Alles richtig hier, auch Friedls Punkten gebe ich recht, das Problem aber ist die Wahrnehmung. Dummsinnige Geschwindigkeitsbegrenzungen werden in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen, 30 tote Motorradfahrer schon.
Ein Kampf gegen die öffentliche Wahrnehmung und der Versuch, Kleinigkeiten zurechtzurücken, ist ein Kampf gegen die Windmühlenflügel - ich weiss auch nicht, was man dagegen tun kann. Wir alle geniessen die Strassen in Südtirol, und kaum einer bleibt 100% legal, auch die Einheimischen nicht, nur kenne ich mittlerweile eine ganze Handvoll Einheimischer in meinem Alter, die angesichts dessen, was da jedes Jahr von Norden über den Brenner schwappt, nicht mehr Motorrad fahren, das Ganze zu gefährlich finden und nicht mehr mit den Rasern aus dem Norden assoziiert werden wollen. Nach einem Jahr in Südtirol (08/09) kann ich das sogar sehr wohl nachvollziehen.
Zum Bestrafen: es ist schon so, dass in Südtirol das italienische Gesetz angewandt wird, im Gegensatz zu vielen anderen Regionen in Italien - das ist einfach das Deutsche im Südtiroler, das die Gesetz so auslegt, wie sie geschrieben stehen und nicht mal ein Auge zudrückt wie College Carabiniere in der Toscana. Andererseits gibts in jeder Kurve Leitplanken, die mit Schaum verkleidet sind, Hinweisschilder, die auf uns Zweiradler hinweisen etc. Ich frage mich langsam, was die Leute dort denn noch tun sollen, um uns als zahlungskräftige Klientel nicht zu verlieren, gleichzeitig aber ihren unmittelbaren Lebensraum (denn Südtirol ist nicht nur Pass und Kurve, sondern Lebensumfeld für Zivilisten!!) von Heizern zu sichern.
Wie gesagt, ich bin im Glashaus wie alle anderen auch und ich kenn niemanden, der 100% gesetzeskonform in Südtirol Moped fährt - du etwa, Peter? - aber ich mache mir Sorgen darum, dass sie in ein paar Jahren die Strassen dicht machen für unsereinen. Grund genug dazu gäbe es ja.
Das wäre ein massiver Verlust an Lebensqualität für uns Besucher. Lösungen habe ich keine, aber Bewustsein zu schärfen kann vielleicht auch schon ein erster Schritt sein.
Gruss an die Gemeinde
Georg
P.S. Hatte vor zwei Wochen einen Südtiroler hier, der auch kein Moped mehr fährt in seiner Heimat, der aber begeistert war von der Freiheit auf zwei Rädern und der Unbeschränktheit, mit der man hier auf "secondary roads" fahren kann. Das war für mich ein "eye-opener."