rund 15 km lange Passage.Sogleich meldet sich auch der Seitenständer-Notausschalter an Nane’sDR-Z und wird mit Isolierband erst mal zum Schweigen gebracht. DiePause in der Natur nutzen die Mädels auch zum Pinkeln und führenerst einmal einen Antischlangentanz auf , um mögliches Getier zuvertreiben – dieses Ritual, wiederholt sich in diesem Urlaub noch100erte Male. Nach dem dies dann geregelt ist fahren wir nur wenigeKilometer weiter und Roger muss sich vom Hinterradspritzschutz seinerDakar trennen – gewaltsam. Dieser mochte die Wackelei auch nicht,hat sich zwischen Schwinge und Hinterrad gesetzt, blockiert dieBremse und wird durch Einsatz der Säge vom Leatherman dauerhaftentfernt, denn an die Schrauben kommt man überhaupt nicht mehr dran.Weiter geht es dann an Serres vorbei nach Drama und etwa 50 km vorStavroupoli trennen sich die Mädels von uns, sie fahren weiter überdie E14 und wir Kerle fahren die die parallel laufende unasphaltierte25 km lange Bergstrecke. Wir treffen uns dann im Hotel.
HotelNemesis erweist sich als nicht ganz unattraktiv und die Preise sindim Rahmen. Nur essen können wir leider nicht. Dazu fahren wir dannein paar Kilometer weiter und essen in einer kleinen Taverne. Hiergesellt sich ein älterer deutschsprachiger Grieche zu uns underzählt uns ein wenig über die Gegend und sobald wir etwas möchtenruft er nach der Kellerin die mittlerweile sichtlich genervt von ihmist. Zu uns ist sie sehr freundlich und lächelt, sobald sich derältere Herr aber umdreht zeigt sie auf ihn und rollt mit den Augen –was ausschließlich ihn angeht – nicht uns. Zurück im Nemesis gibtes dann noch ein paar Bier und dann kommt auch bald das Sandmännchen.

























