Schorsch
Themenstarter
Hallo zusammen,
um die "bikefreie" Zeit etwas zu verkürzen, hier ein kleiner Bericht unserer letztjährigen Tour.
_________________________________________________________
Rumänien-Tour 2007
(26.05.2007 – 03.06.2007)
von Christiane (BMW R1200GS) und Georg (BMW R1200GS Adventure).
Was? Nach Rumääääänien? Mit dem Motorrad? Ihr spinnt doch!
Das bekamen wir so ziemlich von jedem zu hören, dem wir von unserem Vorhaben erzählten
[FONT=Arial, sans-serif]Vor etwa 3 Jahren waren wir schon einmal in Rumänien – 1 Woche Offroad. Damals erfolgte die Anreise allerdings per Van und die leichten Endouros (Husky und KTM) waren hinten drin. Dies mal sollte die Reise aber mit unseren Kühen von Deutschland aus erfolgen und wir wollten das Land mal „Onroad“ erkunden.[/FONT]
Samstag 26.05.:
Um 10:00 Uhr fahren wir in Dachau ab. Die Sonne lacht. Wir wollten eigentlich schon früher, aber wie das eben so ist, muss dieses und jenes noch eingepackt werden, Pflanzen versorgt werden etc.
Heute steht uns ein reiner Autobahn-Tag bevor. Richtung Deggendorf, Passau, Wien.
Beide Maschinen sind mit Cruis-Control ausgestattet und verfügen über die MIP-200 Funkanlage von Conrad. Über diese Anlage ist der MP3-Player angeschlossen. Mit „AC/DC“ und „Queen“ im Ohr ist dieses eintönige Dahinschleichen in Österreich etwas erträglicher.
Nach der ungarischen Grenze geht es zügig weiter bis Budapest. Unser Ziel ist Gyöngyös, etwa 75 km hinter (ostwärts) Budapest, damit die Etappe am nächsten Tag nicht zu lang wird. Durch Budapest kommen wir gut voran und Dank einer guten Beschilderung verfahren wir uns auch nicht.
Eine gut ausgebaute Straße führt in die richtige Richtung. Vor uns verdunkelt sich der Himmel bedrohlich. Dann krachen Blitze zu Boden und wir müssen genau darauf zu fahren. Etwas mulmig wird einem schon dabei.
Gegen 21:00 Uhr erreichen wir unseren Zielort für diesen Tag. Nun geht die Zimmersuche los. Es regnet in Strömen. Ewig irren wir durch die Kleinstadt auf der Suche nach einer Pension, die uns von mehreren Passanten empfohlen wurde. Durch puren Zufall finden wir die Pension dann auch, nachdem wir mindesten 3 mal daran vorbei gefahren waren (F***). Die Bäume vor dem Haus verdeckten die Sicht auf die Beschriftung. Die Motorräder konnten im Innenhof abgestellt werden, der über Nacht verschlossen war.
Wir lassen uns noch ein riesiges Schnitzel schmecken, bevor wir unsere müden Knochen in den 2. Stock schleppen. Wir hätten besser noch ein Bierchen mehr gezischt, ein Unwetter war direkt über uns und wir hatten sozusagen einen Panoramablick unter dem Dachfenster :-( Die Übernachtung mit Frühstück kostete ca. 20,00 EUR/Pers. Zahlung war nur in bar möglich, der Blitz hatte eingeschlagen (!) und die Leitung war tot.
Fahrstrecke: 850 km.
Sonntag 27.05.:
Vor uns liegen 550 km unbekannte Landstraße!
Ungarn ist hier so flach wie ne Flunder. Gegen Mittag erreichen wir die rumänische Grenze kurz vor Satu Mare. Der Grenzübertritt ist absolut problemlos. In Satu Mare versorgen wir uns mit Bargeld an einem Bankautomaten, damit wir in Landeswährung bezahlen können.
