Blitzschlag und die Folgen?

Diskutiere Blitzschlag und die Folgen? im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Moin, aus gegebenen Anlass habe ich eine Frage an unserer Physik-Profis. Was passiert mit einem Motorradfahrer, der vom Blitz getroffen wird. Das...
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elendiir

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Moin,

aus gegebenen Anlass habe ich eine Frage an unserer Physik-Profis. Was passiert mit einem Motorradfahrer, der vom Blitz getroffen wird. Das man sehr wahrscheinlich vor Schreck in den Graben fährt ist irgendwie schon logisch. Was macht aber der Strom? Der Helm wird wohl nicht zum Faradayschen Käfig mutieren?

Hintergrund war meine gestrige nächtliche Fahrt durch das erste Gewitter dieses Jahres. Trotz der Wassermassen, die wohl irgendwer aus Eimern geschüttet hat, war die Stimmung, durch die gleißenden Blitze vor dem nachtschwarzen Himmel, zunächst irgendwie unheimlich und interessant gleichzeitig. Als aber dann das Zentrum des Gewitters genau über mir war – wie immer dann schon richtig spricht auf freier Flur - und die Blitze für mich doch deutlich zu nah neben mir in den Boden einschlugen war dass dann doch etwas zuviel und mir sehr mulmig zumute.

Ich war froh heil nach Hause gekommen zu sein. Außen war alles tropfnass, durchgegangen ist nix. Meine, seit langer Zeit mal wieder saubere Q (nette Dreingabe beim gestrigen Kundendienst) ist dafür schon wieder total eingesaut. Sieht schon mehr nach Enduro aus, obwohl ich nur auf der Strasse gefahren bin. Eine Kuh ist das nicht mehr, schon eher ein Erdferkel.
 
hübbel

hübbel

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Hallo Elendiir,

den Faradayschen Käfig kannst du auf dem Mopped vergessen!
Die Folge eines Blitzschlages auf dem Motorrad ist genauso, als wenn du per pedes unterwegs wärst. Meistens tödlich!
Besser also, einen vernünftigen Unterstand suchen und Petrus einen guten Mann sein lassen.
 
einstein

einstein

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Eine eindeutige Antwort gibt es da leider nicht. Es haengt davon ab wo er sich in diesem Moment befindet (z. B. auf einer freien Flaeche wo er der hoechste Punkt ist oder ob aehnlich hohe Punke oder sogar hoehere neben ihm existieren) und wie stark der Blitz ist. Wenn er Glueck hat wird er durch die Isolierung des Helmes und der Reifen schwerste Verbrennungen davontragen aber ueberleben. Wenn er Pech hat oder ein schwaches Herz faellt er aber Tod vom Mopped. Es ist aehnlich wie bei Fussgaengern, die vom Blitz getroffen werden - manche ueberleben, mache nicht.
 
Mister Wu

Mister Wu

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Hi,

ich habe jetzt aus aus Neugierde mal gegoogelt und einiges gefunden, unteranderem eine Vergleichsarbeit für Schulen.
Aber es gibt auch eine gute Erläuterung am Beginn.

...und nebenbei kann man auch noch etwas lernen ! :wink:
 
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elendiir

Gast
Seruvs,

mal wieder richtig Schwein gehabt. Da war aber wirklich nix zum Unterstellen. Die einzige Möglichkeit Q abstellen und in den Graben legen. Hättet ihr das gemacht.

Das Gewitter war sau schnell unterwegs. So was kenn ich nur von diversen Bergwanderungen.
 
einstein

einstein

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Hallo elendiir!

Ich nochmal. :wink: Habe nach dem Posting auch gegoogeled und folgendes Bild gefunden, welches sehr schoen erklaert, warum das Umfeld ausschlaggebend ist.



