Von Alaska bis Bolivien

Diskutiere Von Alaska bis Bolivien im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; ich fang dann mal ... in den aktuellen Fotos von Heute findet sich das ein oder andere Bild meines kleinen Ausflugs. Die Vorgeschichte spar ich...
libertine

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ich fang dann mal ... in den aktuellen Fotos von Heute findet sich das ein oder andere Bild meines kleinen Ausflugs.

Die Vorgeschichte spar ich mir.
Der Plan irgendwann Anfang 2017 war Motorrad nach Alaska verschiffen und während es unterwegs ist mal schnell 2 Wochen Trekking zum Mount Everest Basislager dann ab nach Alaska und von dort Richtung Süden bis Ushuaia.

Ich nehms gleich mal vorweg, das Universum hat mir reingepfuscht und ich bin nur bis Bolivien gekommen aber ich beschwer mich nicht :D

So war das als ich die gute verschifft habe:





dem einen oder anderen wird auffallen, dass das eine KTM und keine BMW ist.

Verschifft wurde mit intime hamburg, waren sehr hilfreich.

Dann gings ab nach Kathmandu, kleiner Schock wenn mans nicht gewohnt ist.



Mit den Details halt ich mich nicht auf außer, es war pures Chaos.

Dann ab nach Lukla und von dort gleich losgestartet.

Die erste Aussicht auf Mount Everest



Schönes Wetter und trotzdem saukalt



oder mieses wetter und noch kälter, alles auf über 4000m



und dann am ersten Item der Bucket List angekommen, Mount Everst Basislager







Dann gings ab via Seoul und Seattle nach Anchorage.
Motorrad ohne Probleme aus dem Zoll bekommen nur der Vorderradeinbau war ganz im Alleingang nicht ganz einfach.



Schaut alles noch neu und frisch aus .... das sollte nicht lang so bleiben.
 
libertine

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Alaska

Ich weiß nicht was ich mir unter Alaska vorgestellt habe aber Anchorage war einfach nur ein großes Loch.
Trotz großer Ölvorkommen wirkt alles sehr arm und etwas heruntergekommen.
Obwohl die Stadt nur knapp 300000 Einwohner hat ist sie sehr weitläufig und ohne motorisierten Untersatz kommt man nicht weit.
Öffentliche Verkehrsmittel mehr oder weniger Fehlanzeige.
Nachdem das Motorrad wieder fahrtüchtig war nochmal schnell alles überprüft und dann gings weiter Richtung Norden.
Das ultimative Ziel war natürlich Dead Horse aber der erste Stop Fairbanks.

Der weg von Anchorage nach Fairbanks kann mit einem Wort umschrieben werden, langweilig.
Langer gerader Highway mit sehr grobem Asphalt und tonnenweise pickup trucks und LKWs.

In Fairbanks das billigste Motel gefunden und dort über Nacht abgestiegen. Über die Qualität sag ich nix, war sehr OK für den Preis wenn man bedankt wo ich sonst die kommenden Monate noch absteigen würde.
In der Früh beim Checkout ein kurzes Gespräch mit den Besitzern angefangen und wies der Zufall will ist die Familie aus Österreich Anfang des 20. Jahrhunderts eingewandert. Die Welt ist ein Dorf.

Dann ging es weiter Richtung Norden, Tagesziel Marion Creek, ein Campingplatz mitten im Nirgendwo.

Am Weg dorthin zum 2ten mal nach Skandinavien den Polarkreis passiert



Hier beginnt auch der unasphaltierte Teil des Dalton Highway. Die ersten 20km waren pure Qual. Straßenarbeiten und die Piste war einfach nur naß und schlammig sodaß es nur im Schneckentempo dahin ging. Dazu kam noch leichter Regen und jede Menge Schwerverkehr. Beim Tankstopp am Yukon River ist der Seitedenständer im losen grund versunken und die fuhre ist umgekippt. Blöderweise so das der Koffer auf einem Betonklotz aufgeschlagen ist und zwischen Deckel und Koffer ein 2cm großer Spalt geklafft hat...fängt ja gut. Am Ende eines langen Tages dann in Marion Creek am Campingplatz angekommen.
Beim "Platzwart" höflich um einen Hammer gebeten und die Bärensituation erfragt. In dieser Saison hatten sie noch keine gesehen aber die erste Nacht im Zelt im Bärenland war etwas unruhig.
Nachdem der Koffer wieder halbwegs in Form war brach auch schon die Nacht herein.Es war Kalt, Sehr Kalt und der Regen hats nicht besser gemacht.



