Privatverkauf über mobile und Co.:
In der Regel sind Preisvorstellungen der Verkäufer ein wenig überzogen. Leider erfahren wir immer nur vom Angebotspreis, der tatsächliche Verkaufspreis erfährt man leider nicht.
Zubehör:
Habe ich bis jetzt immer sehr gut einzeln verkauft bekommen und die Fahrzeuge ohne Zubehör verkauft. Wenn an einem Motorrad Zubehör verbaut ist das schön aber nicht unbedingt immer wertsteigernd.
Verkauf an einem Händler:
Der Händler muss an einem gebrauchten Fahrzeug verdienen, schließlich lebt er von dem Geschäft und muss als gewerblicher Verkäufer immer einen gewissen "Rückbehalt" kalkulieren für eventuelle Gewährleistungen bei Schäden. Das ist ja nun einmal bei einer BMW durch aus möglich und geht schnell ins Geld und frisst den erzielten Gewinn schnell auf.
Aktuell ist es üblich, den Faktor 1,2 aufzuschlagen bei einem verkauf von gebrauchten Motorrad. Also muss nach dem Aufschlag 1,2 der Preis Marktrealistisch bleiben, das drückt natürlich auf den Einkaufspreis.
Ein Beispiel: Du bekommst für dein Motorrad 5000 Euro vom Händler dann wird der Händler das Fahrzeug anbieten zum Verkauf für 6000 Euro. Von den 1000 Euro "Gewinn" gehen ca. 80% weg für Personal, Miete, Zinsen, Steuer etc., wenn das Fahrzeug innerhalb von 60 Tagen verkauft worden ist, dann hat der Unternehmer effektiv nach Steuer 200 Euro Gewinn erzielt. Nach den 60 Tagen wird es ein minus Geschäft.
Privatkauf vs. Händlerkauf:
Wenn sich jemand eine BMW kaufen möchte und hat sich zuvor informiert, z.B. hier im Forum, der wird vermutlich gerne etwas mehr bezahlen und bei einem Händler kaufen. Garantie, Gewährleistung und günstige Finanzierungen sind durchaus bei einer BMW ein Verkaufsargument. Daher muss der Preis bei einem Privatverkäufer eigentlich deutlich unter dem eines Händlers liegen.
Aber jeden Tag steht einer auf und genau das Motorrad haben möchte und der Preis ist egal. Auf solche Käufer muss man halt hoffen.
Die gebrauchten Motorräder von BMW bewegen sich im oberen Preissegment, durchaus knapp an den Neupreisen von an anderen Herstellern. Daher stellt es bei einem Privatkauf immer ein besonderes Risiko da viel zu verlieren wenn ein Schaden auftaucht, z.B. ein AT Getriebe.
Jeder hat mal sehr viel Geld ausgeben für seine BMW und möchte natürlich den Verlust so gering wie möglich halten, dafür habe ich auch Verständnis, rechtfertigt aber keine "Mondpreise".
Daher als roten Leitpfaden kann man sich z.B. an den Preisen von DAT orientieren.
http://www.dat.de/fzgwerte/index.php?jsessionid=9456D2BC7CE0037DF7445C8FFFAB1D30
Ein Beispiel:
BMW R1200 GS vom 01.04.2005 mit 35000 km
Bei DAT wird der Händlereinkauf bewertet mit 6973 Euro
Der Händlerverkauf wäre dann vermutlich 8400 Euro
Was kann jetzt ein Privatverkäufer verlangen, dass das Fahrzeug realistisch und zeitnah verkauft wird. ?
Mein Tipp wäre:
500 Euro auf den DAT Wert, also für 7500 Euro würde ich das Fahrzeug
anbieten.
Wenn ein Händler diesen Preis ebenfalls bietet, dann liegt es meist an einer Mischkalkulation und Kundenbindung. Was auch vollkommen in Ordnung ist, ein guter Händler macht langfristig sein Geschäft mit zufriedenen Kunden.
Grüße
Paul