EU14

Diskutiere EU14 im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; Rainer, zeig doch mal Deine Extra-Blinker, dafür haben hier im Forum manche ja schon fast Goldpreise hingelegt! Von den fast begangenen Morden...
apfelrudi

apfelrudi

Dabei seit
09.01.2010
Beiträge
25.194
Ort
mal hier, mal dort
Rainer, zeig doch mal Deine Extra-Blinker, dafür haben hier im Forum manche ja schon fast Goldpreise hingelegt! Von den fast begangenen Morden spreche ich ja gar nicht :)

Und bei Dir waren sie einfach so dabei....:cool:
 
SA Moose

SA Moose

Themenstarter
Dabei seit
22.09.2010
Beiträge
1.075
Ort
Randburg / Gauteng / RSA
Modell
B5
Rainer, zeig doch mal Deine Extra-Blinker, dafür haben hier im Forum manche ja schon fast Goldpreise hingelegt! Von den fast begangenen Morden spreche ich ja gar nicht :)

Und bei Dir waren sie einfach so dabei....:cool:
Wie jetzt, bist Du mal wieder am joken? Weiss nicht, ob ich ein Bild hab', auf alle Faelle irgendwo ein Video. Bin erstmal noch am Bilder organisieren. Ich dachte, die Fahrradklingel war mehr der Schlager :nicken:

Fortsetzung folgt!
 
SA Moose

SA Moose

Themenstarter
Dabei seit
22.09.2010
Beiträge
1.075
Ort
Randburg / Gauteng / RSA
Modell
B5
So, noch ein paar Bilder bevor wir weiterfahren...

Nachtisch Prager Art


Nach dem Nachtisch Prager Art


Prag


Endlich in Oesterreich[
URL=http://s1292.photobucket.com/user/samoose1/media/EU14CARD1135_zpsa9320fbd.jpg.html]
[/URL]

Transformer 1


Bergfrische


Transformer 2
 
apfelrudi

apfelrudi

Dabei seit
09.01.2010
Beiträge
25.194
Ort
mal hier, mal dort
Rainer wollte unbedingt von der ADV auf was anderes wechseln....
Einmal hat er verweigert, weil Carmen unbedingt vorne sitzen wollte, und das andere Teil war ihm dann doch zu schnell :)
 
SA Moose

SA Moose

Themenstarter
Dabei seit
22.09.2010
Beiträge
1.075
Ort
Randburg / Gauteng / RSA
Modell
B5
Dem Tip von Apfelrudi folgend, fuhren wir bei leichter Bewoelkung los mit Ziel Opatija, unsere erste Kuestenstation. War auch ein Sahne Tip, die Strecke an der Soca runter bis kurz vor der kroatischen Kueste ist schon schoen und die Farbe der Soca muss man mal mitgemacht und gesehen haben. Leider kreisten uns die Wolken ein und bevor wir ueberhaupt den aeussersten Zipfel Italiens erreichten, fing es an zu nieseln. Dann etwas mehr. Dann war Zeit fuer die Banane, die dann auch bis kurz vor Opatija drauf blieb. Eine einzige Regenschlacht den ganzen Tag. Die letzten km vor Opatija hoerte es dann auf, so dass wir zumindest nicht total triefend im Hotel ankamen.



Die Fahrt selber nahmen wir recht vorsichtig, da die Heidenaus nicht unbedingt als Regenfreundlich gelten und die Strassenoberflaeche in den suedlichen Gefilden wesentlich schlechter sein soll. Allerdings hatten wir diesbezueglich gar keine Probleme! Opatija ist eine schone kleine Stadt an der Kueste und hat flair. Nur schon wieder eine andere Waehrung, vielleicht war das auch ganz gut so, da ich irgendwor den Faden verloren hatte, was das Abendessen ueberhaupt kostet. Swambo hat da mehr den Ueberblick, ich verliere schnell Interesse, hauptsache, es schmeckt!



Wie ihr seht, war am naechsten morgen auch der Regen weg und dies war unsere Aussicht beim Aufwachen! So kommt gute Laune auf. Unser Hotel war fest in Rentnerhand, was aber nicht gross gestoert hat. Das Fruehstueck war lecker und reichlich und bei bester Stimmung zockelten wir an der Kueste entlang nach Split, wo wir das erste mal unser Zelt zum Einsatz brachten. Der Campingplatz liegt direct am Wasser und abends hat man eine schoene Aussicht ueber die Bucht.



Zwischen Opatija und Split, zwei kurze Stops zum Hintern ausschuetteln.





Das naechste Ziel war eines der wenigen geplanten. Carmen's beste Freundin und deren Partner waren zufaellig auf ein paar Tage im Urlaub bei Zaton, kurz vor Dubrovnik. Heike wusste bescheid, Mante nicht und als wir sie dann trafen, war die Freude gross und wir verbrachten einen super Nachmittag und Abend mit beiden, da wir auch ein Zimmer in derselben Unterkunft bekamen.

Am naechsten morgen ging es wieder los mit dicken Wolken, leichter Regen weckte uns auf. Kaffee Zeit. Mehr Regen. Mehr Kaffee. Nochmehr Regen. Noch mehr Kaffee. Ja wann hoert denn das auf? Haben die hier ueberhaupt genug Kaffee? Noe, leider nicht. Um 11:00 Uhr gaben wir auf, schoeneres Wetter zu erwarten. Banane raus und rein in den stroemenden Regen. Wiederum nicht recht schnell aber nass, nass, nass. Was wir von Montenegro gesehen haben, war so schon toll, muss im Trockenen klasse sein, dort etwas mehr Zeit zu verbringen. Aufgrund des miesen Wetters entschieden wir uns, statt zu warten doch lieber weiter suedlich die Sonne zu suchen.

Montenegro, oder was man so erkennen kann:



Die Fahrt war halb nass, halb trocken, Banane an, Banane runter, Banane an, Banane runter, bis wir dann Shkoder in Albanien erreichten.





