Island, Land der tausend Gesichter

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Stefus

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Hallöchen Leutings!

Vorweg mal ein paar filmische Impressionen von meinem letzten Trip aus August/Sept. ´18.. Einen richtigen Moppedactionvideokracher gibt's demnäxt!


Also, die eigentliche Planung der Reise begann bereits 2017, als es mich durch Erzählungen meines Freundes Tom, der bereits 2x drüben war, so derartig anfixte, dass ich sofort versuchte, noch einen Platz auf der Fähre zu bekommen.
Wie ich dann erfahren musste, sollte man sich diesbezüglich am besten bereits ein halbes Jahr vor Antritt der Reise eine Kabine buchen, denn 4 Wochen vorher hast Du Zero Chancen, was zu bekommen. Es gibt oft noch die Möglichkeit für Kurzentschlossener, sein Moped in irgendeine Ecke der Fähre zu quetschen und eine der Kojen in den 6-Mann Kabinen unten im Schiffskörper nahe der Maschinen zu bekommen. Bei 2 1/2 Tagen Überfahrt aber wenig erquicklich und wenn etwas Welle auf dem Atlantik ist, verbringst Du die meiste Zeit sowieso auf den Oberdecks nebst sporadischem Frische Luft schnappen.


Ich hatte von Anfang an vor, ins Hochland zu fahren. Bisher immer allein auf Touren, war mir das dort bei schnell umschlagendem Wetter und vielen saukalten Furten etwas zu heiß. Also fragte ich (unter anderem auch hier) nach einem Gleichgesinnten. Ich fand Jo dann im GS-world.eu Forum. Wir telefonierten ein paar Mal, schafften es aber nicht, uns noch zu treffen, da er etwa 400km weit weg wohnte.
Scheißegal, dachten wir uns. Wenn's nicht funktioniert, macht jeder sein eigenes Ding. Oder man fährt mal ein paar Tage zusammen, trennt sich zwischendurch und trifft sich dann irgendwo wieder.


Ich startete am 30. Juli meine 800km lange Anfahrt nach Hirtshals in DK. Von dort fährt die einzige konkurrenzlose Fähre nach Island und den Färöern.
Gegen 18Uhr traf ich am zuvor über AirBnB gebuchte Quartier nahe des Hafens ein. Jo begrüßte mich und wir beschnupperten uns bei einem :Pr: am kleinen Hafen in der Altstadt.
Dann ins Bettchen, am nächsten Morgen recht zeitig raus, Sachen auf die Maschine und ab zum nächsten Bäcker. Käffchen und was Festes zu uns genommen und weiter zum Fähranleger. Dort hatte sich bereits eine irre lange Schlange gebildet, die wir sauber umkurvten, um uns in die Pole Position zu stellen. Das war nicht frech, das muss so. Erstens brutal heiß, zweitens müssen die Mopeds zuerst auf die Fähre! Geht nicht anders.




So sieht das Fährterminal aus, wenn der Kahn voll ist.



Und los ging's vorbei an den Shetti´s und ein paar anderen Inseln hinein ins Abenteuer.




Am nächsten Tag mit reichlich Seegang (und ich dachte, ich wäre seefest :verwirrt_2: ) lief die Fähre gegen 17.30Uhr im malerischen Torshavn auf den Färöern ein.



Leider war der Wettergott uns trotz Betens nicht hold. Unterwegs sank die Temperatur von knapp 30 auf umme 10 Grad und es regnete teils heftig mit viel Wind. Ich bekam etwas Frust, denn die Wettervorhersage auf Island sah ähnlich aus .
Die Fähre nahm 1h später Kurs durch die beeindruckenden bergigen Inselchen Richtung Seydisfjördur auf Island. Es half nix. Irgendwann ging ich zu Bett und hoffte auf Besserung.


Gegen 8.30Uhr des kommenden Tages sollte die Norröna einlaufen. Also zeitig raus aus der Koje, Sachen verstaut (Ich hatte viel zuviel Kram mitgenommen. Nehmt nur eine Tasche mit dem Nötigsten mit! Die Treppengänge hinauf zu den Kojen sind recht schmal! Man kann alles am Mopped lassen. Da kommt nix weg. Nur festzurren! PS: Am besten eigene Spanngurte mitnehmen! Die vorhandenen sind teils im Arsch :Hilf: )und raus aufs Deck. Das Beten hatte geholfen. Es war leicht bewölkt, aber trocken. Die Insel lag im oberen Bereich dick eingepackt in Nebel und Wolken. Kurz vor Einfahrt in den Fjord kam sogar die Sonne etwas heraus. Mann, war ich aufgeregt:-)
Es dauerte noch etwas, bis der kleine Hafen in Sicht kam. Wahnsinn, wie der große Pott da drehte und rückwärts anlegte.


Wir mussten noch ein Weilchen warten, bis die Autos und Caravans raus waren, aber alles verlief erstaunlich entspannt und routiniert. Raus aus dem Terminal, kurz gewartet, bis Jo auftauchte, dann weiter über den Pass raus aus dem Fjord rüber nach Egilsstadir, dem ersten Ort, wo Neuankömmlinge Geld, Verpflegung und anderes einholen können. Oben auf dem Pass war es schießkalt, auch wegen der Wolken, aber als wir runter in die Stadt fuhren, kam plötzlich brachialste die Sonne raus. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Temperatur von3-4 auf 15-17 Grad. T-Shirt Time war angesagt. Zumindest beim Stop.


Nach einer Stunde und der ersten Pizza (wow, war die legger!) fuhren wir auf der Ringstraße 1 rechts Richtung Vopnafjördur. Das Wetter blieb traumhaft sonnig und die ständig wechselnden Farben faszinierten mich derart, dass ich recht spät bemerkte, meinen Mund nicht mehr zuzubekommen!


Kurz vor Vopna... zeigte Island dann seine unangenehme Seite erstmals. Das Wetter schlug innerhalb Minuten in starken, windigen Regen um, sodass wir uns präparieren mussten.