Danach suchen wir nach einer kleinen Straße, die nach Baia Mare führt. Vor mir fährt ein Radfahrer. Ich klappe meinen Helm hoch, fahre neben ihm her und rufe ihm zu: „scusatz“, woraufhin er beinahe vor Schreck von seinem Fahrrad viel. „unde jeste drumul pine la Baia Mare“ (wo ist der Weg nach Baia Mare). Mein mit Hilfe eines Wörterbuches auswendig gelernter Satz schien verstanden worden zu sein. Äußerst freundlich kam die Antwort: „ trei suta metru inainte“ (300 Meter zurück). Wir fahren zurück und finden die Straße abermals nicht. Christiane versucht es auch nach dem Weg zu fragen. Auf englisch. Der Mann meinte „sprechen Sie Deutsch?“, woraufhin wir auch eine exakte Wegbeschreibung erhielten und den Abzweig trotz fehlendem Wegweiser auch tatsächlich gefunden haben.
Über Baia Mare fahren wir die sehr schöne Strecke Richtung Dej. Die Landschaft ist traumhaft schön. Alles ist in einem saftigen Grün getränkt.
Nach zwei Kafea Mare (schmeckt wie doppelter Espresso) montiere ich die Fingerkamera am Sturzbügel.
Extra hierfür habe ich eine Zusatzsteckdose eingebaut, was sich als ziemliches Gelumpe erwies. Der Stecker fand keinen festen Halt in der Dose und führte zu Aussetzern bei den Aufnahmen. Kurzerhand habe ich die Kamera an die Bordnetzdose angeschlossen. Ab hier mussten wir deshalb auf Funk verzichten.
Die Menschen sind freundlich, Kinder winken uns zu. Auf den Straßen ist vom Pferdefuhrwerk bis zur Luxuskarosse alles vertreten. Kurz vor unserem Tagesziel Bistrita verdunkelt sich schon wieder der Himmel. Wieder dort, wo wir eigentlich hin müssen. Bevor es zu regnen beginnt, erreichen wir unser Hotel. Für 20 LEI (ca. 6 EUR) verspricht uns ein Hotelangestellter die Maschinen „im Auge“ zu behalten.
Montag 28.05.:
Ruhetag.
Vor dem Frühstück checke ich, ob die Motorräder noch da sind – alles im grünen Bereich.
Wir machen einen Stadtbummel in Bistrita und fahren am Nachmittag in der näheren Umgebung spazieren. Auch hier begeistert uns die schöne Landschaft.
(Fortsetzung folgt)
um die "bikefreie" Zeit etwas zu verkürzen, hier ein kleiner Bericht unserer letztjährigen Tour.
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Rumänien-Tour 2007
(26.05.2007 – 03.06.2007)
von Christiane (BMW R1200GS) und Georg (BMW R1200GS Adventure).
Was? Nach Rumääääänien? Mit dem Motorrad? Ihr spinnt doch!
Das bekamen wir so ziemlich von jedem zu hören, dem wir von unserem Vorhaben erzählten
[FONT=Arial, sans-serif]Vor etwa 3 Jahren waren wir schon einmal in Rumänien – 1 Woche Offroad. Damals erfolgte die Anreise allerdings per Van und die leichten Endouros (Husky und KTM) waren hinten drin. Dies mal sollte die Reise aber mit unseren Kühen von Deutschland aus erfolgen und wir wollten das Land mal „Onroad“ erkunden.[/FONT]
Samstag 26.05.:
Um 10:00 Uhr fahren wir in Dachau ab. Die Sonne lacht. Wir wollten eigentlich schon früher, aber wie das eben so ist, muss dieses und jenes noch eingepackt werden, Pflanzen versorgt werden etc.
Heute steht uns ein reiner Autobahn-Tag bevor. Richtung Deggendorf, Passau, Wien.
Beide Maschinen sind mit Cruis-Control ausgestattet und verfügen über die MIP-200 Funkanlage von Conrad. Über diese Anlage ist der MP3-Player angeschlossen. Mit „AC/DC“ und „Queen“ im Ohr ist dieses eintönige Dahinschleichen in Österreich etwas erträglicher.
Nach der ungarischen Grenze geht es zügig weiter bis Budapest. Unser Ziel ist Gyöngyös, etwa 75 km hinter (ostwärts) Budapest, damit die Etappe am nächsten Tag nicht zu lang wird. Durch Budapest kommen wir gut voran und Dank einer guten Beschilderung verfahren wir uns auch nicht.
