Das war keine persönliche Beleidigung, lediglich eine Feststellung aus der meinigen Sicht. Übrigens eine die nicht nur auf dich zutrifft sondern auf sehr viele Bundesbürger weil oft genug gerade dann um Sicherheit gerufen wird wenn Ursache mit Wirkung verwechselt wird.
ich rufe nicht nach Sicherheit. Ich bin einer von denen, die der Meinung sind, daß man für mehr Sicherheit nicht alles in Kauf nehmen sollte. Aber da geht es mir eher um Überwachung, Rasterfahndung und Polizeiprivilegien.
Und nein, für den von mir beispielhaft geschilderten Fall Ansbach hat es keine Relevanz da der Täter zwar festgenommen wurde, jedoch noch nicht rechtskräftig verurteilt ist. Volle Härte bei missbräuchlichem Gebrauch von Schusswaffen aufgrund niederer Beweggründe, egal um welche Art von Täter es sich handelt. Um nichts anderes geht es mir. Ob die USA Menschen in Indizienprozessen schuldig sprechen um sie danach jahre- oder jahrzehntelang im Todestrakt dahin schmoren zu lassen soll nicht unser Problem sein sondern deren eigenes. D ändert daran sicher nichts, ich genauso wenig - obwohl ich diese Vorgehensweise durchaus nicht begrüße, in der Hinsicht habe ich wie du und viele andere auch ein ganz anderes Rechtsverständnis.
mein Hinweis zielte auf die Todesstrafe ab, die wir hier eh nicht haben.
Aber die USA sind ein gutes Beispiel für ein ziemlich schlechtes Strafsystem. Die sperren (fast) jeden einfach ein, psychische Störung hin oder her. Bedeutet effektiv, daß in den Gefängnissen ein Haufen krankhaft gestörter rumrennt. Die kommen irgendwann auch wieder raus. Behandelt worden sind die dann nicht. Wie die sich wohl in die Gesellschaft reintegrieren?
Das eigentliche Problem bleibt jedoch bestehen. Waffenproduktion wird nie verboten werden, weder deutschland- noch weltweit.
Auch das Verbot des Besitzes oder Führens von Waffen wird nie verhindern dass es Leute geben wird die sich nicht daran halten und sie trotzdem benutzen.
aber es reduziert die Anzahl der Menschen, die Waffen führen. Es gibt ja nicht nur die Räuber und Gewaltverbrecher, es gibt ja auch den Normalbürger. Hier in DE hat der keine Waffe. Das sorgt dafür, daß:
- er keinen erschiesst, wenn er aus welchem Grund auch immer nen Wutausbruch bekommt
- die Polizei keine besonders große Angst davor haben muss, bei jeder Verkehrskontrolle erschossen zu werden. Das kann passieren (ist auch schon passiert), aber ist halt sehr selten. Dir kann auch ein Meteorid auf den Kopf fallen, du rennst deshalb doch nicht ständig mit nem Bauhelm rum - die Wahrscheinlichkeit einer Gefahr ist halt doch relevant
- er nicht versuchen kann, bei einem Überfall den Helden zu spielen und dabei versehentlich unbeteiligte Dritte in Gefahr zu bringen
- jemand, der eine Waffe trägt, allein aufgrund dieser Tatsache schon überprüfungswürdig ist. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, jemanden zu erwischen, der die Waffe nicht legal führt
Deinem Gefühl von Sicherheit steht die Realität entgegen in der es immer wieder zu Toten und Verletzen kommt. Verbote mögen dich in deinem Gefühl bestärken, verhindern aber keine Verbrechen.
Ob du Tatsachen für dich als Argument gelten lässt oder nicht ist dabei irrelevant.
ich seh da keine Tatsachen, außer du meinst "immer wieder zu Toten und Verletzen kommt". Klar kommt es dazu. Aber schau dir mal die nackten Zahlen für Länder mit hohem Waffenbesitzanteil und Ländern mit niedrigem Waffenbesitzanteil an. So als Extrembeispiel halt mal DE und USA. Am besten in total und pro Einwohner. Und dann beurteile, in welchem Land man nicht nur gefühlt, sondern real sicherer ist. DAS sind Tatsachen.
Dir persönlich mögen die bis dato angesetzten Strafen als hoch genug erscheinen, sei dir aber bewusst dass dies für andere (egal ob geistig krank oder nicht) nicht gilt weil deren Hemmschwelle entsprechend niedriger ist. Demnach ist es auch egal wie die Masse darüber denkt, denn die Wahrscheinlichkeit dass Max Mustermann zum schießwütigen Attentäter wird ist sehr gering. Man muss mit Gesetzen auf diejenigen abzielen die es betrifft bzw. betreffen könnte. Leider kommt dies einem Kampf gegen Windmühlen gleich weil es nahezu unmöglich ist es zu kontrollieren.
Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.......
das Argument versteh ich nicht. Es ist auch grundsätzlich falsch. Strafen werden individuell nach Fall angesetzt. Dafür gibt es ja keine festen Strafen für Verbrechen, sondern Strafmaße, die der Richter nach der Verhandlung bemüht. Und bei jemandem mit psychischer Erkrankung kann es sogar sein, daß er gar nicht verurteilt wird. Eben weil er schuldunfähig war.
Und ich sage es gern noch einmal: Es ist jetzt in D schon einfacher an eine illegale Waffe zu gelangen als an eine legale.
Verschärft man nun also das Waffengesetz noch mehr, dann leistet man Waffenschiebern umso eher Vorschub.
Man macht somit lediglich denen das Leben schwerer die sich an Recht und Gesetz halten und zum hohen Maße verantwortungsbewusst mit ihren Schusswaffen umgehen.
ich bin gar nicht der Meinung, daß wir stärkere Gesetze brauchen. Unsere sind in Ordnung, Waffenbesitz ist in gewissem Maße erlaubt, Aufbewahrungsrichtlinien existieren und sind meiner Meinung nach auch ausreichend. Ich bin selber seit 25 Jahren Sportschütze, mehrere Familienmitglieder sind Jäger. Eventuell zielst du da auf jemand anderen ab, aber ich hab mich zum Waffenbesitz in DE hier noch nicht geäußert.
Waffen in der Öffentlichkeit zu führen ist hingegen was anderes. Dafür gibt es so gut wie keinen Grund und sollte hier, wie es aktuell ist, weiterhin nur mit einer entsprechenden Sondergenehmigung erlaubt sein. Aber auch hier halte ich die schon geltende Regelung für in Ordnung.