20min. später war es schon wieder vorbei. Weiter ging es mit Sonne.


Wir schafften an diesem Tag noch etwa 200km. Mehr ging definitiv nicht bei den ganzen Fotostops.
In Raufarhöfn fand sich direkt am Meer ein kleiner idyllischer Campground mit heißer Dusche.


Auch die Gegend drumherum ist sehr interessant! Es gibt den Arctic-Henge, einen Sonnenkreis, den die Wikinger wohl früher zum Deuten der Zeit verwendeten, wenn ich das noch recht in Erinnerung habe, und eine kleine Halbinsel mit Leuchtturm, Gegnisvik genannt.


Zelte aufgebaut, Kocher angeworfen und nach einem Flug mit dem Copter dann ab in den Schlafsack.

Der nächste Morgen begann recht frisch und nebelig. Wir frühstückten, packten die Motorräder und wollten schnell weiter, doch meine Batterie hatte sich über Nacht verabschiedet.
Hing vermutlich mit den stark gefallenen Temperaturen zusammen. Ich fragte einen Isländer, ob er mir Starthilfe geben könne, was er freundlicherweise auch tat. Der Bock lief wieder, wir machten uns aus dem Staub und kämpften uns durch den teils dichten Nebel auf der unbefestigten, aber gut fahrbaren 870 die Küste entlang Richtung Kopasker. Die Strecke ist der Wahnsinn! Man kann es schwer beschreiben. Einfach mal hinfahren.



In Kopasker verdammt hungrig angekommen gönnte ich mir die Pizza meines Lebens! Das haben die Isländer echt drauf! Burger übrigens auch. Es war zugleich die teuerste Pizza ever! Scheißegal. Das konnte mir den Tag nie und nimmer verderben.
Weiter ging es Richtung Tjörnes. Ein Stück davor ab auf die unbefestigte 864 Richtung Dettifoss, dem wasserreichsten Wasserfall Islands.



Unterwegs verabschiedete Jo sich fast von der Straße, weil einmal unaufmerksam auf den weichen Rand gekommen.

Auf dieser Strecke gibt es drei große Wasserfälle kurz hintereinander zu sehen und der Weg dorthin erinnert teilweise stark an Mordor. Sehr skurril.

Am Detti fing es dann an zu regnen und ein Unwetter kündigte sich an.






Also wieder Regenzeug an und dem eben noch sehr staubigen jetzt teils matschigen Weg zurück zur Ringstraße gefolgt. Es ging zügig weiter bis Husavik, wo wir im Regen die Zelte aufbauten, erstmal heiß duschten, eine Waschmaschine abgriffen und anschließend unsere nassen Klamotten trocknen konnten. Preislich reist man mit Zelt am günstigsten, da die Campground nur etwa 12-15€ pro Nase verlangen. Meist ist Duschen inklusive. Manchmal zahlt man extra.


In Husavik blieben wir zwei Tage, um zum einen das Batterieproblem in den Griff zu bekommen und zum anderen eine Whale wathing Tour zu machen. Ich bin fast 20 Jahre tauchend unterwegs gewesen, aber einen leibhaftigen Wal hab ich leider nie zu Gesicht bekommen:-(
Also abends noch mit Jo seinem Mopped in den Ort rein und mal bei den Anbietern angefragt. Wir griffen bei einem günstigen Angebot am Abend zu. Für 75/Nase auf einem ehemaligen Fischkutter. Mit Speedboot kann man mit mindestens 150€ rechnen. Die kommen etwas dichter an die dicken Viecher ran:-)


Wir waren dann keine 10 Hansels mit einem netten slowakischen Guide an unserer Seite bei fast spiegelglatter See. Leider keine Sonne.
Das erste, was wir sahen, waren unzählige Puffins (Papageientaucher), die in Respektsabstand an uns vorbei flogen. Die Viecher sind schon echt drollig.
Kurze Zeit später sichteten wir die ersten Delphine. Teilweise stimmte mit denen irgendwas nicht. Die tickten richtig aus im Wasser und schossen Loopings, das glaubt ihr nicht!
Der erste Buckelwal kam bald in Sicht, wir fuhren weiter raus und näher ran.


Der fünfte oder sechste Wal war dann noch 50m vom Schiff entfernt.








Nach gut drei Stunden mit etlichen Sichtungen kehrten wir sehr glücklich mit unseren Erlebnissen zurück an Land



und gönnten uns zur Feier des Tages die besten Fish & Chips, die ich je gegessen habe!!!:-)


Das Batterieproblem ließ sich dann nur teilweise in den Griff bekommen. Ich ließ die alte drauf und besorgte eine Quadbatterie für den Ernstfall, da eine gleichgroße nur in Reykjavik zu bekommen sein würde.

Nach zwei Tagen Husavik und besser werdendem Wetter machten wir uns auf den Weg ein Stück zurück mit einem Abstecher in die beeindruckende Asbyrgi-Schlucht. Diese entstand vor etlichen tausend Jahren, als der damalig noch dort entlang verlaufende Jökulsa Fjöllum Fluss, welcher auch den Dettifoss speist, sich wie ein Hufeisen in den Fels grub. Man sagt, Odin´s 8-beiniges Pferd sei an dieser Stelle das erste Mal auf Island getroffen und habe seinen Hufabdruck dort für alle Zeiten hinterlassen. Nette Vorstellung! Da will man nicht dabei gewesen sein.


Nach einem weiteren Abstecher an den Dettifoss von der anderen Seite über die sehr geile, unbefestigte 862 kommend (ich sag nur Auenland), mussten wir wetterbedingt etwas umswitschen. Richtung Myvatn lag eine rabenschwarze Wand vor uns. Also in die andere Richtung nach Mödrudalur.


Dort gibt es einen wunderschönen Campground mit kleinem, gemütlichen Restaurant und der witzigsten Tanke in ganz Island.





