Betreuungsgeld - werden wir hier nur von Dilletanten regiert???

Diskutiere Betreuungsgeld - werden wir hier nur von Dilletanten regiert??? im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Ihr macht es euch echt kompliziert. Betreuungsgeld ist ein persönliches Anliegen von der CSU, besser von Herr Seehofer (das ist auch in der Union...
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TomTom-Biker

Gast
Ihr macht es euch echt kompliziert.

Betreuungsgeld ist ein persönliches Anliegen von der CSU, besser von Herr Seehofer (das ist auch in der Union umstritten) und ein Wahlkampfversprechen dür die Landtagswahl 2013. Genauso wie die Abschaffung der Praxis-Gebühr ein Geschenk der FDP ist. Mehr von den FDP-Themen ging wohl nicht, da

1. kein Geld da ist
2. die FDP sowieso keiner mehr richtig ernst nimmt

Die CSU läuft allerdings Gefahr ihr den Rang abzulaufen.

Wer ernshaft glaubt, daß der Kinderwunsch und das Daheimbleiben von Job und Karriere von 100 Euro im Monat abhängig ist, ist m. E. naiv und ist den o. g. auf den Leim gegangen.

Gruß Thomas
 
AMGaida

AMGaida

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Die Fremdworte, derer man sich bedient, falsch zu schreiben ist immer etwas peinlich. :wink:

Vor dem Hintergrund einer funktionierenden Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, deren funktionierende Integration durch dieses Modell sicherlich noch weniger ermöglicht wird, und auch wegen der Kinder in Familien die schon staatliche Unterstützung beziehen und dieses Geld eventuell nicht für den gedachten Zweck verwenden, sehe ich keinerlei Aussicht auf erfolgreiches Funktionieren dieses Gesetzes.
Hier stimme ich dir absolut zu. Für die sog. "bildungsfernen" Schichten ist diese Lösung eine Katastrophe und nachdem man sich eingestehen musste, die Integration von Migranten in den letzten Jahrzehnten gnadenlos verschlafen zu haben, spricht es gegen das zuletzt erst höher priorisierte Ziel der verbesserten Integration von Migranten und ist in dieser Richtung das komplett falsche Signal!

Aber sind es die Problemfälle, wegen derer so ein Gesetz erlassen wird? Es scheint mir, dass die Politik unvergleichlich naiv an das Thema herangeht. Das Problem liegt vllt. im Kern eher darin, dass das Pulverfass Kindererziehung, auf dem die dt. Gesellschaft schon seit mehr als einer Generation sitzt immer bedrohlicher wird und die Politik die Schieflage hier etwas verkennt. Aber das sind meine vollkommen subjektiven, nicht durch Studien belegten Eindrücke aus Großstädten hauptsächlich in NRW. Wer weiß wie das in ländlichen Regionen von Meck-Pomm oder Bayern aussieht...

100%ig ist eine KITA-Pflicht eine riesige finanzielle Herausforderung, jedoch ist es für unsere Gesellschaft - bei einheitlich festgelegten Betreuungs- und Ausbildungsstandards - auch eine Zukunftssicherung. Es ist mir absolut unerklärlich, dass hier gegenüber der Schulausbildung eine offenbar so stark abweichende Meinung existieren kann.
KITA-Pflicht passt für mich 1:1 zu Dingen wie Helmpflicht aufm Fahrrad und Warnwestenpflicht aufm Mopped... es darf keinesfalls eine staatl. Pflicht geben!


Was das Betreungsgeld angeht: Ist ja eine nette Geste und es schadet dem Kind sicher nicht.
Das magst Du so sehen... der Du dein Kind liebst und sowohl was Bildung als auch sozialen Hintergrund angeht in der Lage bist, selbst für eine gute Kindererziehung zu sorgen. Aber was ist mit denen, die das nicht sind? Die nicht interessiert sind daran, dass es dem Kind gut geht? Die gerne die 100 Euro nehmen, um sie zu versaufen oder zu verqualmen? Die Problemfälle, die ich bereits oben ansprach eben ... was ist mit denen? Schadet da blindlings in die Familie hineingeworfene Kohle dem Kind "sicher nicht"? Davon kann man imho nicht ausgehen!