Die drei wesentlichen Phasen einer Blitzentladung sind
A: Leitblitz B: Fangentladung C: Hauptentladung
(Quelle: http://www.aldis.at/physik/)
 
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elendiir

Gast
Hermann,

danke für das Bild. Jetzt ist mir alles klar. Nur positiv gestimmte Fahrer können vom Blitz getroffen werden, da diese den Blitz anziehen. Mies gelaunte dagegen stoßen den Blitz regelrecht ab. :P
Mist, wo das Fahren mit der Q so viel Spaß macht, da bin ich ja der fahrende Blitzanzieher! Also immer schön über die Dosenfahrer vor einem ärgern. Beim Gewitter erhöht das die Überlebenschancen! :lol:
 
Ron

Ron

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Da wegen der Gummipneus keine Erdung besteht,
kann der Strom nicht durch den Körper gehen, es
wird also nicht zum üblichen Herzstillstand kommen.

Allerdings dürften die Überlebenschancen des Bikers
trotzdem gering bleiben, weil allein die Kraftwirkung
der Entladung (Sturz), sowie die Temperaturen (Ver-
brennungen 3. Grades) genug Schaden anrichten
dürften. Und trägt der Biker einen Herzschrittmacher,
ist er ohnehin gleich weg, weil die Teilchen-Ausrichtung,
also die starken magnetischen Kräfte alles elektronische
in der Umgebung lahmlegen dürfte (das ist meistens
der Grund für Flugzeugabstürze nach Blitzeinschlägen).

Also bei Gewitter: besser anhalten und sich unterstellen.

*** Oberlehrermodus ON ***
Aber bitte keine Bäume! Der alte Spruch "Vor Eichen sollst
Du weichen, nur Buchen sollst Du suchen" ist inzwischen
auch widerlegt. Man hat festgestellt, daß der Blitz ebenso
häufig in Eichen, wie in Buchen einschlägt. Allerdings über-
stehen Buchen den Einschlag besser, weil sie eine sehr
glatte Rinde haben, während sich Eichen wegen ihrer
knorrigen Rinde schnell spalten lassen. Weil man eine ka-
putte Eiche daher häufiger sieht als eine zerstörte Buche,
gilt dieser Aberglaube mitunter bis heute.
*** Oberlehrermodus OFF ***


Gruß Ron
 
Huey

Huey

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Na, ich weis nicht ob die Reifen bei einem Blitzeinschlag als Isolator noch was nützen :?: Meistens regnets wenn's gewittert und dann sind die Reifen auch nass genug. Beim Auto bleibt der Blitz ja auch nicht in der Karosse stecken sondern sucht sich seinen Weg zur Erde. :wink:
Und ein trockener Blitzeinschlag, also wenn's noch nicht regnet, hmm ich denke dem Blitz sind die paar Zentimeter Gummie die er zur Erde überwinden muß relativ wurscht, er hat ja gerade ein paar hundert Meter Luft hinter sich :twisted:

Trockene Grüsse :roll: ,
Huey
 
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Enduroni

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Da ich mal vor Jahren sowas wie Elektrizität studiert habe, hier mein Senf zum Thema:

Besser nicht in einen Graben oder sonstwohin *legen*, weil: 1. Du saust Dich unnötig ein. und 2. Du kannst bei Blitzeinschlag in der Nähe aufgrund der sich beim Stromfluß durch die Erde entstehenden Spannung immer noch erschlagen werden. Diese Spannung wächst mit der Länge, daher wäre auf einem Bein stehen optimal, beide Beine zusammen ist aber auch schon gut. Hocken verringert die Wahrscheinlichkeit, den Blitz in die Mütze zu bekommen.

Grundsätzlich kann die Nähe eines höheren leitfähigen Teiles die Wahrscheinlichkeit verringern, selbst getroffen zu werden, da der deutsche Blitz gewöhnlich bequem ist und den leichteren bzw. kürzeren Weg bevorzugt. Ein Baum ist dafür gar nicht so schlecht, wenn man nicht zu dicht heran geht. Wenn der getroffen wird, expodiert er nämlich gern wie alles, was Wasser enthält, das im Falle des plötzlichen Verdampfens irgendwelche Umhüllungen sprengen muss.