Wir fanden ein kleines, recht neues Hotel, 40 EUR und liessen den Abend bei Rotwein ausklingen. Der Wein war aus Montenegro und ein besserer Tropfen als der, den wir in Kroatien hatten. Albanien gefiel uns nicht so gut wie Montenegro. Trotz Navi haben wir uns recht ordentlich verfranst, mehrfach, und es dauerte eine Weile, bis wir wieder auf dem richtigen Weg waren. Dabei haben wir Routen kennen gelernt, die noch nicht viele Nicht-Albaner gesehen haben! Albanien ist ein Land der Rohbauten, dort wird anscheinend immer dann gebaut, wenn wieder Geld in der Kasse ist, was wohl limitiert ist und somit sieht es aus, als wenn dort permanent gebaut wird, aber irgendwie doch gar niGS passiert. Ausserdem ist Albanien ein Land der Kaffeetrinkenden, palavernden Maenner, laut Beobachtung Swambos! Sie brach sich auch noch einen Zahn ab und wollte dies partout nicht in Albanien behandeln lassen, sondern eher in Istanbul, bei Dr. Ismir Uebel. Also weiter in Richtung Griechenland. Die Toilette an der Grenze wurde besucht, allerdings nur fuer Sekunden, bevor die Verweigerung kam. Korken wieder rein und Backen drueckend ging es weiter in Griechenland bis zur ersten, sauberen Tankstelle, die dann Erleichterung brachte.



Kurzer Blick auf die Karte, weiter auf eine Insel oder doch rueber nach Istanbul? Die Insel war zuerst geplant, aber aufgrund des uns verfolgenden Regens entschieden wir kurzfristig, lieber erst Istanbul einzulegen. Somit beendeten wir den Tag in Ioannina. Die Unterkunft im Navi erwies sich als Restaurant und wir fuhren einfach in die Stadt, bis wir ein kleines Hotel fanden, das uns zusagte. Die Innenstadt - recht huebsch - war zu Fuss zu erreichen. Ein kleiner Spaziergang tat ganz gut und in einer kleinen Imbisstube gab es dann Giros mit Pommes und Brot, total lecker. Was mir auffiel, war, das alles recht klein ist. Ioannina hat tausend kleine Gassen, mit kleinen Kaffeebars, mit kleinem Kaffee. Das Hotelzimmer war klein, das Bad war klein, die Restaurants waren klein. Der Abend wurde abgerundet mit einer heissen Schokolade und einem Metaxa. Im Gegensatz zu Montenegro und Albanien waren die Strassen in Griechenland um einiges besser und auch die Landschaft gefiel uns sehr gut. Vielleicht half es auch, dass es nicht mehr so viel regnete.

 
SA Moose

SA Moose

Themenstarter
Dabei seit
22.09.2010
Beiträge
1.075
Ort
Randburg / Gauteng / RSA
Modell
B5
Weiter ging's Richtung Thessaloniki, zuerst ueber die Landstrasse, dann etwas Autobahn, die wir so oft wie moeglich versuchten, zu vermeiden. Es dauerte nur ca. 1 Stunde, bis wir doch wieder die Banane rausholen mussten, es wurde nicht nur nass, sondern auch kalt. Dann kam der Hammer: wir fuhren durch einen Tunnel nach dem anderen, den ganzen Tag lang muessen es ueber 40 gewesen sein. Ein Wahnsinn, so etwas haben wir noch nicht erlebt. Auf den umliegenden Bergen lag Schnee! In Kozani hielten wir fuer ein kleines Mittagessen mit Suflaki, Griechischem Salat und Griechischem Kaffee. Alles viel zu viel, aber extrem lecker. Aber es war mein erster Griechischer Salat in Griechenland! Unsere Sprachkenntnisse zahlten sich voll aus. Carmen: (in Englisch, der Besitzer sprach nur sehr sehr wenig Englisch): kann ich bitte einen Tee haben? Ja, Greek coffee! Nein, ich meinte Tee. Ja, Greek coffee! Ich: ich haette gerne einen Cappucino? Ja, Greek coffee?! Ich: vielleicht einen Espresso? Ja, Greek coffee! OK, wir nehmen zwei Greek coffee! Ja, hab ich doch!!!

Wir machten noch eine kleine Stipvisite nach Thessaloniki rein aber da es uns nicht sehr gefiel, hielten wir uns nicht lange auf und fuhren auf Seitenstrassen weiter bis an die Kuestenstadt Kavala. Klein, aber fein. Den campingplatz fanden wir erst am naechsten morgen und so wurde das 4* Hotel Galaxy unsere Unterkunft fuer eine Nacht. Im Nachhinein keine so schlechte Entscheidung, da es den abend noch erbaermlich runterschuettete, das waere im Zelt schon interessant geworden.



Griechische Hauptsportart:



Ein ueppiges Fruehstueck mit Blick ueber den Hafen leitete den naechsten Tag ein. Ausnahmsweise mal blauer Himmel und waermere Temperaturen. Navi wieder auf kuerzeste Strecke und keine Autobahn/Mautstrassen und ab ging die Post in Richtung Tuerkei. Ein voller Schauer kam noch runter und wir zogen schnell wieder die Regencombis an, der Rest des Tages blieb aber dann trocken! In Alexandropoulis wollten wir kurz eine Kaffeepause machen, aber in deren Restaurants ist man nicht willkommen, ohne etwas zum Essen zu bestellen! Eine neue Erfahrung fuer uns. Wir fanden schliesslich doch noch ein Café fuer einen Cappucino und konnten auch noch mal kurz auf die Toilette. Zum ersten mal in meinem Leben war diese so klein, dass ich quer sitzen musste! Ausserdem war der Papierspender auf Griechenland eingestellt, sehr kleine Stuecke, man muss ja sparen!

Dann erreichten wir die Grenze zur Tuerkei. Versicherung: 30 TEURO, da unsere gruene Versicherungskarte noch in Villach lag, da sie erst nach unserer Abfahrt dort ankam. Und dann wollte der Zollmops noch den Reisepass von Frank sehen, da die Mopedpapiere auf ihn ausgestellt waren. Ich sah' schon Probleme aber ich muss sagen, meine Erklaerung wurde anstandslos akzeptiert und es gab keinen weiteren Zoff. Schon anstaendig. In der Tuerkei hielt ich dann beim ersten Roadblock der Polizei an, um die Frage der Hoechstgeschwindigkeit zu klaeren, ueber welche ich hier gelesen hatte, war mir aber nicht mehr ganz so sicher. Tatsaechlich dueren Motorraeder auf der Autobahn nur 90kmh fahren, egal welches Tempo auf den Schildern steht! Der Polizist meinte, bis 99kmh ist ok, 100kmh ist ein grosses Problem. Daran hielten wir uns dann auch. Schon komisch, wenn einen dauernd Dosen ueberholen.