Keine großartigen Bilder aus diesen Tagen, es war einfach nur grau und kalt und der Weg entlang der Pipleline unaufregend.

Der nächste Tag brachte kein gutes Omen, graue Wolken und ein Schneesturm Richtung Norden bei knapp 3°.
Es wären 2 Tage nach Dead Horse aber die Wettergötter wollten einfach nicht mitspielen also wurde Dead Horse gestrichen und der Weg nach Süden angetreten.

Es war wie der Weg nach Norden unaufregend und kalt bis ich weiter nach Kanada hineingekommen bin.
Die Sonne hat sich dort auch ab und zu mal blicken lassen und die Freundlichkeit der Kanadier hat Ihren Teil dazu beigetragen meine Stimmung zu verbessen.



Kalt wars trotzdem



Dort hab ich auch meine erste und einzige Bärensichtung in freier Wildbahn gehabt.
Schwarzbär steht auf der Straße und glotzt mich an, leider hatte ich die Kamera nicht schnell genug bei der Hand.



Langsam wurde es dann auch wärmer



Einer der Stops in Kanada war Quesnel Forks, eine Geiserstadt in British Columbia. Eigentlich ein Freilichtmuseum.
Es war eine eigentümliche Erfahrung. 30km Piste mitten im nirgendwo und ich war die einzige Person weit und breit. Früh im Jahr...









Warum dort haufenweise alte Autowracks im Wald verotten weiß ich bis heute nicht :-)

Das Wetter im südlichen British Columbia war einfach nur traumhaft, strahlender Sonnenschein und nicht zu heiße Temperaturen mit wunderbaren straßen.

eines meiner Nachtlager, könnte schlimmer sein



Leben im Luxus




 
libertine

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Weiter gehts in Kanda, Whistler Mountain weit im Süden.
Hab mich hier mit einem anderen Fahrer getroffen den ich in einer der diversen Facebook Gruppen kennengelernt habe.
Er war mit seiner F800GS am Weg nach Norden.



Leider hat es den guten am Dempster Highway zerlegt und er hat sich die Schulter und das Kiefer gebrochen ein paar Wochen nach unserem Treffen.

Rund um Whistler Mountain







Die Waggons stammen von einem entgleisten Zug der zum Mountainbike Park umgebaut wurde.


Glück im Unglück, als ich nach Los Angeles gekommen bin bin ich für eine Woche bei ihm untergekommen.

Das wars dann für heute, im nächsten Abschnitt die Lower 49 States, viel Hitze und ein böser Crash.
 
AmperTiger

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super Libby. endlich. kann es sein, dass im ersten Beitrag nur zwei Bilder zu sehen sind? ist das Absicht?
 
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The Lower 49.

Eintrittspunkt in die unteren 49 Staaten war Seattle. Erster Stop um einen neuen Hinterreifen zu besorgen da der Weg nach Süden und der raue Asphalt in Alaska dem Hinterreifen das letzte gegeben haben.
Das Wetter war wie zu erwarten kalt und regnerisch aber so ist eben der Pazifische Nordwesten, trotzdem schön.
Kurz noch angehalten um Gras und Kekse legal zu kaufen dann gings endlich ab ins Hinterland auf die Washington Backcountry Discovery Route.

Zum Start wars noch schön doch als ich es auf die erste Hügelkette geschafft hat zog ein heftiges Gewitter durch.



45min Heftiger Regen und Hagel. Blöderweise musste ich steil bergab und das ganze hat sich in eine matschige Rutschpartie verwandelt.



An einer besonders steilen Abfahrt mußte ich notgedrungen das ganze gepäck inkl. Koffer abmontieren um halbwegs sicher runter zu kommen. Bißchen später der erste kleine Crash im Schlamm. Nicht weiter schlimm.

Nachdem die Wettervorhersage für die nächsten Tage nichts gutes kund tat hab ich den nach Oregon auf Asphalt bestritten. Einige nette Stops am Weg.