Wir wollten zwei Tage bleiben, um am kommenden Tag mit leichtem Gepäck eine Tour ins Hochland zu machen. Es wurden dann drei Tage.

An Tag 5 ließen wir also allen unnötigen Kram bei den Zelten und fuhren in die Highland. Jo´s LC hatte noch Sprit für gut 180km im Kessel. Vorher eine passende Route bis zur nächsten Tanke geplant, weil die am Campground seit drei Tagen defekt war und los ging's. Es war stark bewölkt mit etwas Wind, aber zumindest blieb es vorerst trocken. Einige km entfernt von den Zelten begannen die berüchtigten F-Straßen mit etlichen Warnschildern wie etwa, dass 4x4 lose Fahrzeuge auf Teufel komm raus nicht diese Wege zu befahren haben!
Wir merkten recht schnell, warum. Die Stollenreifen machten sich jetzt endlich bezahlt und als die ersten Furten genommen waren, wich meine Furcht immer mehr dem Spaß.
Da gibt's leider wenig Bilder, weil zu selten angehalten und später das Wetter schlecht.




Nachmittags am größten Staudamm Islands fing es dann an zu schütten




und hörte bis zurück nach Mödrudalur nicht mehr auf. Jo kam mit einer Restreichweite von 10km bis zur Tanke. Auf den letzten km dahin betete ich, dass diese funktionieren würde. Es war der Fall und wir füllten unsere Tanks bis zum Rand mit dem knapp 2€/l teuren Gesöff.
Beim Fahren auf den Campground ereilte mich dann ein übler Umfaller, nachdem wir acht Stunden auf etwa 250km Schotterpiste mit 12 Furten heil überstanden hatten.
Die Besitzer hatten einen Teil des Weges mit lockerem Schotter ausgefüllt, damit die Gäste bei Regen nicht im lehmigen Boden versinken. Ich fuhr darauf, ein Fahrzeug kam von vorn und ich wollte ausweichen. Direkt am Rand des Schotterbettes rutschte mein Vorderrad weg. Der rechte Spiegel brach ab und ich fluchte so laut, dass es am Myvatn noch zu hören war! Da fährt man seit Tagen ohne Probleme herum und dann passiert Dir so ein Scheiß hundert Meter vor dem Zelt. Ja leck mich doch:-(

Egal. Am kommenden Tag, wollten wir eigentlich weiter, doch über Nacht nahm der Wind derartig an Kraft zu, dass ein Fahren unmöglich wurde.
Ich erwachte zuerst durch lautes Klopfen aus dem Schlaf und merkte schnell, dass es sich um die Zeltwände handelte, die abwechselnd auf mich niederschlugen.
Kocher anschmeißen und Tee zubereiten war dann auch etwas high risk mäßig, funktionierte aber irgendwie. Nach dem Frühstück flüchteten wir ins Restaurant und beschäftigten uns den ganzen Tag lang mit Kaffee trinken, Videos sortieren, Kaffee trinken, fremde Zelte beim Wegfliegen beobachten, Kaffee trinken, Spiegel reparieren, Kaffee trinken, Ausrüstung warten, Pläne schmieden, irgendwo im Nirgendwo liegen gebliebene und vom Wirt gerettete Moppedfahrer interviewen, noch mehr Kaffee trinken und abends ein richtig gutes Abendessen genießen. Der Wetterbericht sagte was von bis zu 140km/h. Etliche Straßen waren für Caravans gesperrt, da diese dort einfach von der Straße geweht würden
Naja, war ein recht entspannter Tag und wir genossen die Ruhe.
Noch ein paar Bildchen vom Ort.










Hier zwei Polarfüchse, die dort aufgezogen werden und frei herumlaufen können.








An Tag 7, eine Woche fast auf Island, mussten wir bei noch starkem Wind und Regen dann die Zelte abbauen, weil der Zeitplan uns im Nacken saß. Es dauerte ein Weilchen, bis alles verpackt und verzurrt war und wir langsam los rollten. Der Wind auf den freien Strecken drückte uns ganz schön zur Seite fast von der Straße. Es wurde Richtung Namafjall besser. Dort nieselte es an einem der größten Geothermalkraftwerke nur noch.



Ende Teil 1!
 
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Genial!! Sooo viel Text und kurzweilig! Danke.
 
Stefus

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Teil 2!

In der Nähe gibt es einen erloschenen Vulkan mit Kratersee.





Die ganze Gegend dort ist geothermisch. Es dampft und blubbert an vielen Ecken und Enden und die Gegend zeigt sich in rot, braun, gelb, weiß grauen Farben.


Aufgrund des schlechten Wetters ließen wir Myvatn links liegen und fuhren weiter nach Akureyri.
Das Wetter wurde besser und wir beschlossen, erneut zwei Tage zu bleiben, um am Folgetag eine weitere Hochlandtour mit leichtem Gepäck zu unternehmen.


Ziel diesmal: Laugafell mit der Möglichkeit, in einen Hot pot zu springen.


Wir starteten zeitig und der Weg auf der F821 wurde teilweise ziemlich brutal. Etliche Furten waren zu durchqueren. Manchmal lagen ziemliche Klamotten im Flussbett und auch abgefahrene Unterböden lagen auf dem teils von Bächen überspülten Weg.
Sicher nicht von solch einem Fahrzeug:


Nachdem die schlimmsten Anstiege bewältigt waren, wurde es entspannter.

Gletscher kamen in Sicht und säumten von nun an unseren Weg auf beiden Seiten.


In Laugafell sprangen wir dann nach den Strapazen in den 42 Grad warmen Hot pot (Außentemperatur: 5-6 Grad) und genossen die Stille.


Danach ging's im Bogen zurück nach Akureyri, wo der Campground sich zum Abend hin wieder langsam füllte.

Morgens weckten uns dann unsere lieben Freunde, die Amerikaner, mit Durchstartmanövern am unter uns liegenden Flugplatz.


Was für Vollpfosten! Nicht mal an einem so abgelegenen Ort wie Island bleibt man von diesen Hirni´s verschont.