Mein Ansatz wäre, Eltern gegenüber Kinderlosen, anders zu besteuern, bzw. dies mehr in irgendeinerform der Altersversorgung zu berücksichtigen.
Ja, guter Punkt und das sehe ich sehr ähnlich. Verheiratete günstiger besteuern als andere Partnerschaften? Bullshit... Kinder sollten sich lohnen... das sind alles Regleungen aus irgendwelchen früheren Jahrhunderten, längst überholt.

Kinder zwischen 2 und 4 Jahren sind sicher in funktionierender Familie immer noch am besten aufgehoben.
Und mit den 100 Euro im Monat erkaufen wir uns das? Sorry, wenn ich dich hier enttäuschen muss, das wird nicht klappen! :wink:

häh? Genau das Gegenteil ist doch die Folge. Das Betreungsgeld hält die Kinder in der Fanilie bzw. dem, was Familie genannt wird und nimmt sie eben nicht heraus
Jo, das sehe ich auch so. Da hat der Kollege wohl seinen Rausch noch nicht ausgeschlafen...
 
Frosch'n

Frosch'n

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Wer große Kugeln verschießen will und nur wenig Pulver nimmt, muß sich nicht wundern wenn die Kugel nicht weit fliegt....da wird erst großkotzig der Kitaplatzanspruch angekündigt um dann völlig überrascht festzustellen das die Resourcen, was Betreuer und Kitas betrifft gar nicht vorhanden sind....es ist egal was Politik heute in die Hand nimmt...ist irgendwie immer zuwenig Pulver im Rohr oder zu viele Lobbyisten die verhindern das die Kugel mal weit fliegt.

Wenn jetzt wer sagt " hast ja die freie Wahl" kann man doch nur das geringere Übel wählen was die Politik angeht.....Vertreter des Volkes...lachhaft....wie kriege ich am schnellsten meine Taschen voll und bleibe möglichst lange auf meinem Stuhl sitzen, das trifft es ja wohl eher
 
AMGaida

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da wird erst großkotzig der Kitaplatzanspruch angekündigt um dann völlig überrascht festzustellen das die Resourcen, was Betreuer und Kitas betrifft gar nicht vorhanden sind....
Ist es nicht eher so, dass eine mangelnde Kommunikation von Bund und Ländern zu dieser verkorksten Situation geführt hat? Von Bundesseite wurde der Anspruch angekündigt, man ging davon aus, dass die Länder schon "machen"... aber die wollten nicht, stellten sich quer, verheimlichten Zahlen und verweigerten die Kooperation. In der Folge wurde von den bereitgestellten Fördergeldern fast nichts abgerufen, zumindest wenn man Frau Schröder glauben will. Wobei ich mit deren Glaubwürdigkeit so meine Probleme habe...
 
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Nordlicht

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Da oben laufen fast nur Taschenfüller und Traumtänzer rum.
Aber hast du denn das gefühl, das Volk sei anders? Selbst hier im Forum sind es doch vor allem Egomanen, die bei jeder noch so kleinen Verkehrsbusse nicht darüber diskutieren, wie man sie künftig vermeiden kann, sondern wie man um die Strafe herumkommt. Auf Kosten der Mitbürger, die z.B. Geschwindigkeitskontrollen für richtig und wichtig erachten.
Die Scheinheiligkeit stinkt doch zum Himmel, wenn man den Politikern vorwirft, so zu sein wie man selbst auch ist! Sie haben einfach nur mehr Spielraum....

Aber: Auch hier läuft der sattsam bekannte Mechanismus. Mangels Sachkenntnis beim eigentlichen Thema (Betreuungsgeld, Kita) wird einfach mal irgendwas daherpauschalisiert bzw. Parteisoldatismus gelebt.
Nur zur Info: Wir reden über Kindeswohl. Da ist weniger (Theaterdonner) hilfreich.
 
