Kurbelwelle WeDi Wechsel für die Anfänger

Diskutiere Kurbelwelle WeDi Wechsel für die Anfänger im R 1150 GS und R 1150 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Hallo zusammen, nachdem ich meine erste Kurbelwelle Dichtungsringe selbst gewechselt habe, möchte ich meine Erfahrungen hier teilen. Größte Teil...
Berlintwin

Berlintwin

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Hallo zusammen,
nachdem ich meine erste Kurbelwelle Dichtungsringe selbst gewechselt habe, möchte ich meine Erfahrungen hier teilen.
Größte Teil der Arbeit ist sowieso bei Gerd auf Powerboxer.de beschrieben.
Ich habe mich vorbereitet aber, wie es immer auch geht, habe ich doch eine WeDi kaputt gemacht, also möchte ich noch mal
hier beschreiben, warum, und wie ich doch geschafft habe, mit der Infos auch die Ringe zu wechseln.

Dank der freundlichen Hinweise von freewayx, Gifty und elfer-schwob habe ich mir einige Dosen besorgt. Bei der Vermessung habe ich eine Durchmesser-Differenz von 0,2mm festgestellt, was aber später ein positiver Effekt hatte (die Dosen kann man eine in die andere
rein stecken).

Zuerst habe ich ein Werkzeug gebastelt, "Dosenwerkzeug", von der 2 Dosen (oder geht auch eine)
habe die Boden abgeschnitten. Boden auf Boden habe ich eine Schraube befestigt, weil die Ölverschmierte Dosen kann man
später gar nicht ausseinander ziehen. Die Kanten habe ich mit gfeinem Schleichfpapier abgerundet.
Hier sind die Teile auf Foto Nummer 1 sichtbar:


Dann nimmt man eine Dose und steckt sie in die andere, wie auf dem Foto Nummer 2, Dabei versucht man, wenn
man die innere Dose reinquetscht, keine scharfe Kanten zu machen:


Also Werkzeug ist bereit. Man schmiert sehr ordentlich, mit Motoröl, die Dosen, die Dichtungsringe und Kurbelwelle,
und das Motorgehäuse, wo die Dichtringen rein kommen, auch.


Die WeDi sind auf irgendeinem elastischen Kunstoff gemacht. Es ist nicht so wie Gummi, man soll vorsichtig damit umgehen.
Man kann ganz leicht die Dichtungslippe beschädigen, diese WeDi würde ich dann aus der Tatsache, dass der Arbeitsaufwand
sehr hoch ist, nicht mehr einsetzen, sondern man setzt wirklich einwandfreie WeDi, und arbeitet fleissig durch.

Man setzt WeDi von einer Seite auf die Dose (viel Öl) und dann schiebt sie vorsichtig auf die andere Dose. Dann nimmt man die "erste" Dose weg und hat man WeDi auf eine "Dosenhälfte", die dann auf die Kurbelwelle setzt. Und dann bleibt die Dose so lange auf der KuWe bis die WeDi eingesetzt ist.

Man soll bemerken, für mich war es Überraschung, dass die WeDi sitzen sehr hart in der Gehäuse.
Man sollte vielleicht was erhitzen oder auch kühlen, ich habe mit der Hilfe von selbstgedrehtem Werkzeug so hinbekommen,
aber das war schon hart.
Beim diesem Werkzeug habe ich innere Durchmesser auf 66mm vergrössert, damit man auf die Dose drauf kommt.
Es ist wichtig, die innere WeDi auf der Dose setzend, einzuschlagen. Sonst wird die Dichtungslippe durch
scharfe Kante auf der Kurbelwelle beschädigt. Mir ist es passiert, deswegen sollte ich ein paar tage auf neue WeDi
warten, oh waia, das war hart beim guten Wetter und freie Zeit zum Fahren.

Sonst ist es alles sehen auf den Bildern, wenn jemand noch die Fragen hat, beantworte ich gern, aber ich bin
kein Profi.

Dadurch dass ich ein Anfänger bei der Schrauberei bin, habe ich sehr viel mehr Zeit gebraucht, als ich vorher
geplant oder gedacht habe. Also die Ausseinanderbauen der Q (mein Sohn und ich) hat ca. 6 Stunden gedauert.

Zusammenbau aber, nachdem die Dichtringen eingebaut wurden, hat ca. 10 Stunden gedauert. leider habe ich
dabei festgestellt, dass mein Kupplungsnehmerzylinder undicht geworden ist, und musste auch ersetzt werden.
Nach ca. 90000km war meine Kupplungscheibe noch 6mm dick, also wurde 0,8mmm verschliessen und bis zu
Verschleissgrenze war es noch 1,2mm. Ich habe die Kupplung so gelassen wie es war. Ich denke, wenn es so weit ist,
mache ich dann entprechend noch mal das ganze Spass.

