Leute, die früher nach der Volksschule oder der mittlern Reife eine Lehre begonnen hatten, waren intellektuell und vom Bildungsniveau besser aufgestellt, als ein Großteil der heutigen Abiturienten. Klarer Beleg ist die Abiturientenquote 1970 noch 11,7%, 2017 > 50%. Sind die Leute heute intelligenter? Nein. Sind sie motivierter und wissbegieriger? Nein. Also studieren viele mehr schlecht als recht, die früher einen guten Handwerker abgegeben hätten, und schaffen irgendwie ihren Abschluss um dann mittelmäßige bis schlechte Resultate in Wirtschaft und Verwaltung abzuliefern. Wer bleibt dann noch für die inzwischen durchaus auch herausfordernden Handwerksberufe mit inzwischen auch notwendigen elektronischen und steuerungstechnischen Kenntnissen? Würden man die Konstruktionen installations- und reparaturfreundlicher gestalten und nicht nur auf Gewinnmaximierung schielen (die Rotstiftakrobaten geben den Ton an, minimieren die Qualität und sorgen für schlecht bezahltes Personal), dann würden auch wieder mehr repariert und mehr fähige Leute motiviert sein, ein dann gut bezahltes Handwerk zu erlernen. Wir Kunden müssten nicht ganze Baugruppen oder Produkte nach kurzer Gebrauchsdauer wegwerfen und die Umwelt belasten. Die Industriegesellschaften müssen hier bald umdenken. Ich bin Ingenieur in der Entwicklung wäre aber selbst vielleicht auch Handwerker geworden, wenn die Bezahlung und Rahmenbedingungen gestimmt hätten. Ich habe große Hochachtung vor fähigen Handwerkern, die aber gefühlt selten werden. Früher wurde aber auch mehr Geld (gemessen an der selbst aufgebrachten Arbeitszeit) für Dienstleistungen / Reparaturen ausgegeben, weil die Produkte auch mehr gekostet haben und wert waren (gemessen in dafür aufgebrachter Arbeitszeit). Und solange wir lieber wegwerfen, bleibt das Dilemma.