Lenkimpuls vor einer Kurve setzen

Diskutiere Lenkimpuls vor einer Kurve setzen im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Hallo zusammen, mich beschäftigt gerade das durchführen eines Lenkimpuls vor einer Kurve. Bringt dieser Lenkimpuls wirklich viel und kann...
HarryS

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Hallo zusammen,

mich beschäftigt gerade das durchführen eines Lenkimpuls vor einer Kurve.

Bringt dieser Lenkimpuls wirklich viel und kann dadurch eine Kurve deutlich sicherer durchfahren werden.

Ich habe das kurzzeitige anschubsen des Lenker vor der Kurve an einem Fahrertraining erklärt bekommen. Jedoch habe ich diese Technik danach nicht wieder angewendet.

Das Moped kippt ja schneller in die Kurve. Welche Vorteile gibt es noch ausser dem schnelleren Abkippen des Motorrad. Wendet ihr die Technik bei allen Kurven an?

Es ist ja ein Unterschied, ob ich eine Landstraße mit übersichtlichen kurven habe und diese sehr flüssig und sportlich durchfahre, oder ob ich das Timmelsjoch;Stilfserjoch und dergleichen durchfahre.

Bin mal auf eure Erfahrungen gespannt.

HarryS
 
Morg

Morg

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Ohne Lenkimpuls kannst du eine Kurve gar nicht fahren, weil das Motorrad aufgrund der Kreiselkräfte immer erstmal in die Gegenrichtung ausweicht. Dass du das nicht bewusst wahrnimmst, oder den Lenkimpuls nicht deutlich setzt, heißt nicht, dass du es nicht trotzdem tust.

Der Fahrphysik ist dabei völlig egal, ob du leichte langgezogene Kurven, knackige enge Kurven oder Spitzkehren fährst...

Wahrscheinlich ist das ein genauso heißes Thema wie Warnwesten, aber ich empfehle mal die Lektüre von "Die obere Hälfte des Motorrades"...
 
Larsi

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Meine Meinung:
Einen kurzen kräftigen Lenkimpuls brauche ich zum Ausweichen bei plötzlich notwendigen Richtungsänderungen oder beim "Kehrenheizen".
Beim normalen Fahren ist mein Lenkimpuls eine weiche Bewegung, die ein flüssiges Kurvenschwingen ermöglicht.

Schön, wenn man viele Spielarten beherrscht.
 
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silverfox

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Ist im Remstal einer gegen ne Parkuhr gerasselt ?
Fahr einfach, das funzt auch.
 
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Ohne Lenkimpuls kannst du eine Kurve gar nicht fahren, weil das Motorrad aufgrund der Kreiselkräfte immer erstmal in die Gegenrichtung ausweicht. Dass du das nicht bewusst wahrnimmst, oder den Lenkimpuls nicht deutlich setzt, heißt nicht, dass du es nicht trotzdem tust.

Der Fahrphysik ist dabei völlig egal, ob du leichte langgezogene Kurven, knackige enge Kurven oder Spitzkehren fährst...

Wahrscheinlich ist das ein genauso heißes Thema wie Warnwesten, aber ich empfehle mal die Lektüre von "Die obere Hälfte des Motorrades"...
Top![emoji106]
Mehr gibt's zu der Sache nicht zu sagen, ohne dass der Thread wieder ausufert... [emoji849]

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Intermezzo

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Doch, kann man.

Der Lenkimpuls ist niemand in die Wiege gelegt worden, man lernt es allerdings von Kindheit an. Nämlich mit Fahrradfahren. Es geht in Fleisch und Blut über und man macht es nach Üben automatisch auch ohne vorher dran denken zu müssen.
Selbsttest: Einfach mal den Lenker über Kreuz festhalten und versuchen bewußt eine Kurve fahren.

Außer man hat Angst, verkrampft und hält den Lenker stur gerade. Dann verläuft die Kurve auch stur geradeaus.
 
judex

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...

Außer man hat Angst, verkrampft und hält den Lenker stur gerade. Dann verläuft die Kurve auch stur geradeaus.
Genau! Am Besten erst einmal auf einem riesengroßen Supermarkt-Parkplatz am Sonntag-Nachmittag ausprobieren, :-).
 
Lummel

Lummel

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Meine Meinung:
Einen kurzen kräftigen Lenkimpuls brauche ich zum Ausweichen bei plötzlich notwendigen Richtungsänderungen oder beim "Kehrenheizen".
Beim normalen Fahren ist mein Lenkimpuls eine weiche Bewegung, die ein flüssiges Kurvenschwingen ermöglicht.