Anlasser habe ich dann auch geprüft, die Bürsten sind noch voll in Ordnung. Noch mal Silikonfett rein und er läuft
wie am ersten Tag.

Die O-Ringe auf der Ansaugstutzen sollten auch ersetzt werden. Insgesamt war doch umfangreiche reparatur als ich
mir vorgestellt habe, aber letzendlich ist die Kuh wieder gesung, und nur das zählt.

Am Ende ist man ein wenig stolz, dass man selbst alles geschafft hat, tolle Gefühl. Man kennt dann auch seine Q besser.

Viel Erfolg an alle, die es wagen.
Ich kann empfehlen, aber mehr Zeit einplanen, wenn man es wie ich erten Mal macht.

P.S. ich weiss nicht mehr, was ist mit Forum hier los. Ich kann keine direkte Links an die Bilder einfügen, nur irgendwelche kleine
Übersichtsbilder mit den Links dahinten. Vielleicht liegt irgendwie an Java oder was auch immer. Ich füge die Bilder dann über Forum-Upload bei, sieht zwar bescheuert aus, aber anders klappt bei mir nicht. Lädt auch nicht alle Bilddateien, vielleicht ist was an Speicher begrenzt. Na ja, dafür ist es ja kostenlos offensichtlich.

P.P.S. WeDi - Wellendichtungsring KuWe - Kurbelwelle (keine Ahnung, vielleicht habe das ausgedacht oder wird diese Begriffe auch verwendet, wie auch immer...)

Beste Grüße aus Berlin
Jürgen
 

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gerd_

gerd_

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Hi
Gut beschrieben. Was ich nicht ganz verstehe ist, wozu Du die zweite Dose brauchst. Wie es aussieht passt das Oberteil der Pepsidose auf den KW-Stummel. Also Dose drauf, gut fetten und den WeDi von vorn über den runden Übergang draufschieben und mit dem Rohrstück einklopfen. Bei deiner Methode muss die Dichtlippe notgedrungen die Richtung wechseln weil Du sie von der einen Seite draufschiebst und dann in der Gegenrichtung runter.
gerd
 
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Christian S

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Hallo,

mit den Bildern gibt es einen Trick, wie die doch in groß angezeigt werden können, ich weiß aber nicht mehr genau wie das geht. man muss irgendetwas in eckige Klammern setzen, damit es funzt. Vielleicht weiß jemand mehr.
 
Berlintwin

Berlintwin

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Hallo zusammen,

@Gerd,
die zweite Dose nutze ich, um die Dichtlippe beim Aufziehen auf die Dose zu schützen.
Es gibt die 2 Dosen: innen (Pepsi) und aussen(Energyrink).

Da Material der WeDi, wie Du es weißt, nicht sehr elastisch ist, ziehe ich zuerst die WeDi auf die
Dose (aussen). Dabei bewege ich WeDi sozusagen "rückwärts", und die Dichtlippe wird ganz
gleichmäßig und sanft auf die Dose eingezogen, und in die richtige Richtung gebogen.

In zweitem Schritt bewege ich die WeDi auf der gut geölten Dose (aussen) bis WeDi auf die Dose
(innen) rauf kommt. Der Sprung ist hier minimal, und wenn man die Kante vorher mit Schleifpapier
bearbeitet hat, passiert wirklich nichts.

Danach entferne ich die Dose (aussen) und WeDI sitzt perfekt in der Position, bereit für
Schiebevorgang "vorwärts", aus die Kurbelwelle.

Ich habe mir ein WeDi vorher kaputt gemacht, und musste warten, bis neue kommt. Dadurch habe ich
die neue WeDi mit dieser Methode ganz sanft behandelt. Irgendwie selbst auf die Dose mit den
angerundeten Kanten drauf zu friemeln, und dass diese Dichtungslippe noch in richtige Richtung zeigt,
ist echt mühsam aus meiner Sicht. So wie ich es gezeigt habe, ist es kinderleicht.

Diese Methode nur ein Vorschlag von mir, so wie ich es gemacht habe. Jeder kann seine eigene
Methode anwenden, aber manchmal ein Gedankenanstoß schon sehr hilfreich ist.

Ich füge die Skizzen diesem Beitrag bei, handskizziert aber vielleicht wird es klarer.

@Christian, ich lasse es so jetzt, man kann durch Klick auf die Übersichtsbilder die grosse Bilder
anschauen. ich bovorzuge gleich wie auf der HTML-seiten die Bilder anschauen, da kann man auch direkt
die Kommentare eintragen aber was soll's, lasse ich es dann so.

Beste Grüße aus Berlin
Jürgen
 

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