IRAN - PAMIR - MONGOLEI 2017

Diskutiere IRAN - PAMIR - MONGOLEI 2017 im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; Ich musste das mehrmals lesen, eine armenische alte Küche als UNESCO Weltkulturerbe ??? Bis ich meinen Fehler bemerkte:giggle:unterbewusst habe...
umdieEcke

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besuchen anschließend noch eine alte Armenische Kirche, die UNESCO Welt Kulturerbe ist.
Ich musste das mehrmals lesen, eine armenische alte Küche als UNESCO Weltkulturerbe ??? Bis ich meinen Fehler bemerkte:giggle:unterbewusst habe ich Klaus=Kirche=Küche ersetzt
 
Klausmong

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Hi Klaus,

was mir an Frage immer wieder aufkommt - wie habt ihr euch verständigt?
  • Hände und Füße?
  • englisch
  • Google Translator oder ähnliches?
  • oder hast du entsprechende Grundkenntnisse der Länder die ihr bereist?
Einfach nur aus interesse, denn mit den Unterhaltungen wird die Reise sicher mindestens nochmal so interessant, als wie wenn man nur durchfährt und die Hotspots besucht
Ich kann ja ein paar Brocken Russisch, nicht viel, aber genug um die wichtigsten Dinge verständlich machen zu können.

Im Iran war Englisch gar kein Problem. Die sind dort sehr gut gebildet und aufgeschlossener, als man erwarten würde.

Sonst in den Ländern eher Russisch, und bei den Jüngeren, und da eher den Frauen geht Englisch auch. Gerade Frauen lernen mehr, weil sie was erreichen wollen.
 
umdieEcke

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Dank Apple kann ich mich jetzt auch verständigen, seit der neuen IOS Version ist ein Übersetzungsprogramm der gängigen Sprachen (auch offline) nutzbar. Die Übersetzungen sind auch ganz passabel
 
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Teil 13:


Das ist das Iranische Carnet. Steht ja eh alles genau beschrieben, wir hätten ja nur lesen müssen.....





Wir sind froh, dass wir endlich aus dem Iran heraus waren. War auch eine ziemliche Verzögerung, 3 Tage warten auf das Visa von Aserbaidschan, und dann noch 5 Tage an der Grenze.

Jetzt geht es aber erstmal was Essen, eine Pause machen, es ist ja schon Nachmittag.








Was wir bisher gesehen haben von Aserbaidschan, das gefällt uns gut.



Ein Polizist passt auf unsere Motorräder auf, während wir am Bankomat Geld abheben




Am späten Nachmittag erreichen wir den Hafen, und schauen ob wir noch eine Fähre erwischen.






Ticketinfos



Am Abend würde eine Fähre gehen, aber der Ticketverkäufer gibt uns zu verstehen, die ist voll, und die nächste Fähre fährt erst 2 Tage später.

Später wissen wir, das stimmt nicht, wir hätten immer auf der Fähre Platz gehabt mit den Motorrädern. Und auch in den Kabinen.
Nur der alte Ticketverkäufer kann kein Englisch, und wimmelt die Leute dann ab. Wir sind dann wieder unnötig am Hafen rumgelungert.

Wir haben dann auch einfach im Hafen gezeltet, und uns dort aufgehalten.
Gibt einen Container, der ist ein Cafe, und Duschen.
Im Nachhinein betrachtet ein Fehler, wir haben viel versäumt.
In der Nähe gibt es Schlammvulkane, und auch Baku wäre schön gewesen, aber nach dem Stress mit der Grenze hatten wir gerade keinen Bock und sind nur rumgelungert.

Ich habe meinen Vergaser ausgebaut und geprüft, der mache mir ab 3.000M immer Probleme und lief viel zu fett.







Nach 2 Tagen hieß es dann, die Fähre kommt am Abend.

Juhu. Am Abend sind dann noch ein paar Motorradfahrer aufgetaucht, ein Schweizer Paar auf 2 CCM450 unterwegs und viele Fahrradfahrer.

Einschiffen und Zollabfertigung dauert dann bis 4 Uhr Morgens, bis wir endlich in den Kabinen waren. Nach dem Iran haben wir uns dann noch ein warmes Bier und einen Vodka genehmigt mit den Schweizern.