Schön, wenn man viele Spielarten beherrscht.
Ohne den kurzen kräftigen Lenkimpuls wäre ich Anfang Mai in den Ardennen wohl von einem Lieferwagen frontal auf Horn genommen worden. Der Lieferwagen ist in einer nicht einschaubaren Linkskurve auf einer schmalen Nebenstrasse auf meine Seite gezogen, weil der Fahrer am Handy oder Radio herumgespielt hat. Nur durch besagten kräftigen Lenkimpuls konnte der Crash um Zentimeter vermieden werden. Mein Schwager hintendran hat alles gesehen und hat selber gesagt, dass er wohl nicht mehr reagiert hätte und reingeballert wäre und mich wahrscheinlich das Kurventraining beim ADAC gerettet hat. Bin auch der Meinung von Larsi, dass man das beherrschen sollte.

Der Vorfall ist jetzt auch der Auslöser, dass ich mir bei der nächsten Gutscheinaktion von Polo die Bering C-Protect anschaffen werde.
 
Intermezzo

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Glückwunsch!

Dann gehörst Du zu den wenigen, die das richtig können.

Meine Erfahrung mit ADAC FST zeigt, daß kaum jemand das so hinbekommt, daß er gefahrlos auf kurze Distanz (50 m) an einem Hindernis sauber vorbaikommt. Mit Abbremsen, Bremse lösen, Lenkimpuls und anschließend wieder auf die richtige Bahn. Was dabei rauskommt sind meist nur kleine Schlenker. Die Koffer bleiben meist an der Stange hängen, die Pylonen werden oft umgeschmissen.

Das ist genau der Grund warum der ADAC sowas trainiert, um anschließend zu zeigen, daß richtiges Bremsen (angepaßte Geschwindigkeit und Abstand halten) die sicherere Methode ist. Die im Prinzip auch jeder hinbekommt. Und die einem im Fall der Fälle, wenn der Aufschlag unvermeidlich ist, vor schwererem bewahrt. Ausweichen und dabei in den Gegenverkehr zu rauschen ist auch nicht optimal.

Dennoch, richtig ausweichen zu können, ist schon ein Zeichen dafür, daß man die Maschine beherrscht. Die Peaxis sieht leider anders aus.

Kräftiger Lenkimpuls vor Kurven führt hingegen meist zu unruhigem Kurvenfahren, da man anschließend wieder korrigieren muß, weil Kurve zu eng gefahren wird. Hab ich auch schon erfahren.

Ich gehe jetzt üben.

Gruß Thomas
 
E

Equalizer

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Vielleicht auch mal ohne die oberkörper Verlagerung probieren die Kurve mittels Gegenlenken zu durchfahren, das geht recht gut und man fängt an das abknicken des motorrades zu verstehen, das problem des aufrechtsitzenden Motorradfahrens bei Enduros ist oft das man zu wenig Druck auf den Lenker bekommt, montieren von Lenkererhöhungen (hab ich auch) ist zwar konfortabel, aber kontraproduktiv für das Vorderradorientierte fahren und das Vorderrad fährt schliesslich zuerst durch die kurve
 
Larsi

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... Der Lieferwagen ist in einer nicht einschaubaren Linkskurve auf einer schmalen Nebenstrasse auf meine Seite gezogen ...
...
Das ist genau der Grund warum der ADAC sowas trainiert, um anschließend zu zeigen, daß richtiges Bremsen (angepaßte Geschwindigkeit und Abstand halten) die sicherere Methode ist. ...
Da sind wir wieder bei den verschiedenen Spielarten.
Im besagten Fall könnte Ausweichen in der Tat die bessere Wahl sein, da das "Hindernis" nicht steht oder von der Seite kommt, sondern sich auf das Mopped zu bewegt. Reagiert der andere Fahrer nicht, hilft es wenig dort anzuhalten, wo der Lieferwagen fährt.

Die richtige Entscheidung erkennt man leider oft erst hinterher.
Aber ich gebe Thomas schon recht bezüglich der Aussage, dass (voll)bremsen meist einfacher ist.
 
Serpel

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Und wieder mal das unselige Thema "Lenkimpuls". Gemeint ist damit eigentlich ein Kraftstoß, und was passiert, wenn ein Kraftstoß auf den Lenker einwirkt, kann jeder mal selbst ausprobieren: Das Motorrad macht einen kleinen Schlenker und das war’s - von Kurvenfahren keine Spur.

Um Kurven einzuleiten, reicht ein "Impuls" (im Sinn von kurzer Dauer) nicht aus. Die Kraft, die den Lenker am kurveninneren Ende nach vorn drückt, muss aufrecht erhalten bleiben, bis die gewünschte Schräglage erreicht ist. Und selbst dann erfordert zum Beispiel ein dachförmig abgenutzter Vorderradreifen noch weitere Stützkraft, bis die Kurve zu Ende ist.

