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Aurangzeb
Themenstarter
- Dabei seit
- 17.07.2005
- Beiträge
- 294
Kommt die Liebe nach der Heirat?
Ich möchte mal von meiner ersten Probefahrt mit der 12er GS erzählen. Sie verlief zielmich zwiespältig. Würde mich interessieren, ob es anderen ähnlich geht wie mir.
Die Testfahrt beim (im wahrsten Sinne des Wortes) Freundlichen war eher Zufall. Denn eigentlich wollte ich eine gebrauchte 1150er GS anschauen. Das habe ich auch gemacht, aber es half nichts: Auch ein halbes Jahr, nachdem die Idee zum Kauf einer ersten BMW aufkeimte und ich schon einige sehr zufriedenstellende Fahrversuche unternommen habe, schaffe ich es nicht, mich mit der Optik anzufreunden. Der Riese wirkt auf mich immer noch so anziehend wie der Glöckner von Notre Dame. (Tschuldigung)
„Dann fahr doch einfach mal die 1200er“ sagt der Freundliche - wer hätte bei dem Superwetter an dem Tag nein gesagt? Also drauf auf den ranken und schlanken Bock - und die erfahrenen 1200er-Heizer wissen wohl, was jetzt kommt: Nach 5 Kilometern war ich so hingerissen, dass ich fast auch einen Kaufvertrag mit 10 Prozent Aufschlag statt 10 Prozent Rabatt unterschrieben hätte. Es passte alles: Das geschmeidige Fahrwerk bügelt alles glatt, ohne zu weich zu schwammig zu wirken; über die Fahrrad-Handlichkeit muß ich wohl kein Wort verlieren, dagegen wirkt sogar die auch nicht schwerfällige 1150er wie ein Omnibus; das Windschild passte mir (1,73 Meter lang) prima, weil es ausreichend Druck von den Brust nahm und am Helm wenig Lärm verursachte; Der Komfort ist eben super- zur Abrundung noch die superbequeme Sitzposition - da kann man am Wochenende wohl mal eben zum Nordkap zu schruppen.
Am überraschendsten war aber der Motor: anders als bei anderen Boxern kommt hier oberhalb von 4000/min noch was, und zwar so gierig, dass ich, der ich null Punkte in Flensburg habe, mit einem Tempo über die Landstraße geflogen bin, das hier besser verschwiegen wird. Aber es gibt da ja die Mega-Bremsen...
Also eigentlich alles perfekt. Und warum habe ich jetzt noch keine 12er GS?
Schon nach einer halben Stunde war alles normal. Alles, was zuerst sensationell wirkte, schien völlig selbstverständlich und, ich wage es kaum zu sagen, aber es war so: langweilig, nicht viel aufregender als Auto fahren. Aber warum nur? Die 12er ist perfekt und die beste GS, die es je gab. Aber wahrscheinlich zu perfekt. Das gilt meiner Meinung nach besonders für den Motor. Mit Leistung, Durchzug und Drehfreude der beste aller Boxer. Aber was ist der Charakter dieses Motors? Trotz aller Qualitäten: Die animalische Gewalt eines 1200er Japan-Vierzylinders kann er nicht bieten, zur Kompensation leider aber auch nicht mehr das bajuwarisch Gemütliche der alten Boxer-Viecher. Der Sound ist doch ziemlich neutral.
Ich glaube, die GS 1200 hat ein Identitätsproblem, auch wegen des Motors. Das ganze Mopped fährt sich wie ein Sportmotorrad, das aus Versehen aussieht wie eine Geländemaschine. Ist diese denn noch für Hardcore-Einsätze geeignet? Ich weiß, die schönen Prospekte erklären uns, dass praktisch jede ausgelieferte GS nur in den Anden oder der Sahara unterwegs ist. Für sowas wirkt die GS auf mich aber ziemlich zerbrechlich. Nicht nur, weil so ziemlich alles, war man anfasst, aus Plastik ist. Das ist generell nicht zu glauben, und in dieser Preisklasse erst recht. Bestimmt gibt´s mal ne extrateure Classic-Variante mit einer Tankattrappe aus Stahlblechen und einem bollerigen Auspuff... (Und einem Scottoiler - über den Zylindern ).
Ist denn jemand von euch mit der GS schon mal durch Marokko oder Island geschrotet, und hat es funktioniert?
Tja, wie ihr seht, bin ich einigermaßen ratlos, aber noch nicht völlig abgeneigt. Man kann es ja auch so sehen:, Auspufflärm, Kolben, Zylinder, Ventile, Nockenwellen, kurz alles Maschinelle tritt bei dieser BMW in den Hintergrund. Die GS bietet eine reine Essenz des Motorradfahrens. Hat ja auch was, ist für mich, der ich bei meiner alten Suzi jede Unterlegscheibe beim Vornamen kenne, aber gewöhnungsbedürftig. Vielleicht miete ich mal eine für ein Wochenende, mal sehen, was sich da für Eindrücke einstellen. Und eins ist wohl klar: Alternativen, mit Kardan und Komfort, gibt´s nicht viele.