Frosch'n

Frosch'n

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Aber hast du denn das gefühl, das Volk sei anders? Selbst hier im Forum sind es doch vor allem Egomanen, die bei jeder noch so kleinen Verkehrsbusse nicht darüber diskutieren, wie man sie künftig vermeiden kann, sondern wie man um die Strafe herumkommt. Auf Kosten der Mitbürger, die z.B. Geschwindigkeitskontrollen für richtig und wichtig erachten.
Die Scheinheiligkeit stinkt doch zum Himmel, wenn man den Politikern vorwirft, so zu sein wie man selbst auch ist! Sie haben einfach nur mehr Spielraum....

Aber: Auch hier läuft der sattsam bekannte Mechanismus. Mangels Sachkenntnis beim eigentlichen Thema (Betreuungsgeld, Kita) wird einfach mal irgendwas daherpauschalisiert bzw. Parteisoldatismus gelebt.
Nur zur Info: Wir reden über Kindeswohl. Da ist weniger (Theaterdonner) hilfreich.
das ist nur eine Seite der Medallie...Spielraum haben, oder der Entscheider zu sein ist aber schon ein Unterschied...natürlich versucht jeder den Weg des geringsten Wiederstands zu gehen...was auch legitim ist solange ich keinem anderen dadurch schade...

"Zum wohle es Deutschen Volkes" geht mir oft durch den Kopf was da noch "wohl" ist...es ist auch nur die Spitze vom Eisberg die da rausschaut und sichtbar ist. Wenn wir wüssten was da wirklich abgeht hinter den Kulissen.........prost Mahlzeit

auch auffällig .. es wird makulativ so kurz vor den Wahlen exesive an Themen gearbeitet die vorher in der Schublade rumgewohnt haben und nun herhalten müßen weil ja bald Wahlen sind und sich diese Themen...weil sie eine große Masse betreffen, hervoragend dazu eignen das eigene Image aufzupolieren und zu sagen " Was wollt ihr eigentlich ...wir arbeiten doch"....Beispiel Rücknahme der Praxisgebühr...und..was hat sie gebracht...ausser das die Kassen der Krankenkasse überquillen und ein paar Leutchen aus den Volk ein wenig ärmer geworden sind....nigs

Die Leistungen die unsere Damen und Herren der Führungsriege abliefern werden immer weniger....da kommen dann auch mal so Sprüche wie " Wir haben zwar die Wahl verlohren, sind aber trotzdem die Sieger"

Um beim Thema zu bleiben...es ist wie es ist ....solange keiner aufsteht und mit der Faust auf den Tisch haut werden wir die Auswüchse dieser Politik weiter so bekommen....regt sich ja keiner auf..ergo..alles richtig gemacht.

Es werden Horden von Spezialisten mit Gutachten beauftragt die dann natürlich umgesetzt werden...Ironiemodus aus....

Solange Banken wichtiger sind wie Kinder braucht sich keiner Gedanken darüber zu machen wie die Prios hier in De gesetzt sind.....Punkt
 
L

LieberOnkel

Gast
(...)

Das magst Du so sehen... der Du dein Kind liebst und sowohl was Bildung als auch sozialen Hintergrund angeht in der Lage bist, selbst für eine gute Kindererziehung zu sorgen. Aber was ist mit denen, die das nicht sind? Die nicht interessiert sind daran, dass es dem Kind gut geht? Die gerne die 100 Euro nehmen, um sie zu versaufen oder zu verqualmen? Die Problemfälle, die ich bereits oben ansprach eben ... was ist mit denen? Schadet da blindlings in die Familie hineingeworfene Kohle dem Kind "sicher nicht"? Davon kann man imho nicht ausgehen!
(...)
Wie ich schon schrieb: Es ändert nichts. Natürlich wird sich die Situation für das Kind nicht verbessern, aber verschlechtern wird sie sich wohl auch nicht.