Das Schiff ist ja nicht unbedingt das, was man als modernen Luxusdampfer beschreiben würde.











 
Klausmong

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Teil 14:

Nach 4 Stunden Schlaf hat mich dann der Schweizer geweckt, ich habe ihm versprochen, dass ich ihm bei der Elektrik helfe, bei seinem Motorrad ist die Elektrik ausgefallen, genau wie er auf die Fähre fuhr.

Alles gecheckt, Sicherungen waren wohl gut.
Wir haben dann ein Provisorium gelegt, damit er fahren kann.

Man kann ganz normal einfach in den Laderaum gehen. Und die Klappe hinten ist offen, da dort auch Viehtransporte drauf sind, und die Frischluft benötigen.
Man kann so einfach am Ende stehen, und auf das Meer sehen während der Fahrt.










Dann weiter, auf der Fähre gibt es auch 3 x am Tag Essen, und wieder haben sich russische Trucker unserer angenommen.

Achja, das aus dem 5L Kanister, das ist kein Wasser !!!












Auch sehr interessant:

In der Nähe von Baku sind 50km östlich im Kaspischen Meer riesige Bohrinseln. Genannt Neft Dashlari.

Die sind heute noch auf Google Maps ausgenommen.

In den Hochzeiten waren dort 300km Wege am Wasser und 5.000 Personen beschäftigt. Heute sind es deutlich weniger Wege, aber immer noch 2.500 Personen. Man fährt mit der Fähre so vorbei, dass man es gut sieht, und das ist beeindruckend groß.

Fotos von Google.






Auf der Fähre kann man überall hingehen Man kann den Käptn fragen, wie es geht, oder auch in den Maschinenraum. Den habe ich aber ausgelasssen, weil es so schon viel zu heiß war, und 50° im Maschinenraum brauche ich nicht.




Naja, die Fähre hat statt der 20 Stunden auch 36 benötigt, und als wir in Kasachstan anlegten, hatten wir nun schon 11 Tage Verspätung auf unseren gewünschten Zeitplan. Nicht das der am Tag passen musste, aber ungefähr war es wichtig, weil man die Visa und damit die Einreisen danach timen muss. Kasachstan benötigten wir glücklicherweise kein Visa.

Die Einreise, bzw das Ausschiffen mit den ganzen Zollformalitäten dauert auch bis Nachmittag, und wir fahren mit den 2 Schweizern dann noch die 150km bis Shetpe.

Nebenbei, bei Aktau gibt es ein altes aufgelassenes Uranbergwerk

Koordinaten, falls es wer suchen will.

43.66724362500858, 51.449693619961316


Und in der Nähe waren auch Testgelände für Atomwaffen, was bei uns relativ unbekannt ist, da man meist nur Semeypalatinsk kennt.

Am Weg nach Shetpe kommt man an einer Gegend vorbei, die weit unter dem Meeresniveau liegt.





 
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Teil 15:


In Shetpe finden wir ein einfaches Hotel, das hat aber wieder kein Restaurant dabei.

Also zurück in den Ort und ein Lokal suchen.

Dort sprechen uns ein paar Jungs an, die unbedingt mein Motorrad kaufen wollen. Sie können überhaupt nicht verstehen, dass ich das nicht will. Wäre ja meine Reise vorbei.
Einer bietet mir 4.000 Dollar. Aber es hilft nichts. Sie geben nicht auf, und das wird schon lästig. Wollen uns dann zu sich nach Hause einladen.
Ich weiß was das bedeutet, so lange saufen, bis ich alles unterschreibe, sicher nicht. Wir nehmen uns noch Bier mit und fahren ins Hotel.






Am nächsten Tag geht es erstmal die 400km bis zur Grenze nach Usbekistan. Durch wirklich heiße Steppe oder Halbwüste.

Wir erreichen Beyneu, das liegt 80km vor der Grenze, und ist der letzte Ort auf 550km, wo man Benzin an Tankstellen bekommt. Wir füllen hier Jeder noch 2 Wasserkanister zu 5L auf.

Das ist dann die Strasse zur Grenze, 80km...

Allerdings wurde die zwischenzeitlich wohl ausgebaut.



