Tiger hat nicht ganz unrecht.
Warum hab ich die HP2 gekauft und nicht die KTM 950 SE?
Eine reine Vernunftsentscheidung. Obwohl ich beide probegefahren bin und das Dauergrinsen bei KTM stärker war, hab ich dann die HP2 gekauft.
Argumente für die HP2:
- Ähnliches Gewicht, aber tieferer Schwerpunkt ==> Das macht die Fuhre stabiler in der Fahrlage und wenn es ganz dick kommt hat frau/mann auch mit dem Bioständer noch ne Chance was zu fangen.... Und wenn es doch nicht mehr zu retten war, dann lässt sich die Maschine leicht wieder aufrichten.
- Ein Motor, der über nen weiten Drehzalbereich funktioniert. Die KTM kannste unter 3500U/min vergessen.
- Akzeptabler Benzinverbrauch.
- Der Boxer schützt die Füsse und den unteren Beinbereich bei Unfällen(Ausserdem ne nette Fußwärmerfunktion, wenns kalt ist.).
- Hoffentlich zuverlässig (Ich extrapoliere hierfür lediglich meine eigenen Erfahrungen).
- Wartungsfreies Kardan.
Argumente für KTM:
- Fahrwerk sehr verwindungssteif.
- Gabelabstimmung auch für grobes Gelände geeignet (HP2 schlägt im Originalzustand zu leicht durch. Ist aber leicht änderbar)
- Preis
- Dauergrinsen durch starke Befriedigung der Lust am Kontrollverlust. Da der Schwerpunkt hoch liegt und der Motor oberhalb 6000 wirklich gut geht, kommt selbst im 3ten bei 110km/h noch das Vorderrad. Das könnte man natürlich als Argument gegen die KTM lesen, weil sie messtechnisch auch net besser beschleunigt als die HP2. Da ich es aber schon irgendwie gxxx *zensiert* fand auf nem Bock zu sitzen, bei dem man nicht immer und überall den Hahn hemmungslos aufreissen darf, werte ich diesen KTM-typischen Charakterzug als positiv. ...die Lust am Kontrollverlust....
Und nach ein paar Monaten Erfahrung?
- Ein unerwarteter Pluspunkt: Dieses Forum und die daraus entstandenen Kontakte.
-Das Verlangen nach Kontrollverlust ist in mir stärker als ich es erwartet hätte. Offenbar erste Anzeichen von Altersdebilität, denn vor zehn Jahren war mir der Faktor Kontrollverlust völlig unwichtig - bzw. ich hätte Kontrollverlust eher negativ gewertet. Technisch spricht es nun mal FÜR ein Bike, wenn es seine Motorleistung auf den Boden bringt ohne sich rückwärts zu überschlagen.
UND nachdem ich mit einigen Tunern gesprochen habe, Leistungsdiagramme verglichen habe und dann mal die Werbungsübertreibungen abziehe, bin ich nicht davon überzeugt, dass diese Tuningmassnahmen die Kiste wirklich zu nem Biest machen können.
Letztendlich sind es sogar in der Werbung immer nur 10% bis max 20% mehr Leistung und/oder max. Drehmoment die zu einem gigantischen Hipe aufgebauscht werden.
Und irgendwie vermute ich, dass 10...20% aus ner Kuh kein Raubtier machen.
Interesse an nem Gegenbeweis hab' ich natürlich schon... Wer leiht mir seine getunte HP2 Enduro für ne Vergleichsrunde?
Die Preise für ernstzunehmende Umbauaktionen (Auspuff, Kolben, Pleuel, manchmal auch Nockenwellen, Rapidbike/Powercommander.. etc...) tummeln sich je nach Umfang und Anbieter zwischen 3000EUR und 5000EUR.
Typische Anbieter:
HAI (Andreas Reh), RoesnerundRose (Kurt Rose), [Beitrag editiert], Rennkuh (Michael Welsch) und noch einige mehr.
Mader in Erding ist sicherlich eine der edelsten Adressen, aber eben auch rund doppelt so teuer wie die meisten anderen....
Wer nur ne kleine Veränderung will, kann ruhig mal in Schrobenhausen bei SR für ne bessere Auspuffanlage vorbeischauen.
Und noch etwas, das aus meiner Sicht essentiell ist.
Die ZULASSUNG der Umbauten! Nicht jeder Tuner hat Verständnis für solche Korinthen......eien... Aber mir wär's wichtig.