Da ich recht häufig im UK bin, wurden auch schon recht häufig Dinge beschlagnahmt, die ich an mir trug. Ich mag die Folklore darum irgendwie, denn sie findet ausgesprochen höflich und distinguiert statt.
Während man gefragt wird, ob man gefährliche Gegenstände dabei hat, werden einem Tafeln vor's Gesicht gehalten, auf denen gefährliche Gegenstände dargestellt sind:
- Sprengstoffgürtel
- Chemisch-biologische Kampfstoffe
- Kernwaffen
- Kalaschnikows
- Macheten
- Pistolen
- Kampfdronen
- Harpunen
- aber auch Taschenmesser (ich habe immer ein billiges zum Beschlagnahmen dabei - und ein richtiges im Pürzel, wo es unkritisch ist).
Während die das Messer für 4,95 einsacken, erklären sie dir, dass Du es für Bpd 19,95 zurück erhalten kannst. Gegen schriftlichen Antrag :-)
Während der Beschlagnahme im Fährhafen fahren dann zahllose, unkontrollierte 40-Tonner mit Containern auf die Fähre. Wäre ich kein haarloser Halbholländer, sondern ein minimal talentierter Taliban - ich würde einen Container voll C4 packen, und die Fähre samt Hafen in die Umlaufbahn schicken. Spricht man den Zöllner darauf an, dann grübelt er kurz, und kommt mit der Wahrheit: Die Personenkontrollen sollen ein allgemeines Gefühl der Sicherheit bewirken.
Fährt man übrigens mit dem Eurostar in's UK - z.B. um sich dort ein preiswertes Bike zu kaufen - so wird beim Checkin auch ein Reifen-Reparaturkit beschlagnahmt. Die als Mordinstrument geeignete Reibahle darf man behalten. Auch die Gummidübel. Beschlagnahmt wird die 1g Tube Vulkanisierflüssigkeit (da brennbar), das Mini-Messerchen zum Abschneiden der Dübel und die 3 Co² Kartuschen.
Irland ist da viel entspannter - da wurde mir noch nie etwas beschlagnahmt.