Grenze:

Die Autos stehen hier ewig, gerne auch mal einen Tag oder länger, denn die werden genauestens kontrolliert. Und in der Stunde schaffen es 4-6 Autos über die Grenze



]


Direkt nach der grenze die Geldwechsler. Man muss handeln und schauen, wer den guten Kurs hat. Der Kurs ist hier immer schlechter als im Landesinneren, aber zumindest 50 Dollar wechseln, damit man Landeswährung hat. In Usbekistan gibt es kaum Tankstellen für Benzin, weil in dem Land fast alle Autos mit Gas fahren, und es gibt sehr selten Bankomaten, nur in großen Städten, und da nicht überall.






Wir freuen uns, endlich an der Seidenstrasse, wir würden heute noch schauen, dass wir so lange fahren, bis wir eine Unterkunft finden.

Und dann am nächsten Tag bis Khiva, da wollten wir einen Tag Pause machen, weiter nach Bukhara und dann nach Samarkand, da auch Pause.

Aber erst einmal weiter durch die Wüste auf der durchaus schlechten Straße. Die ist die Haupt Verbindung von Russland nach Usbekistan Die nächste Grenze ist bei Tashkent, und ca 2.500km Umweg.









Nach 550km finden wir am Abend eine Raststätte, davor und danach ist nichts auf 150km.

Es ist dort sehr einfach, und nicht zwingend sauber. Aber es ist das Einzige in der Gegend.






 
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Teil 16:


Geldwechsel. Für 100 Dollar bekommt man zu dem Zeitpunkt 800.000 Sum.



Am Morgen geht es weiter, wir freuen uns schon auf Khiva und einen freien Tag.

Aber zuerst müssen wir mal schauen, dass wir Benzin bekommen, was nicht einfach ist da die Tankstellen alle nur Gas verkaufen. Benzintankstellen sind schwer zu finden, und wenn, dann haben sie kein Benzin.

Aber vorher kommen wir noch an einem Teil des ausgetrockneten Aralsees vorbei. Die schwarzen Punkte sind Boote, die da rumliegen, gute 100km vom Wasser entfernt.





Weiter durch die Wüste.





Wir finden Benzin. Das läuft so ab: man fährt zu einer Tankstelle, die geschlossen hat. Da lungert wer rum. Den fragt man nach Benzin, und sagt wieviel Liter man benötigt.
Er telefoniert, und kurz darauf kommt wer mit Kanistern. Der Sprit hat aber nur 80 Oktan.







200km weiter finden wir dann eine offizielle Tankstelle, die erkennt man an den langen Autoschlangen davor.



Begegnungen mit einheimischen Motorradfahrern in landestypischer Sicherheitkleidung.



Kurz vor Khiva dann noch eine Pontonbrücke, wo der TÜV die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde.



In Khiva angekommen dann zu Lali Opa, ein Gästehaus direkt gegenüber der Stadtmauer des alten Khiva. Er nimmt unsere Pässe, die er registrieren muss, und fragt uns, wie lange wir bleiben wollen. 2 Tage ist unsere Antwort.
Er schaut uns fragend an. Eure Visa laufen in 2 Tagen aus. Ich ganz überzeugt, das kann nicht sein, wir haben ein 15 Tages Visa. Aber es ist so.
Kurz noch auf der Botschaft angerufen, die haben uns absolut klar erklärt, wir müssen vor Ablauf des Visa raus, denn sonst werden die Motorräder beschlagnahmt, und wir bekommen hohe Strafen. Verlängerung nicht möglich.

Die erklären uns auch, warum das mit dem 15 Tages Visa so ist.
Im Unterschied zu den meisten anderen Ländern ist das Datum der Ein und Ausreise fix, und nicht wie sonst üblich, 3 Monate gültig für den Zeitraum wo man dann die 15 Tage verbrauchen kann.


Naja, wir lassen uns die Laune nicht verderben, wandern in die Stadt, gehen Essen und schmieden Pläne.



















Und die Pläne sehen dann so aus:

Wir essen noch gut, und schauen da wir am nächsten Tag um 7 in der Früh wegfahren. Auch weil es da noch nicht so heiß ist.
Dann fahren wir nach Bukhara, und werden dort Mittagessen, wenn wir schon keinen Tag dort verbringen können. Und dann weiter nach Samarkand und dort übernachten.
Am Tag darauf müssen wir unbedingt auseisen, und haben noch 300 km bis zur Grenze.
 
