Sensorgesteuerte Baustellenampeln

[Serpel]

Heute wieder mal die sehr mühsame und nervenaufreibende Situation: Baustellenampel am Susten steht auf Dauerrot. Direkt an der Ampel ein PKW, dann nochmals einer, es folgen sechs GS-Fahrer, ich mittendrin eingekeilt, dahinter nochmals ein paar Motorräder und ganz hinten eine Autoschlange, die immer länger wird. Immer wieder entgegenkommende Fahrzeuge, aber auf unserer Seite tut sich nix. Irgendwann dämmert mir, dass das erste Fahrzeug vom Ampelsensor wohl nicht erfasst wird. Aber kann doch nicht sein, es steht doch direkt davor! Irgendwas muss geschehen, sonst stehen wir morgen noch da. Ich schäle mich aus der Wartereihe und taste mich auf der Gegenfahrbahn vorsichtig bis zur Ampel vor. Jetzt sehe ich klarer: der erste Wagen steht eigentlich korrekt, für den Sensor aber zu weit rechts und zu weit entfernt. Mache Männchen vor dem nicht ganz korrekt aufgestellten Elektronikteil, der prompt reagiert (rote Diode) und die Ampel frei schaltet.
Positiver Begleiteffekt: bin Erster in der Reihe und habe die ganze Strecke hinab freie Bahn.
Ist mir allein diese Saison heute zum dritten Mal passiert, dass ich eine sensorgesteuerte Baustellenampel auf diese Weise frei schalten musste.
Anscheinend besteht hier Aufklärungsbedarf - deswegen dieser Thread.

Gruß
Serpel

 

[Enbemokel]

Ja, sehe ich auch in Deutschland immer öfter, Autos stehen schön vor der Kontaktschleife und warten geduldig.....
VG
Nico

 

[ChiemgauQtreiber]

Baustellenampeln sind ja im "Technologieland" Deutschland ja auch normal noch von gestern,

in "Entwicklungsländern" weiter südlich ist aber die Anzeige der Restzeit bis zum Umschalten gefühlt schon Standard ... .
aber scheinbar können wir wieder mal kein funktionierendes System übernehmen, ohne es nicht selbst "verschlimmbessert" zu haben

 

[FlowRider]

Ja, sehe ich auch in Deutschland immer öfter, Autos stehen schön vor der Kontaktschleife und warten geduldig.....
VG
Nico

Deswegen fahre ich gerne vor diese 20m-vor-der-Ampel-Halter davor.
Ich bin allerdings auch ein Freund vom Vorfahren an sich

 

[GS-Matze]

Oder so in USA……
quasi rein manuell und es fährt noch einer vorneweg.

 

[Capirota]

Schon ein paar Tage her, stand ich in Portugal auch an einer Straßenbaustelle in der Schlage. (ganz ohne Ampeln o.ä.)
Irgendwann hörte der Gegenverkehr auf zu fließen und wir waren dran.
Ich hatte dann das Glück auserwählt zu werden und bekam vom anwesenden Bauarbeiter ein Stöckchen in die Hand gedrückt.
Mein Blick sagte ihm wohl alles und er meinte nur "...drüben wieder abgeben, dann wissen die, dass keiner mehr kommt" (ich bin der Sprache mächtig)
Nach einigen hundert Metern, am anderen Ende der Baustelle angekommen, tat ich wie mir gesagt und übergab das High-tech-Stöckchen dem anderen Bauarbeiter.

Geht auch.

 

[FlowRider]

Norwegen Ledebilen. Du wartest eine halbe Stunde und dann fährt alles einem Auto (Ledebil) hinterher. Während die andere Seite eine halbe Stunde wartet.
Auch hier kann man sich nach vorne arbeiten

 

[WorldEater]

Hier in D gibt es aber noch andere Sensoren für die Baustellenampeln.
Vielleicht sind sie auch ausschließlich so, ich weiß es nicht, kenne nur das System:

Die Baustellenampel schaltet grundsätzlich ihr (programmiertes) Basisprogramm durch und der Sensor obendrauf dient eher dazu ein höheres Verkehrsaufkommen zu registrieren. Soll heißen: Wenn der Sensor gegen Ende der Grünphase noch weitere PKW erfasst, wird die Grünphase um bis zu X Sekunden (einstellbar) verlängert.