Es ging weiter. Nächstes Ziel war Hveravellir, ebenfalls ein Geothermalgebiet mit heißen Quellen und natürlich Hot pot.
Unterwegs trafen wir auf die wahren Helden des Reisens, die


Ein Wahnsinn, was manche Strecken schon motorisiert bedeuten. Aber mit Fahrrad für mich unbegreiflich. Chapeau!
Übrigens! Am ersten Tag Richtung Raufarhöfn kam uns ein Engländer auf ´nem Hochrad entgegen
Der hier: https://www.pennyfarthingworldtour.com/Penny-farthing/Previous-Trips/Final/


Der Weg nach Hveravellir ging dann recht easy vonstatten, trotz komplettem Gepäck und etlichen weiteren Furten. Mittlerweile hielten wir nur noch selten, um diese vorab zu checken. Meistens einfach durch.

Hveravellir ist, umrahmt von mehreren Gletschern, traumhaft mitten im Herzen Islands gelegen. Wir erreichten es über die F35 von Varmahlid kommend. Eine langgezogene Schotterpiste vorbeiziehend an mehreren größeren Seen.


Das Ziel ist eigentlich kein Ort, sondern ein Campground, der direkt neben dampfenden und zischenden Gebilden liegt, die 90 Grad heißes Wasser zu Tage fördern. Landschaftlich sollte das eine der beeindruckendsten Erinnerungen für mich werden.
Unsere Zelte errichteten wir neben einem Bach, der bei uns immer noch um die 30°C hatte.




Nach dem Aufbau gingen wir für Kaffee und Kuchen in das kleine, nett eingerichtete Restaurant. Irgendwann fiel mir eine Frau an einem Tisch etwas ab von uns auf. Ich sag zu Jo: "Hey, die sieht ja aus wie Björk." Und er stimmt mir zu. Irgendwann kommt sie mit ihrer Tochter neben uns an den Tresen, quatscht noch kurz mit dem älteren Mann und dreht sich dann zu mir um. An ihrer Reaktion war mir spätestens da klar, dass sie es sein muß.

Naja, es kam dann wenig später dazu, dass wir zusammen mit der berühmtesten Isländerin im Hot pot saßen (ohne Quatsch!).
Da war es so gegen 22Uhr und immer noch fast taghell.

Nach der ganzen Aufregung fiel ich irgendwann in den Schlafsack.


Es sollte die kälteste Nacht für uns werden! Gegen drei wurde ich wach und zog mir alle dicken Sachen über, die ich noch hatte. Das waren sicher -5°C oder mehr äh weniger, bedingt durch den eisigen Wind, der von einem der Gletscher rüberzog.


So, mittlerweile begann Tag 10 auf der Insel. Wir packten die Sachen ein und machten uns über die 35 auf in Richtung Süden. Dort wollten wir uns ein paar der mittlerweile stark frequentierten Top Spots anschauen. Bisher war das eher selten der Fall gewesen.

Nach der frostigen Nacht entschädigte uns die Sonne nun den gesamten Tag. Nur Wolkenschleier zierten ab und zu den klaren Himmel. Perfekt!








Nach etwa einer Stunde trennten wir uns auf der Fjördungsalda Hochebene mal für einige Stunden, weil ich etwas mit dem Copter rumfliegen wollte und Jo lieber fahren.
Spätestens am Campground wollten wir uns wieder treffen. Ich fuhr etwas später also allein weiter, umrahmt von den Gletschern Hofsjökull links und Langjökull rechts.

Ein Stück weiter bog ich links nach Kerlingarfjöll ab und fuhr die gut ausgebaute Piste bis zu einem Campground. Da ich nix Besonderes entdeckte und auch die Zeit etwas gegen mich lief, drehte ich um und fuhr zurück auf die 35. Böser Fehler! Wie ich erst am Abend erfuhr, als ich meinem Island-erfahrenen Freund Tom berichtete, wo ich mich den Tag über rumgetrieben hatte. Er schrieb mir, dass ich eben das wohl spektakulärste Geothermalgebiet Islands links liegen gelassen hatte. Na Bravo, da ist man schon mal hier und studiert seine mitgebrachten Infos nicht ausreichend.
Egal. Man muss sich ja für die näxte Tour noch was aufheben.

Also weiter auf der 35 bei bestem sommerlichen Wetter. Kurz vor dem Hvitávatn, einem großen See vor dem Langjökull, kam rechter Hand ein Café in Sicht. Ich denk, biegst Du mal ab und machst ´ne Pause, da sitzt Jo vor der Tür und tut eben dies bereits.
Also dazu gesetzt und etwas abgehangen.


Eine Stunde, zwei Kaffee und drei Stück selbstgebackenen Kuchen später fuhren wir weiter durch diese malerisch anmutende Region. Jeder Meter ein absoluter Traum! Irgendwann bogen wir nach rechts auf die F335 ab und näherten uns dem Langjökull an. Etwa 500m vom Gletscher entfernt stoppte ich und packte den Copter aus. Der weitere Weg mit dem ganzen Gepäck sah mir wenig einladend aus. Gute Entscheidung, wie sich wenig später rausstellte.


Ich lief also den Weg ein wenig weiter,


Jo knatterte an mir vorbei und war wenig später verschwunden. Sieht ganz schön wellig aus, dachte ich noch und ließ den Copter aufsteigen, um mal ´ne Runde über den Gletscher zu fliegen. Meine Güte, der kam gar nicht näher!
Wow, wie man sich täuschen kann! Das waren dann doch noch bald zwei km bis zum Beginn. Da realisiert man erst, was dort an Eismassen rumliegen!