Klausmong

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Teil 17:


Wie geplant sind wir zeitig in der Früh los. Ab in die Wüste.

Am Vorabend hatten wir noch bei Lali Opa Benzin organisiert, ebenfalls 80 Oktan. Der wurde uns ins Hotel geliefert.





Aber es war klar, dass wir unterwegs Benin organisieren müssen.
Das läuft so: man bleibt an einem Cafe oder wie in unserem Fall einer Werkstatt stehen und fragt nach Benzin, dann wird klargemacht wieviel Liter man benötigt, ein kurzes Telefonat, und ein paar Minuten später kommt ein 13-Jähriger Junge mit dem Auto und bringt den Benzin.

Hier eine typische Werkstatt, wo man nach Benzin fragen kann.





Man sieht auch viele lustige Sachen in der Wüste, hier zB ein Flugzeug, das einfach dasteht, kein Flughafen, nichts. Nur das Flugzeug.



Usbekistan ist bekannt für seine Baumwollproduktion. Die ist auch der Grund, warum der Aralsee kein Wasser hat.
Und wenn es keine Wüste gibt, dann ist es schön grün, mit vielen Feldern, die bewässert werden. Und das waren alte Bauten, wo man die Arbeiter untergebracht hat. Sowjet Style.





Mittagessen in Bukhara. Schade, dass wir nicht mehr Zeit haben, das ist auch eine wunderbare Stadt.






Und dann weiter nach Samarkand. Nach 750 km an dem Tag kommen wir am Abend da an, müssen uns noch in der Nacht in der Innenstadt durch enge Gassen den Weg suchen und beziehen ein Guesthouse neben dem berühmten Registan.






Dann laufen wir noch zu den Sehenswürdigkeiten, die wir um die Zeit nur von Außen besichtigen können, anschließend Essen und zurück ins Guesthouse Bier trinken.






Ich bin noch einmal zeitig in der Früh zum Registan gelaufen, wollte mir den bei Tageslicht auch noch mal ansehen.















 
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Teil 18:


Im Bahodir Guesthouse gibt es ein gutes Frühstück, und dann wieder mal Benzin suchen.
Wir bekommen einen Tipp, wo wir den finden. Und so sehen die „Tankstellen“ in Usbekistan aus.
An den Flaschen erkennt man, dass es hier Benzin gibt. In der gewohnten 80 Oktan Qualität.





2017 war der kurze Weg über die Grenze bei Panjakent noch nicht offen, so mussten wir einen langen Umweg fahren, um nach Tajikistan zu kommen.

Aber wir erreichen die Grenze ohne Probleme, es ist nichts los, wir kommen schnell durch und sind in Tajikistan.





Und gleich ist Alles ganz anders, es gibt überall Tankstellen, die haben wieder 92er und 95er Sprit.

Wir fahren bis Kuhjand, suchen uns ein Hotel und machen mal Pause.











Wir sind am Abend noch in der Stadt rumgelaufen, haben Geld aus dem Automaten gezogen und waren in einem guten Restaurant. Nach dem Stress mal gut gehen lassen.

Die Hotelmanagerin war gleich ganz begeistert und wir mussten Fotos mit Ihr machen.





Nächster Plan: Ab nach Dushanbe und dann weiter in den Pamir. Aber zuerst Dushanbe, und bis dahin geht es schon über Bergstrassen mit 3.000 M Höhe.













Pause machen, direkt am Fluss.







Der „berühmte“ Anzob Tunnel. War bis 2016 noch eine Baustelle, heute fertig. 6km lang, und keine Beleuchtung.
Und die Kühe suchen dort Schutz vor Hitze oder Regen, und wenn Autos kommen laufen sie immer weiter in den Tunnel.





In Dushanbe fahren wir zum „Green House Hostel“ einem Treffpunkt für Reisende. Und wir treffen da auch Einige.
Bekommen Tips, wo an am Abend hingehen kann und tauschen Geschichten aus.





Das SimSim, ein Bierlokal und Grillrestaurant.

 
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Teil 19:



Heute war der Tag, an dem wir endlich in den Pamir fahren sollten. Das Greenhouse Hostel ist ein perfekter Platz, um auch gute und aktuelle Infos über die Strecke zu bekommen.

