Da sitze ich nun in meinem kleinem, verrauchtem Zimmer. Der Deckenventilator kann die Schwüle des Raumes auch nicht mindern. Überall auf meinem Schreibtisch häufen sich die Unterlagen und Dokumente, die sich während der Reisevorbereitung aufgetürmt haben. Wieder und wieder gehe ich die Berge an Papieren durch um ja nicht plötzlich mit leeren Händen dazustehen. Nun frage ich mich, ob die Entbehrungen und Strapazen der letzen Monate überhaupt in Relation mit der zu Erwartenden Reise stehen. Hat das Wintercamp in Alaska, das mehrwöchige Fitnesscamp in der Wüste oder die Durchschlageübung quer durch den bayrischen Wald den gewünschten Erfolg erzielt und kann ich die folgenden Tage überhaupt körperlich meistern. Fragen über Fragen...
Plötzlich läuft es mir Eiskalt über den Rücken. Ein Schaudern lässt meinen ganzen Körper erzittern, als ich nochmals die Packliste durchgehe. Wie von der Tarantel gestochen verlasse ich hastig mein miefiges Büro und eile geradewegs zu meinem Expeditionsfahrzeug das vollbeladen im Hauptquartier steht. Dicke, schwere schwarze Packsäcke, eingezurrt mit breiten, gelben Zurrgurten drücken das Fahrzeug zusammen. Es ächzt förmlich unter dieser Last. Mühsam beginne ich, Packstück für Packstück vom Gefährt zu wuchten und nach dem fehlenden Teil zu suchen. Jedoch ohne sichtlichen Erfolg. Es türmt sich mittlerweilen ein Berg von Ausrüstungsgegenständen vor mir auf. Die Suche ist aussichtslos. Wieder tausend Fragen, wenn der Gegenstand nicht auftaucht, wird die Expedition scheitern, was werden meine Kameraden denken, wenn ich Sie so im Stich lasse, Sind sie enttäuscht von mir. Kalter Schweiß bildet sich auf meiner Stirn, das Atmen fällt mir schwer. Unter der Last der Verantwortung beginnen meine Knie zu zittern und ich bin dem Zusammenbruch sehr nahe. Da plötzlich, erst ganz leise und dann immer lauter.... Ein Summen, das langsam zu einem penetranten Heulton ansteigt, und dann läutet der Wecker um 06.00...
ich wache auf... Gottseidank alles nur ein Traum
Ich laufe zum Bike, offene die kleine Hecktasche, und da liegt er. Mein Salzstreuer
Grüße
Euer Waldy