Oder ich schau noch mal der 1150 in die Augen...
Ich möchte mal von meiner ersten Probefahrt mit der 12er GS erzählen. Sie verlief zielmich zwiespältig. Würde mich interessieren, ob es anderen ähnlich geht wie mir.
Die Testfahrt beim (im wahrsten Sinne des Wortes) Freundlichen war eher Zufall. Denn eigentlich wollte ich eine gebrauchte 1150er GS anschauen. Das habe ich auch gemacht, aber es half nichts: Auch ein halbes Jahr, nachdem die Idee zum Kauf einer ersten BMW aufkeimte und ich schon einige sehr zufriedenstellende Fahrversuche unternommen habe, schaffe ich es nicht, mich mit der Optik anzufreunden. Der Riese wirkt auf mich immer noch so anziehend wie der Glöckner von Notre Dame. (Tschuldigung)
„Dann fahr doch einfach mal die 1200er“ sagt der Freundliche - wer hätte bei dem Superwetter an dem Tag nein gesagt? Also drauf auf den ranken und schlanken Bock - und die erfahrenen 1200er-Heizer wissen wohl, was jetzt kommt: Nach 5 Kilometern war ich so hingerissen, dass ich fast auch einen Kaufvertrag mit 10 Prozent Aufschlag statt 10 Prozent Rabatt unterschrieben hätte. Es passte alles: Das geschmeidige Fahrwerk bügelt alles glatt, ohne zu weich zu schwammig zu wirken; über die Fahrrad-Handlichkeit muß ich wohl kein Wort verlieren, dagegen wirkt sogar die auch nicht schwerfällige 1150er wie ein Omnibus; das Windschild passte mir (1,73 Meter lang) prima, weil es ausreichend Druck von den Brust nahm und am Helm wenig Lärm verursachte; Der Komfort ist eben super- zur Abrundung noch die superbequeme Sitzposition - da kann man am Wochenende wohl mal eben zum Nordkap zu schruppen.
Am überraschendsten war aber der Motor: anders als bei anderen Boxern kommt hier oberhalb von 4000/min noch was, und zwar so gierig, dass ich, der ich null Punkte in Flensburg habe, mit einem Tempo über die Landstraße geflogen bin, das hier besser verschwiegen wird. Aber es gibt da ja die Mega-Bremsen...
Also eigentlich alles perfekt. Und warum habe ich jetzt noch keine 12er GS?
Schon nach einer halben Stunde war alles normal. Alles, was zuerst sensationell wirkte, schien völlig selbstverständlich und, ich wage es kaum zu sagen, aber es war so: langweilig, nicht viel aufregender als Auto fahren. Aber warum nur? Die 12er ist perfekt und die beste GS, die es je gab. Aber wahrscheinlich zu perfekt. Das gilt meiner Meinung nach besonders für den Motor. Mit Leistung, Durchzug und Drehfreude der beste aller Boxer. Aber was ist der Charakter dieses Motors? Trotz aller Qualitäten: Die animalische Gewalt eines 1200er Japan-Vierzylinders kann er nicht bieten, zur Kompensation leider aber auch nicht mehr das bajuwarisch Gemütliche der alten Boxer-Viecher. Der Sound ist doch ziemlich neutral.
Ich glaube, die GS 1200 hat ein Identitätsproblem, auch wegen des Motors. Das ganze Mopped fährt sich wie ein Sportmotorrad, das aus Versehen aussieht wie eine Geländemaschine. Ist diese denn noch für Hardcore-Einsätze geeignet? Ich weiß, die schönen Prospekte erklären uns, dass praktisch jede ausgelieferte GS nur in den Anden oder der Sahara unterwegs ist. Für sowas wirkt die GS auf mich aber ziemlich zerbrechlich. Nicht nur, weil so ziemlich alles, war man anfasst, aus Plastik ist. Das ist generell nicht zu glauben, und in dieser Preisklasse erst recht. Bestimmt gibt´s mal ne extrateure Classic-Variante mit einer Tankattrappe aus Stahlblechen und einem bollerigen Auspuff... (Und einem Scottoiler - über den Zylindern ).
Ist denn jemand von euch mit der GS schon mal durch Marokko oder Island geschrotet, und hat es funktioniert?
Tja, wie ihr seht, bin ich einigermaßen ratlos, aber noch nicht völlig abgeneigt. Man kann es ja auch so sehen:, Auspufflärm, Kolben, Zylinder, Ventile, Nockenwellen, kurz alles Maschinelle tritt bei dieser BMW in den Hintergrund. Die GS bietet eine reine Essenz des Motorradfahrens. Hat ja auch was, ist für mich, der ich bei meiner alten Suzi jede Unterlegscheibe beim Vornamen kenne, aber gewöhnungsbedürftig. Vielleicht miete ich mal eine für ein Wochenende, mal sehen, was sich da für Eindrücke einstellen. Und eins ist wohl klar: Alternativen, mit Kardan und Komfort, gibt´s nicht viele.
Oder ich schau noch mal der 1150 in die Augen...