In unserem Fall haben wir erfahren, das die Route, die südlich von Dushanbe an den Panj führt und besser ausgebaut ist, wegen eines Erdrutsches unpassierbar ist.
Und wir deswegen die Route nördlich bis Khalaikumb nehmen müßen. Diese ist deutlich schlechter ausgebaut.

Aber es sollten nur 280km bis Khaleikumb, das sollte ja kein Problem sein, dorthin zu kommen.

Und schon hatte ich meinen ersten Strafzettel. Umgerechnet 10 Euro für Schnellfahren.

Da war ich wirklich zu schnell.








Kurz darauf wurden wir wieder angehalten, und diesmal abgezockt.





Dann wurde die Straße spannender. Und die Brücken auch interessant



















Auch Pausen waren dabei.







Ich hatte ja immer wieder Probleme mit meinem Vergaser, und den schon mehrmals auseinandergenommen, um das Problem zu finden.
Auch hier war es wieder mal so. Ich hatte keine Leistung mehr am Motorrad. Ich musste immer über 4000U/min fahren, sonst ging nichts mehr.
Und an einem Polizeiposten war es wieder mal soweit, Vergaser wieder raus. Aber es half nichts. Kurz danach war Schluss. Ich kam auf 3.000 m Höhe nicht mehr weiter, nachdem ich stehenbleiben musste.

Und nachdem es schon sehr spät war, und wir immer noch 100km bis Khaleikumb vor uns hatten, war klar, dass schaffen wir nicht, und wir haben umgedreht und ein Quartier gefunden.

Da war sehr einfach, aber auch das Einzige vor Ort.


Zimmer war mit Teppich am Boden zum Schlafen, und die „Dusche“ war ein Bottich, wo ein Tauchsieder drinnen hing.










Wir haben dann beschlossen, dass wir das Abbrechen. Es war sinnlos, wir hatten schon über 10 Tage in Verzug, und wenn wir noch mehr Tage verlieren, dann könnten wir am Ende noch Stress mit den Visa bekommen. Das war unsinnig.

Also haben wir am Abend gut gegessen, und uns schlafen gelegt.
 
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Teil 20:


Wir fuhren wieder zurück aus dem Tal heraus. Wir beschlossen, direkt wieder nach Kuhjand zu fahren. Es gibt in den Ecken ja nicht so viele Straßen und Grenzübergänge, die man als Internationaler Reisender nehmen kann. Und wir wollten weiter nach Kirgistan. Auch wenn wir umdrehen mussten, so waren wir doch mit guter Laune gesegnet und hatten schon neue Pläne.













In den Bergen wieder lustige Erlebnisse auf den Straßen. LKW die so überladen sind, das sie die Kurven Außen anfahren müssen um nicht zu langsam zu werden.
Etwas ungewohnt, wenn man nicht damit rechnet.











In Kuhjand wieder in das bekannte Hotel, und am Abend ein Burgerladen, einmal eine willkommene Abwechslung.

Und am nächsten Tag ging es dann weiter nach Kirgistan, Richtung Osh.


In Osh blieben wir einen Extratag in dem Hotel, da wir uns in einem Lokal vor der Grenze noch ordentlich den Magen verdorben hatten.
Beide haben wir uns dann um das WC duelliert.





Und dann kam ein Tag, wo wir einfach durch die Berge bis Bishkek wollten. 650km, Bergstraßen und 2 Pässe, die über 3.000m hoch sind.
Das wird ein langer Tag, das war uns klar.













Essenspause in der Nähe des Toktogul Sees.




Und kurz darauf korrupte Polizisten.
Haben uns aufgehalten, weil wir zu schnell waren, und die waren gut, wir haben wirklich geglaubt, dass wir dort zu schnell waren, und eine 50er Beschränkung ist. Heute weiß ich, das stimmt nicht.









Und kurz darauf der Nächste, da wussten wir, der zockt ab.
Man hat immer die Möglichkeit, wenn man Zeit hat, kann man das aussitzen, aber wenn man weiß, man will vor Einbruch der Nacht aus den Bergen raus, dann ist das ein schlechter Berater.



Normalerweise kann man einfach versuchen, nicht stehenzubleiben. Nicht aber, wenn es eine Strasse durch die Berge gibt, und man weiß, dass da kurz darauf die nächsten Polizisten gerne warten.