Die Tuerkei riecht anders als Griechenland, kein Scherz. Die Architektur ist von Ritter Sport: quadratisch, praktisch, gut - mehr aber auch nicht. Total einfallslos und zweckmaessig, bis auf einige Moscheen. In Tekirdag fuehrte uns das Navi wieder durch Seitenstrassen zu einem Bankautomaten, den wir sonst nicht gefunden haetten. Die ganze Strasse roch nach Guelle, also eher etwas fuer 'ne 500er Honda oder so... Unser Abendessen erwies sich als lustig, wiederum auf unsere Sprachkenntnisse zurueckzufuehren. Statt Rotwein gab es dann Raki (Anisschnaps) mit Wasser verlaengert (scheinbar ein Nationalgetraenk) und statt Huenchen dann Hackbaellchen. Bevor wir dann in den Schlaf fielen, musste uns noch kurz der Muezzin Bescheid geben und lauthals zum Gebet aufrufen. Carmen hat das nicht auf die Reihe bekommen, ich hoffe, das legt sich wieder. Sie kam aus dem Lachen nicht heraus. Nicht unbedingt eine tolerante Einstellung des Islams gegenueber, aber die Tonlage war schon verzweifelt.

Es kamen die letzten 135 km nach Istanbul, nichts aufregendes. Eigentlich wollte ich noch ein Bild machen bei der Stadteinfahrt, aber der Verkehr wurde hektisch und mittenmal waren wir einfach drin. In der Stadt und im dicksten Verkehr. Total hektisch, keinen interessieren Mopeds auch nur im geringsten. Jeder will vorne sein, Linien und Ampeln spielen eine untergeordnete Rolle. Da muss man einfach staendig auf der Hut sein, anders geht es nicht, von beiden Seiten, vorne und hinten. Mitten im Stadtzentrum haben wir dann ein Hotel gefunden (50 EUR), welches in Gehentfernung von den Sehenswurdigkeiten lag. Das Moped durften wir auf dem Gehweg parken, ansonsten darf man nur ins Parkhaus, echt eng hier.



So zogen wir uns um, kurze Dusche und ab ins Getuemmel. Die Blaue Moschee ist nur 1.8km weg, zu fuss vom Hotel. Bloss nicht so, wie wir gehen und total die Orientierung verloren. Im Orient!!! Mit Stadtplan. Leider haben die Strassen nicht ueberall Namensschilder und vieles bleibt bei blossen Vermutungen, die sich schnell als Fehler erweisen. Manchmal auch nicht so schnell. Aber wir fanden trotzdem die Blaue Moschee und die Hagia Sofia, schon ein Wahnsinn, was die damals gebaut haben. 6tes Jahrhundert plus, enorm so etwas. In der Blauen Moschee mussten wir die Schuhe ausziehen und Dank der vielen Touristen kamen wir dementsprechend in den Genuss der Duefte von Blue Cheese bis zu altem Fussnagel.













Die Hagia Sofia ist innen unter Bauarbeit, trotzdem ist das schon alles enorm beeindruckend. Abends trafen wir uns dann noch mit Freunden aus Deutschland, die Piloten bei den Turkish Airlines sind und es war ein lustiger Abschluss des Tages. Tags darauf besuchten wir die Cisternen (vom 3. Jahrhundert!)



und den Grand Bazaar, wo der Orient meinen Erwartungen entsprach, mit seinen Farben, Geruechen, Haendlern. Wusstet Ihr, dass jeder Teppichhaendler mit dem naechsten verwandt ist? Jedesmal, wenn wir erzaehlten, das wir aus SA kommen, wurden wir informiert, dass dieser Haendler einen Bruder hat, der in Kapstadt in der Longstreet ein Restaurant hat. Beeindruckend, oder?



6000 EUR, haette ich fast gekauft:


Grand Bazaar bei Tag



Teppichhaendler Kaffeepause



Grand Bazaar bei Nacht

 
SA Moose

SA Moose

Themenstarter
Dabei seit
22.09.2010
Beiträge
1.075
Ort
Randburg / Gauteng / RSA
Modell
B5
Spaeter ging es dann zum Bier und Abendessen and den Bosporus. Dementsprechend sind auch die Preise, Touritrap schnappt zu. Aber was soll's, so oft kommen wir ja nicht her. Auf dem Rueckweg zum Hotel ging es dann durch den inzwischen leeren Bazaar. Die Ladeneigentuemer schmeissen ihren Dreck auf die Mitte der Strasse, ueber Nacht kommt die Muellabfuhr und sammelt alles ein. Die haben gut gelernt von uns! Wir sind dann langsam ins Hotel zurueck als die lokalen anfingen, aufzuwachen. Unsere Zeituhr laeuft anders als deren, da haben wir uns nie so richtig dran gewoehnt.

Die Zeit war gekommen fuer Carmen, den Zahnarzt aufzusuchen. Lt. Navi nur 18km, aber der Verkehr.... Ueberraschung, es war alles total modern, freundlich und ich bekam sogar einen Kaffee waehrend Carmen behandelt wurde.



Eine halbe Stunde spaeter und wir entschlossen uns, noch auf die Bruecke zu fahren, die ueber den Bosporus fuehrt. Denkste. Das Navi fuehrte uns ueberall hin, aber nicht auf die Bruecke. Ausserdem waren Einbahnstrassen dabei, die im Navi nicht so drin waren. Ruck zuck ist man natuerlich auf dem Holzweg, ausserdem wurde die Verkehrsdichte enorm. Trotz Moped keine Bewegung mehr moeglich, 1/2 Stunde fuer 20m, so lange, bis die Kupplung stank und ich es erlebte, dass die Temperaturanzeige hochschoss und die rote Warnblinkanzeige einkickte. Das erste mal bei einer Adventure. Ausserdem war der Tank ganz kurz vor leer. Also anhalten, abkuehlen lassen und die naechste Tanke angepeilt. Die Bruecke war es uns nicht mehr wert, diesen Aufstand mitzumachen und wir entschieden kurzfristig, aus Istanbul rauszufahren und unsere Tour war dann wieder gen Tekirdag besser, als den Gridlockverkehr in der Stadt weiter mitzumachen. In Tekirdag blieben wir im selben Hotel wie auf dem Hinweg, da es uns gefiel und einige Restaurants in der direkten Nachbarschaft lagen. Von dort fuhren wir diesmal bis Thessaloniki durch, wo wir ein billiges Hotel in der Innenstadt nahmen. Ich war muede und hatte keine Lust mehr, noch weiter zu fahren. Das Abendessen war riesig und musste mit einem Grappa abgerundet warden. Jedes zweite Geschaeft war leer und verbarrikadiert, es war das erste mal, das wir dies so direkt mitbekamen, wie schlecht es in Griechenland aussieht.



