Nordirland 2017

Diskutiere Nordirland 2017 im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; Leider hat es etwas gedauert, aber nachfolgend der Reisebericht zu meiner Nordirland-Tour im letzten Jahr. Warum gerade Nordirland? Nun, einmal...
gundolft

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Leider hat es etwas gedauert, aber nachfolgend der Reisebericht zu meiner Nordirland-Tour im letzten Jahr.

Warum gerade Nordirland? Nun, einmal im Jahr nehme ich mir eine Woche Auszeit für eine Motorradtour, und die britischen Inseln finde ich sehr reizvoll. Nach zwei Touren durch Schottland hatte ich mal Lust auf ein anderes Ziel und nach einem Blick auf die Karte stellte ich fest, dass Nordirland leicht erreichbar ist und noch geradeso in mein Zeitfenster passt. Da ich mich für Belfast als Ausgangspunkt entschieden habe, wurden die Fähren Amsterdam-Necastle-Amsterdam, Cairnryan-Belfast-Cairnryan und eine passende Unterkunft in Belfast vorgebucht.

31. Mai 2017
Endlich war es so weit, morgens mit dem vollgetankten und gepackten Mopped zur Arbeit und um 14:00 Uhr ab auf die Autobahn. Von Duisburg zum Fährhafen nach Ijmuiden bei Amsterdam sind es ja nur knapp 230 Km, also genug Zeit um bis zum Ende des Check-In um 16:45 Uhr dort einzutreffen. Nach etwas über zwei Stunden verlief auch in Ijmuiden alles glatt und die King Seaways legte pünktlich um 17:30 Uhr ab. Jetzt war genug Zeit zum Relaxen und für ein "erfrischendes Kaltgetränk".

1. Juni 2017
Nach einer ruhigen Überfahrt und einem opulenten Frühstück ging es am nächsten Morgen gegen 09:00 Uhr Ortszeit in Newcastle von Bord. Natürlich durften wir Motorradfahrer wieder als letzte vom Schiff und, wie üblich, am Zoll zwecks Gesichtskontrolle den Helm abnehmen, was viele Zweiradkollegen erst bemerkten, als sie direkt am Häuschen standen. Und da die TT auf der Isle of Man anstand, waren auch entsprechend viele Motorräder unterwegs. Also dauerte die ganze Prozedur für mich fast eine 3/4 Stunde, bis ich endlich das Hafengelände verlassen konnte. Egal, wenn man dann einmal unterwegs ist, hat man den ersten Stress direkt wieder vergessen.
Statt kleiner Landstraßen war nun erneut "Metermachen" angesagt. Schließlich musste ich spätestens um 15:00 Uhr auf der anderen Seite der englischen Insel am Fährhafen in Cairnryan sein, um die gebuchte Fähre nach Belfast nicht zu verpassen. Von den ca. 290 Km war der größte Teil normale Landstraße mit Ortsdurchfahrten, die den Schnitt schon recht deutlich reduzierten. Es ist auch nicht empfehlenswert, die Geschwindigkeitsvorgaben zu missachten, da in Grroßbritannien die Halterhaftung gilt und somit von hinten geblitzt wird (man kann also eine böse Überraschung noch einige Zeit nach der Heimkehr erleben). Wie auch immer, besonders nach Dumfries gab es einige schöne Passagen, in denen das Motorradfahren auch wieder Spaß machte. Und das Wetter hielt sich auch ganz passabel, sprich trotz einiger dunkler Wolken blieb es die ganze Fahrt über trocken. Kurz nach 14:00 Uhr kam ich dann am Fährhafen an, wo nach kurzer Zeit der erste Regen einsetzte.
Nordirland 2017 - 001.JPG ..................... Nordirland 2017 - 002.JPG ................. Nordirland 2017 - 033.JPG
Unterwegs nach Cairnryan ...... Ankunft in Belfast .............. das Windermere Guest House

Auch nach der etwas über zweistündigen Überfahrt blieb es bei 100% Luftfeuchtigkeit und so war ich froh, als ich meine Unterkunft gegen 18:00 Uhr erreichte. Als es später trocken wurde, ging es zu Fuß auf eine erste Erkundungstour in die Stadt mit abschließendem Pub-Besuch - quite nice!!!