Oregon war ebenso wie Washington arg regnerisch aber zumindest die Backcountry Route dort war machbar was die Verhältnisse angeht. Leider haben mich dann einige abgesterrte Strecken im Wald wieder auf den Asphalt zurückbeordert.

Ein paar Bilder aus Oregon, zahlreiche Waldbrandgebiete durchquert.













Dann gings weiter nach Idaho. War recht interessant die Rocky Mountains hinter sich zu lassen. Das Wetter ändert sich auf 30km schlagartig von kalt und regnerisch zu trocken und heiß. Nicht das mir das was ausgemacht hätte.

Einer der ersten Stopps war der Snake River Canyon.





Wieder weiter in noch trockeneres Gebiet.





Idaho war schön aber sehr karg und viele viele Kühe.





Hier hats dann die Benzinpumpe erwischt. Also Benzin ablassen, Pump ausbauen, Filter reinigen und dann gings wieder für ein paar Tage aber Ersatz mußte her. die neue in ein Hotel beordert und dort dann sehnsüchtig auf den UPS mann gewartet.







 
libertine

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Immer weiter, Immer weiter.
Von Idaho gings nach Wyoming und irgendwie hab ich es auch geschafft in Montana zu landen obwohl das eigentlich garnicht am Plan stand. Adventure, Baby.



Nachdem mir die Hitze im Süden Wyomings dann aber zuviel wurde und ich den direkten Weg ins noch heißere Nevada nicht antreten wollte hab ich einen Abstecher nach Colorado gemacht. Eine der besten Entscheidungen des Trips. Traumhafte Berge und Straßen bis auf knapp 4000m.

Am Weg zur COBDR hat mich dann auf 3000m ein Gewitter erwischt und ich war mehr oder weniger gezwungen mein Zelt mitten im nirgendwo im Bärenland aufzuschlagen. Der Donner war so heftig das der Boden gezittert hat. Belohnt wurde ich mit einem traumhaften Morgen.











Nach einem Besuch beim Hunter S. Thompson Schrein in Asepn stand dann aber doch Utah am Programm. Monument Valley, Moab und viel viel Staub.





In Monument Valley auf einem der Mesas wild campen und den Sonnenauf- und Untergang erleben war ein grandioses Erlebnis.













Am nächsten Tag dann weiter im Dreck gefahren und einen großen Crash gehabt.
Harter Untergrund der sich plötzlich in Sand mit harten Spurrinnen von Trucks verwandelt hat bei ca. 60kmh....
Halterung des Bremshebels gebrochen, Bremsflüssigkeitsreservoir abgebrochen, Windschild gebrochen, Verkleidung des Scheinwerfers gebrochen, Auspuffhalterung gebrochen und Koffer arg verbeult. Alles mitten im nirgendwo. Gottseidank hatte ich genug Kabelbinder dabei :-)

Dann ab in die größte hitze nach Nevada. Höchste Temperatur 50°...

Abstecher zu Area 51 ... mußte einfach sein.









Nächster Halt: Kalifornien.
 
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zaskarion

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Danke für's Mitnehmen libertine - sehr geile Bilder!
 
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Danke für die super Bilder, Oliver! Die Weitwinkel bzw Fisheye Perspektiven gefallen mir auch sehr gut. :daumen-hoch:
Welches Fotomaterial hattest du dabei?

Was ist in Bolivien passiert dass es nicht bis nach Ushuaia geklappt hat?
Hatte auf ADVRider gelesen dass du in Uruguay oder Argentinien deine 1190 verkaufen wolltest?
 
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der_brauni

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Hallo libertine,
als Verfolger des Freds "Aktuelle Fotos von heute" bin ich deine Reise ja auch schon live mitgefahren.
Der Bericht selber ist natürlich nochmal eine andere Hausnummer.:daumen-hoch:
Aber wie der Tiger schon anmerkte, scheinen im ersten Beitrag ein paar Bilder zu fehlen; also ich kann nur die beiden Bilder sehen, die am Everest gemacht wurden (ja OK, sind wohl auch die lohnendsten).

Gruß Thomas
 
libertine

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warum die bilder bei einigen nicht funktionieren weiß ich nicht.
die links gehen alle, sind nur sehr groß und der server ist nicht der schnellste...

fürs motorrad hab ich zufällig einen käufer in peru gefunden, werd also zurück nach cusco fahren um die fuhre dort zu verkaufen.

warum nicht bis ushuaia ... weil das leben dazwischen gekommen ist :D
ich bin ja seid kolumbien mit einer mitfahrerin unterwegs und da haben sich meine pläne eben etwas geändert.
 