Abgesehen davon ist gerade in den unteren Schichten der aufgeblähte Wohlfahrtsstaat m.E. in hohem Maße dafür verantwortlich, daß sich gerade auch bei der Integration nichts tut. Warum auch, wo soll der Anreiz herkommen? Geht doch auch so.

Im übrigen bin ich auch nicht der Ansicht, der Anspruch auf einen Kita-Platz sei sinnvoll.

Wenn ich Kinder haben will, dann ist das meine Sache, wie ich das Regel und nicht die des Staates.
Steuerliche Entlastung und Ausgleich bei der Rente gibt es, das muß reichen.

Wir müssen hier mal wieder zu mehr Eigenverantwortung kommen.
 
T

TomTom-Biker

Gast
Es lebe der Stammtisch und die, die dort die große Weltpolitik machen.

Schon mal drüber nachgedacht wer die Politiker sind und wer die gewählt hat?

Ja ich weiß schon, ich war es auch nicht. Bei einem Volk mit über 80 Mio Menschen lassen einem Mehrheitsbeschlüsse schon mal daran zweifeln, ob das noch demokratisch ist. Ist es aber doch.

Man hat sogar die Chance selbst aktiv zu werden und daran was zu ändern. Man muß nur rechtzeitig und gezielt damit anfangen. Aber wer interessiert sich schon freiwillig gerne für Politik. Wie war das nochmal in der Schule mit Sozialkunde?

Was mich an der Betreuungsgeldgeschichte und an diesem abgeschlossenen Kuhhandel so stört, ist die Offensichtlichkeit wie eine kleine Partei dieses durchdrücken möchte um ihrer Klientel gerecht zu werden oder besser ihre Wahlversprechen einzuhalten und die Dreistigkeit einer anderen kleinen Partei die Zustimmung für davon vollkommen unabhängige Zugeständnisse zu nutzen. Und die Mehrheit schaut zähneknischend zu und nickt das ganze anschließend auch noch ab.

Der Sinn des Beutreungsgelds? Ich sehe ihn nicht, vielleicht kann mir ja einer weiterhelfen.

Ergänzung:
@LieberOnkel: "Abgesehen davon ist gerade in den unteren Schichten der aufgeblähte Wohlfahrtsstaat m.E. in hohem Maße dafür verantwortlich, daß sich gerade auch bei der Integration nichts tut. ..."

Und nicht nur das, jetzt gibt es auch noch 100 Euro dazu die kleinen Prinzen (das sind die, die später die Ehre der Familie verteitigen) zuhause groß zu ziehen. Etwas mehr Integration ist hier dringend angesagt.

Gruß Thomas
 
beiker

beiker

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Man hat sogar die Chance selbst aktiv zu werden und daran was zu ändern. Man muß nur rechtzeitig und gezielt damit anfangen.
Ob ich jetzt Blödsinn schreibe oder Utopie kommt doch auf das selbe raus....

Fakt ist doch: Politik ist ein Parteienspiel / Mannschaftsspiel in dem man sich erst hochschleimen muss.....Willst Du dort etwas verändern bist Du weg vom Fenster;)

Gruß
Berthold
 
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TomTom-Biker

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Ja, das stimmt leider. Es ist halt wie im richtigen Leben.
 
beiker

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Ja, das stimmt leider. Es ist halt wie im richtigen Leben.
...und weil die so in ihrem System eingebunden sind.......kann nur etwas Weltfremdes dabei rauskommen:rolleyes:

Übrigens bedeutet doch die Kita-Pflicht nur, dass der Staat einen Platz zur Verfügung zu stellen hat, nicht eine Pflicht in die Kita gehen zu müssen;)

Das Betreuungsgeld ist ein Schritt in die falsche Richtung....ich glaube auch, dass die Klage der SPD dann Erfolg haben wird;)

Gruß
Berthold
 
blntaucher

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Darum ginx ja im Zitat auch nicht. Kita sei für das Kind besser als Familie wurde da behauptet. Und das halte ich für sozialistischen Quatsch.
Ok, dann sagen wir halt nicht nur Kita, sondern sozialer Kontakt zu anderen Kindern und bestimmte pädagogische Inhalte, die einem Kind (Ausnahem bestätigen auch hier die Regel) sicherlich in einer Betreuungseinrichtung oder von ausgebildetem Personal besser als zu Hause in der "funktionierenden Familie" beigebracht werden können.