Gruß
Serpel

PS. Ach, und noch: Es wird immer wieder der Eindruck vermittelt, dass man ein und dieselbe Linie mit verschiedenen Lenk"impulsen" fahren könnte. Das ist falsch. Ein und dieselbe Fahrlinie erfordert immer ein und denselben Kraftverlauf am Lenker. Ob man die Kraft dabei bewusst einleitet oder unbewusst, spielt natürlich keine Rolle.
 
Intermezzo

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Das weiß doch wohl jeder, denn wir fahren ja Kurven. Oder er macht es unbewusst. Es ging darum, ob am Anfang ein kräftiger Impuls das Kirvenfahren verbessert. M. E. nicht. Es sei den man fährt einen winkligen Go-Kart-Kurs, fährt eine leichte SM, Gewicht vorne und leitet jede Kurve so ein. Weil die Kurvenradien es erfordern.Enge Kehren wären für mich auch noch so eine Möglichkeit, bei denen ich wenn möglich sogar noch kurz aushole um den Kurvenradius zu erhöhen und danach auch auf meiner Spur wieder rauskomme. Blickführung Körperhaltung und beherzt aber angemessen Gas geben. Zusätzlich nutze ich die HR-Bremse um die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Geht einwandfrei, sicher und schnell. Und ohne übermäßigen Bremsbelagverschleiß.

HarryS, mach mal ein FahrsicherheitstTraining. Kostet um die 100 Euro, bringt aber einiges. Nicht nur bezüglich Lenkimpuls.

Grüsse Thomas
 
Serpel

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Nochmals: Ein und dieselbe Fahrlinie erfordert ein und denselben Kraftverlauf am Lenker oder unterschiedliche Kräfteverläufe am Lenker führen zwingend zu unterschiedlichen Fahrlinien.

Von daher stellt sich die Frage nach dem Lenkimpuls gar nicht, sondern nur die Frage nach der Fahrlinie. Der Threadtitel müsste also die Frage nach der korrekten Fahrlinie sein.

Gruß
Serpel
 
Serpel

Serpel

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Was aber diese Frage betrifft, kann man keine eindeutige Antwort geben.

Ein heftiger Lenkimpuls zu Beginn führt zum raschen Abtauchen in Schräglage und engem Radius gleich zu Beginn der Kurve. Das kann in manchen Fällen von Vorteil sein, in manchen Fällen sogar lebensrettend (wie weiter oben beschrieben), erfordert aber die Sicherheit eines gut haftenden Straßenbelags und warmgefahrener Reifen, weil andernfalls das Vorderrad auch mal unvermittelt weggehen kann.

Ich bevorzuge deswegen den Fahrstil der sanft eingeleiteten Kurven, weil so einerseits das Fahrwerk die Möglichkeit hat sich zu setzen, ehe die volle Belastung auf die Reifen kommt und andererseits ich selbst die Möglichkeit habe zu reagieren, wenn der Belag mal nicht hält, was er optisch verspricht.

Gruß
Serpel
 
G

Gast 32829

Gast
Salü

:streber: KEIN Lenkimpuls ob schwach oder stark wird das richtige Kurvenfahren ermöglichen, wenn der Blick nicht auch dahin geht wo ich fahren will. :lcheln:

Josef
 
Intermezzo

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Dem kann ich nun auch zustimmen.

Im übrigen ein Test, der bei Ungläubigkeit und Interesse jeder selbst mal durchführen kann und sollte.

Einfach mal versuchen Kurven durch Gewichtsverlagerung oder Druck auf die Fußrasten einzuleiten. Dabei aber nicht am Lenker hantieren. Geht nicht! Aus besagten Gründen nicht. Gilt nicht für fahren im instabilen Bereich, bei dem der Drehimpuls der Räder vernachlässigbar gering ist und praktisch keine Rolle spielt. Deswegen ja auch instabiler Bereich.

Was aber geht: sobald die Maschine sich in Schräglage befindet den Lenker gehen lassen und durch Gewichtsverlagerung den Kurs halten. Ausprobieren! Auf einem Parkplatz oder einer Nebenstraße. Autobahnausfahrt geht auch. Es geht. Ist allerdings nicht dazu gedacht eine saubere Linie zu fahren, dazu gehört zumindest eine Hand an den Lenker, ziehend oder drückend. Und natürlich eine saubere Blickführung und Körperhaltung. Ich lege meine kurveninnere Schulter leicht nach vorne, hebe den kurveninneren Arm leicht an und entlaste den kurvenäußeren Arm. So die Theorie, bis dann irgendetwas Unvorhergesehenes passiert und ich mich dabei ertappe auch den Lenker mit beiden Händen festzuhalten. Passiert zwar nicht mehr so oft, aber gelegentlich halt doch noch, insbesondere wenn ich mal eine Kurve wieder zu schnell angefahren habe. Da ich diese Automatismen auch kenne, versuche ich halt vorher schon langsamer rein zu gehen und solche Situationen erst gar nicht aufkommen zu lassen.

Grüße Thomas
 
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