Mügge

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Wieso kann man das Motorrad nach so einer Reise überhaupt verkaufen?
Man hatte doch soviele Erlebnisse damit,und irgendwann auch Erinnerungen an diese Reise.
Ich könnte das Motorrad nicht verkaufen.
Aber trotzdem ein schöner Reisebericht,mir geht`s wie dem brauni,habe Deine Reise auch im "Aktuellen Foto....."verfolgt.

Mügge
 
libertine

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Wieso kann man das Motorrad nach so einer Reise überhaupt verkaufen?
Man hatte doch soviele Erlebnisse damit,und irgendwann auch Erinnerungen an diese Reise.
Ich könnte das Motorrad nicht verkaufen.
Aber trotzdem ein schöner Reisebericht,mir geht`s wie dem brauni,habe Deine Reise auch im "Aktuellen Foto....."verfolgt.

Mügge
Zum einen ist da nach Hause verschiffen teuer und ich bin etwas knapp bei Kasse aber das ist eigentlich nur ein Nebenaspekt.
Ich brauch Kohle für woauchimmer es mich als nächstes verschlägt und vor Ort kaufen ist einfach einfacher und billiger als sie nochmal zu verschiffen.
 
Nordwind

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Moin libertine

Klasse Bericht und super Bilder

Da träumt so manch anderer von .....
Gruß Stefan
 
libertine

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Der weg durch Nevada war vor allem eines, heiß.
Höchste Temperatur 50°...im Schatten. An einer Tankstelle hab ich einen Russen getroffen der sich in Miami eine VFR gekauft hat und die USA abgefahren ist. Der Arme hat offensichtlich noch mehr gelitten als ich dank Lederkluft.

Dann...Kalifornien...einer meiner großen Träume war immer mit dem Motorrad den Pacific Coast Highway entlang zu fahren.
Also gesagt, getan :D



Ich hab nicht den direkten Weg von Las Vegas nach LA eingeschlagen sondern bin wieder zurück nach Norden Richtung Reno um dann bei Fort Bragg an die Küste zu kommen und dort den Weg Richtung Süden einzuschlagen.



Einer der ersten Kurzstopps obwohl ich dort nicht übernachtet hab war natürlich San Francisco



Golden Gate im Nebel, was sonst :D



Von dort weiter Richtung Monterrey wo ich die Nacht verbracht habe. An der Küste entlang zu fahren war einfach nur grandios.

Südlich von Monterrey war der PCH noch gesperrt nach dem Erdrutsch im Jänner als war ich gezwungen einen kleinen Umweg durchs Landesinnere zu machen. Das Klima ändert sich schlagartig von milden 22° zu 30°+ und trockenen Landschaften.

Übernachtet hab ich auf einem kleinen Berg direkt an der Küste der theoretisch den Highway überblick. Praktisch war ich über den Wolken und hab nur Wolken und Berge gesehen.







An dem Abend bin ich auch in das Problem gelaufen das mir das Wasser ausgegangen ist. Nachdem ich meinen Filter mit hatte dachte ich kein Problem, lt. google maps gibts einige kleine Sehen und Flüsse dort oben. Tja, leider waren die alle ausgetrocknet.
Was folgte war eine 2std. Odysse an deren Ende ich zufällig eine Firestation gefunden hab. Die 3 Feuerwehrmänner waren grad am Kochen und haben mich zum essen eingeladen und ihr Wasser mit mir geteilt.

Nächster Stop, Los Angeles. Horror. purer horror. Den Verkehr in der Stadt kann man sich nicht vorstellen.
Hab für 150km ungefähr 5std gebraucht. Am Ende hatte ich einen neuen Hinterreifen und bin bei dem GS fahrer den ich in Whistler kennengelernt habe für ein paar Tage untergekommen.

Bei KTM hab ich endlich meine Ersatzteile für die Lampenmaske und ein neues Windschild bekommen.

Nach ein paar Tagen in LA war dann aber Schluß mit leichten Leben und Mexiko hat gerufen.

