Doch, Moeli, das Teil steht bis auf die Reifen (Heidenau) und die Scheibe(Givi) im Originalzustand da!
Die Bezeichnung "Patrol" ist nicht mehr aktuell, im europäischen Markt heisst der Patrol nun Sportsman - um weniger militärisch zu wirken
Die Farbe ist ganz neu im Programm. Es gab auch ein ganz schickes Dunkelblau - aber irgendwie war mir das zu "bunt" für eine Ural. Ich hab da völlig emotionale und unsachliche Vorstellungen. Und war froh, eine Farbe zu finden, die mich (!) nicht sofort an Militär erinnert und nicht schwarz ist...
Die Edelstahlanlage ist seit 2010 ab Werk dabei, ebenso die Grundierung unter dem immmer noch sehr dünnen Lack
Dieser ist übrigens von 3M.
Offenbar alle Räder und Lager in Motor, Getriebe und Endantrieb kommen aus Deutschland (Herzog), der Kabelbaum aus Österreich. Dieser macht mir besonders Spass! Da sind an allen Ecken und Enden Superseal-Stecker verbaut, freie Kabel für Zubehör eingefügt und angemessene Querschnitte verwendet worden. Fast schon plug&play!!!
Die Scheibenbremse vorne ist seit einigen Jahren serienmässig - Brembosättel sind schon was Feines. Die Zündung stammt von Ducati. Solange sie funktioniert, ists toll. Aber wer würde ausgerechnet Ducati als Garant für gute Elektrik nennen?! Aber besser als die Russenspule ists allemal!
Lichtmaschine (Denso) und Vergaser (Kaihin) stellen nun auch keine Problemfälle mehr dar. Die Lenkerarmaturen kommen aus Italien.
Gerüchteweise haben sich AMis und Europäer auch massiv in die Wahl der diversen verwendeten Legierungen eingemischt um das Material haltbarer zu bekommen. Das war ja immer das Hauptproblem: Nicht die uralte Technik sondern die Umsetzung der theoretisch gut geplanten Ideen...
Es ist mittlerweile so, dass der österreichische Europaimporteur Schwaighofer regelmässig einen LKW voller Zubehörteile nach Irbit karrt, um auf dem Rückweg die Motorräder für den europ. Markt mitzunehmen. So ist quasi die "Kühlkette" nicht unterbrochen und alle teuren Teile bleiben bis zur Auslieferung tatsächlich an dem dafür vorgesehenen Gespann
Allerdings bleibt Ural typisch russisch
Bereits am 1. Tag verreckte das Zündschloss. Der Kontakt für Zündung und Standlicht war einfach tot. Vermutlich eine kalte Lötstelle im russischen Schloss. Gottseidank (typisch Russe) hat man das Schloss innert 5 Minuten in der Hand und ich konnte Zündung auf den Lichtschalter umlegen. Schon witzig, den Töff mit dem Abblendlicht auszuschalten
Aber da Ural mittlerweile 2 Jahre Garantie gibt (sie werden selbstbewusst), war es dann wieder nur eine Sache von Minuten, mit einem neuen Schloss weiterzufahren. Und da der schweizer Importeur Niederöst zwischen 3 Pässen wohnt, war der Weg zur Werkstatt keine grosse Strafe
Was noch? Ich habe den Sattel nach hinten oben verschoben. DAS ist ein Eigenbau besagten Importeurs.
Problematisch ist weiter die Rostanfälligkeit. Da sind so unendlich viele Falze, die nicht für salzige Regionen geschaffen wurden. Da muss ich mir tatsächlich das Töffputzen angewöhnen und viel Vorarbeit mit Untebodenschutz, Lederfett etc. leisten...
Hier die Details:
http://www.uralnw.com/ural/yearlychanges.html
http://www.ural-motos.com/de-es/index-deu.htm (auf deutsch, etwas weniger strukturiert)
http://www.star-team.es/index.php?option=com_content&task=view&id=80&Itemid=93 (News 2010)