Als ich vor ca. 3 Jahren überlegt habe, was ich mit dem Geld für Null Zinsen auf der Bank anfangen soll, habe ich mir den Rat der Banker (Aktien kaufen) aus dem Kopf geschlagen, dafür bin ich zu feige. Was bei den jährlich steigenden Kosten aber definitiv auffiel, waren die Energiekosten, besonders die regelmäßige Strompreiserhöhung. Ich habe mich dann zum Thema PV umgehört und belesen und habe da natürlich feststellen müssen, dass Strom verkaufen nur mehr wenig lohnt. Was allerdings gegen den Anschaffungspreis der PV-Anlage gegen zu rechnen ist, ist der Eigenverbrauch. Dabei kann man natürlich durch einen Speicher den Eigenverbrauchsanteil deutlich steigern, wer Lust hat, kann sich mal den Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin ansehen und da mal mit den Schiebern oben links seine Wunsch und Istwerte eingeben. Die Erfahrung der letzten zwei Jahre hat gezeigt, dass die Werte nicht geschönt werden.
Unabhängigkeitsrechner | pvspeicher.htw-berlin.de
Man darf dabei aber nicht übersehen, dass man bei einer Armortisationsrechnung feststellen wird, dass sich Anlagen mit Speicher nicht ganz so schnell bezahlt machen wie ohne. Die Speicherkosten spielen da ne deutliche Rolle. Bei fallender Einspeisevergütung und fallenden Speicherkosten kommt aber irgendwann der Punkt, wo sich das umkehrt.
Ich habe mir dann einen Solarteur gesucht, der mir die komplette Anlage mit 9,71kWp und 6,3kWh Speicher incl. aller E-Installation für 15000€ Netto aufs Dach gebaut hat. Meine Anlage läuft jetzt ziemlich genau 2 Jahre und ich bekomme 11,3ct/kWh Netto Vergütung. Ich habe für die Anlage ein Gewerbe angemeldet, dadurch habe ich die Mehrwertsteuer voll erstattet bekommen, muss dafür aber den selbst verbrauchten Strom versteuern und die Mehrwertsteuer der Erstattung abführen, die mir aber von der NetzAG ausgezahlt wird. Nach 5 Jahren kann ich dann in die Kleinunternehmerregelung wechseln, dann entfällt das.
Fakt ist: Meine Anlage hat in zwei Jahren gut 18000kWh Strom erzeugt. Durch den Akku habe ich einen Autarkiegrad von 76% erreicht. Der Eigenverbrauch davon beträgt 30%, das heißt ich habe 12600kWh für 11,3Ct=1423€ verkauft. Selber verbraucht habe ich 5400kWh, die mich regulär 30Ct/kWh=1620€ gekostet hätten, Netto also 1361€. macht in Summe eine Ersparnis von 2784€ in zwei Jahren.
Wenn man sich diese Berechnung ansieht, erkennt man, dass der Eigenverbrauch die Armortisation deutlich beschleunigt. Daher war es nach einiger Zeit der Überlegung schlüssig, ein E-Auto anzuschaffen. Wenn ich dann die Kilometerkosten eines Verbrenners noch dagegen rechne, geht die Armortisation noch schneller. Und dann ist es leider so, dass der Strompreis ständig erhöht wird, in den letzten zwei Jahren waren das schon 5Ct/kWh.
Wer also ein eigenes Dach hat, sollte sich mal Gedanken machen, ob das nicht auch für ihn Sinn macht.