Klar, dass sich diejenigen, die nicht von dem Problem mit einer schlecht trennenden Kupplung und daraus resultierend mit einem mit heftigen Schlägen /Krachen schaltenden Getriebe betroffen waren, gelangweilt und vielleicht auch angeödet fühlen.
Aber auch ich war von dem Mangel betroffen und fand das, gelinde gesagt, gar nicht so lustig. In der Anfangsphase im Frühjahr 2013 wurde man bei BMW nämlich überhaupt nicht ernst genommen, auch wenn man freundlich die Sachlage geschildert hatte. Ich hatte den Eindruck, es wurde seitens BMW nach folgendem Motto gehandelt: "Der Fehler ist nicht am Motorrad zu suchen, sondern an dem der oben drauf sitzt!" Und genauso les ich jetzt das hier wieder im Forum! Nunsoll es mal wieder an der schlechten Schalttechnik derer liegen, die von dem Problem betroffen und genervt sind!
Selbst die BMW Leute in München von der Niederlassung wie auch die Aftersales-Betreuung haben gegenüber mir Mitte des Jahres offen zugegeben, dass sie ein Problem mit der LC GS haben. Die Kundendienstberater haben sich sogar entschuldigt, weil sie bei vielen Kundenmaschine eine ähnliche Problematik beobachten konnten. Denen war das dann offenbar auch peinlich!
Jetzt aber die gute Nachricht: Offenbar liegt dieses Kupplungs- bzw. Schaltungsproblem nach meiner Erfahrung nach an zu engen Bauteiltoleranzgrenzen, die eingehalten werden müssen, damit die mechanischen Bauteile an Kupplung und Getriebe so miteinander arbeiten, wie die Konstrukteure sich das gedacht haben. Die die keine Probleme mit dem Schalten und schlechtem Trennen der Kupplung haben, haben offenbar das Glück eine Maschine erwischt zu haben, wo die Maßhaltigkeit der Bauteile stimmt. Und wenn sie nicht maßhaltig genug sind, hat man, so wie ich mit meiner Maschine, beim Fahren in den ersten zehn- bis zwanzigtausend Kilometern je nach Einsatzbedingungen erst einmal den Ärger mit Getriebe und Schaltung.
Das heißt, wenn die Bauteile sich eingelaufen haben, hören auch die Schaltschläge beim Schalten und die Problematik mit der schlecht trennenden Kupplung auf.
Und das ist auch objektiv messbar, nachweisbar und fühlbar:
- Meine Maschine läßt sich jetzt nach 10.000 km ganz einfach im kalten Zustand mit gezogener Kupplung und eingelegtem Leerlauf schieben. Und das tat sie definitiv 5.000km vorher nicht!
- Selbst der Schaltschlag beim Einlegen des ersten Gang im Stand tritt bei meiner Maschine nicht mehr auf! Bei Tachostand 5.000 war ich genauso unzufrieden mit dem Schaltverhalten wie Mayodu und Robbojoe.
Ich kann Euch nur sagen, das gibt sich mit höher werdender KM-Leistung. Bei meiner Maschine war das vielleicht etwas eher, weil ich hauptsächlich in den österreichischen und bayerischen Alpen gefahren bin, da diese sich direkt vor meiner Haustür befinden. Daher bin ich viele Pässe gefahren, wo man recht häufig unter Last zwischen den ersten drei Gängen hin und her schalten muss. Wenn man im Flachland wohnt, wo bekanntlich nicht soviele kurvige und bergige Strecken sind und daher auch nicht so oft die Schaltung betätigen muss, kann diese Einfahrphase entsprechend länger dauern. Genau das hat mir auch der Werkstattmeister vom Motorrad Zentrum München bestätigt, als ich meine LC zur Einwinterung und 10.000er Inspektion abgegeben habe. Das haben ihm offenbar schon andere Kunden berichtet! Er war auch der Meinung, dass der Austausch des Druckstück nicht viel bringt. Bei den meisten betroffenen Maschinen soll es keinen Effekt gehabt haben.
Also lasst Euch nicht durch dieses Schaltthema den Spaß an der sonst sehr gelungenen LC vermiesen!
Viele Grüße aus Oberbayern
Stephan