Als wir dann wieder aus den Bergen heraus waren, da wollten man uns noch 2-mal aufhalten, da sind wir einfach weiter, da war uns das egal.
 
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Wir sind dann am Abend bei beginnender Dunkelheit in Bishkek angekommen ist immerhin die Hauptstatt Kirgistans.

Unser erster Versuch ein Hotel zu bekommen schlug deutlich fehl. Wir waren so staubig, dass der Mann an der Rezeption sofort sagte, sie wären voll, was mit Sicherheit ein Blödsinn war.

Naja, wir fanden kurz darauf einen super Ersatz. Nettes Gästehaus und daneben ein Restaurant, das einer Deutschsprechenden iranischstämmigen Georgierin gehörte.
Und da bekamen wir endlich die georgische Nationalspeise, die wir in Georgien vergeblich gesucht haben: Arajuli!





In der Früh sind wir wieder gemütlich losgefahren. Ziel war Almati, und das sind 250km. Wir wollten Mittag dort sein, uns entspannen und mal die Motorradsachen richtig waschen, nicht nur im Waschbecken. Und dafür würden wir die Zeit haben.

Immerhin hatten die Kleidungsstücke vom Schweiß bei der Hitze schon einen eigenen Geruch.......

Und wir waren leicht angepisst von der Korruption, dass wir einfach wegwollten. Also ab zur Grenze, die gleich außerhalb Bisshkeks ist.





Und in Kasachstan ging es gleich gut dahin. Auch wenn die Polizei dort den Ruf hat, korrupt zu sein, wir waren ohne Probleme unterwegs.









In Almati ein Hotel bezogen, das ich kannte und der Rezeption die Motorradkleider gegeben. Die sollten bis am nächsten Morgen fertig sein.

Wir sind in die Nähe in ein Lokal, haben uns Pizza bestellt und nur rumgehangen, und mal einfach nur nichts getan und relaxed. Muss auch mal sein.





Nach dem Nachmittag mit Nichtstun ging es weiter. Wir wollten in 2 Tagen bis zur russischen Grenze kommen. Kasachstan hat viel Steppe und Hitze, da ist nicht zwingend etwas, das man sich dort lange ansehen Muss.
Zumindest an der Strecke. Es gibt schöne Ecken, wie den Charyn Canyon, oder die Grenz Gegend zu China im Süd Osten, aber da wollten wir nicht vorbei.

1.400 km lagen vor uns in 2 Tagen.

Es war auch richtig heiß, wir hatten immer um die 40° untertags, im Schatten. Falls mal wo Schatten war.

Und wenn wir Schatten gefunden haben, dann war das in den Wartehäusern entlang den Strassen.

Wasserverbrauch teilweise bis zu 7 Liter am Tag.

Und die Strassen sind teilweise richtig schlecht.


















Wir fuhren auch mitten durch einen Steppenbrand. Aber man muss, es gibt keine schnell Möglichkeit um auszuweichen.







In der Mitte der Strecke war ein Ort, mit einem schlechtem Hotel.
Heute weiß ich aber, es ist das Beste weit und breit. 2015 hatte der Wirt 3 schöne Töchter.
Davon habe ich Roland vorgeschwärmt und so die Vorfreude auf das etwas schäbige Hotel aufgebessert.
Als wir dann dort ankamen, waren die Töchter nicht da, und stattdessen 2 wirklich nicht gerade hübsche Frauen, die uns mit einer Reihe an Goldzähnen anlachten.
Damit konnte ich Roland das Hotel auch nicht mehr schönreden.





Unterwegs eine Hochzeitsgesellschaft, mit einer ganzen Reihe an Mercedes G Klasse.





Einfahrt nach Semeypalatinsk. 60km westlich befindet sich das Atomtestgelände Semeypalatinsk, in das man heute auch hineinfahren kann, und sich die Krater der Atomtests ansehen kann.



Wir aber wollen noch schnell an die Grenze, und in Russland im nächsten Ort 30km danach in ein Hotel einchecken.
 
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Die Grenze war etwas schwierig. Normalerweise fährt man als Motorradfahrer vor, weil man auch die Autos nicht stört.
Aber der junge kasachische Grenzbeamte schickte uns wieder ganz zurück. Wir hatten schon gehofft, um 20 Uhr über die Grenze zu kommen, aber so wurde es dann 23.30, bis wir in Russland waren.
Und am Abend kamen da Bülliarden an Stechmücken. Wir mussten dann noch eine Nachtfahrt in die 30 km entfernte Stadt Rubzowsk zurücklegen, um unser Hotel zu erreichen.









