Als ich noch gefahren bin, waren meine Massnahmen "Fenster auf" fuer frische Luft, laute Mucke und Kaffee. Dazu viele Zigaretten und Pfefferminzdrops. Dann war Tag1 kein Problem, ich bekam Nacht1 auch gut rum, Tag2 war anstrengend aber ok nur Nacht2 hab ich mir dann nie ganz zugetraut. Glaube das laengste was ich mal durchgefahren habe waren 36 Stunden oder so. Da haette auch keiner die Tachoscheibe sehen duerfen

(Ist verjaehrt

) Und selbst da meinte mein Chef noch rummucken zu muessen als ihm sagte, das ich meine Leerfahrt nach Hause nun unterbreche, das Trumm abstelle und erstmal 12 Stunden Komapennen mache. Termine, Termine!

Son Schiet wuerde ich heute auch nich mehr mitmachen, nee nee. Aber ich war jung...
Auf wirklich langen Strecken sind wir spaeter zu zweit gefahren. Da war dann Essig mit lauter Mucke, aber man konnte dem anderen ja Bescheid geben das er uebernimmt und selber in die Koje schluepfen.
Fuer den kurzen Kick gegen den Sekundenschlaf hilft Schmerz. Fester Schlag auf den Oberschenkel, ins Ohr kneifen oder in den kleinen Finger beissen waren immer meine Favoriten. Das ist dann das letzte Warnsignal bei mir, wenn das losgeht hilft nur noch Pause.
Nen paar Jahre spaeter hab ich fuer ne Weile an einer Tanke gearbeitet, Frueh-Nacht-Spaet-Nacht weil die "Alteingesessenen" Leute mehr Tagschichten fahren wollten. Ab und an musste ich noch eine extra Nachtschicht uebernehmen. Da half dann nur Arbeit, Rauchen und wenn nix mehr ging ab in den Getraenkekuehlschrank (son grosses Ding mit mehrere Glastueren, unser war begehbar). Die Kaelte schockt mich wach. Wenn das nix mehr brachte, kaltes Wasser auf Nacken und Gesicht (nur feucht) und dann in die TK-Box wo die Broetchen und so drin lagerten. Die hatte minus 25 bis minus 30 Grad. Das schockt.
Kollege hat mal die Pumpen abgestellt und ist im Lager pennen gegangen.... Der hat dann auch eine berufliche Neuorientierungsphase begonnen.