10min. später kam mein Begleiter zurück und wirkte ziemlich angepisst! Er schlich ein paar Mal um sein Gefährt herum und schaute mehrfach drunter, ob noch alles am rechten Fleck war. Hatte wohl einen derart heftigen Aufsetzer, dass er dachte, die Tour sei jetzt für ihn an diesem Punkt beendet:-)
Einige Minuten später kam folgendes Fahrzeug den Hang hinauf gerollt:


Spätestens da sollte auch meinem Freund endlich klar gewesen sein, wieso seine Alleinfahrt keine gute Idee gewesen war:-)

Von nun an mussten wir etwas aufs Tempo drücken. Es ging langsam auf den Abend zu und wir wollten unbedingt noch den Campground an Geysir & Strokkur erreichen! Den Gullfoss kurz davor umschifften wir ganz elegant, denn Touristenmassen schrecken mich irgendwie ab. Meine Fresse, da war kaum noch ein Parkplatz zu bekommen.
Spätestens von nun an würden wir mit deutlich mehr Menschen rechnen müssen als in allen Tagen davor zusammengenommen.
Gegen 20Uhr bauten wir die Zelte auf


und latschten danach auf den Hügel oberhalb des Geothermalgebietes mit den berühmten Geysiren.


Der berühmtere der beiden, einfach Geysir genannt, spuckt nur noch ganz selten mal.


Sein kleiner Bruder, der Strokkur, ist dagegen sehr aktiv! Alle 5-15min. steigt das heiße Wasser gen Himmel. Mal sind es 2-3 kleinere Eruptionen hintereinander, dann wieder eine Fontäne von bis zu 35m. Sehr beeindruckend dieses Naturschauspiel.

Leider haben auch hier die Touristenströme stark zugenommen. Was nicht das Problem ist, wenn man keine am laufenden Band quatschenden Amerikaner neben sich stehen hat.
Ich bin nachts dann direkt an den Strokkur gegangen und wollte mal eine Eruption mit Ton aufnehmen, aber nach 20min. hab ich es aufgegeben. Neben mir stand eine amerikanische Familie und die Mutter textete ununterbrochen: "Oh my God, the water is so Blue. Oh my God, it looks so pretty fine. Oh my God. It looks very hot. (auf einem Schild steht was von 90°C)." Und als der Strokkur dann spuckt: "Oh my fuckin´ God, it´s so amazing!"
Ich war kurz davor, die Frau zu schütteln und ihr ins Gesicht zu brüllen: "Shut your fuckin´mouth please and try to enjoy the silence, stupid assh.......!!!" Aber so bin ich ja nicht:-)
Also ab ins Bett und bei den Geräuschen des immer mal wieder spuckenden Strokkur eingenickt.

Tag 11 begann Wolken verhangen und sollte auch nicht mehr besser werden. Wir fuhren den drittgrößten Wasserfall Islands an, den Háifoss.


Dort blies es heftigst am Rande der atemberaubend schönen Schlucht, wo der Doppelwasserfall 122m in die Tiefe stürzt.

Zurück über die 332 ging es zum Nachbau einer Wikingerfarm namens Sting, welche vor langer Zeit von Lava verschüttet worden ist und in der Nähe wieder ausgegraben wurde.


Das Wetter wurde zusehends schlechter. Ab und zu regnete es kurze Schauer. Wir beeilten uns, auf die Ringstraße zu kommen. Zielhafen des heutigen Tages sollte Porsmörk sein, ein kleiner Ort abgelegen von der Ringstraße dicht am Gletscher Myrdalsjökull. Jo spazierte vorher noch um den Seljalandsfoss,


dann fuhren wir auf die F249. 5 Furten mussten gequert werden. Wir kamen bis zur dritten.


Da die ersten beiden Durchfahrten entspannt vonstatten gingen, rechnete ich mit nix Schlimmen, als ich an die dritte, deutlich breitere Furt kam. Kurz gestoppt, überlegt, wo ich am besten lang fahre und langsam reingeholt. Nach zwei Metern steckte ich das erste Mal fest. Große Gesteinsbrocken verhinderten ein sauberes Rollen des Vorderrades. Ich quälte die Maschine noch einige Meter weiter. Dann ging erstmal nix mehr. Ich stieg ab und bockte sie auf, doch der Seitenständer wurde durch die starke Strömung sofort unterspült. Also wieder in den Sattel und weitergequält. Nach 7-8min. erreichte ich, bis über die Knie nass, das andere Ufer. Ein Isländer, der die Szene beobachtet hatte und notfalls wohl eingreifen wollte, kam zu mir und riet davon ab, weiter zu fahren! Die nächsten Furten seien deutlich tiefer und breiter. Schöne Scheiße:-(
Erstmal die Wathose übergezogen, damit ich nicht noch nasser würde, und wieder hinein ins kühle Gletscherwasser, um die größten Steine aus dem Weg zu räumen.


Dann alle Taschen vom Mopped, um leichter zu werden. Es machte sich bezahlt. Ich fuhr fast in einem Wusch zurück zu Jo. Ein Isländer mit Monsterjeep nahm dann meine Klamotten mit zurück. Sechs Wochen später sollte in der Gegend eine junge Amerikanerin bei der Durchquerung per Auto ihr Leben verlieren. Sie war auf Hochzeitsreise.

Wir brachen ab und beschlossen, uns zum ersten Mal überhaupt ein festes Quartier zu suchen, da meine Hosen und die Stiefel bis morgen unbedingt wieder trocknen mussten. Am Skógafoss fanden wir eine Art Hotel. Angeblich das letzte Zimmer für schlappe 110€/Nase! Wir bissen in den sauren Apfel, ohne Frühstück waren's immerhin nur noch 95 Tacken.

Den Rest des Abends die Klamotten präpariert, noch den Kocher angeschmissen und was Deftiges gekocht und den anstrengenden Tag Revue passieren lassen.

Am folgenden Tag blieb es trocken. Es waren noch etliche hundert km bis zurück nach Egilsstadir und noch einige Highlights zu sehen bis dort.
Es ging zunächst weiter nach Vik.




Nach einer Pause fuhren wir weiter auf der 1, durchquerten die flache Ebene Skeidarársandur mit ihren vielen Gletscherabflüssen und kamen dicht am Skaftafell vorbei, wo es imposante Gletscherzungen zu sehen gab.


