Hallo Milvus,
mein jüngster und einziger würde sagen: "ich komme mit jedem Reifen klar". Aber das liegt nicht an den Reifen sondern an seinen fahrerischen Fähigkeiten. Und wer in der gleichen Situation ist, der kann nahezu alles drauf machen. Die Unterschiede, zeigen sich letztlich bei den Rundezeiten.
Für die weniger fahrerisch Begnadeten, ich gehöre auch dazu, die anderen sollen das für sich selbst ausmachen, ist m. E. die Handlichkeit für ein flottes und gleichzeitig entspanntes Fahren entscheidend. Außerdem empfindet jeder die Stärken und Schwächen etwas anders. Eigentlich bleibt Dir nur der Selbstversuch. Und viele km / Jahr, wenn Du viele Reifen vergleichen willst. Ich bin mittlerweile im 8. Jahr auf der GS.
Mein Vorschlag:
mach Dir einen neueren Typs drauf, z. B. den Next oder auch den TA2 oder den Michelin Anakee 3. Das sind Straßenreifen im Pseudo-Enduro-Look und teste selbst. Du machst mit keinem der Reifen was falsch. All diese Reifen haben allgemein gute Bewertungen. Und wenn's der dann wirklich nicht war -manchmal sieht man das erst nach einigen tausend km- , dann scheu Dich auch nicht ihn noch vor der Haltbarkeitsgrenze runter zu schmeißen und einen anderen zu probieren. Genauso hab ich das nun über mehrer Jahre gemacht und genauso bin ich jetzt beim Dunlop TR91 hängen geblieben. Werde allerdings doch auch noch den Metzeler NEXT ausprobieren.
Zur Frage der Geländegängigkeit:
ich will da jetzt keine Wissenschaft draus machen und nicht gleich mit der Frage beginnen was Gelände ist. Nur soviel. Im Prinzip gibt es nach meinen Erfahrungen kaum Unterschiede zwischen den einschlägigen Reifen. Entweder sie gehen alle gleich gut, dann könnte man allerdings auch mit einenm richtigen Straßenreifen fahren oder sie gehen überhaupt nicht. Das scheinbar so geländegängig ausschauende Profil des Anakee 2 versagt kläglich, sobal Du mehr als nur einzelne Steine unter den Rädern hast. Ich hatte auch nicht schlecht gestaunt. Von Sand oder Matsch rede ich schon gar nicht, das ist aber auch eher selten, hier tut sich dann gelegentlich auch ein TKC schwer, insbesondere wenn das Profil schon zu 50 % weg ist. Wer sowas vorhat, sollte das den richtigen Profil-Profis anvertrauen.
Die Pseudos kann man ganz gut auf Untergrund nutzen, der fest ist. Die paar Steinchen (oder Steine) die da rumliegen fliegen weg. Grundsätzlich geht das allerdings auch mit reinen Straßenreifen. Der Nachteil bei Straßenreifen ist, daß die aufgrund der geringeren Gummihöhe schneller kaputt gehen. Ich hab das vor vielen Jahren mit einer Honda und einem Metzeler Z6 probiert. Das sag nachher nicht gut aus. Den Scout, selbst nicht gestestet aber mit genügend Leuten unterwegs die den drauf hatten, sehe ich als Kompromiß dazwischen. Wie die GS, er kann alles, aber nichts richtig gut.
Probieren geht über Studieren. Deswegen meine Empfehlung NEXT (bin eigentlich Metzeler-Fan zumal das Werk nur 20 km entfernt in der Region ist).
Gruß Thomas