 

[ChiemgauQtreiber]

Baustellen und Baustellenampeln sind in D m.E. eh ein Feld, wo es Potential zur Verbesserung gibt.

• Zeitanzeige bis zum Umschalten wenn es längere Zyklen sind, dann entfällt das lässtige "Pumpen" von manchen Zeitgenossen um dann bei Grün auch gleich losfahren zu können, ausserdem werden Lärm- und Abgasemmisionen reduziert
• Baustellen in der "Nicht Arbeitszeit" auf "inaktiv setzten - d.h. temporäre Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Ampeln wegdrehen - in AT scheint das Usus zu sein,

in D gilt die50er (oder gar 30er) Beschränkung auch am arbeitsfreien Wochenende !

 

[ginfizz]

Deswegen fahre ich gerne vor diese 20m-vor-der-Ampel-Halter davor.
Ich bin allerdings auch ein Freund vom Vorfahren an sich

Wäre es nicht auch denkbar, dass mopedafine Dosenfahrer, extra für die agilen Mopeds, den Platz vor der Ampel frei lassen und somit nicht in den Sensorbereich gelangen?
Zumindest hatte ich letztlich so ein Erlebnis vor Heiligenblut.

 

[Serpel]

In CH übrigens verboten, das Vorbeifahren an einer wartenden Fahrzeugschlange. Hab da mal 60 Franken "Busse" bezahlt, weil ich mich zur Ampel "vorgedrängelt" hatte.

Gruß
Serpel

 

[FlowRider]

In CH übrigens verboten, das Vorbeifahren an einer wartenden Fahrzeugschlange. Hab da mal 60 Franken "Busse" bezahlt, weil ich mich zur Ampel "vorgedrängelt" hatte.

Unglaublich.

1. Mit dem Motorrad im Stau überholen in der Schweiz
Es ist eines der häufigsten Vergehen von Motorradfahrern: sich bei Stau oder roter Ampel durch den stehenden Verkehr zu schlängeln.
Das ist nicht erlaubt: Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer dürfen weder links noch rechts vorfahren. Alle Verkehrsteilnehmer müssen ihren Platz in der Fahrzeugkolonne beibehalten.
Busse bei Schlängeln durch stehende Kolonne
Busse bei «Nichtbeibehalten des Platzes durch Motorradfahrer innerhalb der Kolonne, wenn der Verkehr angehalten wird»: 60 Franken

 

[umdieEcke]

Solche Ampeln scheinen auch beliebt zu sein. Am Samstag über eine Behelfsbrücke gefahren, geregelt durch Baustellenampeln. Sonntag zurück, nur noch das Schild da, „bis an Ampel heran fahren“blöderweise war die Zufahrt an die Behelfsbrücke so eng s kurvig, dass man möglichen Gegenverkehr nicht sehen konnte. Waren mit unserem T5 unterwegs, also beherzt losgefahren und fröhlich gehupt. Auf der Gegenseite stand die Ampel noch, zum Glück kam uns niemand entgegen.

 

[Christian Achberger]

die Chance erwischt zu werden, ist nicht so groß und 60 Fr. sind okay,
Fazit – – ich werde auch weiterhin vorfahren!

 

[gerd_]

Hi

Schon ein paar Tage her, stand ich in Portugal auch an einer Straßenbaustelle in der Schlage. (ganz ohne Ampeln o.ä.)
........
Bauarbeiter ein Stöckchen in die Hand gedrückt.
Mein Blick sagte ihm wohl alles und er meinte nur "...drüben wieder abgeben, dann wissen die, dass keiner mehr kommt" (ich bin der Sprache mächtig)
.................

