Hi
Neenene, wie erwähnt waren die Diplomarbeiten zu einem ganz anderen Thema (eine davon: Präzisionsschwenkeinheit für eine optische Bank; Konstruktion und Bau).
Interessant wäre zu wissen wie stark die Sulfatierung bei einem Gebrauch im üblichen Bereich überhaupt fortschreitet, also wenn man die Dinger nicht häufig sehr tief entlädt (DOD nach Norm, also nicht bis zum Exodus).
Ich halte das Thema "Sulfatierung" für in der Praxis bedeutungslos und wurde bisher bei dieser Meinung immer von den Serviceleuten der Elektrostapler (ja, ich weiss, deren Batterien werden ganz anders gewartet) unterstützt. Kommentar: " 99% der KFZ-Batterien verrecken an allem, nur nicht wegen Sulfatierung".
Aber um die Eingangsfrage zu beantworten: Eine nach Norm voll geladene Batterie hat so um die 12,6...12,7 V Leerlaufspannung (bei 20°C, etc .....). An einer mit 14,4V (also Bordspannung) voll geladenen Batterie kann man 13,8 V (und mehr) messen und dann zusehen wie die Spannung innerhalb kurzer Zeit (< 1h) auf 12,6 V absackt. Die Dinger werden geladen wie eine Badewanne die man mit einem Feuerwehrschlauch füllt. Durch den Überlauf kann weniger Wasser abfliessen als durch den Schlauch reinfliesst. Stellt man die Zufuhr ab, läuft alles was oberhalb des Überlaufs ist ab.
Wenn die Stromaufnahme unter einen Schwellwert sinkt, schalten bessere Ladegeräte (die mit 14,4V laden) ab oder reduzieren die Spannung auf 13,6 V. Wenn sie dort blieben wäre das vollkommen OK, doch schalten sie meist wieder (weshalb eigentlich??) auf den "da-passt-noch-was-rein-Modus". Das allerdings stresst die Batterie die doch nur Winterschlaf halten will.
Konstant 13,6 V an eine Batterie und sie wird geladen gehalten. der Strom dabei beträgt praktisch "nix" (2..3mA).
Die USV der Telefonschaltanlagen machen das über 8 Jahre (und werden dann nur routinemässig gewechselt).
Dass man nach der Winterpause mit einer 13Ah Batterie, an der die Uhr, die Motronik und die Selbstentladung mit jeweils 2mA "nuckelten" (3 Monate =90Tage= 2160h; 2160 *0,006= 12,96Ah) ein Mopped nicht mehr anwerfen kann ist klar. Mit einer 19Ah könnte es klappen. Hält man die Batterie mit konstant 13,6 V fit, dann hat sie Nennkapazität (sofern nicht andere Defekte vorliegen).
Hat man sie wechselnd mit 14,,4 V geladen, dann hat sie sogar 110% der Nennkapazität! Aber nur vielleicht. Vielleicht hat sie schon gesagt "den Stress will ich nicht" und ist verröchelt oder geschädigt.
Wenn jetzt noch jemand meint "Hä, laden mit 13,6V und dann hat die Battiierie nur 12,6V?". Stimmt, das Bisschen mehr braucht sie damit sich überhaupt etwas tut. Genau gesagt misst man an der Batterie direkt nach dem Laden mit 13,6 V, 20 Minuten später so um die 12,3...12,4 V. Damit ist eine gesunde Batterie mit ca. 97% iherer Nennkapatität geladen und fühlt sich wohl.
gerd