In San Diego einen kurzen Stopp von 3 Tagen eingelegt und dann gings über die Grenze Richtung Baja. Nicht ohne vorher einen Abend im legendären Nachtleben von Tijuana zu verbringen...The Things I've seen...

Ich wollte mich nicht lange im Grenzgebiet aufhalten und hab deswegen einen langen Tag Richtung Baja eingelegt.
Über Facebook noch ein Treffen mit einem Australisch/Argentinischen Pärchen vereinbart und dann wars Zeit für Zelt aufschlagen. Wie ich am nächsten morgen festgestellt hab war der Sand in dem ich gecampt hab komplett mit Glasscherben verseucht, zum Glück hat das Zelt nichts abbekommen.

Dann La Bufadro wo Alex und Michaela schon gewartet haben, die sind seid 1 1/2 Jahren in ihrem Toyota Hiace unterwegs.
Die beiden haben mich zum Frühstück eingeladen und wir haben beschlossen uns weiter südlich wieder zu treffen.

Der Weg zum Treffpunkt war sehr abenteuerlich da die OSM Karten Wege vorgeschlagen haben die einfach nicht machbar waren oder einfach nicht existiert haben aber am ende hab ichs zu Coyote Cals geschafft.



Ein Treffpunkt für alle die irgendwie mit dem Motorrad oder sonstwie in Baja unterwegs sind.

Dort dann noch 3 Amis getroffen die auf ihren KTMs einen Kurztrip gemacht haben und am nächsten Tag wieder Richtung Norden aufgebrochen sind





Baja ist schön aber sehr sandig und zu dieser Zeit des Jahres auch heiß und menschenleer.





Die routen waren abenteuerlich und der sand teilweise so tief das ich einfach einen anderen weg suchen mußte.

Nichts desto trotz einige sehr schöne momente





Das war alles am Pazifik.

Auf der Seite der Sea of Cortez wars nochmal heißer









Irgendwann hab ichs dann nach La Paz geschafft wo die Fähre aufs Festland gewartet hat



Dort hab ich auch Steve kennengelernt mit dem ich am Ende von Guatemala bis Kolumbien fahren würde

 
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Nach Baja ging es auf mexikanische Festland.
Erster Stop war Puerto Vallarta wo ich für 3 Tage bei Jürgen von Bike Mexico untergekommen bin.
Jürgen war selbst jahrelang mit seinem Landcruiser überall in der Welt unterwegs und hatte einige sehr gute Tips für den Weg durch Mexiko auf Lager.
Noch schnell den Vorderreifen gewechselt und dann gings weiter mit dem Zwischenziel Guatemala wo ich für 1 Woche Stop gemacht habe um mein Spanisch zu verbessern.

Ich weiß viele sagen wie toll Mexiko nicht ist aber es war mit Abstand der miserabelste Teil meiner Reise. Konnte mich mit dem Land einfach nicht anfreunden, mehr will ich dazu garnicht sagen.

Der Grenzübergang von Mexiko nach Guatemala war der erste wirklich schwierige. Hat mir in Summe 150$ gekostet inkl. Bestechungsgeld für die Beamten um nicht stundenlang in der Schlange stehen zu müssen. Lektion gelernt.

Sobald ich in Guatemala war setzte Sintflutartiger Regen ein der mich bis an mein Ziel, Panajachel am Lago de Atitlan begleitet. Komplett durchnäßt spät abends angekommen.
Ich bin in einem Homestay bei einer lokalen Familie untergekommen. Eine unaufregende Zeit, viel Regen, viel Lernen(wenig hängen geblieben).

Hab mich dann dort noch mit einem befreundeten Fahrer und seiner Frau getroffen die ich vor einiger Zeit über Youtube kennengelernt habe. Die beiden leben zur Zeit in Guatemala stammen aber aus den USA. Immer wieder schön sich mit gleichgesinnten zu unterhalten. Lustigerweise hatten beide sehr geteilte Meinungen über Mexiko. Er hat es geliebt, sie hat es gehaßt.

Nach dem Ende des Spanischunterrichts dann noch ein Abstecher nach Semuc Champey und dann hab ich Steve wieder getroffen und wir haben uns auf den Weg nach Tikal gemacht.





Der Dschungel ist definitiv nichts für Menschen die eine Spinnenphobie haben...