#############

2.Tag - ~ 235km



Beim Frühstück zur vereinbarten Zeit fehlt erstRoger. Erst vorsichtiges, dann lauteres Klopfen an seiner Zimmertürbringt nichts. Hm !?! Aische besorgt den Durchgängerschlüssel ander Rezeption, aber der Schlüssel steckt von innen. Noch mal heftiggeklopft und tatsächlich, es tut sich was. Roger hat mit Ohrstöpselngeschlafen, vom Wecker nix gehört und es geht ihm gut. Nach demwirklich erstklassigem Frühstück werden die Mopeds gepackt und dieheutige Etappe bringt uns über Echinos auf einer schönen, kleinenStrasse zur Grenze nach Bulgarien. Nane fährt vor. Sie istmonatelang mit ihrer DR-Z mehr schlecht als recht klargekommen, aberhier hat sie das Supermotofeeling erwischt. Sie rauscht am Abzweigzur Grenze vorbei, fährt fast 10 km allein und landet in einemtürkisch anmutenden Dorf, mit türkischer Schrift, ein Überbleibselaus dem türkisch-griechischen Krieg aus den 20er Jahren. Nach demwir uns dann wiedergefunden haben, geht’s über die Grenze, dannZlatograd in Bulgarien, wo ich erst mal meine Deutschlandfahne amMotorrad hisse. Dann nach Nedelino und ab dort wieder offroadweiter. Hier stimmt das Wegenetz vom Navi mal wieder gar nicht undnach mehreren Verfahrern kommen wir dann zufällig wieder auf eineStrasse. Wir entscheiden uns dafür, ein vorher geplantesOffroadstück über einen Berg erst einmal durch eine Bergumrundungzu ersetzen. Die Strasse ist sehr schön und führt uns zurück zumnächsten geplanten Offroadsträßchen, nicht ohne uns an einem ander Strasse gelegenen Grillhähnchenstand vorbei zu bringen, an demwir uns wirklich klasse schmeckende Hühner einverleiben. Frischgestärkt geht’s weiter über Rudozem in Richtung Trigrad/Yagodina.An einem Umspannwerk, hinter einem unbeleuchteten Tunnel mit 30cmAbsätzen in der Fahrbahn endet der Asphalt. Die Wege werden kleinerund kleiner und Garmin hat wieder Strecken drin, die gar nichtvorhanden sind. So entschließen wir uns dann den etwas größerenWeg über Mugla zu nehmen, den auch Garmin dann als Alternativevorschlägt.. Der Weg wird wieder kleiner und kleiner und der Bewuchsim Weg nimmt zu. Nach einigen Kilometern stehen wir dann an einemfelsigen Bergrutsch der den Weg blockiert. 150 Meter dahinter liegtein umgestürzter Baum quer über den Weg. Dahinter ist erst mal keinweiteres Hindernis zu sehen. Also wird ein Teil des Abraumsweggeräumt und die Mopeds dann dort vorbei bugsiert, bis zumBaumstamm. Hier wird eine Rampe aus Steinen vor den Baumstamm gelegtund die Mopeds dann darüber hochgefahren / rübergetragen. Nach demalle 5 drüber sind geht’s endlich weiter – für etwa 500 Meter.Dort ist dann endgültig Schluß. Die Brücke über die kleineSchlucht ist eingebrochen und ein Weiterkommen unmöglich. Als ichdort meine BMW wieder starten möchte läuft die Benzinpumpe nichtmehr, ein mir bekanntes Problem, welches unter der Sitzbank zubeheben ist. Ich baue gerade die Sitzbank ab, als Roger (der letzteunserer Truppe) angefahren kommt und glaubt ich sei dabei dasMotorrad abzurödeln um es irgendwie mit Spanngurten zu sichern, umes