Mensch hier ist ja was los ... finde ich ja gut. Bisher habe ich meine und auch fremde Mopeds
immer an der unteren Gabelbrücke gesichert. Ich hatte damit noch nie Probleme.
Ich habe reichlich Material für die Ladungssicherung rumliegen und habe mich damit auch beschäftigt.
Wer von Euch, hat sich mit einem Gurtlabel wirklich mal auseinander gesetzt. Wie weiter oben bereits geschrieben wurde, stehen auf diesen Labels sehr viele Zahlen und sind mehr bis minder alle für andere Arten der LaSi.
Arbeite ich mit der Ratsche und bringe so eine Kraft, auf ein zu sicherndes Objekt auf, ist es schon sehr wichtig zu wissen wie groß diese ist. Das erfahre ich von dem an der Ratsche angebrachten Label. Hier ist der aufgedruckte STF Wert der wichtige Faktor für mich. Zu diesem Wert gehört der vorgegebene SHF Wert, welcher in 99,9% immer 50 daN beträgt. Das bedeutet ich muss mit 50 daN auf die Ratsche "einwirken" um so den angegebenen STF Wert vom Label zu erreichen. Die Ratschen sind nicht für höhere Kräfte als die 50 daN ausgelegt (keinen Hebel verwenden oder brachial auf die Ratsche einwirken). Nun kommt es eigentlich auch noch auf den Winkelverlust usw. an, doch das lassen wir an dieser Stelle mal weg ....
Sprich, das Motorrad wird nun mit der von uns eingebrachten Kraft in Form einer Niederzurrung gesichert (je nach Lage der Zurrpunkte und Winkel kann das auch als direkt Zurrung gesehen werden ...). Das Gurtband selbst ist wesentlich stabiler und die Reißkraft ist deutlich höher, als der auf dem Label der Ratsche angegebene STF Wert. Der LC Wert (Lashing Capacity) vom Gurt kommt hier nicht zum tragen! Sprich die Hohen Werte (hier werden immer wieder 5t Gurte angesprochen) helfen nicht!
Wann wird der Gurt vorn am Motorrad auf geradem Zug belastet? Nur sobald der Anhänger oder Transporter auf dem Kopf steht. Dann könnte der Gurt zeigen, was er im geraden Zug hält. Doch diese Situation wollen wir ja alle nicht. Zum Glück gibt es die Schwerkraft und unser Moped steht immer von alleine auf dem Boden der Tatsachen ...
Sofern es möglich ist, werden die hinteren Gurte schon als eine Art Lashing oder Direktzurrung verwendet. Sprich, ich gehe von etwas weiter hinten an das Moped ran und befestige den Gurt entsprechend. Kommt es nun zu einer Vollbremsung wird der Gurt auf Zug belastet und der mögliche LC Wert kommt hier zum tragen! Dies geht natürlich auch vorne, doch keiner von Euch wird wie ein verrückter mit seinem Moped auf dem Anhänger beschleunigen.
Jetzt fehlt aber noch der wichtigste Punkt. Die Zurrpunkte in Anhängern oder Transportern. Können die in Transportern/Anhängern vorhandenen Zurrpunkte die tatsächlich geforderten Kräfte aufnehmen und wurden dazu Aussagen vom Hersteller getroffen bzw wurden die Zurrpunkte eventuell geprüft? Fahrzeuge oberhalb der 3,5t sind diesbezüglich immer geprüft bzw. werden nach entsprechender Norm produziert, doch bei "kleinen" Anhänger ist das oft nicht der Fall.
Was bringt mir also der "dicke" 5t Gurt, wenn die Zurrpunkte am Anhänger einfach nachgeben?!
Ich denke es gibt sehr viele und vorallem gute Ratschläge wie man sein Moped sicher von a nach b bringen kann. Jeder macht sich diesbezüglich auch seine Gedanken und stellt nicht einfach so sein Moped auf den Anhänger. Es soll die Reise ja auch gut überstehen und nicht kaputt gehen (war ja schließlich teuer).
Ich halte qualitativ gute Gurte für wichtig. Es muss auch nicht der 5t Gurt sein. Was wollt ihr sichern und welche Kraft muss der Gurt realistisch abfangen?!
Ein häufiges Problem bei den kleinen Gurten ist, das diese keine Angaben zum STF-Wert auf dem Label haben und dementsprechend auch nicht geprüft sind. Daher werden häufig die großen Gurte verwendet.
Meine Mopeds stehen z.B. auch immer in einer Vorderradwippe. Dies kann ich jedem nur empfehlen! Investiert ein paar €uronen in gutes Material, habt ihr beim Moped ja auch gemacht.
Nur ein paar verrückte Ideen meinerseits zu diesem Thema
Puhh langer Text, hoffentlich passt alles ...