Ein weiteres Highlight sollte das Wrack eines am Strand notgelandeten Spionageflugzeuges sein, doch die immer stärker werdenden Touristenmassen in diesem Gebiet haben mittlerweile dafür gesorgt, dass es nicht mehr möglich ist, die 3-4km über den Strand mit einem Fahrzeug zurückzulegen.


Also gleich weiter zu neuen Gletschern.




 
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Teil 3!

Was manche so alles mitschleppen.



Am frühen Abend bei leider bewölktem Himmel, aber wenigstens trocken, erreichten wir den Diamondbeach, der seinen Namen erhalten hat durch die vielen Eisstücke, welche in teils märchenhaften Figuren im schwarzen Lavasand des Strandes liegen, nachdem die Brandung die aus der Eislagune treibenden Eisblöcke an Land trieb.








Es war sehr spektakulär, wie die mächtigen Wellen die Eisblöcke umspülten und der Auslöser meiner Kamera stand fast nicht mehr still. Nach einer Stunde fragte ich bei Jo an, wo er stecke. Er meinte: "Fahr über die Brücke und biege links ab. In der Lagune schwimmen lauter Robben!"
Oh Mann, ein Highlight schlägt das Nächste! Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus.




Und hier eine von etwa 25 Robben, die sich von uns nicht beim Fischen stören ließen.


Wir mussten dann schweren Herzens weiter, weil es mittlerweile schon nach 20Uhr war. Hach, wie die Zeit vergeht, wenn man sich amüsiert.
Blöderweise kam auf der folgenden Strecke kein verdammter Campground mehr in Sicht:-( Wir fuhren bestimmt fast eineinhalb Stunden, es wurde immer dunkler. Nach ewig langer Zeit fanden wir bei Djupivogur endlich einen Platz. Scheinbar der letzte Anlauf für Motorradfahrer, denn wir trafen einige Bekannte wieder.
Noch schnell was gekocht und dann ab in den Schlafsack. Nachts fing es dann an zu regnen und hörte bis zur Fähre nicht mehr auf.
Am Morgen von Tag 13 stürmte es stark, aber es half nix. Wir mussten zusammenpacken und weiter, wenn wir die Fähre rechtzeitig erreichen wollten. Zelte zusammenlegen war dann ziemlich herausfordernd bei den Winden und Motorradklamotten nebst Regenzeug musste ich anziehen, bevor ich aus dem Zelt steige.

Wir fuhren etwas verspätet los, das Wetter wurde immer unwirtlicher und an Highlights entlang der Strecke war sowieso nicht mehr zu denken. 20 Minuten nach Abfahrt begann es, im Schritt feucht zu werden. Erst dachte ich an Einbildung, aber es wurde immer unangenehmer. So ein Mist! Da kauft man den teuersten Regenanzug im Laden und beim dritten Regentag säuft man total ab.

Ich quälte mich noch eineinhalb Stunden durch den Regen bis zum ersten Stop in einem Café. Dort schnappte ich mir mein kleines Handtuch, ging aufs Klo und wickelte es mir um mein nasses Unterteil. Das ist bildlich jetzt sicher amüsant, aber in dem Moment war das nicht lustig und bei dem Wetter gesundheitsgefährdend. Zur Verteidigung von Tante L muss man sagen, dass sie den Regenanzug anstandslos umtauschten. Und der sah nach der Tour ziemlich abgefuckt aus.

Wir saßen dann locker vier Stunden im Café, es kamen immer wieder mal andere Zweiradfahrer zum Aufwärmen rein, und suchten über AirBnB eine feste Unterkunft nicht allzu weit weg.
Die fanden wir dann etwa 60km weiter auf einer Farm in Suðurfjarðavegur.

An diesem Tag schafften wir es keine 140km weit. Ich war danach so durchgefroren, da half dann nur noch Dauerduschen. Auch wenn das Zimmer für seinen stolzen Preis nicht gerade mit Komfort glänzte;


es waren zwei Doppelstockbetten und ein Einzelbett in einen 2,50x3,50m kleinen Raum gequetscht; war die Gastgeberin doch sehr freundlich und wusch und trocknete meine Klamotten bis zum nächsten Morgen durch.


Abends hörte es sogar mal ein Weilchen auf zu regnen und ich spazierte noch etwas durch die Gegend.




Die restliche Strecke bis Egilsstadir gestaltete sich an Tag 14 dann recht unproblematisch. Es regnete zwar fast durchweg, aber da ich nun auch meine Wathose mit übergezogen hatte, konnte mir die Nässe nichts mehr anhaben.
Das ist übrigens eine Hose eines ABC-Schutzanzugs, wie er damals in der NVA (das war die Nationale Volksarmee der DDR für die Jüngeren unter euch) verwendet wurde. Unkaputtbar, flach zusammenlegbar und sehr leicht. Nur so als Empfehlung, falls noch der ein oder andere von euch drüber grübelt, wie er Island´s Furten in Angriff nimmt:-)

Etwa 5km von Egilsstadir hatten wir für die letzte Nacht wieder eine Unterkunft gebucht, diesmal zu erstaunlicherweise moderatem Preis für umme 50€. Der Besitzer hat sich auf Abreisende spezialisiert und ich konnte sogar mein Zelt trocknen lassen, damit es für die Färöer bereit ist. Stichwort Färöer! Kommt dann auch demnäxt was zu.

Am letzten Sammelpunkt treffen sich dann lauter Verrückte mit unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln in allen Preisklassen wieder.






Die Isländer dagegen sind dann doch eher spartanisch unterwegs.


Hier seht ihr den speziell für Zweiradfahrer angeschafften Check-in. Der Typ davor ist eigentlich Naturfotograf und macht den Job immer, wenn die Fähre anlegt.


Und das ist ein 21-jähriger Südkoreaner mit einer 125ccm Maschine auf Weltreise. Chapeau!!!