über die Schlucht zu bringen. Da hat er aber ganz schöngemeckert !! Hier ist klar, dass wir unser geplantes Tagesziel nichtmehr erreichen können, also schnell zurück über den Baum, vorbeiam Bergrutsch, durch den 30cm Absatz-Tunnel und nach Smolyan, in derHoffnung da noch eine Unterkunft zu bekommen. Im 3. Anlauf finden dieMädels ein nettes Hotel und fordern dafür Huldigungen ein und wirMänner müssen auf Knien danken. :-)






































Fortsetzungfolgt .......



Und für die Mods hier: Irgendwie ist es hier sehr schwierig Bilder einzustellen. Ich habe zB. keine Ahnung wie die Minibilder dort unten hingekommen sind und wie ich sie wieder löschen kann ???
 

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Gorgo

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Schöner Bericht und schöne Bilder - ich freu mich auf mehr! :)
Ach und Mods gibts hier keine mehr. Wenn du die Bilder von einem anderen Webspace verlinkst, was am einfachsten ist, dann reicht
. Wenn du sie hier hochlädst, erscheinen sie unten als Miniaturansicht.

Update: Ich sehe gerade, du verlinkst von Picasa aus, also dann wirklich einfach
und dann hast du es ohne Miniaturansichten. So und jetzt seh ich mir deine Bilder bei Picasa an. :cool:
 
Dikki

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3.Tag - ~ 70 km

Die heutige recht kurze Etappe führt uns über die Hauptstrasse von Smolyan, Richtung Borino und dann über eine traumhafte kleine Strasse nach Yagodina, welche mir bei der Planung als unbedingtes MUSS augefallen ist – überhaupt die Gegend um Yagodina. Schon am späten Vormittag kommen wir dort an. Wir müssen noch warten und nutzen die Zeit den Seitenständerschalter an der DR-Z komplett tot zu legen, da dieser unterwegs erneut Zicken gemacht hat. Wir Männer haben aber noch eine rund 6 km kurze, aber heftige Tour hinauf zum EaglesEye vor der Brust. Die Damen sagen, dass sie sich das nicht antun müssen und sie würden lieber im Hotel bleiben. Das die Auffahrt so schwierig ist haben wir nicht gedacht, ich falle zwischendurch auch mal auf die Nase und Roger hebt das Vorderrad seiner Dakar an einer Kuppe mal recht weit Richtung Himmel, aber bei ihm geht alles gut. :-) Die Abfahrt allerdings war weit jenseits von heftig. Die schweren Mopeds lassen sich überhaupt nicht bremsen und steuern und oftmals ist das Hangabwärts ein unkontrolliertes mit stehenden Rädern rutschen, bangen und hoffen. Hier bekommt die X-CH von Stolle mal 90° Schräglage. Die Mädels mieten sich heimlich in unserer Abwesenheit einfach einen Jeep mit Chauffeur und lassen sich auch hinaufbringen, sie sehen uns auch, wir sie aber leider nicht, wir bemerken es erst bei unserem hart verdienten Feierabendbieren, als sie mit dem Jeep zurückkommen. Die Jeepfahrt für 25 Euro ist sicher kein zu teures Vergnügen, wenn ich an die Dramen und die Reparaturkosten bei einer Selbstbefahrung von ihnen denke! :-)
Der Abend verläuft wie immer mit gemütlichem Besisammensein, beim Essen und Bier/Weintrinken. :-)





