Eine Sache fiel mir noch ein: die Geschwindigkeitsbegrenzungen des Garmins sind gut in D, CZ und AU, ab dann besser nicht mehr drauf verlassen, das kann teuer warden. Helme und Sicherheitskleidung sind auch recht verpoent in den suedlicheren Gefilden. Jeder so, wie er kann.

Dann standen wir vor der Entscheidung, entweder nach Athen zu fahren oder evtl. doch lieber eine Insel? Die Insel gewann und die Entscheidung war, Richtung Suedwest nach Tirakla und ueber die Berge nach Arta, kurz vor der Kueste. Was wuer eine tolle Entscheidung. Seht selbst.....

Vor dem Olymp


En tour


Teilweise helmgrosse Felsenstuecke


Bruecke


Mitten drin


Die Strasse hauptsaechlich Teer, alt und viele Schlagloecher, teilweise Schotterstrecken, aber herrliche Gegend und kaum Verkehr. Ab und zu mal Dosen, aber die waren kein Problem und immer tat sich eine Luecke auf fuer uns. Netter service!

Der Tag ging wieder mal dem Ende zu und kein Campingplatz in der Naehe. Dafuer fanden wir aber ein 4* Hotel fuer 50 EUR (da Nebensaison, vielleicht auch da total leer!). Das Essen war beschissen, kann man nicht anders beschreiben. Aber die Unterhaltung war gut, es traf eine hollaendische Reisegruppe ein und wir konnten denen schoen zuschauen und teilweise zuhoeren und haben nur gedacht, nee naech?

Von dem Fredi an der Hotelrezeption erhielten wir dann auch noch einen Tip fuer einen schoenen Campingplatz auf Lefkada, was sich mit Info aus dem Forum deckte. Es kam aber wieder anders, als geplant. Die Fahrt war klasse, das Wetter super, schoene Strecke auf Lefkada, bis wir herausfanden, dass der Campingplatz ca. 1 km von der Kueste enfernt lag. Ausserdem noch grosse Schilder direkt am Strand, das campen nicht erlaubt ist. Wir hielten neben einem Bremer Paerchen, die mit einem kleinen WoMo unterwegs waren. Die hatten einen Insidertip von Freunden fuer einen tollen Campingplatz auf dem Festland, etwas weiter suedlich, in Mytikas. Gesagt, getan, ca. 75 km und wir hin. Tolle Strecke ueber sehr enge Seitenstrassen und eine kleine Bergkette. Wieder wenig Verkehr und viele Kurven. Der Campingplatz war Schrott, kann man nicht anders beschreiben. Aber wir erfuhren, dass ein paar km weiter ein anderer ist. Das muss er sein! Hin. Wieder Mist, aber der Tag war so weit fortgeschritten, dass wir da blieben.

Ich musste noch kurz meine Sprachkenntnisse zur Anwendung bringen. Einkaufsorder von Carmen: Zwiebeln und Bier brauchen wir. Einfach, oder? Denkste. Eine wahre Mission in der 5 Haueser Stadt Mytikas. Im Supermarkt bekam ich Bier, aber keine Zwiebel. Die gibt es im Gemueseladen, den ich nicht fand. Nachdem ich in jedem Geschaeft mit Haenden und Fuessen diskutierte, da dort keiner Englisch sprach, fand ich dann einen Griechen, der etwas Deutsch konnte. Er sagte mir, ich bin im falschen Dorf, der Gemuesehaendler sei im naechsten!? Wie weit? Die Strasse runter, am Ende links und dann 200m! Ach so, danke. Gemacht, getan. Nur keinen Gemuesehaendler gefunden. Aber eine Baeckerei. Die sich dann als Gemuesehaendler entpuppte. 3 Buendel Bananen, ein paar Orangen, 5 Tomaten. Keine Zwiebel. Ich nahm stattdessen eine gruene Pepperoni, die hats dann auch getan. Ich bekam dann natuerlich den fragenden Blick, wieviel Zeit man braucht, um 8 Bier und keine Zwiebel mitzubringen. Weiber. Die brauchen doch staendig wesentlich mehr Zeit beim Einkaufen als Maenner. Ist doch tatsache. Den Schrottplatz verliessen wir am folgenden morgen Richtung Igoumenitsa, wo wir irgendwann die Faehre nach Brindisi nehmen wollen. Die Campingplaetze entlang der Kueste gefielen uns nicht, keiner lag direkt am Meer. Also fuhren wir kurzentschlossen nach Korfu rueber, wo wir einen sehr schoenen Platz in Dassia fanden, in Gehentfernung zum Strand und sehr schoen gelegen, mit vielen Bars und REstaurants drumrum. Touriparadies. Da Nebensaison ist, sind nicht viele Leute hier, was das ganze recht angenehm macht. Alles wiederum fest in deutscher Hand, Wohnmobilausstellung. Unsere kleine campsite war trotzdem klasse, mittem im gruenen und Schattenspendend.

En route Igoumenitsa, info Austausch mit Luca, unserem neuesten italienischen Freund. Seine tips waren Gold wert!





Boarding nach Korfu


Zeltplatz Dassia




Transformer 3


Friedhof mit Motorradfahrerschrein
 
SA Moose

SA Moose

Themenstarter
Dabei seit
22.09.2010
Beiträge
1.075
Ort
Randburg / Gauteng / RSA
Modell
B5
Auf Korfu goennten wir uns dann ein paar Tage Beachurlaub und Inselcruisen mit dem Moped. Nach knallharten cocktails am beach liess sich Carmen noch eine Schulter/Nackenmassage geben, ich zwang mich zu einem weiteren cocktail und nichtstun. Harte Sache.

