Wie halten es Motorradfahrer mit den Abstandsregeln

[FF-GS]

Oder schon so weit links (selbst überholbereit) sein, das man mit einem Schlenker die Kollision mit dem Delinquenten vermeidet.

Wen ich überhole, überholbereit bin (und dann auch nicht 200 m Abstand zum Vordermann habe) bin ich maximal konzentriert und reaktionsbereit.

Dem 64-jährigen, der auf das bremsende Auto aufgefahren ist, ist vielleicht nicht der Abstand zum Verhängnis geworden, sondern Aufmerksamkeit und Reaktion. Wenn man schnarchnasig fährt, passiert zumindest mir mehr als wenn ich "dynamischer" unterwegs bin. Im Dynamik-Modus bewerte ich meine und die Geschwindigkeit anderer, Abstände und mögliches Bremsen so, das es immer noch gut passt, egal was die anderen für einen Blödsinn veranstalten (Z. B. unvermittelt wenden wollen, während man selber ansetzt zum Überholen)

 

[sigmali]

Für Autofahrer sieht das Überholen immer knapper aus, als es in Wirklichkeit ist.

Immer? Das dürfte kaum belegbar sein.

Vor 4 Wochen hing mir ein Motorradfahrer zunächst mit Abstand 10 m bei 100 km/h auf einer Kreisstraße hinten am Golf. Dann überholte er mich in einer unübersichtlichen Kurve (vom Kennzeichen her hätte er wissen können, dass 300 m später eine sehr lange übersichtliche Strecke folgt). Im Gegenverkehr tauchte ein (zum Glück eher gemütlich fahrender) Porsche 911 Cabrio mit offenem Verdeck auf. Der wich nach rechts und bremste, ich auch und der Spezialist zog mit wenigen Metern Abstand vor mir rein. Wäre der Porsche etwas schneller oder gar "artgerecht" gefahen?????

Aber vermutlich sah das Überholen für mich und den Porschefahrer als Autofahrer knapper aus, als es war.

Wenns nicht geklappt hätte, meine Dashcams vorne und hinten hätten bei der Unfallursachenermittlung durchaus helfen können.

Resumee zu seinem Fahrstil: Jeder ist seines Glückes Schmied.

 

[sigmali]

..

Wen ich überhole, überholbereit bin (und dann auch nicht 200 m Abstand zum Vordermann habe) bin ich maximal konzentriert und reaktionsbereit.

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Ob das die vier in dieser Gruppe vor dem Unfall auch gesagt hätten?? Ich vermute stark: JA.

 

[Kurvenking]

Immer? Das dürfte kaum belegbar sein.

Es gibt immer Ausnahmen. Trotzdem sind an den meisten Motorradunfällen Autofahrer schuld.

 

[FF-GS]

Mich haben Autos auch schon massiv ausgebremst, z.B. wenn der sonntags spazieren fahrnende Opi Frust hat, weil ihm schon zig andere Biker auf den Geist gegangen sind. Ich bin auf sowas aus böser Erfahrung gefasst: rechne immer damit, das das Verkehrsgegenüber Dir ans Leder will (nix mit hallo Partner, dankeschön) und fahre so, das Du trotz seiner heftigst möglichen Aktion unversehrt davon kommst.

 

[assindia]

Es gibt immer Ausnahmen. Trotzdem sind an den meisten Motorradunfällen Autofahrer schuld.

Das war einmal ....

Zitat „Zu 70% sind die Motorradfahrer selbst schuld, wenn sie tödlich verunglücken". Laut Statistik des GDV sind 50% aller tödlichen Unfälle Alleineunfälle.

 

[sigmali]

Es gibt immer Ausnahmen. Trotzdem sind an den meisten Motorradunfällen Autofahrer schuld.

Auch das stimmt nachweislich nicht. Und das schon seit Jahren. Motorradunfälle unterteilen sich in Untergruppen (z.B.):
Alleinunfälle der Motorradfahrer, Kollision Auto-Krad, Kollision Krad-Krad, Kollision Krad-Radfahrer, Kollision Krad-Fußgänger, Kollision Krad-Schwerlastfahrzeuge......

In der Untergruppe Auto-Krad haben die Autofahrer den höheren "Schuldanteil", aber nicht immer.

Die Unfälle mit getöteten Motorradfahrern werden seit Jahren zu ca. 2/3 (jährliche Schwankungen) durch die Motorradfahrer als Hauptverursacher gebaut.

Aber Du darfst bei Deiner Meinung bleiben, es ändert ja nichts. Auch nicht am Nachdenken und Verhalten von vielen.


Zur Erklärung: Ich war zw. ca. 2000 bis 2018 in der ARGE Zweirad (Aktion Gib-Acht-im-Verkehr Baden-Württemberg). Da hirnten wir viel über Ursachen und Möglichkeiten der Verhinderung. Um belastbare Zahlen zu erhalten, wurden all die Jahre die Unfallstatistiken ausgewertet. Meine "vereinfachenden" Zusammenfassungen stützen sich auf diese langjährigen "Erfahrungen".

Deine Behauptung zu Auto-Motorrad (Autofahrer häufiger schuld) stimmt eben nur für diese spezielle Unfallkonstellation. Sie wurde über Jahre vom Institut für Zweiradsicherheit propagiert und von den Motorradmedien natürlich gerne aufgegriffen. Schließlich sind wir ja lieber Opfer statt Täter.
Dadurch sind sie aber m.E. mit verantwortlich für den "Fatalismus" der unter Motorradfahrern gerne gepflegt wird.

"Motorradfahrer töten nicht - sie werden getötet". Ist leider bullshit.

 

[FlowRider]

Ich werfe mal die offiziellen Statistiken in den Ring für akkurate Zahlen:

Statistisches Bundesamt ( 2000 / 2005 / 2010 / 2018 / 2019 / 2020 / 2021)

2021

Hier noch der sehr interessante interaktive Unfallatlas
Schaut mal in eurem Umfeld nach - da sind bestimmt einige Punkte, wo ihr euch (so wie ich) schon gedacht habt "kein Wunder" oder "ist mir passiert".

Unfallatlas | Kartenanwendung

 

[sigmali]

In der Schweiz sollte man sein Abstandsverhalten gut kontrollieren

Auto Bild

 

[FAM]

Immer? Das dürfte kaum belegbar sein.

Vor 4 Wochen hing mir ein Motorradfahrer zunächst mit Abstand 10 m bei 100 km/h auf einer Kreisstraße hinten am Golf. Dann überholte er mich in einer unübersichtlichen Kurve (vom Kennzeichen her hätte er wissen können, dass 300 m später eine sehr lange übersichtliche Strecke folgt). Im Gegenverkehr tauchte ein (zum Glück eher gemütlich fahrender) Porsche 911 Cabrio mit offenem Verdeck auf. Der wich nach rechts und bremste, ich auch und der Spezialist zog mit wenigen Metern Abstand vor mir rein. Wäre der Porsche etwas schneller oder gar "artgerecht" gefahen?????

Aber vermutlich sah das Überholen für mich und den Porschefahrer als Autofahrer knapper aus, als es war.

Wenns nicht geklappt hätte, meine Dashcams vorne und hinten hätten bei der Unfallursachenermittlung durchaus helfen können.

Resumee zu seinem Fahrstil: Jeder ist seines Glückes Schmied.

Ich geh mal eben kurz kotzen.

 

[sigmali]

Ich geh mal eben kurz kotzen.

Wenn' s hilft.