Gruß
Tobias

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Darum ginx ja im Zitat auch nicht. Kita sei für das Kind besser als Familie wurde da behauptet. Und das halte ich für sozialistischen Quatsch.
Ok, dann sagen wir halt nicht nur Kita, sondern sozialer Kontakt zu anderen Kindern und bestimmte pädagogische Inhalte, die einem Kind (Ausnahem bestätigen auch hier die Regel) sicherlich in einer Betreuungseinrichtung oder von ausgebildetem Personal besser als zu Hause in der "funktionierenden Familie" beigebracht werden können.

Gruß
Tobias
 
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Ok, dann sagen wir halt nicht nur Kita, sondern sozialer Kontakt zu anderen Kindern und bestimmte pädagogische Inhalte, die einem Kind (Ausnahem bestätigen auch hier die Regel) sicherlich in einer Betreuungseinrichtung oder von ausgebildetem Personal besser als zu Hause in der "funktionierenden Familie" beigebracht werden können.

Gruß
Tobias

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Ok, dann sagen wir halt nicht nur Kita, sondern sozialer Kontakt zu anderen Kindern und bestimmte pädagogische Inhalte, die einem Kind (Ausnahem bestätigen auch hier die Regel) sicherlich in einer Betreuungseinrichtung oder von ausgebildetem Personal besser als zu Hause in der "funktionierenden Familie" beigebracht werden können.

Gruß
Tobias
Wo bist du denn aufgewachsen?! Dir ist schon klar dass es um den 12. bis 36. Lebensmonat geht?!
 
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Mir fehlt bei allen derzeitigen Entscheidungen aus Berlin, insbesondere in der Familien- und Bildungspolitik die Nachhaltigkeit über Generationen.
Lösen wir denn mit der Verpflichtung jedem Kind einen Kita-Platz anbieten zu können das Problem?..was machen wir nach den ersten drei Jahren Kita, hat sich das Problem dann erübrigt?..Nein, denn dann müssen die gleichen Kinder in einen Kindergarten gehen können...das ist nun wieder nicht garantiert. Weiter geht es in der Schule, wo ist die Ganztagsbetreuung? Diese Probleme lösen wir doch nicht mit einem Betreuungsgeld.
Fakt ist doch das unsere Gesellschaft inzwischen aus Haushalten besteht,
a) welche sich den Kinderwunsch nur erfüllen können wenn beide Elternteile weiterhin arbeiten gehen.
b) den Kinderwunsch als sozial- und gesellschaftpolitisch erforderliches Attribut sehen; jedoch sich nicht wirklich um die Kinder kümmern wollen da die Karriere im Vordergrund steht.
c) kein Kinderwunsch besteht aber aufgrund des mangelnden Bildungsniveaus der Eltern die Zeugung von Kindern das einzig verbleibende Moment der persönlichen Wertschätzung bleibt.
Das betrifft übrigens sowohl Mitbürger mit als auch ohne Migrationshintergrund; der einzige und nach wie vor nicht akzeptable Unterschied besteht in der gesellschaftlichen Anfeindung durch eine Vielzahl von "Deutschen Bürgern".