Korfu ist eine schoene Insel, mit vielen Bergen, Kurven, Buchten und Doerfern, in denen die Zeit stehen geblieben ist. Beim Frisoer bekamen wir dann noch viele Tips, was man sich auf der Insel so ansehen kann und es wurde eine schoene, zuckelige Inseltour daraus. Zwischendrin hielten wir an, um Fotos zu machen, als wir dann von einem Einheimischen angesprochen wurden, ob er uns helfen kann. Total net, auch ein biker natuerlich:



Dann noch kurz ins Reisebuero um die Tickets von Igoumenitsa nach Brindisi zu bestellen. Da die Faehre nur um Mitternacht faehrt, nutzten wir den Tag noch fuer weitere Touren auf den kleinen Inselstrassen. Am fruehen Abend ging es dann rueber nach Igoumenitsa, goodbye Korfu:



Das Wartespiel auf die Faehre nach Brindisi begann. Gegen 23:00h kamen wir an der Mole an, wo die Abfahrt geplant war. Nix. Drei Mopeds und eine Millionen LKW's. Dann kam endlich die Faehre - und parkte neben unserem Liegeplatz? War nicht unsere. Das Spielchen wiederholte sich einige Male und die Zeit schlich dahin, es war dunkel und es tat sich niGS. Ich vertrat mir noch die Fuesse und unterbrach eine Gruppe LKW Fahrer, und fragte, wer der Fahrer des tuerkischen LKW's ist? Fragende Gesichter, keiner wusste, was dieser Typ wohl von uns will? Er zeigte sich wiederwillig und fragte, was ich will? Ich: Trinkst Du Bier? Er: Ja, wieso? Ich drueckte ihm unser restliches Wechselgeld aus Istanbul in die Hand und sagte, er soll mal 'ne Runde fuer die Fahrer schmeissen! Da gingen die Lichter an und ruck zuck sah' ich nur noch grinsende LKW Fahrer. Das Wechselgeld konnten wir nicht mehr gebrauchen, die Jungs waren happy!








Unser Boot kam dann ca. halb zwei morgens an und wurde beladen. Drei Motorraeder, 30 PKW's, der Rest Trucks. Ein einmaliges Schauspiel, wie die ihre riesigen rigs rueckwaerts auf cm Arbeit parken. Die Entscheidung, eine Kabine zu nehmen (100 EUR) hat sich gelohnt. Wir konnten wenigstens ein paar Stunden schlafen, bis wir in Brindisi ankamen. Die Kabine war kalt und nicht regulierbar.

Von Brindisi fuhren wir bis nach Salerno, alles ueber Seitenstrassen. Es sind ueber 300km von denen mindestens 200 nur Kurven sind. So viele, dass ich am Nachmittag genug hatte. Aber die Ebene nach Salerno rein zieht sich dahin, der Verkehr ist hektisch. Wir dachten, Istanbul waere schlecht, aber die Italiener haengen keineswegs hinterher. Lueckenjaeger, permanent, Autos und Mopeds, von allen Seiten. Gnadenlos. Wir fanden ein kleines B&B und ein super Restaurant 50m entfernt! Gerade noch im akzeptablen Bereich. Das Restaurant war leer, aber wir hatten Hunger. Wie ueblich im Mittelmeergebiet, waren wir viel zu frueh. Aber der Eigentuemer war total freundlich und wir bestellten unsere erste italienische Pizza im Leben:



Kommt auf dem Bild nicht so beruehmt rueber, aber Leute, das war die besteste Pizza der Welt. So etwas leckeres kriegen unsere Leute nicht hin. Dazu einen leckeren roten Hauswein, von dem wir noch gleich eine Flasche fuer die Weiterfahrt mitnahmen, so hat er uns gefallen. Anschliessend ging es ohne Verzoegerung direkt ins Koma. Den naechsten Tag war die Amalfikueste angesagt.

Tja, was soll man zu der Amalfikueste sagen? Ist ja sehr schoen, aber der Verkehr, nicht so das gelbe vom Ei. Und dass in der Nebensaison, ich moechte nicht wissen, wie das hier zu Spitzenferienzeiten zugeht. Entweder hat man ganz schnelle staendig auf der Pelle (wir hatten ja die Ruhe weg und wollten die Aussichten geniessen) oder ganz langsame, die in jeder Kurve fast zum Stillstand kommen. Dann kommen noch die Touribusse dazu, manchmal wird es hektisch:





Die Strasse besteht praktisch nur aus Kurven. Mit Haeusern in den Hang gebaut, teilweise Tunnel mitten durch's Haus. Mir ist jedoch immer noch schleierhaft, wie die Italiener entscheiden, wann sie schnell sein wollen und wann sie einschlafen. Vielleicht bin ich auch immer noch zu deutsch, wer weiss? Wir gingen dann auch noch unserem Hobby nach, Banane raus....



Der Verkehr nahe Neapel wurde hektisch, die Strassen schlechter. Enorme Bodenwellen und oftmals Kopfsteinpflaster. Autos und Mopeds fahren, wie es ihnen recht ist. Welche Gesetze hier gelten, ist mir unklar, anscheinen aber immer vorne sein ist Trumpf. Vorfahrt? Was ist den das? Reinpreschen, draengeln, hupen, gnadenlos draufhalten ist angesagt. Zum Glueck ist die Adventure nicht die kleinste und hat auch etwas Umpf, wenn noetig. Einen Golf GTI musste ich kurz anweisen, nicht zu ueberholen, weil da niGS zu ueberholen war. Irgendwann hat er es dann eingesehen und ist wieder brav hinter mir eingeschert. Handzeichen haben wohl auch etwas geholfen... Jedenfalls waren wir froh, wieder aus der Stadt raus zu sein, was Stunden gedauert hat. Es ging ins landesinnere und wir fanden ein kleines Hotel Naehe Casino (?), auf dem Weg nach L'Aquila, was uns unser italienischer Freund in Griechenland empfohlen hatte. Hier der Weg dorthin:





Das Fruehstueck bestand aus Zwieback und Kuchen! Die Fahrt nach L'Aquila war grandiose, durch die Abruzzen Taeler und Berge und den Grand Sasso Nationalpark, einfach herrlich.Leider haben wir keine Baeren gesehen, vor denen gewarnt wurde.
 
apfelrudi

apfelrudi

Dabei seit
09.01.2010
Beiträge
25.194
Ort
mal hier, mal dort
Hi Rainer,
ich häng ja immer hier rum, um zu sehen, wann Du wieder was reinstellst.