Teil II folgt
 
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Nordirland 2017 - Teil II

2. Juni 2017
Heute war eine Runde in den Norden angesagt. Strahlend blauer Himmel mit weißen Wolken, also nichts wie los. das erste Ziel war Malin Head. Über Antrim, Maghera, Dungiven, Derry, Buncrana und Ballygorman ging es zuerst über den Motorway, aber dann über kleine und kleinste Sträßchen zum nördlichsten Punkt der Insel.

Hier durfte ich dann life erleben, wie schnell sich das Wetter hier ändern kann. Angekommen bei dem schon beschriebenen "Fotowetter" war der Himmel innerhalb von 5 Minuten mit dunklen Wolken gefüllt, die sich über mir entluden, um nach weiteren 10 Minuten wieder zum ersehnten blau zurückzukehren. Ohne regenfeste Kleidung sollte man hier nicht unterwegs sein!
Für den Rückweg wählte ich dann die Strecke über Culdaff und Moville, um bei Greencastle auf die Kurzfähre zu fahren. Dummerweise war die Fähre an diesem Tag geschlossen. Also ging es wieder an der Küste entlang zurück nach Derry und weiter über Limavady, Downhill, Coleraine nach Ballymoney.

Wenn man schon in der Gegend ist, sollte man auch einmal dem Joey and Robert Dunlop Memorial einen kurzen Besuch abstatten. Schließlich zählten/zählen die Mitglieder der Dunlop-Familie zu den erfolgreichsten Motorradrennfahrern der Welt, insbesondere bei den Rennen auf der Isle of Man.

Nicht weit davon entfernt liegt eine der bekanntesten Whiskey-Destillen Irlands und angeblich die älteste Whiskey-Brennerei der Welt - Bushmills. Angeblich gab es das "Lebenswasser" bereits im 13. Jahrhundert. Leider musste ich bei der Ankunft dort erkennen, dass es bereits schon spät geworden war - zu spät für eine Führung.

Also ging es weiter zu eine der Hauptattraktionen der Gegend, dem Giant´s Causeway - einer Ansammlung von knapp 40000 sechseckigen Basaltsäulen, die durch vulkanische Aktivität im Zusammenspiel mit der letzten Eiszeit entstanden sein sollen. Auch hier war das Besucherzentrum bereits geschlossen, aber der knapp 1 Km lange Weg zu diesem Ort an der Küste noch geöffnet und eintrittsfrei zu begehen. Da das Wetter noch sehr schön war, ging es also in voller Motorradmontour auf die Wanderung - schweißtreibend, aber wirklich lohnenswert.

Irgendwie war ich immer noch nicht satt, mir Dinge anzusehen und so beschloss ich, auch noch in Richtung Ballycastle zu fahren. Nein, nicht zu einer Schlossbesichtigung, hier in der Nähe gibt es eine bekannte Hängebrücke, die hoch über das Meer auf eine vorgelagerte Halbinsel führt. Angelegt von Fischern, die von hier aus erfolgreich ihrer Tätigkeit nachgingen, hat sich die Brücke inzwischen zu einer der Touristenattraktionen an der Nordküste entwickelt. Aber definitiv nichts für Leute mit Höhenangst!!! Trotz des schönen Wetters war ich auch hier zu spät dran. Dennoch bin ich die kanpp zwei Kilometer über den Küstenpfad zur Brücke gelaufen, um wenigstens ein paar Fotos davon zu machen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann entlang der Küste über Ballycastle, Cushendall und Larne wieder zurück nach Belfast. Hier angekommen war ich doch etwas erstaunt - ich hatte fast 460 Km auf dem Mopped zurückgelegt. Daher gab es nur noch einen kleinen Gute-Nacht-Drink im nahegelegenen Pub und dann ging es ab in die Falle.