Wenn wir das Problem nachhaltig lösen wollen müssen wir dafür sorgen das jedem Kind ein Kita, Kindergarten und Ganztagesschulplatz zur Verfügung steht. Den Eltern bleibt es dann freigestellt ob sie das soziale Umfeld in einer Kita oder einem Kindergarten als das bessere Umfeld gegenüber der eigenen Familie sehen, sofern das familäre Umfeld überhaupt existiert.
Sollten sich die Eltern allerdings für die Betreuung zu Haus entscheiden und damit dem Staat Geld spart, dann sollten diese Elternteile den Nachteil der geringeren Rentenansprüche durch geringere Steuern (Steuerfreibeträge) als auch Anrechnung der Betreuungszeit als Rentenanwartschaft ausgeglichen bekommen.

Da diese langfristige und nachhaltige Lösung keinen kurzfristig zu verbuchenden Erfolg für die amtierende Regierung darstellt, hat diese daran auch kein besonderes Interesse..würde übrigens jeder anderen Couleur der Regierung ebenso wenig interessieren. Da sind die Verkündung von 100 bzw. 150,-€ Betreuungsgeld wie die 100,- DM Handgeld nach der Wende zu werten...einfach nur Wähler blenden aber das Problem nicht nachhaltig lösen.

Meine drei Söhne wurden als Kleinkinder zu Hause aufgezogen und von meiner Frau ( welche den nach dem Studium gut dotierten Beruf unterbrochen hat) betreut und großgezogen; zumal es 1988 kaum eine andere Möglichkeit gab wenn man nicht mit drei Generationen unter einem Dach lebte und Oma und Uroma sich um die Kinderbetreuung haben kümmern können. Geschadet hat es ihnen nicht. Heutzutage ist der soziale Umgang und Wettbewerb mit der Gesellschaft nur durch konstantes Training und Zugewinn an Lebenserfahrungen in dieser Gesellschaft möglich, d.h. ein isoliertes Aufwachsen in der Familie kann heute auch nicht mehr zielführend sein..
Wichtig ist nur das Eltern beide Möglichkeiten aufgezeigt bekommen und auch für beide Möglichkeiten Unterstützung erhalten sofern finanziell notwendig und nicht in den Spätfolgen bei der Rente die Verlierer der Gesellschaft werden.

... so..das könnte der Grundstein für den nächsten Thread "Altersarmut" sein...
Gute Nacht!
Dirk
 
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LieberOnkel

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Wo bist du denn aufgewachsen?! Dir ist schon klar dass es um den 12. bis 36. Lebensmonat geht?!
Nein, ich fürchte, daß das vielen hier nicht klar ist.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß jemand ernsthaft der Ansicht ist, es könne für einen Menschen vorteilhaft sein, möglichst früh in staatliche Einrichtungen eingeliefert zu werden, um dann top gebildet und als guter Mensch nach knapp zwei Jahrzehnten KiTa, KiGa und Ganztagsschule wieder ausgespuckt zu werden.
Was eine kaputte Gesellschaft.

@spark
Was Du da schreibst ist schon erschreckend.
Isoliertes Aufwachsen in der Familie? Gerade da ist doch das Individuum nicht isoliert, da erfährt es soziale Nähe. Zielführend? Was hat denn diese Vokabel hier zu suchen? Kinder sind kein Zuchtvieh!
 
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Nordlicht

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Familie= gut? Sagt mal, wie naiv seid ihr?
Die Heime sind voll mit Kindern aus zerrütteten Familien- und das ist nur des Eisbergs Spitze.
Eine gute Familie ist das Beste für ein Kind. Eine durchschnittliche, getrennte oder sogar eine zerbrochene Familie muss ebenfalls nicht automatisch mies sein.
Aber viele der Kids heute haben nicht einmal mehr das!
Ob da KiTas helfen, weiss ich nicht. Habe Zweifel die Qualität betreffend.
Aber nehmt bitte die rosarote Kuschelbrille in Bezug auf die Qualität von Familen ab!

Es bleibt Irrsinn: für einen Dackel musst du Erziehung nachweisen. Für einen Menschen nicht.
 