Eigentlich dachten wir, wir essen nur mal schnell was und trinken ein Bier, und gehen dann schlafen, denn wir wollten um 7 Uhr morgens weiterfahren, um nach Barnaul zu kommen. Aber es wurde mehr als 1 Bier und 3 Uhr in der Früh, als wir ins Hotel zurückkamen.

In Barnaul würden unsere Reifen warten, und wir wollten da hin, die wechseln und im Idealfall weiterfahren bis Novosibirsk.

Hintergrund war, dass Roland nach dem Pamir nicht mehr quer durch die Mongolei auf Schotter wollte.

Normalerweise wäre es von Barnaul bis zur Mongolei nur 700km, aber wenn wir aussenrum über Irkutsk fahren, sind es fast 3.000km. Und dann würde es wieder mit den Visa knapp werden, denn wir hatten genau eine Woche Zeit bis zur letztmöglichen Einreise.

Aber es war auch noch Sonntag, und ich hatte Zweifel, ob es Sinnmacht so früh aufzustehen, denn ich befürchtete, dass der Reifenhändler da auch geschlossen hat.

Um 7 Uhr morgens sind überall noch die Fischer unterwegs




Und so war es dann auch, wir sind nach Barnaul, haben niemanden erreicht und einen Extratag für uns gehabt, und den haben wir in der legendären Bike Bar verbracht.
Zwischenzeitlich hatte ich Alexej erreicht, und einen Termin für den nächsten Tag um 9 Uhr abgemacht






Aber am nächsten Tag dann Reifenwechsel und Service.
Alexej hatte mit vielen Leuten gleichzeitig was abgemacht und kam um 11 Uhr. Uns wurde bald klar, dass der Plan, noch die 600km bis Mariinsk zu fahren wohl nicht aufgehen würde.




Um 15 Uhr waren wir fertig, und sind dann nur mehr bis Novosibirsk gefahren.






Nächster Tag war mal ein ordentlicher Reisetag angesagt, 800km bis Krasnojarsk durchziehen, dort ein gutes Hotel nehmen und am Tag darauf zu Igor fahren.

Also gutes Frühstück in dem 4* Schuppen und los.











Kransnojarsk:
Schönes Hotel, tolles Steakhaus gegenüber. und ein Schweizer Paar auf einer Africa Twin am Weg nach Japan getroffen.



So parke ich mein Motorrad, mit den Campingsachen drauf. Ich bin oft zu faul, einfach immer alles mitzuschleppen. geklaut wurde nie was.



Bei Igor am Nachmittag angekommen, und dann noch die russische Sauna, genannt Banja angeworfen. Das tut gut.

Da haben wir auch die 2 Schweizer aus Krasnojarsk wieder getroffen









Von hier sind es ja nur mehr 3 Tage bis in die Mongolei, also sollten wir bald an unserem ersten Ziel sein.
 
befi

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Wie immer ein toller Bericht.
Das Knöllchen solltest du dir Rahmen und an die Wand hängen.

Schöne Grüße
Benjamin
 
*Topas*

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unbezahlbar :nicken:


aber auch riskannt :cool:
 
Klausmong

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Klar, verarschen lasse ich mich dann auch nicht.

Lustig war ja, 2018 waren wir wieder dort, und die beiden selben Polizisten haben es wieder versucht ( Auch da habe ich Fotos )

Aber da ich vorher wußte die stehen dort, war ich zu 100% sicher, das ich nichts falsch mache.

Habe mich gleich geweigert zu zahlen, Fotos von Ihnen gemacht und erklärt, ich rufe mein Konsulat an.
Das Thema war ganz schnell durch.

IMG_6430.jpg

IMG_6432.jpg
 
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Klar, verarschen lasse ich mich dann auch nicht.

Lustig war ja, 2018 waren wir wieder dort, und die beiden selben Polizisten haben es wieder versucht ( Auch da hebe ich Fotos )

Aber da ich vorher wußte, die stehen dortwar ich zu 100% sicher, das ich ncihts falsch mache.
und ich dachte zuerst, du hast dein Bike geschoben... 😂
 
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