Bilder und Teil III folgen (irgendwie klappt das mit dem Hochladen vom PC nicht)
 
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Hier noch die versprochenen Bilder:
a)Nordirland 2017 - 005.JPG b)Nordirland 2017 - 007.JPG c)Nordirland 2017 - 008.JPG d)Nordirland 2017 - 010.JPG e)Nordirland 2017 - 011.JPG

a) unterwegs in Richtung Derry, b) Blick aufs Meer bei Malin Head, c) unglaublich, aber 5 Minuten später am Malin Head,
d) erneute 15 Minuten später auf dem Weg nach Culdaff, e) Rückblick auf die gefahrene Strecke - hat wirklich Spaß gemacht

f) Nordirland 2017 - 013.JPG g)Nordirland 2017 - 014.JPG h)Nordirland 2017 - 016.JPG i)Nordirland 2017 - 017.JPG j)Nordirland 2017 - 018.JPG

f) am Dunlop Memorial, g) Blick auf die Bushmill´s Distillery, h) am Giant´s Causeway, i) Wetterkapriolen am Giant´s Causeway,
j) man sollte nie zu nah am Meer bauen, k) auch im Norden gibt es tolle Strände, l) nichts für Leute mit Höhenangst, die Garrick-a-Rede Rope Bridge

k)Nordirland 2017 - 020.JPG l)Nordirland 2017 - 022.JPG
 
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horex

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Schöner Bericht, da kommen Erinnerungen hoch.

Für die Carrick-a-Rede Rope Bridge hatte ich schon die Eintrittskarte als mein Freund mich zurückrief. Wegen zu starkem Wind durfte man nicht mehr rüber. Haben wir halt nur von einer Seite aus zugeschaut wie sie immer wieder ein paar Leute von drüben zurückgeholt haben.

Anschließend haben wir den Giants Causeway dann bei Regen besichtigt.
 
gundolft

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3. Juni 2017

Heute war noch einmal Ballymoney angesagt, da ich gestern noch nicht in Joey´s Bar gewesen war. Hier erfährt man auf vielen Bildern und anhand von diversen Ausstellungsstücken etwas über die Karriere von Joey Dunlop. Die Bar liegt direkt am Bahnhof des kleinen Ortes und gehört wie das Memorial eigentlich zum Pflichtprogramm. Außerdem versteht jeder, der die kleinen Sträßchen rund um Ballymoney mit dem Motorrad befährt, warum die Jungs aus dieser Gegend so gut bei Straßenrennen waren bzw. sind. Man sollte nur nicht versuchen, mit den Einheimischen Schritt halten zu wollen - die fahren in völlig anderen Sphären! Aber definitiv macht es mächtig Spaß, dort im Norden Irlands unterwegs zu sein, wenn das Wetter mitspielt.

Leider zeigte mir der Blick auf den Himmel, dass es in der Gegend ziemlich nass werden würde. Also war eine kurze Programmänderung und ein Stopp auf dem Carfest in Ballmena angesagt. Auf einer großen Wiese hatten die Nordiren ihre gepflegten Oldtimer, diverse gepimpte Autos, zahlreiche Trucks mit teilweise beeindruckenden Airbrush-Motiven und sonstige Attraktionen aufgebaut, damit auch jeder Besucher auf seine Kosten kam (vgl. nachfolgende Bilder).

m)Nordirland 2017 - 023.JPG n)Nordirland 2017 - 024.JPG o)Nordirland 2017 - 025.JPG p)Nordirland 2017 - 026.JPG q)Nordirland 2017 - 027.JPG r)Nordirland 2017 - 028.JPG

Besonders beim Anblick der Szene auf Bild q habe ich mich gefragt, was wohl bei uns in Deutschland losgewesen wäre, wenn die Bundeswehr auf einer solchen Ausstellung ihre zukünftigen Rekruten schon einmal ein bisschen trainiert! Und quasi als Kontrastprogramm gab es 30m weiter Muttis selbstgemachte Marmelade zu kaufen!