Hightech auf Portugiesisch. Bei uns bräuchte es dazu auf jeden Fall ausfallgesichterte Funkgeräte. Mobilfon wäre auch eine Lösung . . .
Als es darum ging wie man bei Schwerelosigkeit im All schreiben kann konstruierten die Amis einen speziellen Kugelschreiber (SpacePen). Die Soviets verwendeten Bleistifte.
gerd

 

[gerd_]

Hi
Auch in Italien stehen hüben und drüben Bauarbeiter mit "Tischtennisschlägern" und Funkgeräten. Scheinbar sind sie billiger als Ampeln oder werden besser beachtet?

Dass in den USA vorn ein "Pitot Car" fährt, kann kaum der Normalfall sein. Vielleicht eher bei Sondertransporten.
Bei und gurken da die Blaulichter herum weil sie "hoheitliche Aufgaben" wahrnehmen müssen. Es kommt vor, dass Sondertransporte am Zuständigkeitsgrenzen länger warten müssen weil die "Blauen" noch "anderweitig gebunden" sind.

Die Österreicher trauen den geschulten Transportbegleitfahren "hoheitliche Aufgaben"zu, wenn sie den Verkehr so regeln, dass ein Kreisverkehr "englisch" durchfahren werden kann oder an einer Ampel der Verkehr angehalten wird obwohl "grün" ist.
In DE ist das einfach ein "Gelbblinklichtbeweger" der dem Transportfahrer ein paar weitere Augen verleiht, aber verkehrsrechtlich nichts zu sagen hat.

Bei uns gibt es einige schwellengeschaltete Abbiegeampeln. Da bin ich schon mal ausgestiegen und hab' zu dem vor mir Stehenden gesagt "wenn Sie nicht bis zur Schwelle vorfahren, stehen wir morgen auch noch hier!".

Wäre es nicht auch denkbar, dass mopedafine Dosenfahrer, extra für die agilen Mopeds, den Platz vor der Ampel frei lassen und somit nicht in den Sensorbereich gelangen?
...............

Meines Wissens sind die nicht moppedaffin, sondern es ist Vorschrift (wie auch in Japan und China).
Aber dann steht da sicher auch "vorfahren bis zur Kontaktschwelle" (oder so).

gerd

 

[GS-Matze]

Dass in den USA vorn ein "Pitot Car" fährt, kann kaum der Normalfall sein. Vielleicht eher bei Sondertransporten.

gerd

Das ist der Normalfall. War gerade 3 Wochen drüben. In jeder Baustelle, die auf unserer Strecke lag (deren 6) mit gesperrten Fahrspuren wurde ein Pilot Car eingesetzt.
Das liegt u.a. daran, dass die verbliebene Fahrspur und die Baustelle selbst nicht getrennt und teilweise auch nicht sonderlich abgesichert sind (nur wenige Hütchen, keine Leitplanke oder Betonabgrenzungen wie bei uns).
Man könnte zB direkt in die frisch geteerte Fahrbahn fahren.
Ich glaube die machen das um sich vor Klagen zu schützen. Eventuell ist der Durchschnittsfahrer in den USA auch überfordert und braucht den Pilot.
Auffällig war die große Zahl der umherstehenden Bauarbeiter.
Biden-Förderprogramm?

 

[BMWMichel]

Das war auch schon 2019 ohne Biden so

 

[gerd_]

Hi

Das ist der Normalfall. War gerade 3 Wochen drüben. In jeder Baustelle, die auf unserer Strecke lag (deren 6) mit gesperrten Fahrspuren wurde ein Pilot Car eingesetzt.
........

Und wie funktioniert das in der Praxis? Hüben und drüben steht einer als "Ampelmann". Und das Pilotcar fährt los, alle die sich am "Ampelmann" stauten hinterher? Auf der anderen Seite das Pilotcar rechts ran, wenn alle "Nachfahrer" vorbei sind wenden und dann andersherum?
Sorry wenn ich mir das nicht vorstellen konnte.
gerd

 

[BMWMichel]

Genau so läuft die Nummer.
Und an jedem Feldweg, steht dann auch noch einer rum.
Kaum zu glauben, is aber so.