Schönen Gruß an Carmen :)
 
S

Schlonz

Dabei seit
31.07.2006
Beiträge
10.942
Ort
Main-Taunus-Kreis
Modell
Ducati Hypermotard 1100 EVO SP
L'Aquila steht auch auf meiner bucket list, aber nach dem Erdbeben sieht es in der Stadt selber ja schon teilweise haarsträubend aus, oder?

Was die beste Pizza der Welt betrifft, so glaube ich Dir gerne, dass Du das so empfunden hast, aber je nach Region in Italien bekommt man an jeder Ecke die beste Pizza der Welt, habe ich festgestellt. Sie habens halt erfunden und wenn jemand sie traditionell zubereitet und dazu noch einen superheißen Holzofen sein Eigen nennt, kann da kaum was schiefgehen. Ich schaffe es ja in Italien manchmal, jeden Abend eine Napoli zu verspeisen, bekomme da einfach nicht genug von
 
SA Moose

SA Moose

Themenstarter
Dabei seit
22.09.2010
Beiträge
1.075
Ort
Randburg / Gauteng / RSA
Modell
B5
L'Aquila steht auch auf meiner bucket list, aber nach dem Erdbeben sieht es in der Stadt selber ja schon teilweise haarsträubend aus, oder?

Was die beste Pizza der Welt betrifft, so glaube ich Dir gerne, dass Du das so empfunden hast, aber je nach Region in Italien bekommt man an jeder Ecke die beste Pizza der Welt, habe ich festgestellt. Sie habens halt erfunden und wenn jemand sie traditionell zubereitet und dazu noch einen superheißen Holzofen sein Eigen nennt, kann da kaum was schiefgehen. Ich schaffe es ja in Italien manchmal, jeden Abend eine Napoli zu verspeisen, bekomme da einfach nicht genug von
Ja nee, L'Aquila hat uns doch etwas von den Socken gehauen. Was uns ueberraschte, war das das Erdbeben vor 5 Jahren war, ich moechte fast glauben, in Deutschland waere die Wiederherstellung bestimmt weiter....., wie gesagt, bloss persoenliche Vermutungen. Trotz alledem ein guter Anlaufpunkt fuer den Gran Sasso und Campo Imperatore. Die Tips erhielten wir von dem Italiener, ansonsten hatte ich vorher noch nie davon gehoert! Ihr habt da klasse Gegenden zum Fahren direkt vor der Nase.

Wegen der Pizza, na ja, wir sind halt fast 30 Jahre jetzt in SA, daher fallen uns die kulinarischen Differenzen evtl. etwas staerker auf als jemandem, der in den Regionen lebt oder sich doch relativ leicht mal bewegen kann. Wuerde ich in Europa leben, waere ich wohl jedes fahrbare Wochenende unterwegs....
 
S

Schlonz

Dabei seit
31.07.2006
Beiträge
10.942
Ort
Main-Taunus-Kreis
Modell
Ducati Hypermotard 1100 EVO SP
naja, es ist ja nun nicht so, dass Du mit SA im kulinarischen Niemandsland leben würdest. Ich jedenfalls habe bei meinen Aufenthalten dort immer und überall was Leckeres zu essen bekommen, aber so was von lecker. Die internationalen Restaurants passen ihr Angebot ja auch immer den Vorlieben der jeweiligen Einwohner an. Echt italienische Pizza in den USA ist vermutlich deutlich schwieriger zu verkaufen als die Monsterdinger aus dem Pizza Hut mit Käse in der Kruste.

Ich habe übrigens das Glück, hier an meinem Wohnort, einen dieser sonst recht seltenen Italiener mit schweineheißem Holzofen zu haben. Der backt die Pizza teilweise bei über 400 Grad. Man muss halt hingehen, wenn er schon eine zeitlang am Brennen ist. Der macht auch eine beste Pizza der Welt, ist aber mMn der Einzige hier in der Gegend mit leckerster Pizza
 
Zuletzt bearbeitet:
D

der_brauni

Dabei seit
27.03.2013
Beiträge
12.256
Ort
Kulmbach
Modell
R 1200 GS Bj 2006
Tja, was soll man zu der Amalfikueste sagen? Ist ja sehr schoen, aber der Verkehr, nicht so das gelbe vom Ei. Und dass in der Nebensaison, ich moechte nicht wissen, wie das hier zu Spitzenferienzeiten zugeht. Entweder hat man ganz schnelle staendig auf der Pelle (wir hatten ja die Ruhe weg und wollten die Aussichten geniessen) oder ganz langsame, die in jeder Kurve fast zum Stillstand kommen. Dann kommen noch die Touribusse dazu, manchmal wird es hektisch:
......

Der Verkehr nahe Neapel wurde hektisch, die Strassen schlechter. Enorme Bodenwellen und oftmals Kopfsteinpflaster. Autos und Mopeds fahren, wie es ihnen recht ist. Welche Gesetze hier gelten, ist mir unklar, anscheinen aber immer vorne sein ist Trumpf. Vorfahrt? Was ist den das? Reinpreschen, draengeln, hupen, gnadenlos draufhalten ist angesagt. Zum Glueck ist die Adventure nicht die kleinste und hat auch etwas Umpf, wenn noetig. Einen Golf GTI musste ich kurz anweisen, nicht zu ueberholen, weil da niGS zu ueberholen war. Irgendwann hat er es dann eingesehen und ist wieder brav hinter mir eingeschert. Handzeichen haben wohl auch etwas geholfen...
Hallo Rainer,
schöner Reisebericht bisher !

Was die Amalfiküste betrifft war ich da schon mal zur Hochsaison in August, bei richtiger Affenhitze, der Verkehr kam mir aber auch nicht mehr vor als du es beschrieben hattest, ich denke zu dieser Zeit sind nur ausländische Touris in Amalfi, der Italiener verzieht sich wohl in die kühleren Berge.
Was den Straßenverkehr in Neapel angeht: dito. Ich glaube die Napolitaner schießen diesbezüglich auch in Italien den Vogel ab...

Gruß Thomas
 
C-Treiber

C-Treiber

Dabei seit
24.09.2012
Beiträge
8.466
Ort
Berlin
Modell
R1150GS-LC, R1200C, R850C( geklaut 08.11.14) dafür R1150R Rockster
Hallo Rainer,
schöner Reisebericht bisher !