Als das Wetter in meiner Fahrtrichtung sich wieder besserte, machte ich mich dann auf den Weg in Richtung Bushmill. Hier wollte ich doch gerne in die Whiskey-Destillerie, zumindest um ein paar Souveniers zu besorgen. Anschließend ging es noch zu den Dark Hedges in der Nähe von Mosside, einer Allee, die als Schauplatz in der Serie "Game of Thrones" bekannt geworden ist (vgl. Bild t). Hier trifft man wieder auf Busladungen von Touristen, die diese Location im Rahmen ihrer Bustour "Sights of Northern Ireland" aufsuchen. Eigentlich ein ganz nettes Plätzchen, aber kein Must-see!
s)Nordirland 2017 - 029.JPG t)Nordirland 2017 - 030.JPG u)Nordirland 2017 - 048.JPG v)Nordirland 2017 - 049.JPG
Auf dem Rückweg zur Küste in Richtung Ballycastle hatte ich dann noch eines der wenigen negativen Highlights der Tour. Bei einem Wendemanöver auf losem Untergrund rutschte ich mit dem Standbein weg und stand plötzlich im Spagat über meiner Adventure. Natürlich gab es niemand weit und breit, der mir beim Aufrichten der gut 300 Kg Motorrad hätte helfen können. Und nach einer Bandscheiben-OP vor knapp sechs Jahren hatte ich aus Angst vor einem Rückfall das Heben schwerer Lasten immer vermieden. Aber hier ging nichts anderes!! Zum Glück hatte ich irgendwo im Internet, wahrscheinlich sogar hier im Forum, einmal einen Film gesehen, wie das Ganze relativ problemlos funktioniert. Und ich muss sagen, dieses Filmchen hat mich wirklich "gerettet" - nochmals einen riesigen Dank an den Ersteller und Poster!!!

Nach diesem Schreck gönnte ich mir dann noch ein paar Kilometerchen der Küstenstraße, die mich am gestrigen Tag schon so begeistert hatte. Sicherheitshalber habe ich dann noch im Pub den immer noch vorhandenen Schrecken erfolgreich mit zwei bis drei Pints bekämpft.

Teil 4 folgt
 

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Nordirland - Teil IV

4. Juni 2017


Heute hatte ich mir Sightseeing in Belfast vorgenommen. Nachdem ich am ersten Abend schon ein bisschen durch Belfast geschlendert war, wollte ich mir, dieses Mal mit der Kamera "bewaffnet", noch einmal die Stadt ansehen.
w)Nordirland 2017 - 034.JPG x)Nordirland 2017 - 035.JPG y)Nordirland 2017 - 037.JPG z)Nordirland 2017 - 038.JPG

w) ein typischer Straßenzug in Belfast, wie er auch oft in England zu finden ist (die richtige Haustür zu finden kann da nach einem Pubbesuch schon zum Problem werden), x) Live-Musik und Pub-Food gehört hier einfach dazu, y) auch Belfast hat einen schiefen Turm, z) in einigen Gegenden Belfasts relativ oft zu finden - Wandmalereien

A)Nordirland 2017 - 039.JPG B)Nordirland 2017 - 040.JPG C)Nordirland 2017 - 041.JPG

A) very impressive - das Titanic-Museum von außen, B) Größenvergleich zwischen dem Museum und dem Schiff, hier bekommt man einen Eindruck von den Dimensionen dieses Dampfers, C) es regnete bei ca. 10 Grad Außentemperatur, aber einen echten Iren juckt das wenig.

Nach einer ausgedehnten Tour durch die City war das Titanic-Museum das abschließende Ziel. Ob diese touristisch perfekt ausgearbeitete Präsentation aller Geschichten rund um den berühmten, hier in Belfast gebauten Ozean-Riesen einen Besuch wert ist, sollte jeder für sich entscheiden. Ich war ca. 5 Stunden in dem Gebäude und fand die Ausstellung richtig gut!