Tikal war spektakulär, massive Steinpyramiden mittem im Dschungel.



















Wir hatten beide die Überfahrt von Panama nach Kolumbien auf der Stahlratte für Ende September gebucht also gings weiter Richtung Süden. Wir hatten genug Zeit und wollten eigentlich nur dahin bummeln...dann kam Honduras.

Der Grenzübergang war eine Qual sondergleichen. Papierkrieg²

Zumindest haben wirs dank Steves argentinischer Herkunft ohne Bestechungen geschafft, war eine Erleichterung die Grenze endlich hinter uns zu lassen.



Hat eigentlich gut angefangen. Nette Küste, schönes Wetter, eigentlich perfekt.

Am Ende es ersten Tages dort noch einen malerischen Sonnenuntergang an der Küste erlebt.



Und dann kam das:



Was war das ? An der Stelle an der ich vor der Brücke anhalte ist der Kolben des Federbeins gebrochen.
Toll...in Honduras...am Arsch der Welt. Kein glücklicher Moment.
Mit gebrochenem Federbein dann noch gut 50km gefahren bis zur nächsten Stadt. Am Wochenende.
Durch Zufall haben wir dann einen Jungen getroffen der interessiert zusah als ich das gebrochene Federbein inspiziert hab. Der Kleine hat uns dann erzählt das sein Großvater eine Motorradwerkstatt hat. Seine Mutter hat uns dann zur Werkstatt geführt. Der gute versuchte zwar zu helfen aber konnte nichts machen, war eine Hinterhofwerkstatt aber er meinte am Montag morgen wär der Schweißer auf der anderen Straßenseite wieder da und der könnte das richten.
Also auf Montag gewartet und sehr unruhig geschlafen, mit dem Federbei war ein weiterkommen unmöglich.
Er hat dann das Federbein tatsächlich geschweißt.
Ich hab in der Zwischenzeit ein paar Kontakte in der Heimat mit Verbindungen ins KTM Werk aktiviert.
Lange Geschichte aber KTM hat sich bereit erklärt mir ein neues Federbein zu sponsern aber ich mußte nach Costa Rica, keine Chance für Honduras oder Nicaragua.

Also weiter mit geschweißtem Federbein. Nach 2 Tagen ist es wieder gebrochen. Wir haben dann beschlossen das ein neuerliches schweißen sinnlos ist weils nur wieder brechen würde. Also von Honduras bis Costa Rica mit gebrochenem Federbein gefahren.

Nicaragua war was die Grenze angeht noch schlimmer als Honduras. 5std. warten an der Grenze.
Wir haben es uns aber nicht nehmen lassen dort einen aktiven Vulkan zu besteigen.





Leider war an dem Tag das Wetter nicht perfekt und dank Wind und Wolken konnten wir die Lava am Boden des Kraters nur kurz sehen. Trotzdem ein spezielles Erlebnis, der Vulkan ist zum letzten mal vor 2 Jahren ausgebrochen.

Schlußendlich dann Costa Rica und es zu KTM geschafft. Neues Federbein bekommen und nichtmal für den Einbau bezahlt. Die Jungs vor Ort hatten echt Respekt davor das KTM Österreich ihnen angeschafft hat mir zu helfen :-)

Dann gings an der Küste weiter.







Ich hab es mir nicht nehmen lassen am menschenleeren Strand entlang zu fahren



Wie sich später herausgestellt hat hab ich mir an dem Tag das vordere Radlager ruiniert, der ABS Sensor begann plötzlich zu spinnen. Grund dafür war, dass das Rad nicht mehr rund gelaufen ist und der ABS Ring den Sensor beschädigt hat. Wurde aber erst in Kolumbien wirklich offensichtlich.

Eines unserer Nachtlager



Costa Rica war sehr schön aber auch das teuerste Land der ganzen Reise, teurer als die USA.

Panama war unaufregend. Einfach nur schnell durch um zur Stahlratte zu kommen.
 
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Die Stahlratte

Sicher eines der unvergesslichsten Erlebnisse die ich je hatte.

Am weg von Panama City zum Hafen haben wir 2 weitere Fahrer getroffen. Chris aus Australien auf einer KLR und Josh aus den USA auf einer XTZ1200 Super Tenere.
Vorm Verladen der Motorräder sind dann noch 2 weiter dazu gestoßen. Maral aus Iran und Pankaj aus Indien waren gemeinsam auf dem Weg die Welt zu umruden.