Die Norröna legte eineinhalb Stunden später ab als geplant, weil der Kahn rammelvoll war und am Ende einige Autos nicht mehr reinpassten. Die mussten aber mit. Also zwei Container wieder raus.

Impressionen vom Motorrad verzurren

Einer von 300 auf Island lebenden Harley Davidson Enthusiasten


Vorbei geht's an den letzten Wasserspielen

10min. nach dieser Aufnahme schwamm eine Walgruppe steuerbord an uns vorbei mit Ziel Island. Ich vermute, es war die Wachablösung für die Whale watching Wale bei Husavik



Hier sieht man unsere Gesamtroute, zusammengesetzt aus den einzelnen Tagesetappen. Nur damit ihr einen Eindruck bekommt, was in nur zwei Wochen so alles geht. Gesamtstrecke auf Island war so um die 1500km, davon gut die Hälfte Schotterpisten.


Vielen Dank an Jo, ohne den dieses Abenteuer so nicht möglich gewesen wäre:blumen: Auch wenn wir uns überhaupt nicht kannten und anfangs auch ein recht unterschiedliches Tempo an den Tag legten, lief es nach einigen Tagen doch wie geschmiert, so dass ich geneigt bin zu sagen, jederzeit wieder:daumen-hoch:

Over and out;
Stefan.
 
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pietch1

pietch1

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Ne Schwarze
Wow, welch ein KLASSE Bericht. Vielen Dank fürs teilen.

Auch dein Video hat mich beeindruckt, guter Schnitt. Hab´s mal geteilt :daumen-hoch:
 
AmperTiger

AmperTiger

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danke Stef für den tollen Bericht, sehr launig geschrieben.Die Drohnenaufnahmen gehören wirklich zum besten, was man da sonst so vorgesetzt bekommt. Gefällt mir sehr gut.
Die Nacktaufnahmen von Björk lieferst du nach, hast du gesagt?
 
Stefus

Stefus

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danke Stef für den tollen Bericht, sehr launig geschrieben.Die Drohnenaufnahmen gehören wirklich zum besten, was man da sonst so vorgesetzt bekommt. Gefällt mir sehr gut.
Die Nacktaufnahmen von Björk lieferst du nach, hast du gesagt?
:rofl:
Sorry, keine Aufnahmen. Björk bewegt sich wie ein schreckhaftes Reh durch ihre Umgebung! Hätte ich die Kamera gezückt, wär sie weg gewesen und die schöne Erinnerung auch keine mehr:augenbrauen:
 
RedAdair

RedAdair

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Vielen Dank für diesen kurzweiligen und toll illustrierten Bericht. Das ist wieder Material fürs Kopfkino und mein Fernweh.

Ich wünsche Dir noch viele tolle Kilometer und mir übrigens auch (sollte ich irgendwann mal (:banghead:)so eine Reise antreten)

Gruß Ralf
 
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Gast43163

Gast
Danke für die Auffrischung , hier ein paar Erinnerungen an meine eigene Tour 2007
DSCF0012.JPGDSCF0072.JPGDSCF0147.JPGDSCF0148.JPGDSCF0161.JPGDSCF0181.JPGDSCF0188.JPGDSCF0216.JPGDSCF0249.JPGDSCF0331.JPGDSCF0383.JPGDSCF0414.JPGIsland 011.jpgIsland 154.jpg
Der Jeep (NR.6) steht auf dem Hekla - weiter hoch wollte der Fahrer nicht (Fahrzeug sei zu schwer) auf dem Rückweg wusste ich, was er meinte.
 

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Gelöschtes Mitglied 4179

Gast
Sagt mal ihr Island-Reisenden, wie ist das bei so kaltem und nassen Wetter dort die Insel zu bereisen?

Regen, kalt, nasse Füße bei Furtdurchquerungen und dann ggf. noch im Zelt übernachten .....

Bis jetzt hatte ich immer Glück, auch in England, aber da sind Temperaturen von 15-20° gewesen. Vielleicht auch mal ein Tag mit 10° und dann geht man einmal ins Hotel. Ich aber zelte gerne, nur bei dem Wetter in Island?

Ich war auch schon einmal auf einem Reisevortrag, die hatten aber das Glück 6 Wochen nur super Wetter gehabt zu haben.

Die Landschaft ist schon geil .... aber vom Grundgedanken her zieht es mich eher in die Türkei, in den Iran.

Schon mal Danke für konstruktive Leidensberichte - oder wie man sich dort warm und trocken hält :p.
 
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Gast43163

Gast
https://svendura.de/002-islandreise.php
https://svendura.de/2018island01.php
Nur so zum Lesen - 2007 war der Jahrhundertsommer auf Island - max. Regendauer in 3 Wochen 11/2 Stunden. 2007 hatte ich noch Geld:D also Hotel / Gasthöfe / Privatunterkünfte. Über die Gesamtkosten incl Jeep Tour und Flug zu den Westmänner Inseln -------- darüber schweige ich lieber , der Banken Crash war danach allein für Essen und Trinken -- ach schweigen wir.:banghead:
 
Stefus

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Sagt mal ihr Island-Reisenden, wie ist das bei so kaltem und nassen Wetter dort die Insel zu bereisen?

Regen, kalt, nasse Füße bei Furtdurchquerungen und dann ggf. noch im Zelt übernachten .....

Bis jetzt hatte ich immer Glück, auch in England, aber da sind Temperaturen von 15-20° gewesen. Vielleicht auch mal ein Tag mit 10° und dann geht man einmal ins Hotel. Ich aber zelte gerne, nur bei dem Wetter in Island?

Ich war auch schon einmal auf einem Reisevortrag, die hatten aber das Glück 6 Wochen nur super Wetter gehabt zu haben.

Die Landschaft ist schon geil .... aber vom Grundgedanken her zieht es mich eher in die Türkei, in den Iran.

