Dexter
Themenstarter
Hallo zusammen,
ich konnte noch nicht ahnen wie meine Tour endet, als ich mich heute Nachmittag auf meine Q gesetzt habe.
Ich wollte eine Kleinigkeit im Nachbarort erledigen, tanken und dann ein wenig den Niederrhein durchfahren.
Das lief auch alles ganz prima, bis ich gegen 16:15 Uhr auf eine Kreuzung auf der Landstraße zufuhr, wo 70 km/h erlaubt sind.
Auf der Linksabbiegerspur vor mir fährt ein Berlingo.
Plötzlich höre ich es nur noch gewaltig krachen. Im ersten Moment habe ich gar nicht realisiert was war.
Ein Motorradfahrer fuhr mit seiner GSR 600 mit voller Wucht in die Beifahrerseite des abbiegenden Berlingo.
Ich habe einen richtigen Kloß im Hals bekommen. Sehe nur wie das Heck der Maschine am Ender der Beifahrerseite des PKW wieder zum Vorschein kommt.
Völlig automatisiert Stelle ich das Mopped auf der Sraße ab und sprinte zur Unfallstelle.
In dem Moment kommt aus der linken Kreuzungsseite ein Pkw und ich sehe wie der Fahrer anhällt und schon das Telefon am Ohr hat. Eine junge Frau steigt aus dem Berlingo, ist mit der Situation offenbar völlig überfordert und steht wohl unter Schock. Auf den Rücksitzen 3 kleine Kinder. Alle im Auto augenscheinlich unverletzt.
Ich gehe um das Auto herum und sehe den Motorradfahrer unter seiner zertrümmerten Maschine neben dem PKW liegen. Helm ist offen bzw. Visier abgerissen und ich sehe nur Blut, jede Menge Blut.
Ich schaue dem jungen Mann in die Augen. Das linke Auge konnte man vor Blut gar nicht sehen.
Das rechte Auge steht offen und ich denke "da ist nichts mehr zu machen". Ich bin fast wie gelähmt.
Plötzlich schließt sich das Augenlid und ich bin für´s erste erleichtert - er lebt.
Rufe dem Anrufer zu "er lebt".
Beuge mich zu ihm herunter und bin froh, dass plötzlich noch zwei weitere Männer zu Hilfe kommen.
Ich frage ihn ob er mich hören kann "ja". Also ansprechbar. Ich frage ihn wie er heißt "Norbert". Und immer wieder höre ich ihn Aua, au, ahh wimmern.
Wir wussten gar nicht wo wir zuerst anfangen sollen. Ersmal das Mopped weg. Also so vorsichtig wie nur irgend möglich haben wir das Motorrad zur Seite geschliffen.
Ich sage "der Helm muss runter" der eine Mann, Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, wie sich später raustellt schreit "nein, der Helm bleibt auf" . Ich sage, und ich bin immer noch über mich erstaunt wie ruhig ich war, "der Helm muss runter! Der Erstickt uns am Blut"
"Der Helm bleibt auf" schreit der Feuerwehrmann.
Der andere Mann pflichtet ihm bei. Ich sage, dass wir dann zumindest den Helmgurt öffnen müssen, was ich dann auch einfach tat. Ich frage ihn was ihm weh tut "meine Bein, meine Arme" antwortet er.
Ich sehe auf die die Beine und sehe das zertrümmerte rechte Knie. Das linke Bein sieht auch schlimm aus
Er trug nur eine Jeanshose, die völlig zerissen war, und Stoffturnschuhe.
Ich sage ihm, dass ich jetzt seine Jacke öffne und seinen Nierengurt.
Wir reden immer wieder auf den Verletzten ein und sagen ihm das die Rettung gleich kommt. Und er soll sich nicht bewegen. Das hat eine halbe Ewigkeit gedauert bis ich endlich das Martinshorn höre.
Kurz danach sind die Retter da - Feuerwehr, Polizei, Notarzt. Kurz danach landet auch der Hubschrauber.
Die Sanitäter haben den jungen Mann förmlich aus seinen Kleidern geschnitten.
Dann ab in den Krankenwagen. Ich denke was dauert das so lange und frage einen Feuwehrmann ob das ein schlechtes Zeichen ist. Er beruhigt mich und sagt, dass das nicht unbedingt etwas schlechtes bedeuten muss.
Der Patient muss erstversorgt werden und für den Flug vorbereitet werden.
Dann kommt ein Polizist auf mich zu und fragt mich nach meinen Personalien.
Dann darf ich gehen.
Und erst jetzt sehe ich, dass meine Hände völlig blutverschmiert sind.
Ich habe zwar ein Erste Hilfe Päckchen bei mir, aber an die 1x Handschuhe habe ich überhaupt nicht gedacht.
War mir dann auch egal und ich bin förmlich nach Hause geschlichen.
Fazit: Das war das erste Mal, dass ich in so eine Situation gekommen bin, und ich muss das ehrlich gesagt kein zweites Mal haben.
Meinen erste Hilfe Kurs habe ich 1986 gemacht und trotzdem scheint man instinktiv (fast) alles richtig gemacht zu haben.
Ich habe mir aber fest vorgenommen so einen Kurs zeitnah aufzusuchen um meine Kenntnisse aufzufrischen.
Ich hoffe der junge Mann kommt durch und bin interessiert was aus ihm wird.