Überhaupt ist es schon sehr beeindruckend, was die Nordiren aus dem ehemaligen Werftgelände gemacht haben. Auch in der übrigen Stadt herrscht irgendwie Aufbruchstimmung - überall wird gebaut und vielen Häusern sieht man an, dass man architektonisch schon einen gewissen Anspruch hegt. Aber trotzdem finde ich, harmoniert das Neue dennoch ganz gut mit dem Alten (kann man ja leider nicht immer sagen).


6. Juni 2017

Leider musste ich heute schon wieder den Rückweg antreten:(. Den Vormittag bin ich noch ein bisschen rund um Belfast gefahren, aber irgendwie hatte ich immer das rechtzeitige Erreichen der Fähre nach Cairnryan im Hinterkopf. Also stand ich schon gegen 14:00 Uhr am Fährterminal, um noch eine Stunde lang auf das Boarding zu warten:hot:. Naja, zumindest war des Wetter ganz okay (s. Bild D) und so konnte man noch einmal alles Revue passieren lassen.

Kurz vor 18:00 Uhr hatten wir dann wieder die britische Insel erreicht und ich hatte mir vorgenommen noch ein paar Kilometer zurückzulegen, um mir dann eine Unterkunft zu suchen. Nach wenigen Kilometern kam ich am Castle Kennedy Gardens (Bild E) vorbei und entschied mich für einen kurzen, spontanen Abstecher. Wie sich anhand der Größe des Anwesens zeigte (Bild F zeigt nur einen Teil der Zufahrt!), hatten die Vorfahren der amerikanischen Politiker-Dynastie kaum finanziellen Probleme. Leider hat sich irgendwann niemand mehr um das eigentliche Castle gekümmert, so dass es heute nur noch eine Ruine ist (Bild G). Sie dient heute nur noch als Kulisse für Feiern, die man auf der Wiese davor abhalten kann.
D)Nordirland 2017 - 042.JPG E)Nordirland 2017 - 043.JPG F)Nordirland 2017 - 044.JPG G)Nordirland 2017 - 045.JPG

Knapp eine Stunde später saß ich wieder auf dem Mopped und war in Richtung Newcastle unterwegs. Leider zog sich der Himmel immer mehr zu und, passend mit dem Überqueren der Grenze zu England, fing es an zu regnen. Da es weit und breit keinen Platz zum Unterstellen und Auspacken der Regensachen gab - natürlich waren sie in der Mitte des Koffers :mad:, vertraute ich der Aussage der Hersteller "winddicht und wasserdicht dank XXX-Membran". Außerdem hatte ich ja zu Hause noch das Außengewebe kräftigst imprägniert. Nach kurzer Zeit kam ich dann in ein kleines Dorf, wo ein Gasthof einen sehr einladenden Eindruck machte und auch Zimmer anbot. Beim Eintreten konnte man schon riechen, dass zumindest die Küche auch sehr gut arbeitete. Dummerweise gab es hier für mich kein freies Zimmer mehr. Also überlegte ich mir eine Alternative zur unbeliebten Zimmersuche unterwegs.
Von meiner Schottlandtour aus dem letzten Jahr kannte ich ein gutes und relativ presiwertes Hotel mitten in Newcastle - das Sleeperz. Also rasch per Handy gecheckt und ein Zimmer gebucht. So hatte ich den morgigen Tag noch für einen Stadtbummel in Newcastle zur Verfügung. Allerdings hieß das auch, noch knapp 200 Km durch den Regen zu fahren. Aber egal, bislang erwiesen sich ja auch nur die Handschuhe als nicht 100%ig regentauglich. Daher blieb das Regenzeug optimistisch auch im Koffer, und ich machte mich auf den Weg - das Navi sagte als Ankunftszeit 22:30 Uhr voraus! Nach ca. 30 Minuten Fahrt war der Optimismus weg - sowohl Jacke, als auch Hose konnten dem immer stärker werdenden Regen nicht mehr widerstehen. Jetzt war es auch egal, also weiter in Richtung Newcastle. Dank Rauhasphalt und dem Glauben, dass bei diesem Sauwetter niemand die Geschwindigkeit kontrollieren wird, stellte ich die Adventure gegen 22:00 Uhr vor dem Hotel ab. Einchecken, ab aufs Zimmer, die Heizung auf höchste Stufe, alle völlig durchnässten Sachen im Zimmer verteilt und dann eine 30-minütige heiße Dusche - was für eine Wohltat!


