Ich vermute, man erkennt an meiner Schreibe, dass ich Garmin bevorzuge
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Aber andere Mütter haben auch hübsche Töchter.
Ich sehe derzeit nur zwei relevante Anbieter für Motorrad-Navis, Garmin und TomTom. Die Garmins bieten deutliche Vorteile bei der Routenplanung, auch wenn die mitgelieferte Planungssoftware Mapsource (oder neuerdings Basecamp) nicht ganz einfach ist. Auch der lebenslange Kartenupdate ist etwas, was es nur bei Garmin gibt.
Bei TomTom gibt es das Urban Rider in zwei Versionen, das eine hat eine kleine Zentraleuropa-Karte mit IIRC 10 Ländern, das andere hat ganz Europa mit ca. 40 Ländern drauf. Das TomTom ist billiger, aber es kommen ggfs. Teile hinzu, die bei Garmin schon dabei sind, vor allem die Ladehalterung fürs Motorrad. Im Endeffekt landet man mit allem Zubehör immer bei über 300 Euro.
Den größten Unterschied sehe ich bei der Philosophie der Geräte: Garmin hat seine Stärken, wenn es um die konkrete Routenplanung geht, d.h. wer ein Navi weniger als Navigationsgerät, sondern als Roadbookersatz sieht, wer vorab am PC seine Route bis auf den letzten Meter durchplanen will, der sollte zu Garmin greifen.
TomTom hat seine Stärken dabei, den Fahrer unbemerkt automatisch zu unterstützen. So bietet das TomTom Urban Rider als einziges Navi die Möglichkeit einer automatischen Routenplanung mit Schwerpunkt auf kurvenreiche Strecken, d.h. man muss sich vielleicht mehr auf das Navi einlassen und bleibt nicht 100% Herr der Streckenplanung, dafür hat man unkompliziert seinen Spaß und kommt am Ende auch da an, wo man hinwill.
Bei der Bedienung auf dem Motorrad hat TomTom gegenüber Garmin leichte Vorteile. Ich höre öfter davon, dass Garmin-Geräte abstürzen als TomTom-Geräte. Min Handy stürzt deutlich öfter ab als mein TomTom, das Navi läuft äußerst stabil.
In meinen Augen eine Frechheit von TomTom ist es, seine Navis nicht serienmäßig mit einer Routenplanungssoftware auszuliefern. Doch dieser vermeintliche Super-Nachteil wird dadurch egalisiert, dass TomTom offenbar den Entwickler der kostenlosen Routenplanung TYRE unterstützt. Man kann auf TYRE komfortabel Routen planen und diese mit wenigen Mausklicks auf sein TomTom (oder sein Garmin) übertragen. Nimmt man statt TYRE den webbasierten Motoplaner (
www.motoplaner.de), braucht man noch nicht einmal eine installierte Software, es reicht ein Webbrowser. Nachteil dieser beiden Lösungen: Sie erfordern beide einen PC mit Online-Zugang. Wer also eine lange Reise plant und ein Netbook einpackt, um damit unterwegs Routen zu planen, der kann damit nichts anfangen. Es gibt Software wie den (inzwischen eingestellten) Motorrad-Tourenplaner, die kann man lokal installieren und damit dann Routen planen. Aber als langjähriger TomTom-Benutzer würde ich mal sagen: Da hat Garmin echt Vorteile.
Wenn du jetzt immer noch nicht weißt, ob du eher ein Garmin- oder ein TomTom-Typ bist, dann dies: TomTom hat jetzt gerade die Vermarktung einer Smartphone-App für iOS und Android bekanntgegeben, so dass man also bei Bedarf auch TomTom auf sein Smartphone laden kann. Sollte es für dich irgendwie relevant sein, auf deinem Smartphone und auf deinem mopped das gleiche Navi-System zu haben, dann wäre das ein Argument für TomTom;-)