Lecko mio, was ein Tag.
ich konnte noch nicht ahnen wie meine Tour endet, als ich mich heute Nachmittag auf meine Q gesetzt habe.
Ich wollte eine Kleinigkeit im Nachbarort erledigen, tanken und dann ein wenig den Niederrhein durchfahren.
Das lief auch alles ganz prima, bis ich gegen 16:15 Uhr auf eine Kreuzung auf der Landstraße zufuhr, wo 70 km/h erlaubt sind.
Auf der Linksabbiegerspur vor mir fährt ein Berlingo.
Plötzlich höre ich es nur noch gewaltig krachen. Im ersten Moment habe ich gar nicht realisiert was war.
Ein Motorradfahrer fuhr mit seiner GSR 600 mit voller Wucht in die Beifahrerseite des abbiegenden Berlingo.
Ich habe einen richtigen Kloß im Hals bekommen. Sehe nur wie das Heck der Maschine am Ender der Beifahrerseite des PKW wieder zum Vorschein kommt.
Völlig automatisiert Stelle ich das Mopped auf der Sraße ab und sprinte zur Unfallstelle.
In dem Moment kommt aus der linken Kreuzungsseite ein Pkw und ich sehe wie der Fahrer anhällt und schon das Telefon am Ohr hat. Eine junge Frau steigt aus dem Berlingo, ist mit der Situation offenbar völlig überfordert und steht wohl unter Schock. Auf den Rücksitzen 3 kleine Kinder. Alle im Auto augenscheinlich unverletzt.
Ich gehe um das Auto herum und sehe den Motorradfahrer unter seiner zertrümmerten Maschine neben dem PKW liegen. Helm ist offen bzw. Visier abgerissen und ich sehe nur Blut, jede Menge Blut.
Ich schaue dem jungen Mann in die Augen. Das linke Auge konnte man vor Blut gar nicht sehen.
Das rechte Auge steht offen und ich denke "da ist nichts mehr zu machen". Ich bin fast wie gelähmt.
Plötzlich schließt sich das Augenlid und ich bin für´s erste erleichtert - er lebt.
Rufe dem Anrufer zu "er lebt".
Beuge mich zu ihm herunter und bin froh, dass plötzlich noch zwei weitere Männer zu Hilfe kommen.
Ich frage ihn ob er mich hören kann "ja". Also ansprechbar. Ich frage ihn wie er heißt "Norbert". Und immer wieder höre ich ihn Aua, au, ahh wimmern.
Wir wussten gar nicht wo wir zuerst anfangen sollen. Ersmal das Mopped weg. Also so vorsichtig wie nur irgend möglich haben wir das Motorrad zur Seite geschliffen.
Ich sage "der Helm muss runter" der eine Mann, Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, wie sich später raustellt schreit "nein, der Helm bleibt auf" . Ich sage, und ich bin immer noch über mich erstaunt wie ruhig ich war, "der Helm muss runter! Der Erstickt uns am Blut"
"Der Helm bleibt auf" schreit der Feuerwehrmann.
Der andere Mann pflichtet ihm bei. Ich sage, dass wir dann zumindest den Helmgurt öffnen müssen, was ich dann auch einfach tat. Ich frage ihn was ihm weh tut "meine Bein, meine Arme" antwortet er.
Ich sehe auf die die Beine und sehe das zertrümmerte rechte Knie. Das linke Bein sieht auch schlimm aus
Er trug nur eine Jeanshose, die völlig zerissen war, und Stoffturnschuhe.
Ich sage ihm, dass ich jetzt seine Jacke öffne und seinen Nierengurt.
Wir reden immer wieder auf den Verletzten ein und sagen ihm das die Rettung gleich kommt. Und er soll sich nicht bewegen. Das hat eine halbe Ewigkeit gedauert bis ich endlich das Martinshorn höre.
Kurz danach sind die Retter da - Feuerwehr, Polizei, Notarzt. Kurz danach landet auch der Hubschrauber.
Die Sanitäter haben den jungen Mann förmlich aus seinen Kleidern geschnitten.
Dann ab in den Krankenwagen. Ich denke was dauert das so lange und frage einen Feuwehrmann ob das ein schlechtes Zeichen ist. Er beruhigt mich und sagt, dass das nicht unbedingt etwas schlechtes bedeuten muss.
Der Patient muss erstversorgt werden und für den Flug vorbereitet werden.
Dann kommt ein Polizist auf mich zu und fragt mich nach meinen Personalien.
Dann darf ich gehen.
Und erst jetzt sehe ich, dass meine Hände völlig blutverschmiert sind.
Ich habe zwar ein Erste Hilfe Päckchen bei mir, aber an die 1x Handschuhe habe ich überhaupt nicht gedacht.
War mir dann auch egal und ich bin förmlich nach Hause geschlichen.
Fazit: Das war das erste Mal, dass ich in so eine Situation gekommen bin, und ich muss das ehrlich gesagt kein zweites Mal haben.
Meinen erste Hilfe Kurs habe ich 1986 gemacht und trotzdem scheint man instinktiv (fast) alles richtig gemacht zu haben.
Ich habe mir aber fest vorgenommen so einen Kurs zeitnah aufzusuchen um meine Kenntnisse aufzufrischen.
Ich hoffe der junge Mann kommt durch und bin interessiert was aus ihm wird.
Lecko mio, was ein Tag.