Hilfe beim TÜV wegen ABS Ausbau

[vilstalboxer]

Servus Schraubergemeinschaft,

ich habe eine R1150R Bj. 2002, Typ R21 mit I-ABS.

Ich habe im Herbst bei diesem Bike das ABS ausgebaut, die Elektrik angepasst und Stahlflexleitungen verbaut.
Eine Reparatur des Druckmodulators ist bei einem Fahrzeugwert von ca.2000€ unwirtschaftlich.
Bin seitdem ca. 4500km rumgefahren und froh das das ABS raus ist da ich jetzt wieder vertrauen in mein Motorrad habe.
Die Restbremsfunktion hat mich zu oft in kritische Situationen versetzt.

Jetzt möchte ich das ABS vom TÜV austragen lassen.
Der nette Herr hat sich mein Motorrad angesehen und daran gefallen gefunden.
Den Tyschlüssel will er mir aber nur ändern wenn ich ihm eine Brief vorlege wo das schon mal gemacht wurde.

Hat jemand von euch diesen Umbau vom TÜV Eintragen lassen und würde mir die Kopien auch gegen Entlohnung zu Verfügung stellen?

VG
Roland

 

[gerd_]

Hi
Geh' zu einem anderen TÜV. Dieser Prüfer hat offenbar wenig Sachkenntnis wenn er sich nicht traut einen Umbau selbst zu beurteilen obwohl bekannt ist, dass es das Modell auch ab Werk ohne ABS gab.
Was muss er, grob gesagt. beurteilen?
Funktioniert die Bremse, sind alle Leitungen ohne Knicke, ohne irgendwo zu scheuern und ohne mögliche "Luftsäcke" verlegt? Ist eine Undichtigkeit zu erkennen, funktioniert die Bremsleuchte?
Fertig.
Gäbe es das gleiche Modell ab Werk nicht ohne ABS, dann würde ich den Schwierigkeitsgrad etwas anders beurteilen.
gerd

 

[Truckie]

Vielleicht hat der Prüfer auch zu viel Sachkenntnis aber nur wenig Erfahrung mit den beinahe Oldtimern 1150 GS?
Vielleicht weiß er, dass es diese Modelle mit drei Bremssystemen (ohne ABS, mit ABS und mit ABS und BKV) gab und fragt sich nun, ob BMW bei diesen drei Bremsen die gleichen Betätigungskomponenten (Bremspumpen und Sättel mit Kolben) verwendet hat, oder nicht doch irgendwas an den Hydraulischen Übersetzungsverhältnissen angepasst hat, was nun bei einem Modell mit BKV und nun plötzlich ohne, nicht doch zu spürbaren Veränderungen (Verschlechterungen) der Bremsverzögerung führt. Wenn dann der Fall der Fälle e intritt und alle danach schlauer sind und Zeit haben den Fall zu analysieren und feststellen, dass der Bremsweg/Anhalteweg irgendwie komisch lang war und warum das so war und plötzlich das ausgetragene ABS vom Prüfer X auftaucht......
Ich hätte an seiner Stelle wahrscheinlich auch einen Zettel verlangt..
Ich weiß, daß es bei einem Motorrad ohne ABS mit der Bremswirkung nur bis zum Blockieren der Räder geht und weiter nicht.
Ich weiß, vielleicht etwas konstruiert, aber so denken doch heute alle:
Wer ist schuld daran und bezahlt das....

Grüße Volker

 

[Eickenbecker]

Dann quäle dich doch mal durch den BMW-Teilekatalog und belege die Teilenummern der Bremskomponenten - also Geberzylinder und Bremssättel mit und ohne ABS. Wenn die Komponenten identisch sind und die Verschlauchung einem kritischen Blick standhält sollte das passen.
Gruß vom Eickenbecker

 

[kuhschrauber]

in den datenbanken vom tüv (da kann jeder prüfer deutschlandweit darauf zugreifen) sind genügend fahrzeuge verzeichnet wo das bereits gemacht wurde! vieleicht ist dein prüfer einfach zu faul oder zu doof um danach zu suchen!

 

[Gerlinde]

Es ist doch so, daß ein Gutachter immer Angst hat, daß er vor allem im Schadensfall irgendwo haftbar gemacht werden könnte.
Vielleicht wird es irgendwann so kommen, daß nur noch die Sachen eingetragen werden, für die es vom Hersteller eine Stellungnahme gibt.

Ich denke ja gerne andersrum und ich glaube zB, daß es bei einer Nachfrage bei BMW vielleicht keine Ausbaubeschreibung des ABS gibt, weil es für das System gehalten wird, welches nicht dem Mainstream der empfohlenen Sicherheitsausstattung entspricht.

Interessant wäre es und dort könnte die Wahrscheinlichkeit wesentlich größer sein, daß man Unterlagen zum Umbau von "ABS-los" auf ABS bekommen kann. Damit kann man mit Sicherheit auch was anfangen.

 

[gerd_]

Hi
4V1 ABS III (I-ABS G1) Ausbau allgemein

Wobei BMW eben den Tausch des KAbelbaums angibt. Logisch, die lösen das Problem mit vorhandenen Komponenten und ändern nicht einfach 2 Kabelverbindungen.

Beim TÜV gibt es auch 2 Typen von Sachverständigen. Die einen dürfen wenn sie genügend Papiere haben auf denen all das erlaubt ist was sie eintragen sollen. Das ist offenbar die B-Klasse.
Dann gibt es welchen die im Prinzip alles dürfen wenn sie es verantworten können- die A-Klasse.
gerd

 

[Gerlinde]

Übrigens nebenbei bemerkt ist das Tüv Monopol im Westen/Dekra Monopol im Osten für Eintragungen vor ein paar Monaten gefallen. Seitdem können auch Prüf Ings, die die Berechtigung haben bundesweit agieren. Die Info hat aber erstmal nur einen weitgehendst theoretischen Informationswert, da das Erlangen der Lehrgänge die für die "freien Begutachtungen" notwendig sind, teilweise Jahre dauern kann.
Der größte Teil der derzeitig schon "Ermächtigten" ist aber doch irgendwo lokal gebunden und die Anzahl der Dekra Leute die in den Westen wechseln, bzw Tüvler die in den Osten gehen wird wohl zunächst noch begrenzt sein und bist die nächste Generation dann soweit ist wird m. M. noch ein bisschen dauern.​