Hallo Foliensensor-Geschädigte,
da ich mich mit meiner 1200GS Adventure 2008 seit ca. 1,5 Jahren ebenfalls mit dem Foliensensor rumärgere, mir das Forum des Öfteren auch schon sehr geholfen hat, werfe ich jetzt auch mal meinen Hut in den Ring. Dazu folgende 3 Foliensensor-Lösungen:
1. Die Feuerzeug-Methode hatte bei mir nur teilweise Erfolg. Entweder der Sensor ging nach wenigen Kilometern wieder kaputt oder der Sensor wurde nur teilweise wieder belebt. Gefühlt geht mit dem Feuerzeug zu wenig Leistung durch den Sensor, um die Brüche zw. den Thermoelementen wieder ordentlich zu verschweißen. Hier habe ich mit Hilfe einer Zündspule (Simson, 12V) und einer 12V Batterie versucht, die Thermoelemente auf der Folie mit etwas mehr Strom zu "verschweißen". Ergebnis war ein Foliensensor mit ca. 2750Ohm zwischen Pin 2 und 3 (46Ohm zwischen Pin 1 und Pin 4). Nach dem Kalibrieren und etlichen Kilometern, stellte ich fest, dass die Anzeige auf Höhe Balken 2+3 nicht stimmen kann. Diese Anzeigebalken wurden "übersprungen". Der Foliensensor musste auf Höhe ca. 1/4 Tankfüllung also immernoch defekt sein. Jetzt kennen vielleicht einige von euch die elektrischen Fliegenklatschen. Die kosten wenig Geld, erledigen Fluginsekten verlässlich und reparieren u.a. auch GS-Foliengeber. Dazu einfach Pin2 und Pin3 mit jeweils einem Kabel an jeweils einem Draht der Klatsche verbinden (Die Klatsche muss nicht zerlegt werden). Dabei sind direkt nebeneinander liegende Drähte auszuwählen (die Hochspannung liegt jeweils zw. 2 nebeneinander liegenden Drähten im "Klatschenbereichen" an) und Feuer frei. Am einfachsten sind dabei isolierte Krokodilklemmen für das Anklemmen geeignet. Wer will, der kann eine Krokodilklemme mit etwas Distanz zum Pin oder zum Draht positionieren um somit die Funken zu sehen. Danach hatte der Sensor 3050 Ohm zw. Pin2 un Pin3 und die Anzeige zeigt erstmal wieder den richtigen Füllstand. Ich musste vorher natürlich wieder kalibrieren, da der BC zuvor mit dem gleichen Sensor aber mit 2750Ohm kalibriert wurde. Diese Methode kann euch vielleicht helfen. Voller Tank usw. versteht sich von selbst. Garantien und Haftungen gibt es auch nicht. Zum Teil habe ich die Hochspannungsreperatur auch im ausgebauten, trockenem Zustand gemacht. Die Folie wurde bisher nicht durchbrannt. Falls das Kapton-Folie ist, hält die einiges aus. Versuchen wollte ich es aber nicht. Als Klatsche bietet sich die ohne zusätzliches Schutzgitter an.
2. Bei dem ganzen Hin und Her ging auch mal eine Kalibrierung daneben. Wenn das passiert, wird der Kalibriervorgang mit einem Fehler beendet. Dies hat zur Folge, dass man ohne Sensor fahren kann-die Füllstandanzeige zeigt randvoll an. So bin ich ca. 4000 km lang nach Tageskilometeranzeige tanken gefahren, bis mich wieder das "DAS MUSS DOCH AUCH ANDERS GEHEN"-Fieber erwischt hat. Für alle die bereits GS911 oder Ähnliches haben, ist das die einfachste Methode, das "Fuel" und das "gelbe Dreieck" zu "deaktivieren", wenn die Hochspannungsreperatur nicht hilft und BMW keinen "kostenlosen" Sensor rausrücken will.
3. Vorab muss man wissen, das der Foliengeber bzw. dieses Messprinzip von BMW bzw. vom Mitarbeiter als Patent angemeldet ist. mit Hilfe von google kann man sich dazu belesen. Grundsätzlich ist dieses Messprinzip ideal was Gewicht und Geometrie angeht. Mittels eines Heizkreises zw. Pin 1 und Pin 4 wird der Sensor erwärmt. Die Thermoelemenete zw. Pin 2 und Pin 3 erzeugen somit eine Spannung. Bei mir sind das ca. 44mV bei vollem Tank. Diese Spannung misst der BC und rechnet diese in Füllstandbalken um. Aufgrund des gewählten Thermoelement-Materials muss jeder Sensor an jedem BC neu kalibriert werden. Soweit eine kurze Funktionsbeschreibung.
Aus Interesse und wohl ahnend, dass der Foliensensor irgendwann ganz hinüber ist, bin ich zur Zeit daran, den Foliensensor gegen den Hebelgeber (vor 2008 Adventure) auzutauschen. Der Hebelgeber lässt sich einfach auf die Pumpeneinheit klicksen. Der Stecker passt ebenfalls, hat aber nur 2 Pins (Pin 2+3). Ausgegeben wird ein Widerstand zw. 4 und 60 Ohm. Jetzt kommt eine kleine Blackbox, die den Widerstand erfasst und umrechnet. Bis jetzt funktioniert das im Trockenen recht gut
. Wenn ich das Gehäuse fertigt gedruckt habe und einen guten Platz an der GS gefunden habe, melde ich mich wieder.
Bis dahin.
Gruß, Gunter
