Besten Dank für die Angaben und Infos!
Leider ist die GS100 in der Schweiz nicht zugelassen (Abgaswerte CH wurden nie erreicht), somit ist die Grosse schon mal nicht mehr möglich. Bleiben also die 80er Modelle und die neueren.
Bis jetzt bin ich mit meiner Enduro 80% Gelände gefahren (Wüstrenreisen, Endurorennen, harte Endurotouren, Rallye), Strasse nur für die Anfahrt oder wenn es denn wirklich sein musste (hatte eine für Rallyes vorbereitete Lc4). Da ich für Rennen nun eine Sportenduro habe fällt das auch weg. Was ich suche ist eine Maschine mit etwas besseren Strassenqualitäten als die KTM (habe zwar mit der Rallyesitzbank auch 600 Kilometer an einem Tag gemacht, aber Spass macht das wirklich nicht wenn viel Strasse dabei ist). Da ich für eine Neuanschaffung wohl auch meine Strassenmaschine verkaufen muss (eine schön vorbereitete Honda SP-1, mit Titan-Tüten und vielem mehr, 130 PS aus 2 Zylindern - bin nun mal Honda-Fan) möchte ich doch eine Maschine welche recht unterhaltsarm ist und doch ein bisschen Power hat (schmiere auch selten Ketten, ist also kein Grund ne BMW zu nehmen).
Die neuren GS hätten mir gefallen, aber ALLE meine Kollegen mit Lc4/Lc8, African Twin oder die früheren Mitstreiter (hatte vorher eine für Rallye vorbereitete Tenere) 750er XTZ-Fahrer sind der Meinung die neueren BMW würden echtes Gelände einfach nicht wegstecken ohne kaputt zu gehen - die welche ich kenne fahren denn auch auch nur Strasse oder wenn es hoch kommt mal einen Schotterweg. Zudem sind die Federwege etwas knapp und von den Gewichten sprechen wir mal gar nicht. Darf nicht daran denken was beim Endurotraining auf der Supercross-Strecke oder beim Endurowandern passiert wenn man 260 Kilo Fahrgewicht bei einem Sprung in die Landschaft schmeisst oder das Ding mal einen Abhang hinunterfällt.
Bleiben also einzig die GS80. Günstig (relativ), meist mit recht viel Kilometer, aber wirklich gut? Wenn man sich die dünne Gabel so ansieht und mit der 120 Kilo Sportenduro vergleicht, fragt man sich schon wieso die Verhältnisse nicht umgekehrt sind. Schon die 43er Gabel an der KTM war mit dem Rallyetank schwer am Anschlag wenn man etwas flotter auf afrikanischen Pisten unterwegs war welche mit metertiefen Schlaglöchern übersäht waren.
Zudem wird doch immer wieder darauf hingewiesen, dass die Bremsanlage der älteren Modelle nicht gerade genial sind und ein defekter Kardan so gut wie Null Notlaufeigenschaften hat und kaum mit Bordmitteln zu reparieren ist - wobei man beim Thema "selber Hand anlegen" wäre. Und da komme ich gerade mal zu einem Ölwechsel an der WR (äusserst widerwillig, aber das Ding braucht nun mal alle 500 Kilometer neues Öl).
Also dreht man sich im Kreis: die 100er welche zumindest von der Leistung her einigermassen akzeptabel für Strassenlastige Offroadtouren wäre gibt es bei uns nicht, die neueren sind zu wenig Offroadtauglich (bzw. zu teuer wenn man sie wegschmeisst) und die 80er sind etwas arg schwach motorisiert (immer für hohen Strassenanteil, im Gelände reicht das lange - obwohl: schon meine WR hat auch schon über 50 PS :roll: ), die Gabel ist auch nicht so toll und ob der Kardan (dessen Übersetzung man nicht ändern kann) wirklich hält weiss man erst wenn man irgendwo in den Dünen steht und das Teil nur noch scheppert. Da findet sich doch eher einer der eine gerissene Kette mittels Kettenschloss wieder hinbekommt - denn wie gesagt: ich bin (so weit das eben geht) Nichtschrauber und wechsle höchstens mal einen Reifen selber.
Soll keinesfalls heissen eine GS sei schlecht, im Gegenteil. Meine Bekannten (1100er und 1200er) sind absolut von den Teilen überzeugt - im reinen Strasseneinsatz. Da ich aber meine Partnerin auf Ihrer Lc4 (Kurzstrecken-Rallye) begleiten will, scheint das nicht wirklich zu passen und für reine Strassentouren wäre die KTM eigentlich viel zu schade.
Schaue zwar ab und zu noch ein bisschen die Annoncen an, bin aber eher an einer African Twin interessiert. Ist zwar auch eher untermotorisiert (kann durch kürzere Übersetzung im Sand jedoch wettgemacht werden), dafür sind Laufleistungen von weit über 200'000 Kilometer ohne Reparaturen keine Seltenheit. Obwohl: wenn das Teil auch wirklich Wüstenfit sein soll müsste man sich wohl auch ne Marzocchi und ein besseres Fahrwerk leisten - da würde man Preismässig doch wieder in den Regionen der Lc8 landen. Wenn das Teil mit 2-1 Anlage und Hecktank zu haben wäre und man sicher sein könnte das die Dinger auch wirklich lange halten, stünde es schon lange in meiner Garage. Aber leider schaltet KTM da auf stur und gibt lieber neue Strassenmodelle raus
Mal sehen was es am Ende wird. Vermutlich werden wir uns entscheiden müssen ob wir wirklich Offroadtouren fahren wollen und ich mir wieder ein reines Wüstengeschoss zulegen soll - oder ob wir doch eher Strasse fahren wollen und Beide sich was neues zulegen sollen. Denn: für Touren ist meine Rennsemmel leider nicht geeignet.
Marc
P.S.: HPN wäre zwar ein eleganter Ausweg gewesen, aber die Preise sind einfach zu heftig und die Umbauten leider in der Schweiz nur mit hohem Aufwand einzutragen - Änderungen am Motor sowieso ausgeschlossen.
Sorry, dass es so lang wurde - sollte nur ein Versuch sein zu erklären wieso ich mich einfach nicht entscheiden kann. In der Schweiz geht eben manchmal vieles etwas länger