Hi
Der Gassäule ist es egal ob sie vor oder hinter den Klappen beschleunigt werden muss.
Wenn, dann muss die Überlegung gemeinsam mit der Position der Einspritzventile erfolgen. Die sind fast immer (komm mir jetzt keiner mit Direkteinspritzung oder Diesel) mit der Drosselklappe kombiniert. Der Grund ist einfach: Normalerweise verjüngt sich in den DK der Querschnitt der Ansaugleitung. Das nennt sich Venturidüse. Nachdem durch diese Düse das gleiche Volumen muss wie durch's restliche Rohr, muss die Strömung dort schneller sein. Folglich gibt es, abgesehen von den Resonanzen, hinter der DK einen Unterdruck der hilft den eingespritzten Sprit zu zerstäuben. Überdies ist dann der Weg in den Zylinder nicht weit und das Gemisch kann unterwegs nicht kondensieren.
4 einzelne DK bieten strömungstechnische Vorteile. Um die gleiche Fläche zu bieten wie 4 DK á 36 mm müsste eine zentrale Klappe 72 mm Durchmesser haben. Blöd ist, dass 4 Klappen mehr als 4 mal so teuer sind wie eine.
Reisst man eine DK schlagartig auf passiert erst mal gar nix weil sich der Luftstrom nicht schnell genug anpassen kann. Das ist umso "schlimmer" je grösser die Flächenänderung /Zeiteinheit ist. Gas-by-wire ist da praktisch: Reisst der Fahrer schlagartig voll auf denkt sich die Elektronik "Vollkasper, das ist nix" und öffnet erst langsam und dann zunehmend schneller.
Weiterhin werden bei einer zentralen DK die Zylinder unterschiedlich gefüllt weil auch die beste Krümmerform nicht sicherstellt, dass sich die Strömung gleichmässig verteilt (nix mit Hochleistung bei Saugern wie Larsi bereits erwähnte).
Ganz übles Beispiel sind Kolbenflugmotoren alter Konstruktion (Lycoming, Continental, etc.). Die haben zwar nur zwischen 150 und 200 PS bei Drehzahlen um die 2500 1/min (weil man dann den Propeller direkt an die KW tackern kann) und ca. 5 Liter Hub. "Dank" ihrer zentralen DK ist der Unterschied beim Füllen der einzelnen Zyklinder (meist 6) so gross, dass sich in Verbindung mit der ebenfalls lachhaften Kühlluftverteilung derart eklatant unterschiedliche Abgas- und somit auch Kopftemperaturen ergeben, dass man zu ihrer Überwachung mindestens 1 Thermofühler pro Zylinder installiert (teilweise je einen für Kopf und Abgas). Der Wirkungsgrad ist miserabel, die Zuverlässigkeit allerdings ausgesprochen gut.
gerd