Fortsetzung folgt ....
 
yessy

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Hallo zusammen,
guter Bericht ... und die Bilder erst . :cool: Freu mich auf mehr , gebt acht auf Euch . Ist diese Welt doch schön.
 
Dikki

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4.Tag
Der Tag soll gemütlich werden und so machen wir vormittags eine Jeeptour nach Trigrad und lassen uns die Gegend zeigen. Wir hängen einfach nur auf den Bänken auf der Ladefläche des Pickups ab und sagen gegenseitig zu uns, dass die Fahrt hier über die groben Steine bestimmt nix für die Felgen der Mopeds wären – unwissend was uns in diesem Urlaub noch erwarten wird …..
Bei einer Höhlenbesichtigung ist es dann schon wieder vorbei mit gemütlich. Der Aufstieg aus der Höhle ist eine schmierige, fast leitersteile Treppe mit geschätzten 200 Stufen.
Nachmittags juckt es wieder in der Gashand und wir wollen mit unseren Mopeds NUR mal eben über die Strasse ans Ende des Tals fahren. Aber auch hier am Talende ist dann wieder Schluss mit gemütlich. Man erzählt uns, dass es mit dem Motorrad überhaupt kein Problem sei von hier nach Trigrad zu fahren. Wir nehmen darauf hin die ersten Meter unter die Räder und stehen bald mitten im Wald – ohne Ahnung wohin. Die Luftliniennavigation (Wege hat das Navi hier nicht) sagt, dass wir schon hinter Trigrad sind und an der griechischen Grenze sein müssten, als ein paar Waldschrate in einem Auto auftauchen. Der Eine erklärt uns in bestem Englisch den Weg (der auch stimmt) und versichert uns, dass die Strecke gut und absolut harmlos ist (was wohl nicht so ganz stimmt). Jedenfalls kommen wir tatsächlich irgendwann, zwischendurch noch eine seichte Flußdurchfahrt, mit Schnappatmung in Trigrad an und fahren von dort dann über die Strasse zurück nach Yagodina. Und weil es so „gemütlich“ war, haben wir uns natürlich wieder ein paar Bier am Abend verdient.




























