Na du bist ja ein ganz schlauer Fuchs
Für jemanden mit niedrigem Einkommen sind aber 190 Euro MWSt. im Verhältns zum eigenen Einkommen mehr als für Bezieher eines höheren Verdienstes. Um diesen Effekt etwas abzufedern gibt es übrigens auch die ermäßigten MWSt.-Sätze.
Grüße
Steffen
Das sehe ich etwas anders.
Wenn ich 1.000€ zum ausgeben habe zahle ich 190,-- MwSt.
Wenn ich 3x 1.000€ ausgebe, dann zahle ich auch 3x mehr MwSt.
Das Verhältnis ist exakt das gleiche.
Der verminderete Satz für Lebensmittel ist schon ok. Aber wenn man es mit der hier immer so gepflegten Spitzfindigkeit ausdrückt, ist der verminderte Satz für die Dinge des täglichen Bedarfs eine Benachteiligung der Reichen.
Uiii, ich höre schon den Aufschrei. Aber so geht Prozentrechnen wirklich.
Wenn einer so wenig verdient, dass er gerade so mit dem täglichen Bedarf zurechtkommt und sich keinen Luxus leisten kann, dann zahlt er auch nur den geringsten Satz dieser "Konsumsteuer". Gehen wir bei 1.000€ mal von gemittelten 140€ aus, weil ja nicht alles mit halbem Satz ver(mehrwert)steuert wird. Wenn ich jetzt 3.000€ ausgebe und dabei die ersten 1.000€ auch nur 140€ zahle und die die restlichen 2.000€ für voll versteuerte 19% auf den Kopf haue, dann habe ich im Verhältnis zu meinem Einkommen mehr bezahlt. Dafür bin ich in der glücklichen Lage, mir den Mehrkonsum und damit auch die Steuern leisten zu können und habe nichts dagegen, das der arme Schlucker geringere Steuern zahlt.
Das System mit dem Steuern wäre eigentlich gar nicht schlecht, wenn nur nicht so viele Steuern so unübersichtlich wiedereingesetzt würden.
Wenn es transparent wäre, wo welche Steuer in der Geldbörse wieder auftaucht, dann wäre es den Menschen auch einfacher zu vermitteln.
Was die ganzen Debatten nur anheizt, ist die Tatsache, dass die Mineralölsteuer nicht dem Ausbau des ÖPNV und der Strassenreparatur zugute kommt. Steuern müßten zweckgebunden sein. Dann könnte man nach dem Verursacherprinzip die zur Kasse bitten, die auch den Nutzen haben.
Mir schwillt nur immer der Kamm, wenn es auf der einen Seite heißt, die Kommunen müssen Spielplätze stilllegen, weil Bund und Länder kein Geld mehr bewilligen und in der gleichen Zeitung steht eine Seite vorher ein Bericht, wie wir Gelder in einem Eurofass ohne Boden versenken und gleichzeitig der Herr Finanzminister seine klebrigen Finger auf die Überschüsse der Krankenkassen patscht. Das hat nix mehr miteinander zu tun. Da ist eine ehrliche Mehrwertsteuer schon eine feine Sache, dann da kann jeder selbst entscheiden, wieviel Steuern er zu zahlen bereit ist. Wer nix zahlen will, verzichtet auf Konsum und gut ist.
Gruß
Chris