7. Juni 2017

Trotz der wirklich guten Heizung waren am nächsten Morgen noch nicht alle Sachen richtig trocken, und, pünktlich mit dem Check-Out, fing es wieder an zu regnen. Also fiel der Stadtbummel in Newcastle quasi ins Wasser. Dennoch bin ich zumindest zum auch hier neu gestalteten Viertel am Fluss gefahren, um zumindest einen Blick auf die neuen Attraktionen der Stadt zu werfen. Die Millenium Bridge und auch die neue, von Sir Norman Foster entwickelte, Konzerthalle kann man sich durchaus einmal ansehen, wenn man noch ein wenig Zeit hat.
Nordirland 2017 - 046.JPG
Gegen 15:30 Uhr fuhr ich dann zum Fährhafen, wo wir Motorradfahrer von den "netten Lademeistern" mal wieder bis zuletzt auf dem Parkplatz ohne Unterstellmöglichkeit auf das Befahren der Fähre warten durften - natürlich bei strömendem Regen. Irgendwie freute ich mich wieder auf zu Hause :rolleyes:.


Fazit

Nordirland ist schon eine Reise wert und eigentlich ganz gut zu erreichen. Die Leute sind ausnahmslos sehr freundlich und auch an Gesprächen mit Touristen interessiert. Die Landschaft ist etwas "softer" als Schottland, aber dennoch wunderschön. Zum Motorradfahren finden sich wirklich überall tolle Straßen, so dass man NI durchaus in seine Reiseplanung miteinbeziehen sollte. Allerdings ist eine gute, wirklich regendichte Kleidung absolut erforderlich (ich würde dort jetzt schon wahrscheinlich morgens in Regensachen losfahren :rolleyes:). Probiert es einfach mal selber aus!!

Viele Grüße aus Mülheim

gundolft
 
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Hallo zusammen,

ich freue mich, dass mein Reisebericht bislang so positiv aufgenommen wurde. Da macht das Schreiben um so mehr Spaß!!!

@ horex: Die Hängebrücke ist schon etwas Besonderes und, wie ich finde einen Besuch wert. Bei starkem Wind wäre ich aber nicht so begierig darauf, sie auch zu überqueren :(((.

@ Edda: Natürlich habe ich noch ein paar Bilder mit der BMW. Manchmal finde ich es aber auch etwas langweilig, wenn auf jedem Bild das eigene Bike zu sehen ist. Und zudem war ich ja zum Fahren und Erfahren dort. Da steht bei mir das Fotografieren nicht immer an erster Stelle. Aber egal, nachfolgend gibt es noch ein paar Bilder mit dem "Mopped".
I)Nordirland 2017 - 054.JPG J)Nordirland 2017 - 053.JPG K)Nordirland 2017 - 052.JPG L)Nordirland 2017 - 051.JPG

I = nach der zweiten Tour wartete in Belfast eine zweite Adventure, die aber offensichtlich schon etwas mehr herumgekommen ist. Leider habe ich den Fahrer aus Portugal nicht gesehen. Schade, wäre bestimmt sehr nett geworden.

J) = kurzer Stopp an der Ostküste in der Nähe von Glenariff

K) = selbst im hohen Norden Irlands gibt es noch Palmen, hier in der Nähe von Moville

L) = auf dem Parkplatz von Dungiven Castle, inzwischen ein Firmengebäude - offensichtlich laufen deren Geschäfte nicht schlecht :)))

Viele Grüße aus Mülheim

gundolft
 
E

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Na mit Moped sieht das doch auch gut aus.;)
 
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