B

Baumbart

Gast
Familie= gut? Sagt mal, wie naiv seid ihr?
Die Heime sind voll mit Kindern aus zerrütteten Familien- und das ist nur des Eisbergs Spitze.
Eine gute Familie ist das Beste für ein Kind. Eine durchschnittliche, getrennte oder sogar eine zerbrochene Familie muss ebenfalls nicht automatisch mies sein.
Aber viele der Kids heute haben nicht einmal mehr das!
Ob da KiTas helfen, weiss ich nicht. Habe Zweifel die Qualität betreffend.
Aber nehmt bitte die rosarote Kuschelbrille in Bezug auf die Qualität von Familen ab!

Es bleibt Irrsinn: für einen Dackel musst du Erziehung nachweisen. Für einen Menschen nicht.
Ich kenne persönlich keine Familie, deren Kindern ich nicht wünschen würde, bis zum Kindergarten ganztags zuhause zu leben. Ob man aus Bildzeitungsschlagzeilen auf die Gesellschaft als ganzes schließen kann ist mehr als fraglich. Vor allem ist es falsch, die Politik für alle an Randgruppen auszurichten. Selbst die Mehrzahl der H4-Empfänger sind ansonsten ziemlich normale Mitglieder der Gesellschaft.
 
Spark

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Nein, ich fürchte, daß das vielen hier nicht klar ist.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß jemand ernsthaft der Ansicht ist, es könne für einen Menschen vorteilhaft sein, möglichst früh in staatliche Einrichtungen eingeliefert zu werden, um dann top gebildet und als guter Mensch nach knapp zwei Jahrzehnten KiTa, KiGa und Ganztagsschule wieder ausgespuckt zu werden.
Was eine kaputte Gesellschaft.

@spark
Was Du da schreibst ist schon erschreckend.
Isoliertes Aufwachsen in der Familie? Gerade da ist doch das Individuum nicht isoliert, da erfährt es soziale Nähe. Zielführend? Was hat denn diese Vokabel hier zu suchen? Kinder sind kein Zuchtvieh!
Lieber Onkel,

um jeglichen falschen Eindruck oder Intepretation zu vermeiden, ich bin ein Befürworter der Familie und der Erziehung in der Familie; sofern letztere intakt ist und nicht nur dem Schein nach besteht (Karriere vor Familie, Alibistatus der Kinder um in der Gesellschaft Anerkennung zu finden). Andererseits habe ich schon 1988 und die darauffolgenden Jahre erkennen müssen, das sich im Kindergarten und in der Schule ganz andere Gesetzmäßigkeiten etabliert haben, welche ich in meiner Erziehung nie geglaubt habe sie auch nur annähernd berücksichtigen zu müssen (Mopping, Erpressung , körperliche Gewalt..so wurde einem meiner Söhne mehrfach Prügel angedroht wenn er nicht jeden Monat von seinem Taschengeld 5€ abliefert..und sein erstes Handy hatte er angeblich verloren bis er sich öffnete und bekundete das man ihm auf dem Schulhof das Handy "abgenommen " hatte) . Was will ich damit ausdrücken, wir können unsere Kinder noch so pazifistisch, respektvoll und sozialdenkend erziehen...die wahre Welt fordert außerhalb der Familie noch andere Fähigkeiten sich behaupten zu können..damit ist nicht gemeint auf das Niveau abzusinken welches Kinder an den Tag legen, denen es an "anständiger" Erziehung mangelt...nur das ist inzwischen die Mehrzahl der Kinder in unserem Land...nicht verwunderlich wenn z.B. in Hessen (Frankfurt) jede zweite Ehe geschieden wird und die Kinder somit auf der Strasse sitzen (zumindest mental). Bevor solche
Extreme zur akzeptierten Mehrheit in unserer Gesellschaft gehören wäre eine staatliche/ behördliche Wertevermittlung in der Erziehung durch Kindertagestätte und Kindergarten sicherlich eine Möglichkeit das Übel abzufedern.
Meine persönliche Erfahrung würde ich immer wieder zur Anwendung bringen wollen:
- Kind wird zu Hause in der Familie bis zum Übergang in den Kindergarten ganztags betreut, danach halbtags im Kindergarten und der Familie und zuletzt in der Schule würde ich eine Ganztagsbetreuung (morgens Unterricht, nachmittags Werken, Musizieren, sportlich aktiv sein..und nicht zu vergessen die gemeinsame Hausaufgabenbetreuung /Erledigung) vorziehen (obwohl letztere zu der Schulzeit meiner Söhne nicht angeboten wurde).
Gruß
Dirk

