Erklär ich gerne. Lightroom ist in der Tat eine Bildverarbeitung mit Schwerpunkt "digitale Bildentwicklung und Fehlerkorrektur". Jedes Video ist nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Bildern. Angenommen, ich habe ein Fisheye Problem, und zusätzlich einen Kratzer (oder andere Unschönheit) auf allen Bildern. Auch die Farbtemperatur könnte besser eingestellt sein. Der Trick ist, einen Filterprozess zu entwicklen, der danach auf eine komplette Videosequenz automatisch angewendet wird. Die spätere Anwendung dieses Prozesses geschieht also nicht in Lightroom, sondern in der Videosoftware (z.B. Photoshop, Premiere, AfterEffects - ob es z.B. Premiere/PS Elements beherrscht, weiß ich nicht)
Zur Erstellung des Arbeitsfilters nutzt Du ein beliebiges Einzelbild in Lightroom. Linsenverzerrung ist ein statisches Problem, Kratzer und Farbtemperatur (der später gewählten Sequenz) ebenfalls. Das Einzelbild muss also ein geeigneter Repräsentant für die gesamte Videosequenz sein, die Du später korrigieren willst. Willst Du also eine schnell über einen Motorradtank wandernde Sonnenspiegelung wegretuschieren (will man normalerweise nicht), so werden die Sequenzen entweder sehr kurz (= viele verschiedene Filter), oder es geht einfach nicht (=zuviele Filter). Da kommt jede Automatik an ihre Grenze. Bei der GoPro (und Derivaten) ist der plötzliche Wechel der Farbtemperatur ein alltägliches Problem. Automatik halt. Hier braucht man dann einen Filter bis zum Sprung, und einen weiteren für nach dem Sprung. Geht aber ratzfatz.
Am Beispiel Photoshop (den haben vielleicht die Meisten?):
Clip öffnen und Workspace auf "Animation/Video" umstellen.
Video Layer auswählen und Layer->Smart Object. Also in ein SmartObject konvertieren
Jetzt kannst Du den in Lightroom (oder CameraRaw) "gefundenen" Filter automatisch auf die gesamte Sequenz anwenden: Filter -> CameraRaw
Der Filter kann alles beinhalten, was Lightroom auch bei Einzelbildern erlaubt. Zumindest bin ich noch an keine Grenzen gestoßen.
(Mein) Photoshop, Premiere, AfterEffects (CS6) hat selbst den GoPro Filter nicht im Portfolio. Lightroom ab 5.2 hingegen schon. Lightroom ist auch beherrschbarer als Photoshop, da es auf digitalen Workflow fokussiert. Es gibt von Adobe auch ein kostenloses Tool, mit dem man eigene Linsenkorrekturfilter erstellen kann. Damit dürfte es auch mit alten Lightrooms (4.x) klappen. Im Wesentlichen fotografiert man dabei mehrere angelieferte Rasterausdrucke ab. Aus dem Ergebnis wird weitgehend automatisch ein Linsenprofil.
Da ich zu Hause ausschließlich unter Linux arbeite, und der Windoofs PC im Büro steht, stammt diese Auflistung aus dem Gedächtnis. Müsste aber in etwa so klappen. Sollte es nicht, so kann ich werktags die exakten Schritte nachreichen.