das wäre schön ...
dazu kommt meist (war bei meiner R1200S so):
- die anderen drei ventile
- ein kolben mit ringen etc
- ein zylinder (laufbahn beschädigt)
- ein zylinderkopf
- ein pleuel (gestaucht und verdreht)
- zündkerzen
- einer der teile kauft und die arbeit macht oder bezahlt
und wenns dumm läuft und der ventilteller den kolbenboden zerschlägt:
- motor komplett ausbauen und zerlegen, brocken entfernen.
...
Bitte entschuldige. War mein Fehler.
Ich vergesse immer den Arbeitsaufwand, weil der für mich unerheblich ist. Ich muss mich erst dran gewöhnen, dass man bei BMW-Leuten ein Exot ist, wenn man die teuren Teile selbst wartet und repariert.
Man kauft bei defekten Motoren immer eine Wundertüte.
Ich kaufe solche Wundertüten gerne. KTM 640 LC 4, Motor macht Geräusche wie Hölle. Das Hauptlager der Kupplung war hinüber. Dazu muss der Motor ausgebaut und vollkommen zerlegt werden. Kosten: Kugelrillenlager; 25 Euro, Motordichtsatz 120 Euro, Kleinkram (Ölfilter etc): 10 Euro. Aber am Ende hat man eine schicke LC4 für gerade mal einen Tausender
Yamaha XS 750 SE, ein schöner Klassiker: Steuerkettenriss. War nur ein Auslassventil krumm. Auslassventil, Top-End-Dichtsatz, Steuerkette. Das wars.
Honda NX 650: Motor fest. Ventilsitzring Auslassventil rechts nach Überhitzung rausgefallen. Klar. Da sind Kolben, Zylinder, Ringe und Kopf Schrott. Kauft man bei bike-teile.de für 250 Euro und hat für insgesamt 800 eine Dominator in Topzustand.
Yamaha XTZ 750 Supertenere frisst Kopfdichtungen. Für 350 Euro zu haben. Zylinderkopf gerissen. AT-Kopf gebraucht 200 Euro. K 1100 LT, Ventilschaden (Teller gebrochen) gibts fast geschenkt, weil die Kosten einer Reparatur (bei BMW) den Zeitwert des (reparierten) Motorrades überschreiten, verratzte 08er F 800 GS mit biblischer Laufleistung gibt's für 1750 usw, usf..
Ich stelle fest, eine kaputte 12er GS fehlt noch in meiner Sammlung. Falls noch jemand so eine Schrottkiste "für Bastler" hat...
Einen guten gebrauchten Motor für eine 05er R 1200 GS habe ich für knapp einen Tausender entdeckt. Den umzubauen ist ja alles andere als ein Hexenwerk. Und den alten Treibling zerlegt man und verklopft gebrauchte Teile bei ebay.
Eine neue Kurbelwelle kostet schon über 1000 Euro.
Da bleibt ein dickes Plus.
Ich habe ein schönes Beispiel aus allerjüngster Zeit, die Maschine stand erst vor ein paar Wochen in meiner Werkstatt: Eine Yamaha WR 250, eine Hardenduro, ist üblicherweise recht teuer. Wenn allerdings der Motor rumpelt ohne Ende, darf man von einem schicken Kurbelwellen- oder Pleuellagerschaden ausgehen. Der Freundliche zuckt mit den Schultern,wenn nach dem Instandsetzungspreis gefragt wird, weil er ja auch nicht hellsehen kann.
Also versucht man, den Schrotthaufen irgendjemandem anzudrehen. Das geht aber nur über den Preis. Und dann gibts so ein Motorrädle eben für 1200 statt für 2500.
Wir haben den Motor ausgebaut und aufgemacht. War eine Glücks- Wundertüte, wir hätten den nicht mal rausnehmen müssen, aber auf die zusätzliche Stunde kam es nicht an, zudem konnte ich den Rahmenbereich unter dem Motor putzen und teilweise nachlackieren, denn diese WR wurde sachgerecht bewegt.
Der Rotor der Lichtmaschine hatte seine Nieten gefressen und sich eingearbeitet. Der kostet 160 Euro. Das war alles. Good deal.