Ein nasser Reifen kann einen Blitzeinschlag eher überleben als ein trockener, da der Blitz um ihn herumkriecht. Der trockene wird durchschlagen. So hinterläßt der erschlagene Fahrer dann wenigstens noch einen heilen Reifen. Die Isolationswirkung des trockenen Reifens über ein paar cm ist verglichen mit der der Luft über km (Wolke -> Helm) lächerlich. Gummihandschuhe und -Stiefel bringen somit auch nichts.

Als Faradayscher Käfig könnte eine Ritterrüstung herhalten. Problem: die haben damals die Helme nicht nach ECE geprüft. Weiterer Nachteil Zum Auf- und Absteigen aufs Roß ist laut StVZO ein Page mitzuführen. Immerhin könnte man ja Alu-Klebeband auf den vorhandenen Helm pappen und sich ein Kettenhemd zusammenpuzzeln sowie die Einzelteile mit dicken Kupferlitzen verbinden. Damit könnte man durchaus überleben. Von dem Knall sollte man sich natürlich nicht irritieren lassen, und die Bordelektronik wird sich von dem Schreck vermutlich auch nicht erholen.

Meine persönlichen Erfahrungen aus der theorieverachtenden Praxis: Es treiben sich gelegentlich Blitze herum, die das mit den Maxwellschen Gleichungen und der Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht richtig verstanden haben. Die schlagen dann zum Beispiel unten im engen Tal ein, was mich als Wanderer oben auf dem Berg auch nicht direkt stört. Es spielt eben auch eine Rolle, wie leitfähig der Untergrund ist.

Insofern ist man auf dem Asphalt fahrend mitunter sicherer als auf dem feuchten Randstreifen, selbst wenn der Asphalt naß ist (das quasi salzfreie Regenwasser leitet nicht besonders gut). Ich werde deshalb immer so lange weiterfahren, bis ich eine wirklich sichere Unterstellmöglichkeit gefunden habe.
 
JEFA

JEFA

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Definitiv kann ein Motorradfahrer während der Fahrt durch einen Blitzschlag getötet werden.

Leider gibt es dafür recht viele Beispiele. Man mag es kaum glauben:

Ein 37-jährige Motorradfahrer wurde in der Nähe von Filderstadt in Baden-Württemberg vom Blitz getroffen. Der Mann war auf der Bundesstraße 27 im Landkreis ...

Der 42-jähriger Motorradfahrer aus dem Raum Schorndorf war auf der B 14 in Richtung Stuttgart unterwegs, als sich das Unglück etwa 200 Meter vor der Abzweigung zum Autobahnzubringer ereignete.

Wie gefährlich es ist, bei einem Gewitter Motorrad zu fahren, zeigt, dass in diesem Sommer bereits zwei Motorradfahrer im Großraum Stuttgart auf diese Weise ums Leben kamen. In der Nacht zum 4. Juni war nahe Esslingen ein Motorradfahrer von einem Blitz erschlagen worden.

Eine Motorradfahrerin ist am Samstag in einem schweren Gewitter bei Wiesbaden vom Blitz getroffen und schwer verletzt worden. Die 41 Jahre alte Frau war auf der Autobahn A3 vom Wiesbadener Kreuz in Richtung Köln unterwegs, wie de Autobahnpolizei mitteilte. Ihr Mann fuhr auf einem anderen Motorrad vorneweg. Beide wollten ihre Fahrt gerade auf der Raststätte Medenbach unterbrechen, als der Blitz die Frau traf. Sie wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Es bestehe keine Lebensgefahr, teilte die Polizei mit. Vermutlich habe das Motorrad bei dem Blitzeinschlag bis zu den Felgen im Regenwasser gestanden. gesehen in FAZ 2.6.2003

Das sind nur einige Beispiele
 
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