hi
ich hatte letztes jahr das vergnügen, die verzurrkünste der frenchmens live erleben zu dürfen. die reise ging von narbonne nach mulhouse.
also.......spanngurte sind vorhanden, dh da bin ich mir im moment gerade nicht sicher, ob ich diese dinger als "spanngurte" bezeichnen darf. auf einem der verwendeten war, so glaube ich mich zu entsinnen, noch eine persönliche widmung napoleons vorhanden. eigene mitführen bringt leider nicht allzuviel, da die gurte zum verzurrsystem des eisenbahnwagons passen (welche dann logischerweise den gleichen jahrgang wie die gurte aufweisen!). AAABER.......die frenchmens sind ja pfiffige leute, also nehmen sie zwar die maroden spanngurte, aber gleich in vielfacher ausführung. motto: irgendeiner wird sicher halten. jetzt weiss ich übrigens auch, wesshalb die reise so teuer ist: wenn für jedes bike 30 gebraucht wird um es zu verzurren? kein wunder!
köstlicher ist da schon das verladeprozedere. irgend ein findiger kopf hat mal bestimmt, dass sich keine SNCF-fremden personen auf den wagons aufhalten dürfen. also fahren die angestellten die bikes selber rauf......und wie! rossi ist da ein schuljunge dagegen!
für mein anliegen, meine lady selber auf den wagon zu fahren, hatte der verladejunge absolut kein musikgehör. schliesslich sei er ausgebildet dafür.....ach so! also half hier nur trick 17: vollbeladenes bike auf seitenständer stellen, am besten noch auf leicht unebener bahn, so leicht vor dem umkippen. der junge hatte keine chance das bike vom seitenständer aufzustellen, also hat er mir "ausnahmsweise" genehmigt, meine lady selber auf den wagen zu fahren.
wer jetzt denkt, dass die geschichte fertig ist............der irrt. sie beginnt erst! die grösste challenge stellte dann das richtige verzurren auf dem wagen dar. der verlader, immer noch leicht säuerlich, wollte sich partout nichts sagen lassen, schliesslich sei er ja wie gesagt ausgebildet. nach 15 min wollte ich ihm dann einmal freundlich erklären, dass dieses gerät ein sogenanntes telelever-fahrwerk hat und sich die verzurrtechnik dadurch leicht verändere........dies aber sehr wahrscheinlich erst im kurs 2 behandlet werde. er fands allles andere als lustig und hat seinen kollegen zu hilfe gerufen. leider hatte dieser aber kurs 2 auch verpasst, so wie der dritte auch. erst der zu hilfe gerufene "grand chef" hat sich dann entsinnt, was wohl im kurs 2 unter rubrik "richtiges verzurren einer bmw" gelernt wurde: "frag den besitzer" ......was er dann auch getan hat. nun, nach 5 min war ladylime sicher verzurrt und der cheffe zufrieden. nur der verlader war immer noch leicht angespannt. auch mein schulterklopfer mit dem hinweis, dass er jetzt kurs 2 nicht mehr besuchen müsse, hat seine laune nicht wirklich gebessert.
wer jetzt denkt, dass die geschichte fertig ist............der irrt. sie wird noch doller! in mulhouse angekommen, wieder das gleiche theater: auf bahnwagons hat SNCF-fremdes personal nichts verloren. na ja.....hatten wir ja schon. zum entladen sind die frenchmens jedoch nie gekommen, denn die abgeschlossene kiste mit den in narbonne abgegebenen fahrzeugschlüssel............war leer!
in weiser voraussicht hatten wir aber auch diese weisung ausser acht gelassen und die fahrzeugschlüssel erst gar nicht abgegeben! ein bisschen dümmer wars für die ebenfalls etwa 10 anwesenden automobilisten. die haben dann wohl auf kosten der SNCF einen freien tag im bahnhof mulhouse verbracht, auf schlüssel wartend, welche mit dem nächsten schnellzug von narbonne unterwegs waren.
fazit:
- spanngurte selbst mitnehmen bringt nicht allzuviel. allerdings hat ja jeder fernreisende ebensolche immer mit dabei.
- reserveschlüssel auf mann ist bei den frenchmens sicher auch nicht verkehrt
ich liiiieeebe fronkreisch!
gruss