Jetzt habe ich es doch getan:
Nein, nein, Späßle gemacht

Ich habe mit dem Thema "Wilde13" ja schon abgeschlossen.
Meine R 1250 GS TB war vorgestern beim Kundendienst und mein Freundlicher, der Fuchs, hat mir als kostenloses Ersatzfahrzeug eine R 1300 GS in der "Wunderlich Edition" zur Verfügung gestellt.
Also, nach kurzer Einweisung, rauf auf die wilde Marie und los.
Anfahren war im M-Modus und ich war völlig perplex wie butterweich und genau sich die Gänge rauf und runter schalten lassen, kein Ruckeln, keine Gedenksekunden, kein hackeln des Schalthebels, nix.
Auch der "Rentnerlift" funktionierte ohne Auffälligkeiten. Wenn ich zum Stehen kam, war das Fahrwerk abgesenkt und beim Fahren hob es sich unmerklich an. Man hat es nur im Display gesehen.
Der Wunderlich Sitz hat mich und vor allem meine Frau jetzt überzeugt - welch ein Unterschied zur original Sitzbank.
Das Fahrwerk ist schon sehr gut und die Leistungsentfaltung des Motors anders als bei meiner 12,5er aber durchaus zum anfreunden.
Auch die Distanzkontrolle hat heute bei der Kolonnenfahrt auf der B12 super funktioniert, so wie ich es aus meinen PKW kenne, einfach toll!
Kurzum, zu allen anderen früheren Probefahrten merkte man hier schon
deutliche Verbesserungen.
Aber wo Licht ist ist auch Schatten:
Im D-Modus war das Motorrad für mich unfahrbar:
Deutliche Schaltsprünge und grauslige Schaltgeräusche. Schaltpunkte die kein normaler Motorradfahrer je wählen würde, ausser er ist besoffen - ein absolutes No-Go.
Das Motorrad steht auf dem Seitenständer schon arg schräg, sodass ich wirklich Mühe hatte dieses aufzustellen und ich bin kein Grischperl!
Auch das Aufbocken auf den Hauptständer geht trotz Servo-Unterstützung viel schwerer als bei meiner 12,5er - oder ich habe den Trick noch nicht raus?
Probleme hatte ich beim Finden der "Neutral" Position im Getriebe, dass hat mein Freundlicher bei der kurzen Einweisung vergessen

Die Bedienung der Heizgriffe, Windschild, Zusatzscheinwerfer etc über die Brottaste und der Wippe ist schon gewöhnungsbedürftig, lenkt stark ab und die Tasten sind bei Nachtfahrt nicht zu sehen.
Bei meiner 12,5er gibt es für die Griffheizung und die Zusatzscheinwerfer noch richtige Tasten und die finde ich auch bei Nacht und ich bin nicht abgelenkt bei der Bedienung.
Ob man sich daran gewöhnt und ob die Bedienung in "Fleisch und Blut" übergeht, wird sich zeigen.
Ich vergleiche das mit meinem Drehregler am BMW-PKW, den ich intuitiv bedienen kann und nicht abgelenkt bin, im Gegensatz zu dem Sliderscheiß am Firmenfahrzeug.
Weiterhin war ich heute früh entsetzt wie schlecht das Licht bei Dunkelheit ist, trotz Zusatzscheinwerfer:
Das Abblendlicht hatte keine klare Abgrenzung und auch die Ausleuchtung am Rande links und rechts war für mich deutlich schlechter als bei meiner 12,5er.
Das ist für mich aber um 5 Uhr früh wichtig um Rehe und sonstiges Getier bald genug zu sehen.
Das Fernlicht war schlichtweg eine Katastrophe, es leuchtete mehr die Bäume oben an als einen klaren Kegel nach vorne zu werfen.
Was auch störend war, ist das leichte niederfrequente Brummen aus dem Bereich des Motors und bei niedertouriger Fahrt das Rasseln und Scheppern aus dem Bereich Motor und Getriebe, hört sich nach wie vor grauslig an.
Zusammenfassend gibt es für mich noch einige Baustellen um jetzt von der 12,5er zur "Wilden13" umzusteigen.
Aber, Verbesserungen sind
deutlich spürbar und vielleicht ist die R 1300 GS beim nächsten Facelift dann doch endlich ausgereift.
Ich kann warten