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5.Tag - ~ 240 km
Von Yagodina starten wir heute nach Rila. Eigentlich sollte es ja nach Yakoruda gehen und von dort aus am nächsten Tag direkt nach Norden nach Bovorets. Da aber nur Garmin diesen Weg durchgängig hat, er auf Strassenkarten unterbrochen ist und aus bei OSM wieder von der Karte entfernt wurde glauben wir Garmin erst gar nicht.
So fahren wir über die Hauptstrasse nach Dospat und von dort an der unasphaltierten Westseite des Dospatsees (ca.14 km) vorbei. Hinter Sarnitsa kommen wir wieder auf die Hauptstrasse, bleiben aber nur kurz auf ihr, um dann nach Westen in einen Gebirgswaldweg abzubiegen. Nach etwa 25 km kommt ein kleines idyllisches Dorf, ein Bach fließt hier auch und hier beginnt wieder Asphalt. Ideal für ein kleines Päuschen und für einige die Füße mal im Bach zu kühlen. Wir steigen anschließend auf die Mopeds und 300 Meter weiter ist der Asphalt auch schon wieder zu Ende und weitere 25 km bucklige Offroadpiste folgen über Osenovo bis wir nach Mesta gelangen. Von dort fahren wir die Hauptstrassen über Bansko und Blagoevgrad nach Rila. Im leeren Hotel Centaur möchte man 60 Euro/Zimmer und wir drehen uns mit großen Augen sofort wieder um. Dann geht man auf uns zu und sagt, dass es ein Missverständnis sei und sie 60 Leva meinten. Wir sind uns sicher, dass man erst gedacht hat, deutsche Touristen – bei denen kann man es ja mal versuchen. Wir nehmen für uns 5 Personen wie immer 3 Doppelzimmer und zahlen 150 Leva. Noch am späten Nachmittag starten die Mädels mit dem Mopeds zu einer Besichtigungstour des Rilaklosters, während die Herren sich auf den Weg auf einen fast 2600 Meter hohen Berg machen. Der Weg dorthin ist eine steile 2 Meter breite Betonpiste. Oben angekommen genießen wir einen tollen Ausblick ins/aufs Rilagebirge. Beim Abendessen ist man zwar sehr freundlich und hilfsbereit, insgesamt haben wir aber den Eindruck nicht besonders willkommen zu sein.







































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6.Tag - ~ 350km
Das Programm für heute ist Kilometerfressen. Bei Blagoevgrad/Logodazh fahren wir über die Grenze nach Mazedonien /Skopje. Es soll in Grenznähe zum Kosovo, nach Möglichkeit/Zeit auch schon in den Kosovo gehen. In Delchovo überqueren wir einen Fluß und fahren an der Südwestseite entlang, statt die Hauptstrasse auf der anderen Seite zu nutzen. Am Eingang der Strasse entdeckt Stolle zufällig einen kleinen Nagel in seinem Hinterradreifen, der glücklicherweise noch keinen Schaden angerichtet hat und mit dem Leatherman ohne weitere Ärgernisse herausgezogen werden kann. Entgegen der Beschreibung von einem einheimischen Motorradfan bleibt die Strasse keine breite Schotterstrasse die er auch mit seinem neuwertigen Ford Fiesta befahren könnte, sondern es wird ein staubiger Weg, bergauf -bergab, wechselnd aus Erde, Schotter und Haarnadelkurven, die oftmals mit tiefen Längs- oder Querfugen versehen sind. Wir brauchen für die rund 12 km eine gute Stunde, bevor wir wieder auf die Hauptstrasse nach Kozani kommen. Dort heißt es erst: „bloß keine Autobahn“. Der günstigste autobahnlose Weg soll über Kumanovo führen und wir machen uns auf in diese Richtung. Da hat aber jemand nur halb zugehört und als ich dann sage, dass wir durch ganz Skopje-Stadt müssen, ist die Autobahn dann doch die bessere Alternative. Dumm nur, dass wir vorher statt direkt nach Skopje-Stadt über die Autobahn zu fahren, erst den Landstrassenumweg nach Kumanovo gefahren sind. Das war mal eben ein Umweg von 50 km Landstrasse, vorher die Offroadeinlage – ideale Voraussetzungen für einen „Kilometerfresstag“. Wenigstens das Auffinden der kleinen vorletzten Strasse hinter Skopje-Stadt in den Kosovo gelingt viel leichter als erwartet. Alle sind schon mehr oder weniger etwas fertig, kein Wunder bei 42°C im Schatten (wir haben nur keinen Schatten), und wir freuen uns gespannt auf den baldigen Grenzübertritt in den Kosovo und das „Weiße Haus“. Leider hat Garmin wieder eine Gemeinheit eingebaut. Die eingezeichnete abknickende Strasse ist ein Weg der auch für die Trial-WM gereicht hätte. Seit etlichen Jahren völlig zugeschüttet (Bergrutsch), mittlerweile mit Bäumen bewachsen, ist da gar nichts mehr zu erkennen was an einen Weg erinnern könnte. Der Autofahrer den ich anhalte und nach dem Weg frage ist zufällig ein in Skopje lebender Schweizer der deutsch spricht und uns den Weg erklärt. Die 5-Garminkilomter der Ursprungsroute werden nun zu 30 km z.T. kleinen Bergserpentinen.
Das Grenzprozedere dauert etwa 45 Minuten, -beide Grenzen zusammen, inkl.
Versicherungskauf (15 Euro/Fahrzeug – ohne geht nicht).
Wir fahren noch einige Kilometer weiter, dann in Strpce ist Schluß. Nane ist absolut fertig, mag und kann keinen Meter mehr fahren. Außerdem sieht es in unserer Fahrtrichtung aus, als braue sich dort in den Bergen gerade ein Gewitter zusammen. Das Wunschziel, das „Weiße Haus“ erreichen wir so leider nicht, kommen dafür im „Rok“ unter. Die Zimmer hier sind milde ausgedrückt „nicht der Hit“, aber das Essen ist echt klasse! Der Wirt aus dem Rok spricht deutsch, hat Tourismus studiert und erklärt uns, dass der Fremdenverkehr im Kosovo ziemlich brach liegt. Viele Unstimmigkeiten mit den Serben. Gegenüber vom Rok steht ein ehemaliges, großes Prunkhotel mit Skilift usw.. Es gehört irgendwelchen Serben und wird nicht mehr betrieben, der Lift steht …..
Aber entgegen der Erzählungen von vielen Westeuropäern bin ich hier im Kosovo noch nicht mit Messern bedroht oder gar beschossen worden und habe auch noch keinen Menschenfresser gesehen. Naja, vielleicht morgen da fahren wir auch noch einen Tag im Kosovo.