Was die Amalfiküste betrifft war ich da schon mal zur Hochsaison in August, bei richtiger Affenhitze, der Verkehr kam mir aber auch nicht mehr vor als du es beschrieben hattest, ich denke zu dieser Zeit sind nur ausländische Touris in Amalfi, der Italiener verzieht sich wohl in die kühleren Berge.
Was den Straßenverkehr in Neapel angeht: dito. Ich glaube die Napolitaner schießen diesbezüglich auch in Italien den Vogel ab...

Gruß Thomas
In Neapel ist Chaos, vor allem in der Altstadt. Aber je weiter Du südlich kommst, um so schlimmer wird es, Reggio Calabria, Palermo und Gela fand ich deutlich schlimmer. Aber wenn man sich dran gewöhnt hat, ist alles gut.:)
 
SA Moose

SA Moose

Themenstarter
Dabei seit
22.09.2010
Beiträge
1.075
Ort
Randburg / Gauteng / RSA
Modell
B5
Weiter geht's. Entsprechned des Tipps von Luca, arbeiteten wir uns von Cassino aus Richtung Norden, zu der Campo Imperatore Hochebene. Wir hatten davon noch nie gehoert und Luca's Erzaehlungen liessen uns auf eine schoene Strecke hoffen. Die Innenstadt von L'Aquila ist noch abgeriegelt, es ist alles noch unter Konstruktion. Keines der Hotels im Navi war auf und wir klopften dann einige ausgeschilderte Unterkuenfte an. Alle voll. Zur Nebensaison! Der Frust wuchs, es wurde spaeter, es wurde nass, aber so richtig. raus aus der Stadt und weiter in Richtung Campo Imperatore, obgleich wir nicht ganz sicher waren, wie es dort Unterkunftsmaessig aussieht und Camping bei dem Regen nicht gerade eine einladende Alternative darstellt. Das erste Hotel: noch nicht fertig gestellt, keine Zimmer. Beim zweiten dann Glueck, man haette noch 1 Zimmer (das scheint bei vielen Hotels/Gasthaeusern grundsaetzlich zu sein, dass nur noch ein letztes Zimmer frei ist, wenn die Suedafrikaner kommen...?). Aber egal, 1 Zimmer reicht. Raus aus dem Regen, triefende Kombis und die Gepaeckrolle ins Zimmer und gut wars.

L'Aquila Gebaeude:


L'Aquila hatte vor 5 Jahren ein Erdbeben, bei dem 308 Personen ums Leben kamen. Die Innenstadt war am staerksten betroffen und ist heute noch grossenteils unter Konstruktion. Gesamtschaden: 16 billion USD! (google info...)

Luca hatte uns ausser verschiedenen Regionen auch noch deren Spezialitaeten genannt, die wir unbedingt antesten sollten. Dementsprechend wurde der Abend im Restaurant bei Pasta Amatriciana, und Ravioli D'Abruzzo genossen, dazu musste dann ein nicht ganz billiger Abruzzen Rotwein getestet warden, der sich als echtes Schmuckstueck entpuppte, nachdem er etwas Luft geschnuppert hatte.

Der naechste Tag, frisch, aber trocken, fuehrte uns ueber Assergi zum Campo Imperatore, runter nach Ofena fuer eine kleine Kaffeepause und anschliessend weiter nach Teramo und zum Tagesendziel Benito del Torro oder whatever.





Im Campo wurden ausnahmsweise die Regenkombis eingesetzt, es war inzwischen auch recht kalt geworden. Und kalt tue ich nicht machen nicht. Die Kaffeepausen erwiesen sich als gute Zwischenunterhaltung. Swambo kann weder in der Tuerkei, Griechenland oder Italien den Kaffee bestellen, wie sie ihn haben will. Sie bekommt immer einen, den sie nicht so sehr mag, d.h. den bekomme ich dann immer, regelmaessig.

Das Navi fuehrte uns wieder ueber verzwickte Seitenwege, teilweise nicht zum Durchkommen, oder vielleicht doch......?



Na denn, es geht doch. Man muss nur wollen. Ganz leicht den rechten Pannier getouched, sonst niGS:



Benito del.....gran Tourismo?


Bahnunterfuehrung


Wir fanden dort einen Campingplatz, der sehr ordentlich wirkte und direkt am Strand wahr. Er war auch direkt an der Bahnlinie. Schawumm, schawumm, schawumm, tak tak tak tak tak tak - ja Camping macht Spass!

Am naechsten morgen checkte ich kurz mal Oel, dass mache ich nicht sehr oft....und siehe da, kaum noch was drin. Also Oel kaufen an der naechsten Tanke. In Italien. Am Sonntag! Nicht moeglich! Sonntags arbeiten die Italiener nicht, alles ist auf prepaid, die Laeden sind geschlossen. Natuerlich nur dann, wenn wir es brauchen. Hin und her, Supermarkt ja, Oel nein, wieder zurueck zum Campingplatz, da die dort wenigstens vernuenftig Englisch sprachen. Mr. Navi hat natuerlich nicht angezeigt, welcher Laden unter Umstaenden am Sonntag geoeffnet ist. Aber die Leute waren freundlich und zeigten uns einen Baumarkt, der offen sein sollte und auch Motoroel hat. Na prima, es geht doch!

An der Kueste entlang fuhren wir Richtung Ancona, dann links rueber in die Toskana, die wir den Rest des Tages durchquerten. Wieder einmal wunderschoen, wo uns das Navi laengsfuehrte. Strecken, die wir nie allein gefunden haetten, waeren wir nach Karte gefahren. Eine Unterkunft wurde etwas problematisch, aufgrund Uebersetzungsschwierigkeiten des Wortes Campingplatz und selbiger Interpretation des navis. Einen Berg rauf, um vor einem geschlossenen Tor haengen zu bleiben, niGS mit Campingplatz. Drei weitere B&B's ausgebucht. Alle voll dank langem Wochenende. Schliesslich eine Bleibe gefunden fuer 40 EUR und ein gutes Restaurant dazu. Fahren koennen die Italiener nicht, dafuer aber umso besser kochen und Wein machen. Weisse Pizza mit Brie und Apfel.