- - - Aktualisiert - - -

Ich kenne persönlich keine Familie, deren Kindern ich nicht wünschen würde, bis zum Kindergarten ganztags zuhause zu leben. Ob man aus Bildzeitungsschlagzeilen auf die Gesellschaft als ganzes schließen kann ist mehr als fraglich. Vor allem ist es falsch, die Politik für alle an Randgruppen auszurichten. Selbst die Mehrzahl der H4-Empfänger sind ansonsten ziemlich normale Mitglieder der Gesellschaft.
ja, das ist m.E. ein wahres und zutreffendes Statement...
Gruß
Dirk
 
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Nordlicht

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Ich kenne persönlich keine Familie, deren Kindern ich nicht wünschen würde, bis zum Kindergarten ganztags zuhause zu leben. Ob man aus Bildzeitungsschlagzeilen auf die Gesellschaft als ganzes schließen kann ist mehr als fraglich. Vor allem ist es falsch, die Politik für alle an Randgruppen auszurichten. Selbst die Mehrzahl der H4-Empfänger sind ansonsten ziemlich normale Mitglieder der Gesellschaft.
Da geb ich dir recht. Leider rede ich nicht von Bildschlagzeilen, sondern von Akteninhalten, die ich in mehr als 20 Jahren Arbeit mit behinderten und Jugendlichen lesen musste. Wäre es nur Randgruppenarbeit, würde ich ja gar nix sagen. Die Tendenz, die leider klar lesbar ist: Die typische kaputte Familie, in der ein Kind mehr leidet als lebt, findet sich in jeder Schicht, in jedem Millieu, in jeder Randgruppe. Und ihre Zahl nimmt massiv zu. Ganz gleich, ob wir vom vergewaltigenden Vater, der prügeldnen Mutter, der vernachlässigenden Familie, der wegsehenden Verwandtschaft oder was auch immer reden - es wird immer mehr. Da kommt eine ganze Generation erziehungsunfähiger Erziehungsberechtigter auf uns zu! Wenn wir die Kaputtesten der Kaputten mit 15 zu uns bekommen, ist dies um etwa 12 jahre zu spät, um noch viel zu bewirken.

Sorry, aber das, was bei dir als Blickschlagzeile landet, ist meuine tägliche Arbeit. Daher die unterschiedliche Wahrnehmung.
Vielleicht bin ich mittlerweile zu stark sensibilisiert. Gut möglich. Aber noch mehr fürchte ich, dass das liebe und ruhige Bürgertum noch viel zu fest schläft und die Augen GAAAAANZ fest vor diesem Problem der erziehungsuntauglichen Familien verschliesst.

Nochmal: Ich sage nicht, dass diese Kitageschichte viel hilft. Aber es ist ein Schritt in die Richtung, dass der Staat nicht nur Rechnungen, sondern auch Verantwortung übernimmt. Für die kommende Generation ist da schon alles gelaufen - wer nachhaltig denkt, studiert heute an Lösungen für die übernächste Generation! Wenn man dies mal son hinnimmt, wird einem unmittelbar klar, wie wertlos Politikergerede für dies Thema ist. Denn welcher Politiker denkt schon über seine Wiederwahl hinaus?
 
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Baumbart

Gast
1. nach deinem Profil können das ja eigentlich nur schweizer Akten sein
2. glaubst Du dass die in deinen Akten dokumentierten Familien ihre Kinder in Kitas stecken, egal ob mit oder ohne Betreuungsgeld?
 
Thema:

Betreuungsgeld - werden wir hier nur von Dilletanten regiert???

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