Am nächsten Tag würde noch eine große organisierte Gruppe Holländer dazustoßen.

Wir 6 haben den Abend auf einer der San Blas Inseln verbracht und uns gleich mal verbrüdert.

Dann ging es los auf der Stahlratte.



Die Überfahrt spottet jeder Beschreibung, muß man einfach selbst erlebt haben.



















Auch anpacken war ab und zu angesagt



Dann Kolumbien. Dank der organisation der stahlratte crew war es ein einfaches die Motorräder zu importieren.

Am Zoll haben wir dann Kevin kennengelert, der war auf seiner R1200GS am gleichen Weg hatte die Fuhre aber für ein paar Monate beim Kapitän der Stahlratte eingemottet um in den USA mit einer Australierin die er am Weg kennengelernt hat die Continental Divide auf einer CRF250 zu erkunden....Life is what happens while youre busy making other plans.



Von Links nach Rechts Josh, Ich, Chris, Kevin.

Wir haben dann beschlossen gemeinsam den Weg nach Punta Gallinas, den nördlichsten Punkt Südamerikas in Angriff zu nehmen.

Der Weg nach Cabo de la Vela war noch ein einfacher und auch die ersten Stunden des Wegs nach Punta Gallinas waren machbar ... dann ist Christ mit seiner KLR als Pfadfinder in einem schlammigen ausgetrockneten Flußbett stecken geblieben. Wir haben zu viert 2std. lang versucht das motorrad zu befreien, erfolglos. Der Schlamm war sehr dicht und lehmig...keine chance. Dann hat noch Regen eingesetzt und ein Gewitter kam bedrohlich. für 3 200kg+ Motorräder in einer Wüste die sich dadurch in eine matschige Rutschbahn verwandeln keine gute aussicht also haben wir das motorrad zurückgelassen und sind zu viert auf 2 motorrädern zurück nach cabo de la vela. Dort dann einen Landcruiser mit 8 einheimischen organisiert die am Ende das Motorrad nach einer weiteren Stunde befreit haben. Selbst der Landcruiser Fahrer hat es verweigert bis zur Stelle zu fahren wo das Motorrad festgesteckt ist weil er Angst hatte stecken zu bleiben. Adventure, Baby.



Wir haben dann von einem weiteren Versuch abgesehen und beschlossen den Weg nach Süden anzutreten. In der Nacht hats jedoch heftig geregnet und der gesamte weg stand 20-50cm unter wasser und wahr sehr schlammig. eine qual, 30km in 1std...wir haben dann einen einheimischen gefunden der uns einen höher gelegenen bessern ziegenpfad gezeigt hat da er uns recht flott aus dieser hölle befreit hat.

Als nächstes...schicksalshafte 3 Wochen in Medellin und Guatape. Das Ziel Ushuaia wird gestrichen.
 
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Danke.

Also gut Medellin und Guatape. Puh.
Hier endet der "Motorradreise" Teil und es beginnt der "Backpacker auf einem Motorrad" Teil.

Zuerst Medellin. Was soll ich dazu sagen. Die Stadt von Pablo Escobar. Ich hab noch nie dermaßen viele Drogen derart offen und günstig gesehen. Kolumbien. Nachdem ich neue Radlager gebraucht habe wars eigentlich ein Zwangstopp der sich über die nächsten 3 Wochen zu einem einschneidenden Erlebnis entwickelt hat.

Neue Menschen, Erfahrungen ... ich geh garnicht erst drauf ein aber nach 8 Tagen Medellin mußte ich aus der Stadt weg, es gibt sowas wie zuviel Spaß. Es war auch nicht einfach in so kurzer dermaßen viele interessante Menschen kennenzulernen und tiefe Freundschaften einzugehen nur um nach ein paar Tagen "Goodybe" sagen zu müßen.

Ein paar Eindrücke der Stadt.











Und dann Guatape. Der Plan war hier 2 Wochen Freiwilligenarbeit in einem Hostel zu leisten im Austausch gegen freie Unterkunft um dann weiter Richtung Süden zu ziehen, das Universum hatte andere Pläne für mich(ich versuch hier einen Spannungsbogen aufzubauen :D )
 
Thema:

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