Eine gut ausgebaute Straße führt in die richtige Richtung. Vor uns verdunkelt sich der Himmel bedrohlich. Dann krachen Blitze zu Boden und wir müssen genau darauf zu fahren. Etwas mulmig wird einem schon dabei.
Gegen 21:00 Uhr erreichen wir unseren Zielort für diesen Tag. Nun geht die Zimmersuche los. Es regnet in Strömen. Ewig irren wir durch die Kleinstadt auf der Suche nach einer Pension, die uns von mehreren Passanten empfohlen wurde. Durch puren Zufall finden wir die Pension dann auch, nachdem wir mindesten 3 mal daran vorbei gefahren waren (F***). Die Bäume vor dem Haus verdeckten die Sicht auf die Beschriftung. Die Motorräder konnten im Innenhof abgestellt werden, der über Nacht verschlossen war.
Wir lassen uns noch ein riesiges Schnitzel schmecken, bevor wir unsere müden Knochen in den 2. Stock schleppen. Wir hätten besser noch ein Bierchen mehr gezischt, ein Unwetter war direkt über uns und wir hatten sozusagen einen Panoramablick unter dem Dachfenster :-( Die Übernachtung mit Frühstück kostete ca. 20,00 EUR/Pers. Zahlung war nur in bar möglich, der Blitz hatte eingeschlagen (!) und die Leitung war tot.
Fahrstrecke: 850 km.
Sonntag 27.05.:
Vor uns liegen 550 km unbekannte Landstraße!
Ungarn ist hier so flach wie ne Flunder. Gegen Mittag erreichen wir die rumänische Grenze kurz vor Satu Mare. Der Grenzübertritt ist absolut problemlos. In Satu Mare versorgen wir uns mit Bargeld an einem Bankautomaten, damit wir in Landeswährung bezahlen können.
Danach suchen wir nach einer kleinen Straße, die nach Baia Mare führt. Vor mir fährt ein Radfahrer. Ich klappe meinen Helm hoch, fahre neben ihm her und rufe ihm zu: „scusatz“, woraufhin er beinahe vor Schreck von seinem Fahrrad viel. „unde jeste drumul pine la Baia Mare“ (wo ist der Weg nach Baia Mare). Mein mit Hilfe eines Wörterbuches auswendig gelernter Satz schien verstanden worden zu sein. Äußerst freundlich kam die Antwort: „ trei suta metru inainte“ (300 Meter zurück). Wir fahren zurück und finden die Straße abermals nicht. Christiane versucht es auch nach dem Weg zu fragen. Auf englisch. Der Mann meinte „sprechen Sie Deutsch?“, woraufhin wir auch eine exakte Wegbeschreibung erhielten und den Abzweig trotz fehlendem Wegweiser auch tatsächlich gefunden haben.
Über Baia Mare fahren wir die sehr schöne Strecke Richtung Dej. Die Landschaft ist traumhaft schön. Alles ist in einem saftigen Grün getränkt.
Nach zwei Kafea Mare (schmeckt wie doppelter Espresso) montiere ich die Fingerkamera am Sturzbügel.
Extra hierfür habe ich eine Zusatzsteckdose eingebaut, was sich als ziemliches Gelumpe erwies. Der Stecker fand keinen festen Halt in der Dose und führte zu Aussetzern bei den Aufnahmen. Kurzerhand habe ich die Kamera an die Bordnetzdose angeschlossen. Ab hier mussten wir deshalb auf Funk verzichten.
Die Menschen sind freundlich, Kinder winken uns zu. Auf den Straßen ist vom Pferdefuhrwerk bis zur Luxuskarosse alles vertreten. Kurz vor unserem Tagesziel Bistrita verdunkelt sich schon wieder der Himmel. Wieder dort, wo wir eigentlich hin müssen. Bevor es zu regnen beginnt, erreichen wir unser Hotel. Für 20 LEI (ca. 6 EUR) verspricht uns ein Hotelangestellter die Maschinen „im Auge“ zu behalten.
Montag 28.05.:
Ruhetag.
Vor dem Frühstück checke ich, ob die Motorräder noch da sind – alles im grünen Bereich.
Wir machen einen Stadtbummel in Bistrita und fahren am Nachmittag in der näheren Umgebung spazieren. Auch hier begeistert uns die schöne Landschaft.
(Fortsetzung folgt)