 
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mach ruhig weiter so....
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084ergolding

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+1 ja, finde ich auch.
Kenn ja Euren Bericht schon aus anderer Quelle. Hab Kurzweil beim Lesen und ich guck schon zum vierten Mal rein. Mehr davon :-)
Grüße aus Niederbayern, Jan
 
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7.Tag - ~ 240 km
Das Ziel für heute soll Plav in Montenegro sein und ich musste bei der Planung einen heiligen Eid leisten im Kosovo keinen Meter Offroad einzubauen – Minen etc.. Wir fahren weiter durch den sehr schönen „Sharr Mountains National Park“ nach Prizren. Die Strassen sind deutlich besser als in Skopje. In Prizren scheint eine Art Demo zu sein, sämtliche Parkplätze am Strassenrand sind mit LKWs zugeparkt und an einem sehe ich ein Schild auf dem irgendwas von „Serbi“ steht. Polizei ist hier und da auch vertreten und achtet eher positiv auf uns. Wir verfransen uns auch prompt in Prizren, finden allerdings- Dank Garmin- sofort wieder den richtigen Weg! Auf den rund 10 km durch das Stadtgebiet von Prizren habe ich ungefähr 3 Richtungsschilder gesehen, dass heißt an etwa jeder 20 Kreuzung steht ein Richtungsschild. Und es geht nicht unbedingt immer geradeaus. Wer da ohne Navi rein fährt hat bestimmt verloren. Die nächsten größeren Orte heißen Giakove, Decan, Peje. Die Strassen sind recht breit und gut und auf allen herrscht sehr viel Verkehr. Man meint die Wirtschaft im Kosovo müsste blühen ohne Ende. In Peje verfahren wir uns wieder und auf einer breiten Strasse übersehe ich das Vorfahrtachtenschild und fahre ohne zu gucken über die vorfahrtberechtigte kleine Strasse. Roger folgt mir genauso in 50 Meter Abstand und ihm dann Aische. Keiner achtet/sieht auf das Schild und plötzlich ein lautes Reifenquietschen. Das notbremsende Auto hat Aische um 2 Meter „verpasst“ – ups – noch mal „Schwein gehabt“ - tief durchatmen!! Einen schweren selbst verschuldeten Verkehrsunfall muss man hier ganz bestimmt nicht haben.
Wir wissen, dass die Strasse von Peje über den Cakorpass gesperrt ist, wollten anfangs aber wenigstens mal bis zur Sperrung fahren, lassen es aber auf Grund der Temperatur und des Verkehrs fallen und fahren direkt über die Grenze nach Montenegro in Richtung Rozaje und Berane nach Andrjevica wo wir nach einem Hotel fragen. Auf dem Hotelparkplatz empfiehlt uns ein deutsch
sprechender Mann noch bis Plav zu fahren, da sei es viel schöner. Gesagt getan und in Plav angekommen fahren wir zum Hotel Kula Damjanova. Man macht uns einen Sonderpreis und so hobbeln wir unsere Mopeds in dem noblen Westernstyle Hotel mit eigenem Steg und direkt am Plavsee gelegen an. Das Ambiente erinnert wirklich an einen Western Saloon, die Zimmer sind groß, haben alle Balkon und das Personal ist super freundlich. Spät abends nach dem Essen, ein paar Bieren und 2 Sliboviz bekommen wir vom noch einen 3. vom Haus, der uns dann völlig aus der Bahn wirft. :-)




