Schon mal Danke für konstruktive Leidensberichte - oder wie man sich dort warm und trocken hält :p.
Also vor Planung einer solchen Reise solltest Du dich erstmal vom Gedanken verabschieden, es würde dort immer regnen und wäre schweinekalt. Dem ist nicht so:zwinkern:

Und wenn Du zwischen Mitte Juni/ bis Ende Sept. planst, sollten die meisten Tage meist trocken bleiben. Und ist man dann auf der Insel, einfach das Wetter für die näxten 2-3 Tage checken und gegebenenfalls in der Richtung umswitchen, dann kann fast nix schief gehen.
Von den 14 Tagen auf Island waren 5 Tage trocken mit teils viel Sonne um die 12-18°C, 5 weitere Tage trocken mit ab und zu mal Sonne, stärkerer Bewölkung und ab und zu ein paar leichten Schauern, ein Tag Brutalosturm mit Festsitzen auf Campingplatz (aber recht gemütlich:bier:), ein Tag stürmisch, aber fahrbar und zwei Tage Scheißdrecksmistverfluchtes stürmisches Regenwetter.
Das waren aber die fast letzten Tage bei der Rückreise. Und nach den reichlichen Erlebnisse schiietegal.

Davon zelteten wir 11 Tage bei jedem Wetter. Hätte ich meine Wathose an der blöden Furt vorher angezogen, wären es 12 geworden.

Wichtig ist, dass Du ein Zelt dabei hast, was sturmsicher ist! Und ich meine auch STURMSICHER:regeln: Es macht wirklich keinen Sinn, da am Geld zu sparen, denn das fällt Dir dort irgendwann auf die Füße.
Ein geodätisches, selbststehendes mitnehmen. D.h., es steht ohne Spannstrippen.

Hier siehst Du rechts ein solches, links ein Tunnelzelt.


Meines verpackte ich bei teils übelsten Bedingungen in zehn Minuten, mein Freund benötigte für seines 40-45min.
Problem bei den Tunnelzelten selbst bei gutem Wetter ist, dass sie immer erst auf einer Seite gespannt werden müssen, bevor man den Rest aufstellen kann. Und es hatte eine zusätzlich Plane, die vor jedem Aufbau im Boden fixiert werden musste. Das hat oft ewig gedauert.

Klamottenmäßig sollte man an langer Unterwäsche 2x dabei haben, falls mal etwas nass wird. Dann einen richtig guten Regenanzug! Meiner war super, bis er am dritten Regentag abgesoffen ist:byebye: Mal schauen, ob der neue länger hält. Auch da ist wichtig, zu beachten, dass er sich leicht in kurzer Zeit überziehen lässt. An meinem sind an Armen und Beinen lange Reißverschlüsse dran, sodass er beim Einsteigen sehr weit in den Bereichen ist.



Dauert etwa 30s, bis man drin ist und dann nochmal etwas, bis alles zu. Superteil soweit:zwinkern:

Zum abgepassten Wetter auf unserer Tour muß ich sagen, dass es zur selben Zeit auch besser gegangen wäre, wenn wir andersherum gefahren wären. Uns wurde von 10-12 Tagen Sonne berichtet. Aber das war nicht wirklich schlimm. Die Tour war so, wie sie war, perfekt und Regen und Sturm erst das Salz in der Suppe:schrei:
Man stelle sich vor, 14 Tage Sonne mit 15-20°C gehabt zu haben. Das glaubt einem doch niemand:Augenzwinkern_2:
Ist dort aber auch möglich.

Auf allen Zeltplätzen hast Du auch immer eine heiße Dusche oder einen Hot Pot. Und Klamotten kann man auch meist über Nacht irgendwo trocknen, falls nötig.

Also. Nicht lang überlegen! Fahren! Ich grüble schon, wann ich den näxten Trip rüber mache.

Gruß;
Stefan.
PS: Türkei? Wie laaangweilig:lalala:
 
Stefus

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Nur so zum Lesen - 2007 war der Jahrhundertsommer auf Island - max. Regendauer in 3 Wochen 11/2 Stunden. 2007 hatte ich noch Geld:D also Hotel / Gasthöfe / Privatunterkünfte. Über die Gesamtkosten incl Jeep Tour und Flug zu den Westmänner Inseln -------- darüber schweige ich lieber , der Banken Crash war danach allein für Essen und Trinken -- ach schweigen wir.:banghead:
Ja, bei den Unterkünften langen die Isländer richtig zu. Ist aber auch verständlich, wenn man bedenkt, dass die Ferienzeit nur so umme 2-3 Monate geht. Danach ist es in den meisten Ecken der Insel wieder verdammt ruhig.
Mit Zelt und meist selbst was am Abend kochen geht das schon. Ab und zu ist dann auch mal ein richtiges Essen drin. Und am Tage zwischendurch ein Stück Pizza oder ein Burger geht immer. Vor allem, wenn die so legger sind wie auf der Insel.
 
G

Gast43163

Gast
Man stelle sich vor, 14 Tage Sonne mit 15-20°C gehabt zu haben. Das glaubt einem doch niemand:Augenzwinkern_2:
Ist dort aber auch möglich.
Eines unserer Quartiere war auf einer Pferdefarm mit den Eigentümern (Isländer verheiratet mit einer Deutschen) konnten wir gut sprechen, viele der später für die Reise hilfreichen Informationen hatten wir von dort. Unter anderem stammt von dort
"Auf Island gibt es kein Wetter, nur Kostproben."
Die Frau berichtete, dass es im Juni, für Stunden, durchaus so schneien kann das sie den Weg zum Stall (30-50 m) nicht erkennt.

20 °C hatten wir auch, DSCF0137.JPG es reichte zum Sonnenbaden - sonst herrschte eher Pulloverwetter.

Island gei*, muss man haben:smile:
 
Stefus

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Schnee war das Einzige, was wir nicht hatten. Von Island stammt auch folgender Spruch: "Wenn es regnet, warte einfach 5min.";)
 
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Island, Land der tausend Gesichter

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