Vor sechs Wochen habe ich meine 1150 Adventure durch eine neue 1200 ersetzt und bin mit der "Neuen" gleich für drei Wochen in den Urlaub gefahren. Erst war auch die Adventure im Rennen, die mir optisch viel besser gefallen hat. Für einmal habe ich mich aber nicht auf mein Bauchgefühl verlassen, sondern die "vernünftigere GS" gekauft. Die meiner Meinung nach missratene Verkleidungsscheibe habe ich durch eine Wunderlichscheibe ersetzt und war damit vorerst zufrieden. Leistung, Fahrwerk, Handlichkeit und Sound der 1200er sind hinlänglich bekannt.
Eigentlich war alles im grünen Bereich, obwohl ich mich mit dem Vario-Gepäcksystem nicht anfreunden konnte. Da waren für mich die Touratech-Kisten viel praktischer und Robuster.
Auf der Reise wurde mir bewusst, dass ich mich für das falsche Bike entschieden habe. Die GS war perfekt und hat alles schön brav mitgemacht. Irgendwie war mir das Ding aber einfach zu "nett" und es fehlte mir das gewisse etwas, so dass es mich nie richtig gepackt hat.
Wieder zuhause, konnte ich nochmals mit einer Adventure eine Probefahrt machen und da hat es dann definitiv "klick" gemacht. Ich habe mit meinem Händler einen "vertretbaren" Eintauschdeal gemacht und werde heute Nachmittag meine Adventure abholen.
Kein Mensch braucht eine Adventure, solange es die normale GS gibt. Aber was heisst schon "brauchen"? Ein Motorrad ist heute vielerorts mehr als nur ein günstiges Transportmittel. Es vermittelt Emotionen und lässt einem vom Alltag abschalten und kann vielseitig eingesetzt werden. Mein günstiges Transportmittel ist das Auto, welches bei jedem Wetter eingesetzt wird, während die Bikes in der warmen Garage stehen.
Die normale GS kann alles mindestens ebenso gut und ist eigentlich perfekt. Ein kurzer Blick auf das Datenblatt genügt. Wem aber die spezielle Optik und Ausstrahlung der Adventure wichtiger ist als höheres Gewicht, höhere Sitzposition und Einbussen bei der Handlichkeit, sollte nicht lange überlegen.