Das ist übrigens die Dusche, keine Telefonzelle :D






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8.Tag - ~ 220 km
Nane und ich machen uns schon vor dem Frühstück allein auf den Weg, um uns die im Internet als so schön beschriebene Strecke auf den Cakorpass zur Grenze zum Kosovo anzuschauen. Die Strecke ist sehr schön und komplett neu asphaltiert. Hier betätigen wir uns als illegale Einwanderer und setzen einen Fuß an der grünen Grenze in den Kosovo. Dann geht’s wieder zurück zum Westernhotel zu den anderen. Anschließend soll uns heute der Weg über die Grenze nach Albanien bringen, wir wollen einen Blick ins Vermoshtal werfen, ich möchte bei der Passabfahrt hinter Tamare einen kleinen Abstecher Richtung Vikc machen und bei Hani i Hotit wollen wir dann entscheiden wie es weiter geht – Montenegro ans Meer, Thethi oder Shkoder. Den von der Hauptstrasse hinter Plav abgehenden winzigen Schotterweg hätte man niemals für die Strasse in ein anderes Land gehalten, aber das Navi sagt dort lang und so bin ich dort lang gefahren, basta. Und Garmin hat recht! 150 Meter vor dem 1. Grenzhaus beginnt dann Asphalt und wieder werden wir nicht als ganze Gruppe, sondern in 2 Grüppchen über die Grenze gelassen.
Nachdem wir vollzählig in Albanien sind geht’s auf der neuen Strasse ins Abenteuerland und nach nur 250 Meter, hinter der nächsten Kurve beginnt schon das Abenteuer. Zack und der Asphalt ist weg. Der Weg wird schmaler und die ersten Schotterkurven kommen, dann die nächste Steigerung: Schotter auf Asphalt in einer Bergab-bergauf-Doppelserpentine. Hach Albanien – ich mag Albanien! :-) An der Gabelung (es gibt hier nur eine) fahren wir zuerst rechts - ins Vermoshtal. Hier ist eine neue Asphaltstrasse angelegt, der wir bis zum Ende folgen –etwa 5 km. Nach einer kurzen Pause fahre wir zurück zur Gabelung und dann auf unbefestigtem Weg in Richtung Hani i Hotit/Shkoder. Wir haben ganz schön zu kämpfen, so extrem kam mir das vor 4 Jahren gar nicht vor. Ups, denke ich nur, da hast du deinen Mitfahrern/innen aber gut was zugemutet. Aber ich lass mir nichts anmerken und meine Freunde wollen auch hart sein und lassen sich auch nichts anmerken – anfangs. Nach geschätzten 10 km habe ich dann hinten einen Plattfuß und da ich zum Fotografieren durchgewunken habe, ist nur noch Stolle hinter mir, der auch noch knipst. Als er dann auf meiner Höhe ist sage ich ihm Bescheid und er fährt dann den anderen hinterher um sie zu informieren. Bald kommen dann Roger und Stolle zurück um mir zu helfen. Die Mädels bleiben weiter unten und sagen: „wäre ja doof alles zweimal zu fahren und ….“ (*In Echt: Höhenangst, schwieriges Gelände, die sind fertig, denke ich. - Macht aber nix, ich hatte es auch leichter in Erinnerung und bin froh noch keine Klagen über die Strecke bekommen zu haben. - Aber bloß nur nix anmerken lassen! - *Anmerkung der Redaktion:-) ). Koffer und Hecktasche sind bereits abgebaut und Steckachse gelöst als die beiden Helfer eintreffen. Ein Koffer wird als Unterlage benutzt (kein Hauptständer vorhanden) und dann beginnt der Radausbau. Beim Ab- und Aufziehen des Reifens leidet die Felge ordentlich und mit meinen Montierhebeln will das alles nicht gelingen, erst mit den kurzen Hebeln von Stolle gelingt es uns, obwohl wir den Reifen auf die falsche Seite gezogen haben – zur Bremsscheibe. Das Ventil will auch erst nicht ins Loch und beim Radeinbau fallen die Bremsbeläge heraus, alles Mist !! Im Großen und Ganzen ein Schlauchwechsel bei dem wir uns nicht mit Lob bekleckern. Wir fahren zu den Mädels und weiter nach Tamare wo wir erst einmal draußen vor einem Cafe Cola trinken und die Trinkrucksäcke füllen. Direkt vor uns scheißt ein Schwein in eine Strassenpfütze und legt sich anschließend dort hinein um sich darin zu suhlen. Bei der Weiterfahrt nach Hani i Hotit sehe ich noch das Schild „Vikc“, hier wäre ich gern mal für ein paar km hineingefahren (die tollen Bilder von GoogleEarth im Kopf), aber die Zeit ist zu knapp bemessen und die Mitfahrer teilweise zu fertig um noch einen Abstecher in diese Richtung zu machen. Ich empfinde die Straße als wesentlich schwieriger als vor 4 Jahren, vielleicht auch wegen der Temperatur, denk an meine armen Mitfahrer, lass mir aber nichts anmerken, man weiß ja nie was noch kommt. Im Moment sind es um die 38°C. Unterwegs sehen wir eine Gruppe Tschechen bzw. nur deren ca. 8 Mopeds, sie scheinen irgendwo unten im Fluß zu baden. Auf der Strecke sind viele Baustellen und einige Male müssen wir anhalten und kurz warten. Aische ist recht kaputt, die Höhenangst hier bei den freien, ungesicherten Schotterabfahrten hat sie zermürbt.
Unten in Hani i Hotit angekommen entscheiden wir uns nach Shkoder zu fahren und dort 2 Tage zu bleiben. Die neue Strasse nach Shkoder verläuft nicht auf der alten Trasse der SH4, sondern geht etwas mehr ins Landesinnere, ist ca. 15 Meter breit und top asphaltiert. Z.Z ist die aktuelle zulässige
Höchstgeschwindigkeit zwischen 30 und 60 km/h und darf von polizeigrüßenden Deutschen auf dem Motorrad auch um mindestens 20 km/h überschritten werden, - ihnen wird nur freundlich nur zurück gegrüßt. Bei Albanern ist die Toleranz recht unterschiedlich. Manche werden mit 120 in der 30er Zone nicht beachtet, manche werden da mit 40 rausgewunken.
Seltsamerweise kommen wir völlig problemlos durch den Verkehr der Großstadt Shkoder, mit den Motorrädern über die alte Brücke (die jetzt nur noch für Fußgänger ist) über die Buna und ohne von den dort lebenden Zigeunern belästigt zu werden (war 2009 anders) zum Hotel Marku. Abends bittet Nane mich noch die Spanngummis vom Moped zu holen, um sie als Wäscheleine zu benutzen. Brav befolge ich die Anweisung und stolpere zum Dank auf der ersten Stufe der Treppe. Dabei schlage ich mit dem kleinen Finger der linken Hand erst gegen die Gebäudekante und knicke ihn dann seitlich nach hinten weg. Der Schmerz ist heftig und der Finger fast steif.



























 
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