Weingut


Weinanbau




Carmen bemerkte, dass wir eigentlich mehr in Umbrien sind und die Toskana weiter links liegt, als bogen wir ab nach links. Es ging an der Strada Del Vino entlang, schoen zu fahren, Wetter 1a! Immer wieder abseits der besseren oder groesseren Strassen lt. Karte, genossen wir die Landschaft. Da ich oft mit offenem Visier fahre (ich versteh' Hunde!), bekomme ich regelmaessig Insekten ins Gesicht, zum Glueck wenig in die Augen (erst wollte ich schreiben, dass ich andauernd Kaefer in die Fresse bekomme, aber das geht ja nicht, wuerde den Report ja runterreissen, oder?). Heute hat sich dann ein Viech in meinem rechten Aermel hochgearbeitet und aufgrund meiner Untersuchung auch dreimal zugestochen. Unangenehm. Eine halbe Stunde spaeter hat mich dann ausserdem etwas in den Hals gestochen, muss aber klein gewesen sein, der Schmerz hielt nicht lange. Kann aber trotzdem recht irritierend sein! Aber wem erzaehl ich so etwas, ihr seid ja alle hardcore traveller, die wohl eher Insekten direkt in den Mund werfen und die Proteine in Energie umsetzen?

Damit keine lange Weile aufkommt, campen wir wieder und Swambo darf sich austoben. Mit der Waesche, die mal faellig war. Der Achselnasentest wurde erfolgreich durchgefuehrt. Ich checkte kurz das Moped durch, ob sich irgendetwas geloest hatte, war aber recht wenig, eigentlich alles bombenfest. Das Innenfutter vom Tankbag war angerissen und wurde provisorisch mit duct tape abgedichtet.



Wenn man nicht versteht, was auf den Schildern steht....da ging gar niGS mehr. Umkehren, andere Richtung


Keine Lust auf ein Restaurant, kein Problem.........




Tja, die Toskana, was eine schoene Gegend. Hier kommen wir noch mal her. 300km pro Tag sind zu viel fuer diese Region und die Nebenstrassen. Madam wollte noch kurz nach Florenz, es ging ganz ganz kurz ueber ein Stueck Autobahn und ueber 100kmh, wie langweilig. Die Kurvenstrecken sind so viel interessanter, schoener zu fahren und auch die Aussicht ist einfach besser zu geniessen.



Alle Naslang much ich umdrehen, weil Carmen ein Bild machen will, dann muss das Gefaehrt auf diesen engen Gassen rumgewuchtet warden, man gewoehnt sich daran. In den Staedten sind scooter am Regieren, wie gehabt gnadenlos und von allen Seiten. Irgendwie gewoehnt man sich daran. Ab und zu sieht man groessere Mopeds, andere GSen, aber klar mehr Ducatis! Ab und zu Moto Guzzis und auch die tuckernde Harley Brigade zieht durch die Gegend. Carmen wollte unbedingt nach Florenz, aber dort angekommen ging uns die Hektik dieser Stadt auf denGeist und sie meinte, bloss wieder raus hier. Gesagt, getan.

Grobe Richtung Venedig wurde eingeschlagen, logischerweise wurde die Wettervorhesage verlockend. So sieht's da aus, wo wir hinwollen:

.

Also war ein B&B wohl doch eher angesagt als das Zelt! Die im Navi verzeichneten erwiesen sich mal wieder als nicht existent. Nach einigem erfolglosen Suchen endeten wir in der Innenstadt von Bologna, wo wir ein kleines Hotel fanden, dass uns zusagte. Mitten in der alten Innenstadt, viele alte Gebaeude, aber etwas runter gekommen und schmuddelig. Wieder mal Graffiti. Viele Leute und jede Menge Shops in den kleinen Gassen, mit tollen Sachen, besonders fuer den Gaumen. Tonnenweise Kaese, Schinken und Suessigkeiten der feinsten Art, plus die ueblichen Modegeschaefte mit Kleidung und Zubehoer. Allerdings zu Touristenpreisen. Ob sich der Normalbuerger so etwas regelmaessig leisten kann? Sicherlich nicht die vielen Studenten, die hier sind. Wir erstanden noch ein paar Leckerein wie Nougat und einen Grappa, ahhh die Versuchung war einfach zu gross. Standesgemaess gab es abends Pizza und Lambrusco, wir sind ja nicht mehr lange in Italien!





 
S

Schlonz

Dabei seit
31.07.2006
Beiträge
10.942
Ort
Main-Taunus-Kreis
Modell
Ducati Hypermotard 1100 EVO SP
L'Aquila hatte vor 5 Jahren ein Erdbeben, bei dem 308 Personen ums Leben kamen. Die Innenstadt war am staerksten betroffen und ist heute noch grossenteils unter Konstruktion. Gesamtschaden: 16 billion USD! (google info...)
das heißt 16 Milliarden USD auf Deutsch
 
C-Treiber

C-Treiber

Dabei seit
24.09.2012
Beiträge
8.466
Ort
Berlin
Modell
R1150GS-LC, R1200C, R850C( geklaut 08.11.14) dafür R1150R Rockster
Für Florenz mußt Du locker eine Woche rechnen, Siena ist in meinen Augen aber wesentlich interessanter und bei weitem noch nicht so überlaufen.

Toskana, Umbrien, Latio und Emilia Romangna, da kannst Du Monate fahren und hast noch nicht die Hälfte erfahren.:)
 
S

Schlonz

Dabei seit
31.07.2006
Beiträge
10.942
Ort
Main-Taunus-Kreis
Modell
Ducati Hypermotard 1100 EVO SP
in Wirklichkeit 2 Millionen €, und der Rest fließt in die bekannten Kanäle....
naja, die haben das Geld, was sie beim ursprünglichen Bau der Häuser verdient haben, ja auch schon lange wieder mit Koks und N utten ausgegeben, muss ja wieder was in die Kasse. Ich bin sicher, L'Aquila würde nicht aussehen wie Dresden 1945, wenn die Mafia seriös gebaut hätte. Ich finde das eherlich ganz übel. Da brechen Schulen zusammen und begraben zig Kinder unter sich, weil Fundamente mal schön mit alten Weinflaschen gefüllt wurden, um Beton zu sparen usw.
 
Thema:

EU14

EU14 - Ähnliche Themen

  • EU14 touch down report

    EU14 touch down report: moin, nur ganz kurz, da einige interesse gezeigt hatten, kurze stationenbemerkungen. bericht folgt nach der tour... Bremerhaven war unser start...
  • EU14 touch down report - Ähnliche Themen

  • EU14 touch down report

    EU14 touch down report: moin, nur ganz kurz, da einige interesse gezeigt hatten, kurze stationenbemerkungen. bericht folgt nach der tour... Bremerhaven war unser start...
  • Oben