Die Städte- bzw. Kilometermaut wird die KFZ-Steuer ersetzen. Darüber ist man sich auf der europäischen Verwaltungsebene längst einig. Nun muss 'nur' noch die Politik nachziehen d.h. uns die Sache verklickern, was wohl nur eine Frage der Zeit ist.
Das Modell läuft in Richtung 'pro gefahrenen km, bezahlt man eine bestimmte Anzahl Eurocent'. Das lässt sich dann differenzieren d.h. aufplitten in Landstrassen-km (die kosten etwas weniger) und Grossstädte-km (die kosten etwas mehr) sowie Autobahn-km (die kosten extra). Voraussetzung dazu ist so ein intelligentes Kästchen in jedem Fahrzeug und die Leseapperate an best. Standorten, technisch kein Problem. Si-Fi? Gar nicht, die Konzepte dazu liegen in den Schubladen. Fair wäre dies insofern, als dieses System verbraucher-/verursacherabhängig wäre. Ich habe mal überschlagsmässig meine gefahrenen km mit den sog. niederländischen Modellen gerechnet: ich würde dabei etwa das Doppelte wie heute an KFZ-Steuern bezahlen; dafür würde der Wagen meiner ExFrau weniger als die Hälfte blechen. Schien mir eigentlich ganz fair - ausser natürlich dass ICH das Doppelte und ANDERE deutlich weniger bezahlen müssten.
Bei dem Dummfug gibt es nur ein paar kleinere Problem.
Es gibt einen gewissen Unterschied, ob ich mit dem Moped unterwegs bin oder einem 40-Tonner.
Bei Bewohnern von Ballungsräumen gibt es da zusätzlich ein weiteres, selbst bei geringen km-Leistungen werde ich über die Gebühr belastet.
City-Maut für die umliegenden Käffer, gerne, für die Lkw von dort, noch viel lieber, am besten im Euro-Bereich je km. Dann verstopfen die hier nicht mehr die Straßen und gefährden den Verkehr. Hier wo ich wieder wohne, habe ich früher Fußball auf der Straße gespielt (Wohnstraße) heute brauche ich mehrere Minuten um aus der Parklücke zu kommen und 80% des Verkehrsaufkommen sind umliegende Dörfer.
Aber mal zu der grundsätzliche Argumentation. Der Staat generiert volkswirtschaftlich betrachtet mit den Vielfahrern eine hohe Wertschöpungskette, die umgelegt auf den Straßenverkehr bedeutet, Maut ist ungerecht. Weil ich zahl ja schon mehr Steuern, für Benzin, Reparaturen, Neuanschaffungen, Verschleißteile, etc. Es macht halt auch von den Steuereinnahmen einen Unterschied ob ich 80tkm im Jahr fahre oder 5tkm.
Es ist ein Unterschied, ob ich 4 Mal im Jahr meinen Wagen in die Inspektion gebe und jedes Jahr mindestens 1 Satz reifen brauche oder ob ich alle 4 Jahre in die Inspektion muß und meine Reifen gewechselt werden weil sie rissig sind und nicht weil abgefahren.
Das Fairness-Argument läuft komplett ins Leere. Meine Vielfahrerei generiert einen Mehrwert, der um ein Vielfaches höher ist als meine Abnutzung der Straßen. Abschaffung der Steuern auf Kfz, Benzin, Autoreparaturen und Fahrzeuganschaffung, dann wird eine Maut gerecht, vorher nicht.
City-Maut ist genauso ein Dummfug wie die Umweltzonen. Auf der einen Seite wird von den Leuten berufsmäßig eine immer höhere Mobilität erwartet, auf der anderen Seite verteuert man dies permanent.
Das etwas in dem Londoner-Verkehrsinfarkt funktioniert hat, heißt nicht, das es beliebig übertragbar ist.