Rational ist Neukauf Geldvernichtung
Wenn man sich die Wertentwicklung von Kraftfahrzeugen anschaut, sieht man immer wieder die "Badewanne": in den ersten ein, zwei, drei Jahren verlieren Neufahrzeuge stets 50% ihres Wertes, der weitere Wertverlust bleibt dann relativ gering bis der Wert bei den uralten "Schrottgurken" dann schließlich in den Keller saust - Sondereffekte wie gepflegte Sammlermodelle, Oldtimer etc. nicht berücksichtigt.
Man kann einen Gebrauchtkauf auch so gestalten, daß die Wahrscheinlichkeit, ein "werthaltiges" Gerät zu bekommen, sehr hoch ist: Maximal 2 Vorbesitzer, am besten auch noch vom Händler mit Garantie - wenn man nicht als versierter Schrauber alle möglichen Malaisen selbst im Griff behalten kann.
Der Neukauf ist somit eine rein emotionale Geschichte: er befriedigt den Deflorationstrieb: der Neukäufer ist der erste Fahrer von dem Bock, der ihn "einreiten" und "prägen" kann. Er befriedigt Eitelkeiten: man präsentiert als sein Moped genau das Modell, daß gerade durch die Fachpresse geht, und - bei BMW - mal wieder alle möglichen "Vergleichstests" gewinnt. Er bietet auch die Möglichkeit zu einem "potlatsch": Seht her, ich kann es mir leisten, Geld aus dem Fenster zu werfen ! Ihr könnt das nicht ? Dann seid Ihr ganz arme Schweine, und 2 Etagen unter mir in der Hackordnung auf dem Hühnerhof.
Natürlich gibt es auch einen vorgeblich guten Grund für den (regelmässigen) Neukauf: man hat immer das jeweilige Top-Material unterm Arsch, mit dem neuesten Motor, den neuesten Bremsen und überhaupt allem. Aber es stellt sich die Frage, ob das wirklich etwas bringt - ob man den technischen Vorsprung, den man da für teuer Geld erwirbt, auch nutzen kann.
Mein Eindruck ist eher der, als daß sich viele "Alle 2 Jahre Neukäufer" eine gewisse Ausstrahlungswirkung auf ihre Einschätzung durch ihre Umwelt versprechen: ich bin so gut, ich brauch immer Top-Material - die ollen Gurken wären von meinen Fahrkünsten völlig überfordert !